Hallo, Wir haben ein großzügiges Reisebudget und könnten es auch für ein Seminar zum Thema Projektmanagement nutzen. In der Forschung vermutlich eine gute Sache. Kann jemand einen Anbieter empfehlen? Der Markt ist unübersichtlich und alle behaupten die Creme der Creme zu sein... Jemand vielleicht schon mal was mitgemacht?
Mike Strangelove schrieb: > Hallo, > > Wir haben ein großzügiges Reisebudget und könnten es auch für ein > Seminar zum Thema Projektmanagement nutzen. In der Forschung vermutlich > eine gute Sache. Kann jemand einen Anbieter empfehlen? Der Markt ist > unübersichtlich und alle behaupten die Creme der Creme zu sein... Jemand > vielleicht schon mal was mitgemacht? Hi, Mike, ich empfehle Dir die Projektmanagementforen in XING und competence site. Da ist der Anteil der Fachleute zu Deiner Fachfrage größer. Da antworten die GPM-IPMA-Ideologen genauso feurig wie die vom PMI. Ich bin da etwas abgeklärt. Ich hatte in den Gründerjahren der GPM (Gesellschaft für Projektmanagement, www.gpm-ipma.de) mal einen sehr gutes GPM-Wochenendseminar mit der Legende Waschek. Nach der Sanierung eines 100Mio$-Projekts "nach Gefühl", weil keine Zeit war für die Anwendung von Methoden, und der Änalyse dieses Erfolgsfaktors sehe ich die Methoden etwas distanzierter: Sie sind gut für den Anfänger, ähnlich wie der Typ des Fahrschulautos, aber bald sollte man darüber hinaus sein und alle Fahrzeuge fahren dürfen und können. Die Unterschiede zwischen den Philosophien von GPM-IPMA und PMI scheinen mir zu philosophisch zu sein, die hitzigen Diskussionen zwischen "Objektorientierung ist besser!" - "Nein, Prozessorientierung, Ätsch!" kommen mir kindisch vor wie "das Auto meines Papi hat aber größere Reifen!" Mit meiner gewonnenen Distanz wurde mir klar: Methoden bewirken gar nichts. Ideologien noch weniger. Das wirklich wichtige im Projektmanagement sind jene Aufgaben, die a) simpel sind und b) trotzdem schwer und lästig. Beispiel: Zielorientierung. Disziplin. Fairness. Aufrichtigkeit - auch sich selbst gegenüber. Hallenbodenblick statt "Flucht in die Schwafelei". Wie man das dann umsetzt, ist zweitrangig. Zur Wahl Eures Anbieters orientiert Euch besser an den Gepflogenheiten Eurer Branche. Ihr wollt Euch "weiter entwickeln", den Weg zu "neuen Herausforderungen" offen halten? Ihr wollt, dass Eure Ausbildung und der "Stallgeruch" des Anbieters anerkannt werden von Kunden und potenziellen Arbeitgebern? Dann fragt herum, was in Eurer Branche "angesagt ist". Das könnt Ihr mit euren branchenüblichen Kontakten weit besser erkunden als in irgendeinem branchenfremden Forum. Wenn Ihr schon ein großes Budget habt und die Grundkenntnisse im Projektmanagement - erkundigt Euch mal, wo die engsten Engpässe auf dem Weg zum Projekterfolg sind, und wer da Abhilfe schaffen kann. „Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ (Entschuldigung eines Change Managers) Hier ist eine riesige kollektive Wissenslücke, trotz all der Bemühungen um "soziale Kompetenzen". „Eine intakte Unternehmenskultur ist fast ein Garant für hohe Gewinne.“ (Peter F. Drucker, sinngemäß) „Management bedeutet, die Dinge richtig zu tun. Leadership bedeutet, die richtigen Dinge zu tun.“ (Peter F. Drucker) Abwandlung: Leadership erfordert auch, die richtigen Fragen gestellt zu haben. Ciao Wolfgang Horn
Dankeschön! Nunja, wir arbeiten in der Grundlagenforschung, und obwohl Projekte überall sind, hat eigentlich keiner Ahnung, wie man das managen kann. D.h. wir bekommen Geld von Stiftung XY. Da freuen sich erstmal alle, dann passiert eine Weile nix, dann machen die Leute hier und da mal was und ein halbes Jahr vor Ende fällt allen auf: Mist, wir brauchen Ergebnisse. Aber es gibt so gut wie keine Strukturen anhand derer solche Projekte mit mehreren beteiligten Gruppen gemanaged werden. Alles so nach Bauchgefühl und jeder denkt, ein anderer wird schon was machen. (Die Situation ist jetzt mal satirisch überspitzt dargestellt) Daher dachte ich, dass man vielleicht mehr herausholen könnte, wenn man die Projekte wirklich strategisch plant und dann angeht und nicht wild drauflosrennt um 5 vor 12 zu merken dass nix tut oder das gleiche schon von der Konkurrenz gemacht wurde. Ideologien etc. sind mir völlig wurst. Cool wäre auch, Tools mit an die Hand zu bekommen, mit denen man das Gelernte umsetzen kann. Ich bin da auf die Webseiten Basecamp und Comindwork gestoßen...
Leute von der Foschung wollen Grundlagen PM lernen. Das Wichtigste beim PM ist die Erkenntnis, dass nichts nach Plan läuft und man über jahre hinweg im Reagieren geübt sein muss. Und man muss Forscher und andere Chaoten dahin bringen weniger dynamisch sondern statischer und gleichmässiger zu arbeiten, dass man eine P-Verfolgung aufziehen kann. Ich finde es aber schon toll, dass es Projektmanager gibt, die einem Forscherhaufen Geld in den Rachen werfen und es ihnen überlassen, wofür sie es raushauen wollen. Das allein zeugt schon von totaler Planlosigkeit. Euren Geldgeber solltet ihr ins Seminar schicken.
Nicht im Ansatz! Der Geldgeber tritt an Stelle der Gesellschaft als Kunde auf und bestellt Produkt X beim Wissenschaftler. Der liefert das auch, nur dass eben der Prozess dahin optimiert werden kann, so dass das Produkt noch besser wird. Ist doch vollkommen klar, dass eine Stiftung mangels Fachkenntnis nicht das Projekt selbst managen kann!
Es gibt in der "...für Dummies"-Reihe auch einen Band über Projektmanagement. ISBN-10: 3-527-70736-0 ISBN-13: 978-3-527-70736-2 - Wiley-VCH, Weinheim 3., überarb. u. aktualis. Auflage - September 2011
Mein letzter Arbeitgeber hat be Dr.Coy (http://www.dieter-coy.de) mal ein zweitägiges PM-Seminar gebucht. Waren alle aus der Entwicklung anwesend und fanden es gut, was der Mann rüberbringen konnte.
Der Autor hält auch Lehrgänge, z.B. Basic Project Management (Product, Schedule and Resource Planning and Control) http://www.stanportny.com/
Recht günstig ist das in Hagen. http://www.isdb.fernuni-hagen.de/weiterbildung/index.php/weiterbildungskurse/projektmanagement/projektmanagement.html
Hi, Mike, > Aber es gibt so gut wie keine Strukturen anhand derer solche Projekte > mit mehreren beteiligten Gruppen gemanaged werden. Alles so nach > Bauchgefühl und jeder denkt, ein anderer wird schon was machen. (Die > Situation ist jetzt mal satirisch überspitzt dargestellt) > Daher dachte ich, dass man vielleicht mehr herausholen könnte, wenn man > die Projekte wirklich strategisch plant und dann angeht Klar. Da liegst Du richtig. Zwei Punkte dazu: 1. Von "PM nach Bauchgefühl" bis "PM nach GPM-IPMA Level D" ist ein sehr großer Schritt. Ein großer Vorteil ist dabei die Erleichterung des Übergangs in die Wirtschaft, wo wettbewerbsfähige Unternehmen sich mehr oder weniger lähmen durch PM in einem Detaillierungsgrad, wo ein Entwickler mal schnell eine Entscheidung braucht und im Meeting-Programm liest: "Terminvorschlag in sechs Monaten", weil alle Personen ihre Meeting-Zeiten gegenseitig vollgeknallt haben. Etwas überspitzt, aber Erfahrung und Ergebnisse als PM ist ein dicker Pluspunkt. „Die Erfahrung lehrt nichts ohne Theorie.“ (Dr. Edwards Deming) Noch ein Pluspunkt ist bei allen Ergebnisorientierten und Qualitätsbewußten zu holen: Bestmögliche Ergebnisse und Qualität werden in Industrie und Entwicklung gefordert. Dazu gehört das Messen, Planen, Prüfen und das Nachsteuern. Auch in Terminfragen und in Arbeitskosten. Wer behauptet "natürlich bin ich qualitätsbewusst / achte auf Kosten" und dann am Projektablaufplan zeigt, wie er Emtwicklungszeiten und -kosten kalkuliert hat, da gewinnt er ein unsichtbares Nicken vieler Verantwortlicher. 2. Die Planung eines Projektes ist kinderleicht und bequem gegenüber ihrer Umsetzung. Für den ersten Teilschritt nach 1.) genügt auch eine Excel-Tabelle. Die Dombaumeister das Barock brauchten nicht mal das. Mit qualifizierten Kollegen kann man einen Plan aber nur im Miteinander aufstellen. Aber sobald Du Deinen Plan am Schwarzen Brett hängen hast und Dein Vorgesetzter ihn in begeistert gesehen hat, bis Du plötzlich in der Pflicht. Du rennst herum mit "Denk dran, Dein Aufgabenpaket, für das Du 12 Wochen geplant hast, in 4 Wochen ist Dein eigener Termin, aber Du hast noch gar nicht angefangen!" Da wird der PM zum Laborboten mit dem ermahnend erhobenen Winkefinger, der ständig auf der Jagd ist nach den Dokumenten. Dessen Hosenknie durchgescheuert sind von der Haltung des Bitte-Bitte. Dein Professor ist begeistert - endlich so einen zu haben, wo ihm sein Dekan die niedrig bezahlte Hilfsstelle mangels Budget nicht genehmigt hatte. Hier liegen die Schwierigkeiten. Da hilft auch die teuerste, exklusivste, PM-Software nicht mehr als Excel. Die liefert eher Talmi-Aushänge zur Begeisterung derjenigen Manager, die auch mit einem gekauften DIN-ISO-Zertifikat in der Rezeption glücklich sind. Empfehlung: Wenn man Projektablaufplan und Kostengerüst unter Qualifizierten nur im Miteinander aufstellen kann und einen Kapo hat, der mit seiner Knute die Einhaltung durchsetzt, dann schont die Hosenknie gleichmäßig und verteilt den Job der Terminverfolgung fair unter Euch auf. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Empfehlung: Wenn man Projektablaufplan und Kostengerüst unter > Qualifizierten nur im Miteinander aufstellen kann und einen Kapo hat, Nachtrag: "...keinen Kapo hat..." W.H.
Wenn du gut englisch kannst, ist noch was anderes drin. Elite-Unis haben auch Projektmanagement und das online. Das ist sicher besser angeseen als ein kurzkurs irgendwo. Am ende gibt es ein Zertifikat von der Uni. http://apm.stanford.edu/ http://www.ecornell.com/certificate-programs/project-leadership-and-systems-design-training/project-leadership-certificate/crt/PLC1
Ich habe selbst mehrere solcher Seminare genossen und sehe mich auc fit und befähigt, es umzusetzen. Die Angelegenheit krankt aber daran, dass andere in den Teams anderes gelernt haben und andere Theorien verfolgen und das hinten und vorn nicht zusammenpasst. Jeder ist aber von sich überzeugt, dass er selbst alles korrekt kapiert und verinnerlicht hat. Also geht es noch weiter an einander vorbei als schon zuvor!
Achje. Empfehlen kann ich den Projektleiter beim VDI - Orte wechseln - 3 Tage. 1. Frage: Was ist ein Projekt? Müssen wir uns darüber unterhalten oder ist das klar? Es war gar nicht klar - die Leute denken ja wenn der Hund in den Garten kackt, ist das ein Projekt.. Entsprechend unentwickelt war alles folgende...alle reden über Projekte und alle reden nur "Umfug".. Damit bekommst du Vorsprung vor Leuten die Projektmanagement nur simulieren. Ich kanns empfehlen.
Ich seh schon ... blad kann man vor lauter Projektmanagern kaum mehr treten und es gibt noch weniger, die die eigentliche Arbeit machen. Mir kanns nur Recht sein,
Michael Lieter schrieb: > Damit bekommst du Vorsprung vor Leuten die Projektmanagement nur > > simulieren. Wichtig wär auch wenn man den Unterschied zwischen Projekt und Prozess kennt!
Ralf schrieb: > Ich seh schon ... blad kann man vor lauter Projektmanagern kaum mehr > treten und es gibt noch weniger, die die eigentliche Arbeit machen. Mir > kanns nur Recht sein, Äh, wieso?
Marx W. schrieb: > Wichtig wär auch wenn man den Unterschied zwischen Projekt und Prozess > kennt! Sollte man kennen. Ralf schrieb: > Ich seh schon ... blad kann man vor lauter Projektmanagern kaum mehr > treten und es gibt noch weniger, die die eigentliche Arbeit machen. Mir > kanns nur Recht sein, Ich sehe eher Projektverwalter, wirkliche PM - dafür brauchen die meisten 5 Jahre, bis sie wissen das man sich ans Telefon hängt, den Lieferanten anruft und am nächsten Tag mit den Zeichnungen auf der Matte steht und am Abend das Problem gelöst hat. Da gibt es Leute die schieben das in die QS ab oder schreiben wochenlang Emails und nichts passiert! Das sind Projektverwalter.
Michael Lieter schrieb: > Da gibt es Leute die schieben > > das in die QS ab oder schreiben wochenlang Emails und nichts passiert! Man muss aber auch wissen, das heute das QM als Begriff für fast alles herhalten muß! > Das sind Projektverwalter. Ja, aber es ist halt in Zeiten des QM-Wahns nicht mehr anders denkbar! Des QM wurde immer mehr zum Paradies der Bürokraten!
Unknown schrieb: > Also geht es noch weiter an einander vorbei als schon zuvor! Wieso, kann ich gar nicht glauben! Ihr zieht doch alle am gleichen Strick, oder? Nur über die Richtung seid ihr euch nicht einig. Das ist doch nur ne Kleinigkeit!
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