Hallo,
bin ziemlich gefrustet. Habe nun dutzend Bewerbungen geschrieben (70+)
und bekomme als Wirtschaftsingenieur (Uni, Note: Sehr gut) einfach
keinen Job. Die einzigen, die sich bei mir melden sind Dienstleister. Ab
und zu schaffe ich es zu einem Interview als SAP Junior Superstar, das
war‘s dann aber auch.
Mein Problem: Ich habe in 6 Jahren Studium alles bestanden aber
anscheinend nichts gelernt. Nun bin ich fertig und habe weder Ahnung von
Controlling, bzw. der Bestimmung von Produktkosten. Programmieren hatte
ich lediglich ein Semester lang, genauso wie Werkstoffauswahl,
Kunststoffe, VWL, BWL, CAD, was-weiß-ich-nicht-noch-alles.
Und wofür? Wenn ich nun im Interview sage, ich hätte Wirt.-Ing.
studiert, weil dort die Jobchancen und Einstiegsgehälter vor 6 Jahren
top waren, werde ich schief angeschaut, weil mir das Studium ja keinen
Spaß gemacht hat.
Ich war übrigens während des Studiums drei Mal im Ausland, habe für drei
große Unternehmen als Praktikant gearbeitet und mir zusätzlich noch eine
zweite Fremdsprache angeeignet (ok, nicht fließend).
Mehr kann ich doch nicht machen. Anfangs denkt man ja noch „bei Google
oder Microsoft, Daimler oder Airbus internationaler Projektkoordinator,
das wär was“, aber mittlerweile ist’s soweit, da mache ich mir schon
Gedanken, wie ich meine Bewerbung als „Produktmanager Spachtelmasse“
schreiben sollte… mir ist’s wurscht ob ich im Einkauf, SCM, Qualität,
oder wo auch sonst immer anfangen könnte, solange das Gehalt stimmt und
es Möglichkeiten zur Weiterentwicklung gibt – aber das darf man ja
nicht sagen.
Und ab ins Ausland? Auch nicht leicht, wenn man nicht spezialisiert ist
und frisch abgeschlossen hat. Zudem kennt kaum ein HR-ler diesen
Studiengang außerhalb D.
Ich komme von ziemlich weit unten, lernfeindliches Milieu sozusagen.
Seit dem Abi habe ich mich von den Leistungen her jedoch stets
verbessert, interessiert nur niemanden. Im Gegensatz bekomme ich zu
hören, wieso ich denn die Thermodynamik nur mit einer 3 bestanden hätte.
Das Mathe-Modul sei ja im Bachelor auch nicht so gut gewesen…
Dummerweise bin ich auch nicht der Verkäufer-Typ. Also fallen schon mal
zwei Drittel der Stellen für Wirt.-Ings. aus.
Was kann ich noch machen? ... Einen Doktor vielleicht…
Janosch M. schrieb:> Was kann ich noch machen? ... Einen Doktor vielleicht…
Um dann nach X Jahren festzustellen, dass Du dann völlig
überqualifiziert bist und immer noch keine Berufserfahrung hast?
Suche Dir eine Stelle, zur Not bei einem Dienstleister und sammel dort
Erfahrung, so kannst Du etwas Berufserfahrung vorweisen.
Ich glaube das Problem ist dass du
- Dich nicht sonderlich gut verkaufen kannst (z.B. hebe hervor was du
als Praktikant gemacht hast wenn es Relevanz hat)
- Nicht wirklich weißt was du machen willst (sowas ist zwar nach den
Studium verständlich macht aber bei Personalern keinen guten Eindruck)
Ich bin zwar kein Psychologe aber du wirst ja irgendwas in deinen
letzten Jahren in Studium und Paktika gemacht haben was dir Spaß gemacht
hat?
Ahh Du hast das typische Problem, dass Du ein Fach studiert hast,
welches Du nicht lebst.
Das Studium dient nicht dazu, Dir Beruf X zu vermitteln, es dient dazu
Dir ein Stück weiter zu helfen. Ein schönes Beispiel dafür ist das
Kunststudium. Ohne ein gewisses Grundmaß an Talent kommst Du da nicht
rein. Dort wird von jedem Bewerber erwartet, dass er sich schon mit
Kunst beschäftigt hast, ja dass er sogar schon eigene Werke einreicht.
Vielleicht wäre so was bei Elektrotechnik auch wichtig.
Was jetzt Deine einzige Hoffnung ist, ist erst mal das zu nehmen, was Du
kriegen kannst. Erlerne den Beruf. Im Prinzip müsstest Du die Lehrzeit
nachholen. (Was vermutlich jedoch nach dem Studium schneller geht.)
Du hast nun mal das falsche Fach studiert. Du bist, zumindest so wie Du
Dich hier darstellst, wie ein Vegetarier der eine Metzgerei betreibt.
Du bist, wenn ich Dich richtig verstanden habe, EDV-Verweigerer, der vor
dem Studium noch nicht programmiert hat. Es gibt ja Leute die das als
nicht schlimm ansehen... nur in einem technischen Beruf dürfte das
eigentlich nicht sein.
Du braucht schnellstens einen Job - egal was für einen, sonst bist du
weg vom Fenster. Am besten im Ausland, die Sprache verbessern und dann
mit Topenglish und Erfahrung zurück nach D in den PRodukbereich.
Ich habe auch ein W-Ing. Studium abgeschlossen und keine Probleme
gehabt. Es war wichtig schon während der Praxisphasen und
Abschlussarbeit Kontakte zu knüpfen in den Unternehmen, sich zu
engagieren, Interesse zu zeigen. Nach dem Studium wurde ich nahtlos
übernommen. Irgendwas hast du leider falsch gemacht. Und ich habe "nur"
einen FH Bachelor.
Janosch M. schrieb:> Mein Problem: Ich habe in 6 Jahren Studium alles bestanden aber> anscheinend nichts gelernt. Nun bin ich fertig und habe weder Ahnung von> Controlling, bzw. der Bestimmung von Produktkosten. Programmieren hatte> ich lediglich ein Semester lang, genauso wie Werkstoffauswahl,> Kunststoffe, VWL, BWL, CAD, was-weiß-ich-nicht-noch-alles.
Das Gefühl kenne ich, man ballert im Studium ein Haufen Theorie durch
und hat am Ende eh wieder alles vergessen, da kein Bezug zur Praxis
hergestellt werden kann. Wie auch, wenn man direkt ausm Abi in den
Vorlesungssaal wechselt? Die Basics des Programmierens wirst du sicher
drauf haben, schnapp dir einfach ein gutes C++ Buch und leg los. Selbst
ist der Mann! Abgesehen davon habe ich als Automatisierungstechniker
gerade meine Diplomarbeit geschrieben- darin steht keine einzige Formel,
kein einziger Programmcode- ne reine Feldstudie. Ich bin teilw. fast
durchgedreht, da nur Theorie und kaum Praxis- den Umgang mit Tools etc.
lernste aber dermaßen schnell- das glaubst du kaum. Also lass dich davon
nicht einschüchtern.
>> Und wofür? Wenn ich nun im Interview sage, ich hätte Wirt.-Ing.> studiert, weil dort die Jobchancen und Einstiegsgehälter vor 6 Jahren> top waren, werde ich schief angeschaut, weil mir das Studium ja keinen> Spaß gemacht hat.
Aus dem gleichen Grund habe ich ET studiert- bei uns hieß es immer
"Einstiegsgehalt ist das Zauberwort". Klar ist Geld nicht alles, aber
warum werden dann nicht alle Krankenpfleger?- auch ein schöner Beruf. ;)
An deinen Noten kann es nicht liegen, du hast zusätzlich Erfahrung durch
Praktika gesammelt- also von außen betrachtet, kann sich ein Personaler
doch nicht mehr wünschen, daher muss es an deinem Auftreten/ deiner
Einstellung liegen.
1.) Man sagt niemals, dass es nur ums Geld geht, auch wenn es so ist. ;)
2.) die meisten wollen wissen, warum du dich ausgerechnet bei ihnen
beworben hast- also lass dir was einfallen
3.) du musst motiviert rüberkommen, Selbstbewusstsein demonstrieren,
wenn du in so ein Gespräch reinkommst, Schlagfertigkeit zeigen etc. pp.
Also les Karriereratgeber und rede mit deinen Ex-Kommilitonen über das
Problem!
Wie läuft es übrigens bei denen? Haben die auch Schwierigkeiten?
Kurzgesagt: Heul nicht rum! Es wird keiner kommen und dir nen Lolli
schenken. Den musst du einfordern!
Viel Erfolg!
zu meiner Person: 1,9 Diplom, 11(!) Semester- davon ein freiwilliges
Auslandssemester, ein Auslandspraktikum, 7 Bewerbungen, 3 VGs, 2
schriftliche Zusagen
> habe für drei große Unternehmen als Praktikant gearbeitet
Und warum hast Du jetzt bei denen keine Chancen? Wenn Du bei diesen 3
Praktika gut gewesen bist, solltest Du doch jetzt eine sehr gute Chance
auf eine Festanstellung haben.
Wenn Du bei grossen Unternehmen ein guter Praktikant warst, gibt es oft
nach dem Abschluss Möglichkeiten, Dich irgendwo unterzubringen.
Irgendetwas scheint bei Dir in den Praktika schief gelaufen zu sein.
"mir ist’s wurscht ob ich im Einkauf, SCM, Qualität, oder wo auch sonst
immer anfangen könnte"
Warum dann nicht ueberlegen und aufschreiben was an Einkauf, SCM oder
Qualitaet jeweils besonders interessant fuer Dich ist und das in die
entsprechenden Bewerbungen einbringen? Die Leute wollen noch nicht mal
dass Du Ihnen was vorspielst ... sondern sehen dass Du jemanden etwas
vorspielen kannst falls das von Dir gefordert wird.
Und wenn Dich Einkauf interessiert gehe ich davon aus dass Du als
Forumsleser Dich schon ueberall in der Elektronikbranche als Einkaeufer
beworben hast? Insbesondere da man den Eindruck gewinnt dass so einige
der Elektronikversandhäuser dringend einen fachkundigen Einkaeufer
suchen auch wenn sie es noch nicht gemerkt haben ;)
Ich verstehe das Konzept des Wirtschaftsingenieurs irgendwie nicht.
Wenn ich einen Ingenieur benötige, habe ich eine Vorstellung von einer
technisch-wissenschaftlichen Ausbildung.
Wenn ich mir nun vorstelle den BWL-Unsinn den ich im Studium hatte auf
mehr Anteil zu skalieren, wird das was ein Ingenieur eigentlich können
muss noch mal reduziert.
Keine Firma benötigt Wirtschaftsingenieure, man braucht richtige
Ingenieure und von denen werden dann die ausgewählt welche die
wirtschaftlichen Zusammenhänge verstehen und diese auch steuern können.
Eine Ausbildung dafür ist schwierig - den MBA als Zusatzquali würde ich
anerkennen - aber so halbgemischte Sachen taugen doch nichts.
Michael Lieter schrieb:> Keine Firma benötigt Wirtschaftsingenieure
Wenn sie Leute im Vertrieb haben will, die genug technisches Verständnis
haben, um bei Verkaufsgesprächen nicht erst bei der Preisverhandlung
wieder aufzuwachen, dann vielleicht schon.
Janosch M. schrieb:> Und wofür? Wenn ich nun im Interview sage, ich hätte Wirt.-Ing.> studiert, weil dort die Jobchancen und Einstiegsgehälter vor 6 Jahren> top waren, werde ich schief angeschaut, weil mir das Studium ja keinen> Spaß gemacht hat.Janosch M. schrieb:> Im Gegensatz bekomme ich zu> hören, wieso ich denn die Thermodynamik nur mit einer 3 bestanden hätte.
Das klingt alles ein bisschen danach, als würdest du bei ein bisschen
Gegenwind gleich den Schwanz einziehen. Solche Fragen sind genau darauf
abgezielt, deine Reaktion zu testen. Die Leute interessiert die 3 in
Thermodynamik gar nicht.
Janosch M. schrieb:> Was kann ich noch machen? ... Einen Doktor vielleicht…
Such dir ne Arbeit, zur Not auch bei einen Dienstleister!
Denke nach!
Verschaff dir Zusatzqualifikationen, wie den AdA,
Strahlenschutzbeauftragter etc, alles in 3-4 Wochen erledigt, kann aber
in vielen Fällen genau die Qualifikation sein. (hört sich ein bißchen
"hohl" an, aber war oft so!)
Denk nochmal deine Bewerbungen durch! War wirklich das Anschreiben so,
dass die Entscheider dich als aus der Masse herrausstechend erkennen
konnten?
Ruf einfach bei den Firmen an, die dir ne Absage gaben! Frag einfach
nach den Gründen! Vielleicht kommt dir dann eine Idee wie du es besser
machen kannsts!
Laß dir von der Agentur für A. einen Beweerbungskurs geben!
Bleib beweglich, solange du keinen Anhang hast!
Setzt dich mit deiner Bewerbungssituation auseinander, analysiere den
Stellenmarkt!
Was wird gesucht? Ergänze deine fehlenden Eigenschaften durch
Weiterbildung. ( z.B. Excel-Zertifikar etc.)!
Und vor allem: zeige Biss, häng dich rein!
Michael Lieter schrieb:> Wenn ich einen Ingenieur benötige, habe ich eine Vorstellung von einer> technisch-wissenschaftlichen Ausbildung.
Ich möchte ja Wirtschaftsingenieure nicht verunglimpfen.
Aber, zu meiner Zeit als E-Technik-Student, hatten wir sie oft zu Gast
in Vorlesungen. Hoher Frauenanteil. Wurden hofiert, wo es nur geht, und
bekamen Light-Klausuren, schnitten die um 2 Notenstufen besser ab als
wir.
Ich war damals etwas angepinkelt, ehrlich. Und nicht nur ich, wir
anderen E-Technik-Studenten alle.
Wirtschaftsingenieure sind halt "nur" BWLer, die sich mal in ne
Fachvorlesung verlaufen haben. Die haben im besten Fall einen groben
Überblick und können Wechselstrom von Gleichstrom unterscheiden. Mehr
ist dabei auch gar nicht beabsichtigt. Es sind halt die Verkäufer mit
minimalem technischen Verständnis. Akzeptieren wir das einfach.
Das sind also vermutlich die Leute mit denen man sich rumschlagen muss
wenn man mal wieder irgendein Spezialteil braucht... die wollen einem
aber aber eigentlich meist statt 10 lieber 10k verkaufen sonst ist denen
das Gespräch oft zu langweilig ;)
Oder sind das dann die reinen BWLer? ;-)
Gibt ja auch viele nette Vertriebler die durchaus auch a bissel
Sachverstand haben - ob das nun WINGs sind weiss ich aber nicht :-P
Falk Brunner schrieb:> Akzeptieren wir das einfach.
Gut beschrieben, Falk. Aber was sind sie denn eigentlich? Aus irgend
einem Grunde wurde das Fach mal erfunden, sei es ein Zwischenprodukt
oder ein Nischenprodukt. Und hoffentlich nicht eine reine Erfindung von
Hochschulen, um die Semester zu füllen.
Wie auch immer, der W-Ing. wird kaum einen echten BWLer vom Stuhl
drängen, und genau so wenig einen Technik-Nerd aus der Entwicklung.
Vielleicht für den Vertrieb, ja, das könnte ich mir gut vorstellen.
Janosch M. schrieb:> Und wofür? Wenn ich nun im Interview sage, ich hätte Wirt.-Ing.> studiert, weil dort die Jobchancen und Einstiegsgehälter vor 6 Jahren> top waren, werde ich schief angeschaut, weil mir das Studium ja keinen> Spaß gemacht hat.
Du bist ehrlich aber (entschuldige) dämlich.
Nimm Dir nen Bewerbungscoach, sonst wird das nie was.
Die Bewerbung muss man in diesem Fall anders aufgleisen. Falls sich denn
mal ein Unternehmen darin verirrt, ueberhaupt einen Wirtschafts-ing zu
suchen muss es auch darin bestaerkt werden diesen auch zu benoetigen.
Der Interviewpartner muss im Gespraech darin bestaerkt werden : toll,
dass wir diesen Mitarbeiter hier gefunden haben.
Dh da ist nichts mit : Ja. Hab ich studiert, jetzt schau ich mal. Bingt
mal einen Job fuer mich.
Da ist eine Welt dazwischen. Eigentlich fehlen nun 20 Jahre
Berufserfahrung.
Ich bin ebenfalls Diplom Wirtschaftsingenieur Fachrichtung Bauingenieur,
habe fast fünf Jahre neben dem Studium her in meiner Branche sowohl als
Consultant, als studentische Hilfskraft, als Diplomant etc. gearbeitet
und all meine wissenschaftlichen Arbeiten in Unternehmen geschrieben.
Habe gute Arbeitszeugnisse, spreche mehrere Fremdsprachen, PC Skills,
Auslandssemester etc., leider halt einen Schnitt von 2,9 habe bisher
>100 Bewerbungen geschrieben, ca. 25 Gespräche Deutschlandweit gehabt
(München, Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt), bei manchen Unternehmen
sogar in die zweite Gesprächsrunde gekommen...und sogar zum Hospitieren
eingeladen worden.
Die Gesprächsatmosphäre ist immer äußerst positiv, Flugtickets oder
ICE-Fahrtan die Bewerbungsstandorte werden immer schön bezahlt (komme
aus der Nähe von Frankfurt), meine Gehaltsvorstellung ist okay, bekomme
bei manchen Unternehmen sogar für nach der Probezeit einen Firmenwagen
angeboten....und trotzdem bekomme ich nach den Gesprächen jedesmal eine
Absage. Meist heißt es:
Vielen Dank für Ihr Interesse, Engagement und das Gespräch am XX.XX 2012
in unserem Hause, aber: (und dann noch: "Gerne bleiben wir in Kontakt um
ggf. zu einem späteren Zeitpunkt" bla bla bla
- Wir haben einem erfahreneren Bewerber den Vortritt gegeben
- Wir haben uns für jemanden entschieden der genauer unseren
Vorstellungen entspricht
- Anruf SORRY SORRY, der Vorstand hat uns kürzlich ein Einstellungsstopp
verordnet, wir hätten Sie ansonsten SOOO gerne eingestellt
Oder es kommt 8 Wochen gar nichts, oder die Ansage, der Prozess sei noch
am Laufen. Wenn ich dann nachfrage, eine Absage.
Könnt ihr mir vielleicht sagen, was eures Erachtens hier falsch läuft?
- Am Alter, Studiendauer, Lebenslauf kann es nicht liegen, sonst bekäme
ich keine Einladung.
Habe bereits mit Bewerbungscouchs gesprochen, die haben meine
Anschreiben ein wenig getunt und meinten sie seien nun perfekt, mein
Lebenslauf ist rund, ich habe bereits ein wenig Selbstpräsentation im
Rahmen eines Bewerbungstrainings geübt und meine Coachs meinten, rein
statistisch müsste bald ein "Treffer" dabei sein, aber es hagelt
trotzdem nur Absagen!
Alexander schrieb:> Könnt ihr mir vielleicht sagen, was eures Erachtens hier falsch läuft?> - Am Alter, Studiendauer, Lebenslauf kann es nicht liegen, sonst bekäme> ich keine Einladung.
Vielleicht hast du irgendwelche Marotten die nur im Bewerbungsgespräch
auftreten? Seltsame Atmung, kratzen am Sack, Mundgeruch, müffelnder
Anzug, Finger in der Nase/Rotz hochziehen, debil geöffneter Mund bei
nichtreden,...
Ja ich weiss klingt blöd aber sowas gibt es und kann den entscheidend
sein und fällt einem selbst nicht auf.
Ansonsten sind solche Ferndiagnosen schwierig, da hilft nur
Weiterbewerben, deutschlandweit.
Janosch M. schrieb:> Die einzigen, die sich bei mir melden sind Dienstleister.
Und was ist jetzt genau das Problem?
Ein Job bei einem Dienstleister ist immer noch besser als gar kein Job.
Michael Lieter schrieb:> Keine Firma benötigt Wirtschaftsingenieure, man braucht richtige> Ingenieure und von denen werden dann die ausgewählt welche die> wirtschaftlichen Zusammenhänge verstehen und diese auch steuern können.
Und wieviele sind das? Na?
Eben deshalb gibt es Wirtschaftsingenieure.
Christian Berger schrieb:> Ohne ein gewisses Grundmaß an Talent kommst Du da nicht> rein. Dort wird von jedem Bewerber erwartet, dass er sich schon mit> Kunst beschäftigt hast, ja dass er sogar schon eigene Werke einreicht.
Es gibt eine Eingangsprofung und die 95% Möchtegernkünstler werden
aussortiert!
> Vielleicht wäre so was bei Elektrotechnik auch wichtig.
Ich wollte genau das gerade vorschlagen!
Wir haben viel zu viele Absolventen:
Beitrag "Re: viele MINT-Stellen im Mittelstand- aber nicht für Alte!"
Janosch M. schrieb:> Im Gegensatz bekomme ich zu> hören, wieso ich denn die Thermodynamik> nur mit einer 3 bestanden hätte.
Es ist ja schon geschrieben worden, aber nochmals: Wenn Du "nicht der
Verkäufertyp" bist, das Fach nur aus opportunistischen Gründen gewählt
hast, nicht genau weißt, was Du willst und das scheinbar auch noch im
Vorstellungstermin durchblicken läßt, dann wundern solche Fragen nicht.
Deine Note in Thermodynamik interessiert nicht, sondern die Reaktion auf
die Frage danach. Stell Dir vor, Du bist Ingenieur mit Kundenkontakt,
liefert ein einwandfreies Produkt aus und der Kunde fragt warum die
Verpackung nur aus Recyclingpapier ist und keine rosa Schleife dran ist.
Wenn einer da rot anläuft und anfängt sich zu rechtfertigen, hat er
verloren.
Kann es sein, daß Du einfach schüchtern bist? Das könnte ein Problem
sein. Stell Dir vor, Du willst einen supergepflegten Jahreswagen von
Daimler und hast kein selbstbewußtes Auftreten. Da wirst Du vom
Autohändler einfach nur über den Tisch gezogen.
Servus,
Falk Brunner schrieb:
> Wirtschaftsingenieure sind halt "nur" BWLer, die sich mal in ne> Fachvorlesung verlaufen haben. Die haben im besten Fall einen groben> Überblick.
ganz genau, die zählen keine Bits und Bytes, die steuern den Laden
> Mehr ist dabei auch gar nicht beabsichtigt. Es sind halt die Verkäufer mit> minimalem technischen Verständnis. Akzeptieren wir das einfach.--- JA MEISTER ---
was in den meisten Fällen auch ausreicht, sonst wird ein nerd Ing.
herzitiert
Zonk-8000 schrieb:
> Das sind also vermutlich die Leute mit denen man sich rumschlagen muss> wenn man mal wieder irgendein Spezialteil braucht...
Janosch, das ist die Klientel, die in der Firma immer jammern und
Überstunden schieben.
Das $Geld$ bekommen sie leider nicht ;)
Wi.-Ing schrieb:> ganz genau, die zählen keine Bits und Bytes, die steuern den Laden
Aber nun wirklich eher nicht. WIs sind halt doch nix halbes und nix
ganzes, weder BWL noch Ing. Eher abgespeckter BWLer, der dann doch kaum
mehr praktisches technisches Wissen mitbringt als ein normaler BWLer,
welcher bereit ist, sich über die Firma bzw. deren Branche zu
informieren. Dann doch lieber einen vollwertigen Ing. der sich richtung
BWL weitergebildet hat oder einen BWLer, der technisch kompetent ist.
Denn Praxis vermitteln die paar technischen Vorlesungen dann halt doch
wieder nicht wirklich.
Schon wieder die Basher hier unterwegs, die Äußerungen zu der Qualität
eines Abschlusses tätigen können, ohnen in den Vorlesungsplan geschaut
zu haben?
Von Ingenieuren sollte man eigentlich gründliche Arbeit erwarten können
und kein blindes Schaumschlagen. Aber da spricht wohl eher die
persönliche Antipartie bei einigen, als der Ingenieur.
Janosch M. schrieb:> ... , weil mir das Studium ja keinen Spaß gemacht hat.> ...> Dummerweise bin ich auch nicht der Verkäufer-Typ.> ...
Das ehrt dich.
Trotzdem stellt sich doch dann m.E. nicht die Frage "was soll ich
machen, weil es angesagt ist?", sondern eher "was interessiert mich
eigentlich?".
Daß man das nicht sofort haben kann in deiner Situation, muß man evtl.
in Kauf nehmen.
Aber zumindest sollte man doch wissen, was einen interessiert und
zumindest auf Dauer dann in diese Richtung gehen.
Ansonsten bist du in deinem ungeliebten Bereich immer derjenige, der
denen mit Herzblut nur hinterherhecheln kann und nie Befriedigung
bekommt.
Welche Richtung das ist, kann dir aber hier niemand sagen - das musst du
selber finden.
Mit etwas Glück ist es mit deiner bisherigen Ausbildung halbwegs
vereinbar, dann musst du nicht ganz von vorne anfangen.
Aber das ganze Leben auf etwas ausrichten, nur weil jemand erzählt, daß
es toll ist? Das hört sich nicht intelligent an.
Janosch M. schrieb:> Hallo,>> bin ziemlich gefrustet. Habe nun dutzend Bewerbungen geschrieben (70+)> und bekomme als Wirtschaftsingenieur (Uni, Note: Sehr gut) einfach> keinen Job.
Das ist hart - ganz ohne Witz!
> Mein Problem: Ich habe in 6 Jahren Studium alles bestanden aber> anscheinend nichts gelernt. Nun bin ich fertig und habe weder Ahnung von> Controlling, bzw. der Bestimmung von Produktkosten.
Du wirst ne Menge gelernt haben, aber MEINST du hast keine Ahnung.
> Und wofür? Wenn ich nun im Interview sage, ich hätte Wirt.-Ing.> studiert, weil dort die Jobchancen und Einstiegsgehälter vor 6 Jahren> top waren,
Wenn du sagst, dass du gerne die Empfangsekretärin nageln würdest, wirst
du auch "schief" angeschaut. Ein Einstellungsgespräch ist keine Beichte,
sondern eine Verkaufsituation.
Du hast selbstverständlich WI studiert, WEIL es für die das EINZIGE Fach
war, welches die VON HERZEN interessiert hat.
> werde ich schief angeschaut, weil mir das Studium ja keinen> Spaß gemacht hat.
Studium kommt von "studere" (lat.) und bedeutet "sich abmühen. Da muss
Spaß nicht immer mit dabei sein.
Wenn du hart gearbeitet hast: sag das so!
> Ich war übrigens während des Studiums drei Mal im Ausland, habe für drei> große Unternehmen als Praktikant gearbeitet und mir zusätzlich noch eine> zweite Fremdsprache angeeignet (ok, nicht fließend).
Du scheinst eher querschnittsmäßig aufgestellt zu sein als der Experte
für eine spezielle Sache. Da ist die Suche schwierig. Schon mal bei
Beratungsunternehmen angefragt?
> Und ab ins Ausland? Auch nicht leicht, wenn man nicht spezialisiert ist> und frisch abgeschlossen hat. Zudem kennt kaum ein HR-ler diesen> Studiengang außerhalb D.> Ich komme von ziemlich weit unten, lernfeindliches Milieu sozusagen.
Dir fehlt also das Vitamin-B im Job-Bereich. Geht aber vielen so.
> Seit dem Abi habe ich mich von den Leistungen her jedoch stets> verbessert, interessiert nur niemanden. Im Gegensatz bekomme ich zu> hören, wieso ich denn die Thermodynamik nur mit einer 3 bestanden hätte.
...das wäre ein fröhlicher Furz und ein "deswegen" die passende Antwort
gewesen.
Bei so nem Personalchef würde ich auch nicht arbeiten wollen. Wen
interessieren denn die Noten von anno tobak.
> Dummerweise bin ich auch nicht der Verkäufer-Typ. Also fallen schon mal> zwei Drittel der Stellen für Wirt.-Ings. aus.
Schon wieder ein Schild "Das kann ich AUCH nicht!" welches du vor dir
herträgt.
Ist aber auch verständlich, nach so vielen Bewerbungen, dass das Ego
etwas angeknackst ist.
Tipp: Falls du in einer Stadt wohnst, in denen es Kurse im
Improvisationstheater gibt: geh hin! Dort lernst du auf jeden Fall
eines: locker sein und sich nicht unterkriegen lassen!
> Was kann ich noch machen? ... Einen Doktor vielleicht…
siehe andere Kommentare. Dr. macht man wenn es einen wirklich brennend
interessiert. Wenn du da keine Fragestellung oder ein Forschungsgebiet
hast, welches dich dein ganzes Leben nicht mehr loslassen würde, wenn du
es nicht genauer untersuchen würdest.... (aus heutiger Sicht natürlich).
Kannte mal einen, der mit 55 an seiner Habilitation geschrieben hat. So
was geht natürlich gar nicht.
Wilhelm Ferkes schrieb:> Ich war damals etwas angepinkelt, ehrlich. Und nicht nur ich, wir>> anderen E-Technik-Studenten alle.>
Waren ja auch Frauen, die wurden um des Image wegen durch die Prüfungen
gelotst. Immer Zugang zu den Professoren!
die Prüfungen mit den Aufgabn kannte ich dann auch noch schon vorher.
Ja, so kann man ein Ing.-Studium auch "light" durchziehen!
Mark Brandis schrieb:> Eben deshalb gibt es Wirtschaftsingenieure.
Nö, sind (wie alle Hybrid-Studiengänge) waren eine notgedrungene
Besonderheit der einstufigen Hochschulausbildung. Heute ist der MBA ,
im Anschluß an ein einschlägigen Bac.-Studium, jeden Wirt.-Ing.
überlegen.
Da der einschlägige Studiengang den Anforderungen besser entspricht!
Marx W. schrieb:> Michael K-punkt schrieb:>> Kannte mal einen, der mit 55 an seiner Habilitation geschrieben hat. So>>>> was geht natürlich gar nicht.>> Wieso?
Nun ja, wenn er mit 55 fertig würde, dann müsste er als Berufsanfänger
in einer Firma anfangen. Bis dahin immer nur Universität.
Aber er wäre nicht klein-Doofi sondern der Herr Privatdozent oder
Professor oder so etwas.
Das kommt bei Mitarbeitern sicher nicht gut an, wenn sie einen Prof. als
Kollegen bekommen, der jedoch keine Berufserfahrung hat.
Man sollte halt WiIng studieren, wenn man für beides im Zusammenhang
Interesse hat. Wenn man hofft beides nicht richtig können zu müssen und
nur deshalb nicht Wi oder Ing gewählt hat, aber dennoch damit wirbt der
tolle Hecht auf beiden Gebieten sein zu wollen, dann gute Nacht...
Ich sehe sie schon, die Wirtschaftsingenieure, wie sie Algorithmen in
die DSPs bringen bzw von den Chinesen in die DSPss bringen lassen, um
sich dann von denselben Chinesen im Markt ausboten zu lassen, die ihnen
das übergeben Knowhow wegnehmen und es selber vermarkten.
Hi,
> keinen Job. Die einzigen, die sich bei mir melden sind Dienstleister. Ab
Wie schon mehrfach angemerkt wurde: besser Dienstleister als gar keinen
Job. Die Zeit beim Dienstleister laeuft als "Berufserfahrung", die Zeit
zu Hause als "Arbeitslos"...
> und zu schaffe ich es zu einem Interview als SAP Junior Superstar, das> war‘s dann aber auch.
Ja, und? Was waere daran als Berufseinsteiger so schlecht? Dass Du Dich
erstmal profilieren musst, ist wohl klar.
> Mein Problem: Ich habe in 6 Jahren Studium alles bestanden aber> anscheinend nichts gelernt. Nun bin ich fertig und habe weder Ahnung von> Controlling, bzw. der Bestimmung von Produktkosten. Programmieren hatte> ich lediglich ein Semester lang, genauso wie Werkstoffauswahl,> Kunststoffe, VWL, BWL, CAD, was-weiß-ich-nicht-noch-alles.
Typisches Wirtschaftsingenieurs-Problem. Nur das Pflichtprogramm
absolviert, jeden Mittwoch auf der Uni-Party gewesen (Vorsicht:
Unterstellung -> Schubladendenken), keine Gedanken gemacht, ob und wo
eine Vertiefungsvorlesung angesagt gewesen waere. Aber trotzdem: Du hast
ueberall die Grundlagen gelernt, im Job ist jetzt allerspaetestens der
Zeitpunkt gekommen, Farbe zu bekennen und sich auf etwas zu
spezialisieren.
> Und wofür? Wenn ich nun im Interview sage, ich hätte Wirt.-Ing.> studiert, weil dort die Jobchancen und Einstiegsgehälter vor 6 Jahren> top waren, werde ich schief angeschaut, weil mir das Studium ja keinen> Spaß gemacht hat.
Ehrlichkeit ist immer angebracht, ausser im Bewerbungsgespraech! Du hast
Wirtschaftsingenieurwesen studiert, weil Dich die einzigartige
Kombination aus Technik und Betriebswirtschaft schon immer fasziniert
hat. Du stellst das ideale Bindeglied zwischen Ingenieuren und
Verwaltung dar und kannst mit Deiner Interdisziplinaritaet Teams sicher
und erfolgreich zum Ziel fuehren.
Verkaufen, verkaufen, verkaufen!!!
> Ich war übrigens während des Studiums drei Mal im Ausland, habe für drei> große Unternehmen als Praktikant gearbeitet und mir zusätzlich noch eine> zweite Fremdsprache angeeignet (ok, nicht fließend).
Schoen, aber nicht mehr. Wie lange war der Auslandsaufenthalt? 1 Monat
oder mal richtig lang? Die meisten Personaler nehmen alles unter 3
Monaten gar nicht wahr, weil es eher wie Urlaub klingt. Wie lange waren
die Praktika? 6 Wochen in den Semesterferien oder mal ein ganzes
Semester? In 6 Wochen bist Du ja nicht mal richtig eingearbeitet...
> Mehr kann ich doch nicht machen. Anfangs denkt man ja noch „bei Google> oder Microsoft, Daimler oder Airbus internationaler Projektkoordinator,
Das kann ja auch ein zweiter oder dritter Schritt sein, aber was willst
Du denn an Projekten koordinieren, wenn Du keine Erfahrung hast?
Projektkoordination erfordert Methodenwissen und praktische Anwendung
desselben, das geht nur mit ein paar Jahren Erfahrung.
> schreiben sollte… mir ist’s wurscht ob ich im Einkauf, SCM, Qualität,> oder wo auch sonst immer anfangen könnte, solange das Gehalt stimmt und> es Möglichkeiten zur Weiterentwicklung gibt – aber das darf man ja
Klar darf man das sagen, nur muss man es richtig sagen. Ueberleg' Dir
doch erstmal was Du genau tun willst. "Alles, solange es Kohle bringt"
ist gleichbedeutend mit Prostitution. Uninteressant! Fokussiere Dich auf
etwas, das kann auch in einem Prozess entstehen, wenn Du ueber einen
Dienstleister Deinen ersten Job machst. Schau Dir dann in Deinem
"Spezialbereich" an, was Du kannst und was Du noch lernen musst. Mache
Dich zum Spezialisten, ohne zu vergessen, dass Du als
Wirtschaftsingenieur stets auch ein Generalist bist. Dann bewirb' Dich
auf die Stelle, die Du wirklich haben willst!
> hören, wieso ich denn die Thermodynamik nur mit einer 3 bestanden hätte.
Weil Du, wenn Du Thermodynamik nicht mit einer 3 bestanden haettst,
genau wie Deine Kommilitonen mit einer 4 bestanden haettest. Diese
Behauptung kann eh' niemand nachpruefen, der nicht Zugang zu den
Pruefungsunterlagen der Uni hat.
> Dummerweise bin ich auch nicht der Verkäufer-Typ. Also fallen schon mal> zwei Drittel der Stellen für Wirt.-Ings. aus.
Musst Du aber sein, wenn Du ein Bewerbungsgespraech mit mehr als einer
Absage beenden willst!
> Was kann ich noch machen? ... Einen Doktor vielleicht…
Klar, es gibt auch Leute, die haben 80 Semester lang studiert. Sind
immer noch nicht fertig. Der Dr. wird Dir nicht mehr Tueren oeffnen als
Du jetzt schon hast, weil Dir auch dann das Selbstvertrauen und das
Verkaufstalent fuer Deine eigene Person fehlt.
Also: fokussieren, Job annehmen (wenn noetig beim Dienstleister) und
dann mit Vollgas durchstarten. Kleiner Tipp von mir: Rhetoriktraining
und zwar nicht bei der VHS...
Gruesse,
TommyS
Michael K-punkt schrieb:> Marx W. schrieb:>> Michael K-punkt schrieb:>>> Kannte mal einen, der mit 55 an seiner Habilitation geschrieben hat. So>>>>>> was geht natürlich gar nicht.>>>> Wieso?>> Nun ja, wenn er mit 55 fertig würde, dann müsste er als Berufsanfänger> in einer Firma anfangen. Bis dahin immer nur Universität.>> Aber er wäre nicht klein-Doofi sondern der Herr Privatdozent oder> Professor oder so etwas.>> Das kommt bei Mitarbeitern sicher nicht gut an, wenn sie einen Prof. als> Kollegen bekommen, der jedoch keine Berufserfahrung hat.
Redest du von promovieren oder von habilitieren?
Aber weder vom einen noch vom anderen allein wird man Prof..
Klaus Wachtler schrieb:> Redest du von promovieren oder von habilitieren?
Habilitieren.
> Aber weder vom einen noch vom anderen allein wird man Prof..
Ja, ist richtig. Aber auf der Visitenkarte steht dann Dr. rer. nat.
habil. - in den Augen vieler dann ein ganz ein Schlauer.
Ich finde halt 55 für einen Berufseinstieg außerhalb der Uni etwas spät,
sicherlich auch ohne Dr. und ohne habil.
Der gute Kerl hat sich von seinem Prof. halt jahrelang für die
Diplomarbeit hinhalten lassen und bei der Dr.-Arbeit ging es dann noch
mal "ewig" so weiter etc. etc., danach wissenschaftlicher Mitarbeiter
mit der Betreuung viele Studenten/Diplomarbeiten - da fliegen die Jahre
dann dahin und man ist 55.
Tommy S. schrieb:> Hi,>>> keinen Job. Die einzigen, die sich bei mir melden sind Dienstleister. Ab>> Wie schon mehrfach angemerkt wurde: besser Dienstleister als gar keinen> Job. Die Zeit beim Dienstleister laeuft als "Berufserfahrung", die Zeit> zu Hause als "Arbeitslos"...
Das ist eben die Frage, ob man auch bei einem Dienstleister überhaupt
einen Job bekommt, denn Jobs verfielfältigen sich auch durch
Dienstleister nicht. Oder ob das Angebot noch gerade so annehmbar ist,
wenn es nicht absolut unterirdisch ist.
Besser irgend ein Angebot als keines, kann man da so einfach nicht
akzeptieren, wenn die Randbedingungen mit überhaupt nichts mehr
vereinbar sind. Man kann sich ja nicht auch noch privat verschulden,
dann müßte man beim Amt einen Hartz-Antrag stellen, und aufstocken...
Oft sind sogar die Dienstleister da sogar noch halbwegs manierlich, und
sagen schon von selbst, wenn was nicht mehr machbar ist. Wie ich es ja
selbst gelegentlich so erfahre. Z.B. die 723km ;-) einfache Entfernung
bis Berlin. Und da ist man dann maximal zum BZA-Tarif, und auch noch
Ost-Tarif obendrein. Eher mit Ü50 aber in den BZA-Tarif eingruppiert,
aber als Hilfsarbeiter mit 7,50€/h, nicht als Ingenieur. Einen Weg da
raus oder Übernahme ist da auch nicht in Sicht, wenn man auf Zeit an
Siemens verliehen wird, und Ü50 ist. Denn die bauten ja selbst Ü45 mit
Abfindungen auch noch Personal ab, da gehts andersrum nicht mehr.
Denn man geht ja aus einem Grund arbeiten, und das war noch mal was???
Na was wohl?
Jedenfalls nicht überwiegend nur für den tollen Lebenslauf.
Tommy S. schrieb:>> hören, wieso ich denn die Thermodynamik nur mit einer 3 bestanden hätte.>>>> Weil Du, wenn Du Thermodynamik nicht mit einer 3 bestanden haettst,>> genau wie Deine Kommilitonen mit einer 4 bestanden haettest. Diese>> Behauptung kann eh' niemand nachpruefen, der nicht Zugang zu den>> Pruefungsunterlagen der Uni hat.
So zeimlich das schlechteste was du im Vorstellungsgespräch sagen
kannst, ausser evtl noch, der Prof. hat mich gehasst.
Lernt doch endlich mal: Im Vorstellungsgespräch ist eine Frage nach
einer schlechten Note KEINE Frage nach einer schlechten Note. Wenn sie
mit deinen Noten unzufrieden wären, würdest du nicht dort sitzen. Die
Frage soll prüfen ob du VERANTWORTUNG für deine Arbeit übernimmst.
Und die Antwort darauf ist etwas in der Art "Ich gebe zu hier Mist
gebaut zu haben...daraus habe ich gelernt..." Also eine Mischung aus Ich
übernehme die Verantwortung und habe aus meinen Taten gelernt. Wer hier
die Schuld auf andere schiebt ist ganz schnell raus, denn so jemand
braucht NIEMAND. Ein offenes, "Die ersten Semester hab ich schleifen
lassen, dann hat mich jedoch der Ergeiz gepackt" ist da besser.
Und es interessiert auch niemanden ob der Prof. Satan persönlich war,
deine Kommilitonen noch schlechter oder dein Hund gestorben ist. Es war
in deiner Verantwortung und du musst dafür grade stehen. Und kein
"Aber..."
Die oben genannte Antwort liegt ca. auf einer Wellenlänge mit "Ich bin
perfekt" wenn man nach den eigenen Schwächen gefragt wird.
Solang du noch in einer Dienstleisterklitsche mit 33.000 pa unterkommst,
gibts wohl nichts zu meckern. Wir haben schließlich Fachkräftemangel
(Heute großes come together Merkel-Hundt).
Arsch Gwaf schrieb:> Und es interessiert auch niemanden ob der Prof. Satan persönlich war,> deine Kommilitonen noch schlechter oder dein Hund gestorben ist. Es war> in deiner Verantwortung und du musst dafür grade stehen. Und kein> "Aber...">>> Die oben genannte Antwort liegt ca. auf einer Wellenlänge mit "Ich bin> perfekt" wenn man nach den eigenen Schwächen gefragt wird.
Ausgezeichneter Beitrag, dem ist nichts hinzuzufügen.
Mich würde interessieren wie es bei Dir mittlerweile aussieht. Hast du
einen Job bekommen? Welchen? Hast du was an Dir geändert, wenn ja, was?
Mich würde es mal interessieren wie das Problem gelöst wurde:)
Viele andere könnten vor einem ähnlichen Problem stehen, denen du damit
helfen könntest.
Dass hier so auf den Wing eingeprügelt wird finde ich schon etwas
lächerlich. Sowas auch noch von Akademikern... Wenn man nicht weiß,
wofür der Studiengang ist, könnte man sich auch informieren.
- (technische) Logistik
- Produktionsplanung, -steuerung
- Vertrieb
- Consulting
- Produktmanagement
- Prozessoptmierung, LEAN...
- Projektmanagement
- Strategische Management
- usw.
Hinzu kommt, dass man in den höheren Ebenen keine detaillierten
technischen Kenntnissen primär benötigt. Ich weiß nicht wie es bei den
anderen aussieht, aber ich habe 60% von einem Ingenieurstudium
absolviert, ET 1-3 gehabt und kann schon etwas mehr als nur Gleichstrom
von Wechselstrom zu unterscheiden.
Im nachhinein hätte ich den Studiengang erneut gewählt, da aufgrund der
Vielseitigkeit verdammt interessant ist und ich mittlerweile eine Ahnung
habe wie Unternehmen funktionieren.
Mensch Mayer !
Mein Neffe hat Uni-Abschluß in Betriebswirtschaft, nichte gefunden,
noch den Wirtschaftsingenieur-FH drangehängt, findet immer noch nichts.
Er versucht es jetzt mit einer Würstchenbude.
Mit den Abschlüssen kann man doch die Straße pflastern !
Lebenskünstler schrieb:> Mensch Mayer !>> Mein Neffe hat Uni-Abschluß in Betriebswirtschaft, nichte gefunden,> noch den Wirtschaftsingenieur-FH drangehängt, findet immer noch nichts.>> Er versucht es jetzt mit einer Würstchenbude.>> Mit den Abschlüssen kann man doch die Straße pflastern !
Das kann ich kaum glauben.. dann muss er sich schon im
Bewerbungsgespräch derart dämlich anstellen, wie ne Pflaume. oder
abartig viel Gehalt verlangen.
> Autor: Bastelingenieur (Gast)> Datum: 20.07.2012 09:53> Das kann ich kaum glauben.. dann muss er sich schon im> Bewerbungsgespräch derart dämlich anstellen, wie ne Pflaume. oder> abartig viel Gehalt verlangen.
Möglich, war nicht dabei. Nun ja, menschlich ist er wohl etwas
schwierig.
Trotzdem kann man mit den Abschlüssen die Straße pflastern.
Bastelingenieur schrieb:> dann muss er sich schon im> Bewerbungsgespräch derart dämlich anstellen, wie ne Pflaume
Ein WIng, der nicht auftreten kann, ist arm dran wie ein Jurist, der
sich nicht durchsetzen kann.
Seine Selbstbeschreibung "bin ich auch nicht der Verkäufer-Typ" könnte
der Knackpunkt sein. Es ist ein netter Euphemismus. Das ist ähnlich wie
bei Typen, die sagen "suche verzweifelt Frau, bin halt nicht der
Frauen-Typ" und man ahnt, was das Problem ist. Die Assoziation geht zu
Recht dann in Richtung "Bauer sucht Frau" oder "Das Model und der
Freak".
> Autor: Oh (Gast)> Datum: 20.07.2012 12:28> Wirtschaftsingenieur?
Ist ein Ingenieur welcher die meiste Zeit in der Wirtschaft verbringt,
direkt an der Theke !
Ich versteh immer garnicht die Gängelein gegen Mischstudiengänge. Es
gibt immer mehr Wissen und da ein Ing um den Stand der Technik zu
erweitern erstmal den aktuellen Stand kennen und beherschen muss ist es
nötig immer weiter zu spezialisieren und dabei kommt auch WING raus.
Sowohl mit Wirtschaft allein als auch mit Ing allein ist das halt nicht
getan. Durch die Nachfrage hat sich dann Wing ergeben.
Das ist wie wenn du von Frankfurth nach Berlin willst. Jemand der nur
nach Norden oder nur nach Osten läuft kommt da nie an, du brauchst
jemanden der nach Nordosten läuft.
Der Vergleich hinkt aber ihr wisst was ich meine :P
Oh schrieb:> Wirtschaftsingenieur? Was denn jetzt - Wirtschaft oder Ingenieur?
Der ist für alles zu haben aber zu nichts zu gebrauchen.
Denn Spruch hab ich übrigens von nem WIng. Der muss es ja wissen ;-)
Und jetzt duck und weg.
Lebenskünstler schrieb:> Ist ein Ingenieur welcher die meiste Zeit in der Wirtschaft verbringt,> direkt an der Theke !
Vielleicht konstruiert er Bierzapfanlagen?
Michael K-punkt schrieb:> t, dass du gerne die Empfangsekretärin nageln würdest, wirst> du auch "schi
Wer sich für Wing interessiert, der sollte es studieren.
Ein Studium ist immer "nichts Ganzes und nichts Halbes".
Das Allermeiste - fachliche - aus dem Studium vergisst man eh.
Man braucht nur 5 - 10 % des Erlernten.
Einsatzfelder gibt es genug:
Plus schrieb:> - (technische) Logistik> - Produktionsplanung, -steuerung> - Vertrieb> - Consulting> - Produktmanagement> - Prozessoptmierung, LEAN...> - Projektmanagement> - Strategische Management> - usw.
Warum nicht "Produktmanager Spachtelmasse" ? Als Produktmanager bist Du
nicht abhängig von einer Branche. Nach 2 - 3 Jahren "Spachtelmasse"
kannst Du ein anderes Produkt betreuen.
Ganz allgemein zu Thema Wi-Ing:
Auch ich habe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und aus meiner Sicht
gibt es bei den Wi-Ing-Studiengängen, wie bei allen Misch- oder
Hybridstudiengängen, große qualitative Unterschiede. Das Studium an
meiner TU bestand zu ca. 70% aus regulären Ing.-Fächern zusammen mit
"echten" Ingenieuren. Der verbleibende Rest bestand aus BWL- und
Wahlfächern. An anderen Unis ist das Verhältnis eher umgekehrt. In
solchen Fällen wäre es vielleicht ehrlicher den Studiengang "Technische
BWL" o.ä. zu nennen, wie es beispielsweise die FH Hamburg gemacht hat.
BWL plus Maschinenelemente, Ohm'sches Gesetz und Zeichnung lesen.
Ist aber auch egal, beide Vertreter haben ihre Berechtigung.
Zum Thema:
Janosch M. schrieb:> Mein Problem: Ich habe in 6 Jahren Studium alles bestanden aber> anscheinend nichts gelernt. Nun bin ich fertig und habe weder Ahnung von> Controlling, bzw. der Bestimmung von Produktkosten. Programmieren hatte> ich lediglich ein Semester lang, genauso wie Werkstoffauswahl,> Kunststoffe, VWL, BWL, CAD, was-weiß-ich-nicht-noch-alles.>> Und wofür? Wenn ich nun im Interview sage, ich hätte Wirt.-Ing.> studiert, weil dort die Jobchancen und Einstiegsgehälter vor 6 Jahren> top waren, werde ich schief angeschaut, weil mir das Studium ja keinen> Spaß gemacht hat.
Ganz offen gesagt:
In meinen Augen ist der letzte Punkt ausschlaggebend. Ist jetzt
natürlich etwas daneben im Nachhin gute Tipps zu geben aber man sollte
man sich nur an Hybridstudiengängen versuchen, wenn man wirkliches
Interesse an der Thematik hat. Mehr noch als bei reinrassigen
Studiengängen kommt man nämlich mit einem ganz gefährlichen Halbwissen
aus der Uni. Man hat von allem ein bisschen Ahnung aber von nichts
richtig. Zudem übt man als Wi-Ing. in der Regel eine
Schnittstellenfunktion aus und bekommt Druck von beiden Seiten: von den
"echten" Ingenieuren UND den "echten" Kaufleuten. Und beide Parteien
denken häufig gleich abschätzig von einem...
Ich arbeite beispielsweise als Projektcontroller und betreue bei einem
Automobilzulieferer Projekte von der Akquise bis zum EOP. Ob nun
Entwicklungsprozesse, Produktkostenbewertung, Ressourcen- und
Budgetplanung, Produktvalidierung oder Änderungsmanagement - Alles im
Studium irgendwie mal gehabt, aber weit davon entfernt in Praxis sofort
loszulegen zu können.
Meine Vorstellungsgespräche liefen dann auch entsprechend ab: Bei vielen
Themen stand ich ziemlich blank da und entsprechend demotiviert ging ich
aus den Gesprächen heraus. Ich habe den Chef und seinen Chef (beides
"echte" Ings.) meines ersten Jobs mal in einer ruhigen Minute gefragt,
warum sie mir den Job gegeben haben, obwohl ich im Vorstellungsgespräch
gefühlt komplett versagt hatte. Antwort: Sie hätten mir mein ehrliches
Interesse an der Aufgabenstellung abgenommen und sie waren von meiner
"ingenieurmäßige" Herangehensweise an die zu lösenden Fallstudien
angetan - unabhängig von der Richtigkeit der Ergebnisse. Also
Begeisterungsfähigkeit und Methodik...
Und nur darauf kommt es an: Man muss echtes Interesse daran haben sich
sowohl mit Technik als auch mit kaufmännischen Themen auseinander zu
setzen. Und das meiste lernt man nur durch fachliche Diskussionen mit
Spezialsten. Wer kein echtes Interesse oder Begeisterung für die
jeweiligen Besonderheiten des jeweiligen Fachs hat, braucht nicht darauf
hoffen, dass die heimlichen Experten im Unternehmen (BWL- und
Ing.-Bereich) ihr Wissen bereitwillig teilen. Keiner meiner Kommilitonen
oder Arbeitskollegen ist am Fachwissen gescheitert. Es lag immer am
Auftreten bzw. der Haltung.
Mein Tipp:
In Vorstellungsgesprächen offen damit umgehen, dass man kein Experte
ist, aber über eine solide und breite Wissensbasis verfügt. Natürlich
ist es einem bewusst, dass das eigentliche Lernen erst nach der
Aushändigung des Diploms beginnt. Aber das war einem ja schon im voraus
bewusst, sonst hätte man sich ja nicht für ein so anspruchsvolles
Studium entschieden. Schnittstellenfunktion, Kommunikation usw...
Mittlerweile habe ich schon von mehreren Ingenieuren gehört, dass sie es
nicht einfach haben einen Job zu bekommen. Ob es was mit den
übertriebenen Meldungen über einen Ingenieurmangel vom VDI und den damit
verbundenen hohen Anzahlen an Absolventen zu tun hat?
Jetzt haben auch schon mehrere Zeitungen darüber berichtet, wie zum
Beispiel die WELT:
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article13923177/Ingenieure-doch-nicht-verzweifelt-gesucht.html
Wie nehmt ihr den Markt zur Zeit wahr?
Plus (Gast) schrieb:
"Ingenieurmangel"
> Jetzt haben auch schon mehrere Zeitungen darüber berichtet, wie zum> Beispiel die WELT:> http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article13923177/Ingenieure-doch-nicht-verzweifelt-gesucht.html> Wie nehmt ihr den Markt zur Zeit wahr?
Als heilloses Durcheinander, zumindest bei den Zeitungen.
Zitat Brenke
"Brenke geht davon aus, dass jedes Jahr etwas mehr als 30.000 ersetzt
werden müssen" (eigentlich ja nur 20.000, jedoch es soll eine erhöhte
Nachfrage geben, deshalb nochmal 10.000 drauf = 30.000).
Zitat Brenke
"2010 bestanden mehr als 50.000 junge Ingenieure ihre
Abschlussprüfungen."
--------------
Macht Summa Summarum 20.000 überflüssige und damit arbeitslose
Jungingenieure (nach Brenke!) PRO JAHR, die irgenwo anders unterkommen
müssen.
Dann aber beginnen allein (so Brenke) nur im Fach Maschinenbau 58.600
Erstsemester!! Holla die Waldfee, noch nicht mal die E-Techniker dabei
und was sonst so unter Ing-Studenten alles noch läuft ebenfalls nicht.
Da müssen aber viel auf der Strecke bleiben (exmatrikulieren), um dann
INSGESAMT auf ca. 50.000 bestandene Ingenieure EINES JAHRGANGS
herunterzuschrumpfen. Darüber sollte man mal gesondert und öffentlich
INTENSIV NACHDENKEN und den Gründen mal sorgsam auf den Zahn fühlen.
Hierzulande wird viel aussortiert, was dann über Anlockprogramme gerade
auch den Krisenstaaten wieder abspenstig gemacht werden muss.
18.882 GEMELDETE ARBEITSLOSE (in Wahrheit wohl viel mehr) Ingenieure
gibt es demnach übrigens auch noch, die gerne im Ingenieursmarkt
mitmischen würden (so man sie lässt, was dringend notwendid wäre im
Angesicht der längeren Lebensarbeitszeit und des demographischen
Wandels).
Dann nehmen wir mal die gleiche Zeitung (die Welt) mit dem gleichen
Thema
http://www.welt.de/wirtschaft/article108391510/Fuer-qualifizierte-Auslaender-ist-Deutschland-unattraktiv.html
2010 hatten 84.885 Ausländer aus Nicht-EU-Staaten ein befristetes Visum
um hier zu arbeiten. Aus der EU kamen 2011 insgesamt sogar 279.000 NETTO
(wird betont, d.h. es kamen eigentlich noch mehr, gingen aber auch
welche). Alles sog. FACHKRÄFTE!! Wohl lange nicht alles Ingenieure, aber
sicher auch viele darunter. Wie viele bleibt hier unbekannt. Wenn es
auch nur 10 Prozent wären (real bei dem Bildungshype heutzutage wohl
eher mehr) die hier als Ingenieure (Absolventen) aus dem Ausland (EU und
Nicht-EU) kamen, wäre bereits die Aufnahmemenge von 30.000 Ingenieuren
überschritten und der Ingenieursmarkt könnte sie nicht alle
unterbringen.
Hat Herr Brenke jetzt mit seinen Angaben recht?
Wo sind dann all die (netto) zugezogenen (oder befristet
hierhergekommenen) Ingenieure aus dem Ausland untergekommen? Dann kann
das mit den (angeblich nur) 30.000 neu zu besetzenden Ingenieurstellen
jährlich so nicht stimmen!
Pirat schrieb:> Zitat Brenke> "2010 bestanden mehr als 50.000 junge Ingenieure ihre> Abschlussprüfungen."
Soso - 2009 sollen es noch 41000 gewesen zu sein. Ein Plus von 20%
binnen eines Jahres ist so einfach nicht nachvollziehbar.
Pirat schrieb:> Macht Summa Summarum 20.000 überflüssige und damit arbeitslose> Jungingenieure (nach Brenke!) PRO JAHR, die irgenwo anders unterkommen> müssen.
Was für eine Milchmädchenrechnung! Wie kommst du darauf, dass alle
Absolventen auf die "freien Stellen" wollen?
Pirat schrieb:> Da müssen aber viel auf der Strecke bleiben (exmatrikulieren), um dann> INSGESAMT auf ca. 50.000 bestandene Ingenieure EINES JAHRGANGS> herunterzuschrumpfen.
Man hat schon immer massig rausgeprüft.
Wohlstandsbauch schrieb:> Tja, Ansprueche runterschrauben!
Tja, die Unternehmen sollten mal ihre Ansprüche runterschrauben. Nur 36k
für 'nen in HF oder EMV spezialisierten Nachrichtentechniker von der HS
oder Uni als Einstiegsgehalt zu zahlen, bringt halt keine fähigen
"Fachkräfte"!
Du brauchst jetzt einen Job. In einem halben Jahr fragt dich jeder, was
Du gemacht hast. Dann ist es noch schwieriger.
Ich würde auf Messen gehen .. Systems, Elektonika, Productonica ... (was
es jetzt gibt) und von Stand zu Stand gehen. Zu jedem Stand !
Klinken putzen. Nur ein Vertreter der dem Geschäft nachläuft ist
erfolgreich. Den Einstieg auch auf Kosten der Konditionen suchen.
Viel Glück
Dummbatz schrieb:> Von Ingenieuren sollte man eigentlich gründliche Arbeit erwarten können> und kein blindes Schaumschlagen. Aber da spricht wohl eher die> persönliche Antipartie bei einigen, als der Ingenieur.
Schon etwas her der Beitrag - aber Volltreffer. Wenn ich mich in den mir
bekannten Firmen umsehe, dann weiß ich warum Ingeiure nicht auf Kunden
los gelassen werden dürfen! ETist wirklich schwer - da ist kein Platz
für BWL und Sozialkompetenz.
Andersrum gefragt: Warum sollte ein E-Technik Ing. Zeit und Mühe
investieren um BWL Inhalte zu erlernen, würde er sich dafür
interessieren, hätte er das studiert.
An den Threatstarter, hätte gerne das Bewerbungsfoto gesehen - oftmals
erklärt dies schon alles warum jemand nicht als KundenUmgangsFähig
eingeschätzt wird. Sympathie hat nichts mit Bildung zutun...
Guest schrieb:> An den Threatstarter, hätte gerne das Bewerbungsfoto gesehen - oftmals> erklärt dies schon alles warum jemand nicht als KundenUmgangsFähig> eingeschätzt wird. Sympathie hat nichts mit Bildung zutun...
im Vertrieb bzw. in der Beratung kann das in der Tat so sein, auch wenn
ich ein paar Typen kenne, die super Vertriebler sind, mit Wampe, klein
und Halbglatze. Allerdings sind die seit Jahren im Geschäft und haben
ihre Kontakte und Vertriebserfolge.
Bei einem Neuling kann ein schlechtes Aussehen in der Tat vieles
verbauen. Da kann es dann sein, dass man sagt "so einen kann man doch
nicht zum Kunden schicken", ebenso wenn jemand einfach nicht
schlagfertig und eloquent sich im Gespräch gibt. Wer raus muss zum
Kunden braucht einfach eine gewisse Eloquenz. Stichwort: Perfektes
Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit.
Sonst zu Wing: die meisten Wings die ich kenne arbeiten eher als BWLer,
wo es höchstens einige Schnittpunkte mit der Technik gibt, wie Einkauf,
Vertrieb, Controlling, Produktionsplanung, Unternehmensberatung oder
auch IT Beratung. Bisher habe ich noch nie einen Wing gesehen, der in
der Entwicklung tätig ist.
Daher konkurieren Wings quasi mit den ganzen BWLer Horden, von denen es
extrem viele gibt. Auch wenn hier im Forum ja gerne Ings jammern, aber
bei den BWLern sieht es weitaus schlimmer aus. Die Altersstruktur ist
dort jünger als bei den Ings, es gibt jedes Jahr ca. 70k Wiwi
Absolventen, aber nur wenige gehen in Rente.
Heiner leg doch mal ne andere Platte auf.
Du hast anscheinend nur 10 - 20 Satzbausteine, die du immer wieder
aneinenderfügst.
Wird es dir nicht langweilig, dich dauernd zu wiederholen?
Guest schrieb:> An den Threatstarter, hätte gerne das Bewerbungsfoto gesehen - oftmals> erklärt dies schon alles warum jemand nicht als KundenUmgangsFähig> eingeschätzt wird. Sympathie hat nichts mit Bildung zutun...
Für sein Aussehen kann niemand was, wenn er nicht chirurgisch
nachbearbeitet geliftet ist.
Mit einem feinen Anzug kann man aber aus jedem Arsch ein Gesicht machen.
Zumindest, was den rein optischen Teil an geht.
Wilhelm F. schrieb:> Für sein Aussehen kann niemand was,
Naja, man kann es zumindest beeinflussen und Kleider machen Leute.
Rasieren sie sich und gehen sie zum Friseur, dann finden sie auch einen
job!
HalloHeiner schrieb:> Rasieren sie sich und gehen sie zum Friseur, dann finden sie auch einen> job!
der Satz des Jahres hier im Forum;-)
aber bei manchen Leuten ist dennoch Hopfen und Malz verloren was
Jobsuche betrifft.
Es kommt ja nicht nur aufs aussehen an. Wenn jemand sehr hässlich ist,
bringt ein schicker Anzug auch nichts. Aber wichtiger als das Aussehen
ist bei einem Job mit Kundenkontakt einfach die Eloquenz. Wenn die
jemand nicht hat, wenn jemand zu still ist, zu wenig aus sich raus
kommt, nicht eloquent auch auf schwierige Fragen ausweichend antworten
kann, dann wird es halt in so einem Bereich nichts. Einen wortkargen
Kellerentwickler wird man einfach selten erfolgreich in den Vertrieb
bringen können.
Willemranshid Ferkuhadresh schrieb:> inen wortkargen> Kellerentwickler wird man einfach selten erfolgreich in den Vertrieb> bringen können.
Jeder kann an sich arbeiten, es ist möglich.
Vorteil beim Vertrieb: man braucht technisch nichts von dem umsetzen,
was man dem Kunden vollmundig verspricht.
jubi schrieb:> Vorteil beim Vertrieb: man braucht technisch nichts von dem umsetzen,> was man dem Kunden vollmundig verspricht.
Vorurteil eines Kellerkindes.
Natürlich müssen Vertriebler keine Fachidioten sein, im Gegenteil.
Aber die erfolgreichsten Vertriebler (im technischen Umfeld), die ich
kennen gelernt haben, haben alle eine solide techn. Ausbildung und
dazu verkäuferisches Talent.
Solche Leute sind selten und verdienen sehr gut.
Da kann das Kellerkind nur neidisch aus der Wäsche schauen und
behaupten, Vertriebler seien nur Schaumschläger. Klar, was wir nicht
können, treten wir mit Füßen.
jubi schrieb:> Jeder kann an sich arbeiten, es ist möglich.
Die Soft Skills sind viel schwieriger zu beeinflussen, als das fachl.
Wissen.
Lernen man kann man im Business alles, da hat man es nicht mit einer
Raketenwissenschaft zu tun. Da können auch Quereinsteiger SAP-Profis
werden.
Aber wenn jemand die nötigen Soft Skills nicht mitbringst, kannst du ihn
vergessen. Da reicht ein Kandidat aus, der dann das ganze Team mit
runter zieht.
HalloHeiner schrieb:> Aber die erfolgreichsten Vertriebler (im technischen Umfeld), die ich> kennen gelernt haben, haben alle eine solide techn. Ausbildung und> dazu verkäuferisches Talent.
Vertriebler kann außerordentlich kniffelig sein, wenn ein Gerät oder
Anlage im Detail sehr kompliziert sind.
Eine Ausbildung im Fachbereich hilft da oft bei weitem nicht.
Ideal ist es, wenn ein Vertriebler aus dem selben Unternehmen was
vertreibt, wo er vorher sogar mal Entwickler für sein Gerät war.
Ich fuhr als Entwickler auch schon mal mit einem Vertriebler zusammen
zum Kunden, weil es dort ums Eingemachte technische Details eines
Gerätes ging. Der Kunde konnte ja unter fünf Konkurrenten Geräte aus
wählen, die oberflächlich und preislich ungefähr gleich sind. Aber ein
Laie durchblickt die Details nicht mehr. Vielleicht hat man in seinem
Gerät Verbesserungen gegenüber der Konkurrenz, und die muß man dann
anbringen.
Also, ein Vorwerk-Staubsaugervertreter ist was ganz anderes.
für technische Details holt der Vertriebler halt Rat vom Entwickler.
Aber die Anbahnung eines Geschäftes genauso wie geschäftliche Kontakte
knüpfen, ist eher die Hauptarbeit im Vertrieb. Bis ins Detail muss ein
Vertriebler das Produkt nicht verstehen, auch wenn gewisse technische
Kenntnisse wichtig sind. Ein Vertriebler muss aber viel mehr
schlagfertig sein um auch unbequeme Fragen zu beantworten, so dass der
Kunde meint, der Vertriebler ist kompetent. Wer ein Top Vertriebler ist,
verdient meist auch sehr gut und hat einen sicheren Job, da man bares
Geld in die Firma bringt. Firmen mit Top Vertrieb aber
unterdurchschnittlichen Produkten verdienen teilweise sehr gut, während
viele Firmen mit Top Produkten aber schlechtem Vertrieb teils pleite
gegangen sind.
Willemranshid Ferkuhadresh schrieb:> Firmen mit Top Vertrieb aber> unterdurchschnittlichen Produkten verdienen teilweise sehr gut,
z.B.?
> während> viele Firmen mit Top Produkten aber schlechtem Vertrieb teils pleite> gegangen sind.
z.B.?