Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DCF77 Empfang verbessern


von Bernhard (Gast)


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Hi,

ich verwende das Conrad DCF77 Modul und habe damit leider sehr 
schlechten Empfang. An manchen Tagen bekomme ich alle zwei Minuten ein 
gültiges Zeitsignal und an anderen Tagen wieder stundenlang überhaupt 
nichts. Zu Testzwecken hab ich eine LED an das Modul geklemmt, 
normalerweise sollte die ja einigermaßen schön im Sekundentakt blinken. 
Bei mir ist das die meiste Zeit über ein Flackern bzw. manchmal leuchtet 
sie auch gar nicht.
Der uC und das Modul werden beide über die USB Buchse des PCs mit 3.3V 
versorgt. Am DCF Ausgang des Signals befindet sich ein 4k Ohm Pullup.
Die Auswertung der Pulse geschieht mit einem Timer alle 10ms.

Was ich bisher versucht habe um den Empfang zu verbessern:

-) Antenne in Längsrichtung nach Norden ausgerichtet (wohne in 
Österreich).
-) Modul an der Heizung geerdet
-) 100nF Keramikkondensator direkt an der Versorgungsspannungsklemme des 
Moduls
-) RC Tiefpass (1k/10uF) vor der Versorgung
-) geschirmtes Kabel zwischen uC und Modul - einseitig auf Masse
-) Modul 70cm von uC entfernt platziert
-) so weit es möglich war alle störenden Geräte abgeschaltet.

Um den Empfang zu testen, hab ich die Batterien aus dem Funkwecker 
entfernt um ihn zu ner Synchronisation zu zwingen. Innerhalb von 5 - 10 
Minuten findet der einen gültigen Zeitstempel, während das Conrad Modul 
nach einer Stunde noch nichts empfangen hat.

Langsam gehen mir echt die Ideen aus. Jemand ne Idee?

von Sauger (Gast)


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Nabend,

Bernhard schrieb:
> Um den Empfang zu testen, hab ich die Batterien aus dem Funkwecker
> entfernt um ihn zu ner Synchronisation zu zwingen.

teste das Modul doch mal mit den Batterien und nicht am USB.

MfG

von Bernhard (Gast)


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Sauger schrieb:
> teste das Modul doch mal mit den Batterien und nicht am USB.
>
> MfG

Der Tipp war echt gut, danke!

Habs mal eben ausprobiert. Nach 2 Minuten hatte ich einen gültigen 
Zeitstempel.

Das heißt es liegt tatsächlich an der Versorgungsspannung. Man, sind die 
Dinger empfindlich...echt ein Wahnsinn. Bleibt die Frage: Wie kann ich 
die Versorgungsspannung am besten von den Störungen befreien?

von Peter D. (peda)


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Bernhard schrieb:
> Man, sind die
> Dinger empfindlich...echt ein Wahnsinn.

Nö, die PC-Spannung ist nur total verseucht, für analoge Basteleien 
völlig unbrauchbar.

> Bleibt die Frage: Wie kann ich
> die Versorgungsspannung am besten von den Störungen befreien?

Nimm einfach kein PC-Netzteil.
Man hat doch reichlich alte Steckernetzteile rumliegen, nen 7805 
dahinter und schon hast Du saubere 5V.


Peter

von Guru (Gast)


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@ Peter Dannegger

>Nö, die PC-Spannung ist nur total verseucht, für analoge Basteleien
>völlig unbrauchbar.

Das würde mich mal ernsthaft interessieren. Kennst Du da einen Link wo 
das mal quantifiziert ist, was für Störungen da vorliegen?
Das wäre nett.

Bin da selber nie fündig geworden und meine Messgeräte packen das nicht.

von Thorsten S. (thosch)


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Bernhard schrieb:

> Was ich bisher versucht habe um den Empfang zu verbessern:
>
> -) Antenne in Längsrichtung nach Norden ausgerichtet (wohne in
> Österreich).

Hallo Bernhard,
eine Ferritantenne nimmt die magnetische Feldkomponente auf, deren 
Feldlinien sich kreisförmig um den Sender ausbreiten.

Der Ferritstab muß für optimalen Empfang daher in Richtung des 
magnetischen Wechselfeldes ausgerichtet sein, d.h. tangential zum 
Senderstandort!

Also mit der Breitseite zum Sender, der in Mainflingen bei Frankfurt 
(Main) steht und daher für Dich im Norden liegt.

Eine in Längsrichtung zum Sender ausgerichtete Ferritantenne hat ein 
ausgeprägtes Empfangs-Minimum, im Idealfall hast Du gar keinen Empfang.
(hier schneiden die Feldlinien den Ferritstab senkrecht, anstatt wie bei 
Ausrichtung Breitseite zum Sender durch den Stab zu verlaufen)

Gruß,
Thorsten

von holger (Gast)


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Man kann da auch anders nachhelfen. Siehe Bild.
Oben ALT unten NEU;)

von Bernhard (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Nimm einfach kein PC-Netzteil.
> Man hat doch reichlich alte Steckernetzteile rumliegen, nen 7805
> dahinter und schon hast Du saubere 5V.

Alles klar. Dachte, das man das vielleicht noch schaltungstechnisch in 
den Griff bekommt. Aber bevor ich mich da noch weiter herumärgere, nehm 
ich lieber ein Steckernetzteil



Hallo Thorsten,

Thorsten S. schrieb:
> Eine in Längsrichtung zum Sender ausgerichtete Ferritantenne hat ein
> ausgeprägtes Empfangs-Minimum, im Idealfall hast Du gar keinen Empfang.
> (hier schneiden die Feldlinien den Ferritstab senkrecht, anstatt wie bei
> Ausrichtung Breitseite zum Sender durch den Stab zu verlaufen)

Oje, stimmt - da war doch was. Mit dem magnetischen Feld bin ich damals 
schon in der Schule auf Kriegsfuß gestanden...und das hat sich 
anscheinend bis heute nicht geändert ;)
Vielen Dank für die Aufklärung!

holger schrieb:
> Man kann da auch anders nachhelfen. Siehe Bild.
> Oben ALT unten NEU;)

Hab auch mal kurz überlegt die Antenne zu ersetzen, aber da fehlt mir 
das Equipment um die Antenne abstimmen.

von oszi40 (Gast)


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Bei mir hat früher eine Kabelverlängerung Wunder bewirkt, um mit dem 
Empfänger aus dem Störnebel des Rechers und aus dem Stahlbeton-Käfig zu 
kommen. Verseuchte Betriebsspannung sollte man natürlich auch vermeiden.

von Thorsten S. (thosch)


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holger schrieb:
> Man kann da auch anders nachhelfen. Siehe Bild.
> Oben ALT unten NEU;)

:D

Hallo Holger,

klar, so geht das auch. Habe mir auch eine DCF77-Antenne auf einem 20cm 
Ferritstab gewickelt. (Einlagige Zylinderspule aus Cu-Lackdraht und 
lokal parallelgeschalteter Styroflex-Kondensator)

Aber:
So ein Antennenselbstbau muß aber durch Verschieben der Spule richtig 
abgestimmt werden, sonst empfängt der am Ende schlechter als der 
Mini-Stab.

Dafür braucht man halt ein paar Meßmittel, wenigstens einen 
Sinusgenerator auf genau 77,5 kHz, den man induktiv sehr lose an die 
Ferritantenne ankoppelt und zur Anzeige dann ein Oszilloskop mit 10:1 
Tastkopf oder ein HF-Millivoltmeter.

In Sendernähe kommt man ohne den Testgenerator aus...

Gruß,
Thorsten

von marconi (Gast)


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DCF77-Empfänger reagieren oft empfindlich auf Störstahlung in ihrem 
Empfangsbereich, also auf 77,5KHz. Heftige Störungen verursachen häufig 
zum Beispiel alte CRT-Fernseher, Dimmer, elektronische 
12-V-Halogennetzteile oder ganz allgemein Schaltnetzteile. PCs sind 
wahre HF-Dreckschleudern, die ein breitbandiges Störspektrum erzeugen, 
und strahlen wie ein Atommeiler.

In unmittelbarer Nähe solcher Geräte ist der Empfang häufig nicht 
möglich.
Abhilfe schafft es dann, etwas Distanz zu schaffen; 1-2 Meter sollten 
reichen.

Im Fall des TO würde ich mal probeweise das DCF77-Modul über ein 
USB-Verlängerungskabel etwas abgestzt vom PC betreiben. Vielleicht funzt 
es ja.

von Thorsten S. (thosch)


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Moinsen,

hab mir grad mal den Modulschaltplan, den's bei Conrad im Download gibt, 
angeschaut ...
<http://www.conrad.de/ce/de/product/641138/DCF-EMPFAENGERPLATINE/SHOP_AREA_17348&promotionareaSearchDetail=005#download-dokumente>;

Die Stromversorgung ist haarsträubend schlecht gelöst!
Das eigentliche Empfänger-IC benötigt in jedem Falle 3,3 Volt.

Statt jetzt einen kleinen Linearregler wie z.B. den Micrel Typ
MIC5305-3.3YD5 davorzuschalten, befindet sich eine 3,3 Volt Z-Diode
mit 560 Ohm (oder 1 KOhm, je nach Modulversion) Vorwiderstand davor.

So erreicht man natürlich kein gutes PSRR (Power Supply Rejection 
Ratio),
also Unterdrückung von Störungen aus der "verseuchten" PC-Versorgung.

ggf. kann man noch einen EMV-Ferrit davorschalten, mit SMD-Ferriten
in SMD0805-Bauform habe ich in hartnäckigen Fällen schon gute Erfolge 
erzielt.

Gruß,
Thorsten

von Bernhard (Gast)


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marconi schrieb:
> In unmittelbarer Nähe solcher Geräte ist der Empfang häufig nicht
> möglich.
> Abhilfe schafft es dann, etwas Distanz zu schaffen; 1-2 Meter sollten
> reichen.

Die Schaltung ist gut einenhalb Meter vom Laptop entfernt.

Thorsten S. schrieb:
> ggf. kann man noch einen EMV-Ferrit davorschalten, mit SMD-Ferriten
> in SMD0805-Bauform habe ich in hartnäckigen Fällen schon gute Erfolge
> erzielt.

Danke, das werd ich im Hinterkopf behalten. Morgen werd ich den DCF77 
Empfänger mal mit einer Steckernetzteil Versorgung testen, vielleicht 
läufts damit ja stabiler. Falls das auch kein zufriedenstellendes 
Ergebnis liefert, werd ichs mit den Ferriten probieren.

von AKKS (Gast)


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Moin,

also ich habe auch mal ein paar Experimente gemacht und folgende Dinge 
heraus gefunden:

1. Störungen aus der Versorgungsspannung wirken sich im wesentlichen nur 
aus wenn sie auf 77,5kHz und der umittelbaren Umgebung sind.
2. Ein paar cm Abstand zwischen dem Antennenstab und der 
Demodulatorschaltung wirkt Wunder.
3. Eine Metallfläche die direkt an die Masse der Demodulatorschaltung 
angeschlossen wird hilft viel.(Je größer umso besser, z.B. 30 x 30cm)

von Harald Wilhelms (Gast)


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holger schrieb:
> Man kann da auch anders nachhelfen. Siehe Bild.
> Oben ALT unten NEU;)

Dann musst Du aber vermutlich auch den Kondensator anpassen,
um wieder auf Resonanzfrequenz zu kommen.
Gruss
Harald

von Thosch (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Dann musst Du aber vermutlich auch den Kondensator anpassen,
> um wieder auf Resonanzfrequenz zu kommen.

selbstverständlich.
Der Kondensator befindet sich aber bei den üblichen DCF-Antennen sowieso 
(meist mit Heißkleber angepappt) direkt an der Spule, um nicht durch das 
Anschlußkabel zum Empfänger die Schwingkreisgüte zu verringern.
(Vermutlich liegt die wirkliche Ursache darin begründet, daß die 
Antennen als fertig justierte Baugruppen an die Modulhersteller 
geliefert werden.)

Daher braucht man für seine eigenbau-Antenne eh einen neuen Kondensator.
Auch auf Holgers Foto meine ich, einen kleinen gelben Folien-C direkt an 
der Antennenspule zu erkennen.

Gruß,
Thorsten

von Jörn P. (jonnyp)


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Ich hab meine C...-Antenne in ein PVC-Rohr engebaut mit 3m Verlängerung, 
damit sie möglichst weit von allen Störquellen plazierbar ist. Und noch 
ein Tip: Die Masseleitung erden!(Mit PE verbinden) Bei mir hat sich der 
Empfang dadurch gravierend verbessert.

von Bernhard (Gast)


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Im Moment bin ich kurz davor das mit DCF77 komplett sein zu lassen. Ich 
bekomme einfach viel zu unregelmäßig einen gültigen Zeitstempel. 
Manchmal hab ich das Gefühl, dass durch schaltungstechnische Änderungen 
(z.B: Masse auf PE legen) der Empfang verbessert wird und nächsten Tag 
empfange ich wieder über Stunden überhaupt nichts. Prinzipiell würde es 
mir schon reichen, wenn ich 1x am Tag nen gültigen Zeitstempel bekomme. 
Das Problem ist dabei nur, dass ich durch den schlechten Empfang die 
Software kaum optimieren kann - schließlich muss ich das ja irgendwie 
testen und da wärs halt toll wenn das Ding funktioniert.

Ich bin mir auch noch nicht ganz im Klaren durch welches System ich 
DCF77 ersetzen kann. Die Genauigkeit ist mir nicht so wichtig (auf 1-2 
Minuten genau würde mir reichen). Schön wäre halt nur, dass man die Uhr 
nicht manuell stellen muss.
Mit GPS hab ich schon experimentiert, aber da war der Empfang in der 
Wohnung auch ziemlich schlecht...

von Bernhard (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2210892:
> Ich habe eine Platine von Radig (die von Pollin tut es auch)
> Im Stack von Radig ist ein NTP Client. Ich habe die Software modifiziert
> die probiert jetzt stämndig diverse NTP Server durch.

Hab ich auch schon überlegt, aber ich würd nur ungern noch ein Kabel 
verlegen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Eventuell bist du genau im Entfernungsbereich so um 300 bis 400km um 
Mainflingen. Dort wird durch zeitweise amtosphärische Überlagerung von 
Boden- und Raumwelle der Empfang gerne mehrmals am Tag unmöglich.

von Bernhard (Gast)


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Guter Tipp! Laut luftlinie.org beträgt die Entfernung 537km

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das Conrad-Modul soll nicht gerade der Kracher sein. Eventuell mal die 
Resonanz der Antenne prüfen. Kommt ja alles auch China...

von Bernhard (Gast)


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Benötigt man dafür nicht spezielles HF Equipment?
Gibts vielleicht bessere Module als das vom Conrad?

von Uwe S. (de0508)


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Hallo,

ich verwende diesen USB DCF77 Empfänger (eHaJo.de) mit externer DCF77 
Ferritantenne (SYM-RFT-XX.pdf).

Die +5V (USB) werden mit einem TPS71533 Spannungsregler auf 3,3V 
gebracht und das gesamte DCF77-System läuft bei mir (Linux) als 
Zeitserver ohne Problem.

Der AtTiny45 läuft mit 16MHz PLL und BOD 2,7V, die Firmware ist im 
Anhang.

Quelle:
FunkUsb - 
http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/bastelecke/Rund%20um%20den%20PC/FunkUsb/

von Kurtchen (Gast)


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Habe in Berlin (auch nicht viel näher an Mainflingen dran, als
einige Bereiche von Österreich) und ein C*-, sowie ein P*-Modul
arbeiten zufriedenstellend.

Mag sein, dass ich Glück mit guten Exemplaren hatte, ansonsten
habe ich aber Wert auf eine saubere Versorgung der Module gelegt.

2-adrige, geschirmte NF-Leitung zum abgesetzten (!) Modul:
Schirm    = Masse
Ader-1    = +5 V Versorgung über 100 Ohm und 220 nF nach Masse.
Ader-2    = Signal: Auf dem µC-Board 100 pF nach Masse
            und 22 k nach V+ (kein internal PullUp)

Antenne QUER zur Richtung +/- 20° nach Mainflingen!

Das Programm muss aber auch fehlertolerant sein!
Ein neuer Puls wird nur nach 1 +/- 0,1 s zugelassen!
Eine interne Uhr mit Kalender prüft, ob das neue
Datentelegramm sinnvoll ist. Nur zwei Datentelegramme
hintereinander, deren Abfolge schlüssig ist, dürfen die
Uhr neu stellen. Etc... pp...

Ansonsten ist hier aber auch ne Menge "Rauschen" im Forum:

- Die offizielle Zeit WIRD ÜBER DCF77 verbreitet!
- Die Abkehr vom Atomstrom wirkt nicht auf die Atomuhren!
- Die Störche sind vielleicht im Bestand gefährdet, aber
  nicht durch die z.Z. übliche Empfängnisverhütung! ;-)

von Andreas K. (derandi)


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Wenn das Ding die ganze Zeit läuft würd ich drauf setzen Nachts zu 
synchronisieren, an meinem Standort ca. 60 km nördlich von München hab 
ich zu nächtlicher Stunde deutlich besseren Emfang.

von René (Gast)


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Hallo zusammen,

auch wenn der Beitrag schon älter ist habe ich auch Fragen bzw. Probleme 
mit dem DCF77 Empfang.

Ich habe hier ein RFT Lausitz2011 Uhrenradio. Nachdem mir das laute 
geticke und die immense Ungenauigkeit der Sperrschwinger Uhrwerks gegen 
den Strich gin beschloß ich das elektromechanische Uhrwerk auszubauen 
und durch ein Wecker-Funkuhrwerk zu ersetzen.
Ich besorgte mir also in der Bucht einen mechanischen Funkwecker und 
schlachtete das Uhrwerk, welche von der größe mit den Quarzwerken 
vergleichbar ist heraus.
Im originalzustand, also noch kompletter Wecker synchronisierte sich das 
Uhrwerk, wenn auch erst nach vielen Minuten alberner Zeiger-Dreherei.

Nun ist das Werk im alten umgebauten RFT Uhrengehäuse. Dort ist die 
Frontplatte aus Alublech und ein kleiner Metallrahmen ist drum herum 
nach dem Umbau notwendigerweise übrig geblieben.
Was soll ich sagen - nun ist null Empfan angesagt. Verschiedenste 
Standorte ohne Störquellen, verschidenste Ausrichtungen des Werks.

Ich muß den Empfang verbessern. Nun sah ich hier oben im Bild eine 
größere Ferrit-Antenne. Ich frage mich ob ich nicht die Ferrit-Antenne 
des Radios gleich verwenden könnte ohne einen extra Ferritstab in das 
Radio einzubauen.
Was meint Ihr, könnte das funktionieren?

Gruß

René

von Jörn P. (jonnyp)


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Wenn du die Ferritantenne in ein Metallgehäuse einbaust, brauchst du 
dich über schlechten Empfang nicht zu wundern...

von Myxo M. (myxom)


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Jörn Paschedag schrieb:
> Wenn du die Ferritantenne in ein Metallgehäuse einbaust, brauchst du
> dich über schlechten Empfang nicht zu wundern...

Es sei denn, der Empfänger sitzt in einer Armbanduhr aus Metall mit 
Solarziffernblatt und Glassdeckel darüber. Also irgendwo ein Loch offen 
lassen und für entsprechende Empfindlichkeit des Empfängers sorgen.

von stefanus (Gast)


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Reicht es nicht aus, wenn der Empfänger nur zeitweise funktioniert? Mein 
Wecker schaltet den Empfänger nur einmal täglich für ein paar Minutenbe 
ein (um Strom zu sparen). An den meisten Tagen zeigt er an, dass der 
Empfang fehlgeschlagen ist. Dennoch läuft er langfrisitg betrachtet 
genau genug.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Bernhard schrieb:
> Im Moment bin ich kurz davor das mit DCF77 komplett sein zu lassen. Ich
> bekomme einfach viel zu unregelmäßig einen gültigen Zeitstempel.

Neben einer nicht-verseuchten Versorgungsspannung und guter 
Antennenposition/-ausrichtung hängt ein erfolgreicher Zeitableich bei 
schlechter Empfangslage maßgeblich an der eingesetzten Software:

Mit einer Uhr, die bei mir (ca. 200km von Mainflingen, ebenfalls 641138 
vom C, sauberes Netzteil) einwandfrei mit einem Simpel-Verfahren 
abgleicht, machte ich in Wien keinen Stich.  Lösung war, der Uhr 
(AVR ATmega8) eine bessere Software mit Fehlerkorrektur zu verpassen. 
Gedanken und Erfahrungen dazu findest du auf 
http://www.gjlay.de/software/dcf77/konzept.html

Die bebilderten Darstellungen vor / nach der Fehlerkorrektur am Ende der 
Seite sprechen für sich...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Schade, daß du es nicht so gecodet hast das dein AVR einfach nur als 
Repeater/Korrekteur in die serielle Leitung des DCF77-Moduls 
eingeschleift wird. Das wäre echt toll wenn du so eine Lösung zur 
Verfügung stellen würdest. Für ein paar Euro hättest du viele Abnehmer.

von stefan us (Gast)


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> Schade, daß du es nicht so gecodet hast das dein AVR einfach nur
> als Repeater/Korrekteur in die serielle Leitung des DCF77-Moduls
> eingeschleift wird.

Das Konzept benötigt die Rohdaten, die auf der seriellen Schnittstelle 
nicht bereitgestellt werden. Du redest aber auch von einem ganz anderen 
Modul, als dieser Thread hier, richtig?

von Fred (Gast)


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Hallo Bernhard,

versuche es mal mit eine Leistungsstufe(die sauberen Flanken sind das 
A&O) zwischen DCF77 Signalausgang und AVR zu schalten.
Seit ich dies mache keine Probleme mehr. Ein oder zwei Transistoren und 
zwei Widerstände wirst du doch noch in deiner „Bastelkiste“ finden.
Wenn noch Fragen zur Hardware einfach melden.

Mit freundlichen Grüßen
Fred

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Wegen Hardware :

von Ulrich H. (lurchi)


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Eine brauchbare Software zur Auswertung des DCF77 Signals sollte nicht 
von der Qualität des Digitalsignals abhänge - kleine Störungen sollte 
sie so oder so vernünftig behandeln können, denn die kommen auch im 
Funksignal vor.

Genügend Abstand zwischen der Antenne und Störern wie Schaltnetzteilen 
oder alten CRT TVs sollte man schon haben. Ggf. hilft auch Abstand 
zwischen der Antenne und der Schaltung. Nahe an der Antenne sollte kein 
Metall sein - das kann die Antenne verstimmen.

Die Versorgungsspannung für das Modul ggf. noch einmal extra filtern - 
etwa mit 10 µH (ggf. auch nur ein Widerstand) und etwa 100nF+100µF. Beim 
USB sollte man auch erst einmal die Spannung direkt vom USB filtern 
(Ferriteperle + Kondensatoren, bevor man damit irgend etwas macht).

Wie der Link (Johann L) oben zeigt, macht es auch schon eine Unterschied 
wie das digitale Signal ausgewertet wird. Das mehr oder weniger 
gleichmäßige Blinken sollte man aber schon haben.

von Gerhard (Gast)


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Zur urspünglichen Frage:
Nachdem ich auch mit dem Modul von Conrad kaum ein gültiges Signal 
empfangen habe und alle Ratschläge in diesem Beitrag versucht habe, ist 
mir ein DCF-Modul aus einer alten Funkuhr in die Hände gefallen. Und 
siehe da: mit diesem Modul klappt es perfekt (Leider ist da kein 
Hersteller ersichtlich...)
ABER: ich habe ein bißchen herumgesucht und das Datenblatt des Chips auf 
dem Conrad-Modul aufgetrieben. Siehe da: der Chip kann sowohl mit einem 
ein- als auch zweistufigen Quarzfilter betrieben werden. UND: das 
Conrad-Modul hat einen, das ausgebaute Noname zwei Quartze. Den 
Unterschied sieht man in der angehängten Datei deutlich...
DAHER: wer ein DCF-Modul kaufen möchte ist gut beraten nachzuschauen 
wieviele Quartze da verwendet werden.
Gerhard

von Bernd (Gast)


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Gerhard schrieb:

> DAHER: wer ein DCF-Modul kaufen möchte ist gut beraten nachzuschauen
> wieviele Quartze da verwendet werden.

Interessant: Kannst du bitte eine Photo der Platine mit den zwei Quarzen 
einstellen?

von Kurt B. (kurt-b)


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Gerhard schrieb:

> DAHER: wer ein DCF-Modul kaufen möchte ist gut beraten nachzuschauen
> wieviele Quartze da verwendet werden.
> Gerhard

Diese Erfahrung mussten wir auch machen, seit einem Monat läuft da ein 
altes mit zwei Filtern drin. Und das geht auch ohne Probleme.


 Kurt

von Bernd (Gast)


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von Uwe S. (de0508)


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He Bernd,

mein Bild.. :-)

von Bernd (Gast)


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Uwe S. schrieb:
> He Bernd,
>
> mein Bild.. :-)

Habe ich via Google auf dem µCNet gefunden.

von Gerhard (Gast)


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Hallo Bernd!

Ja das Photo zeigt nur EINEN Quarz. (der silberne Zylinder...)
Schau Dir einmal das Bild von meinem Findling an ;-)

Gerhard

von Günter Lenz (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> 60 km nördlich von München hab
>ich zu nächtlicher Stunde deutlich besseren Emfang.

Ja so ist das, da gehen die Leute dann zu Bett, und machen
ihre störenden Chinalampen mit Schaltnetzteilen aus.
Das wird von Jahr zu Jahr immer schlimmer.
Das kann ich auch auf Kurzwelle beobachten. Mit einem
Schlag sind die Frequenzen manchmal sauber.
Mit einem Langwellenradio kann man gut beobachten ob
die Umgebung sauber ist. Eigentlich ist ja DCF77
für ganz Europa gedacht, und nicht im Umkreis von nur
60 km.

von Harald W. (wilhelms)


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Günter Lenz schrieb:

>> 60 km nördlich von München hab
>>ich zu nächtlicher Stunde deutlich besseren Emfang.
>
> Ja so ist das, da gehen die Leute dann zu Bett,

Tja, das ist praktisch bei allen Funkempfängern
von Langwelle bis Kurzwelle so und hat mit
Störungen wenig zu tun.

von Carl Landa (Gast)


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Guten Abend!

Seit einiger Zeit versuche ich, die DCF-Empfängerplatine von Conrad 
Schweiz (641138 - 62; vlt. ein halbes Jahr alt) in Betrieb zu nehmen. In 
der Produktbeschreibung steht 2.5-15V Versorgungsspannung, im Datenblatt 
1.2-15V. Praktisch lässt die Signalqualität unterhalb von 5V dramatisch 
nach. Bis ungefähr 4.8V kann ich das Signal noch auswerten, darunter ist 
nichts mehr zu erkennen. Ein Betrieb bei 3.3V (wie ursprünglich 
vorgesehen) ist hier nicht möglich.

Nun sehe ich durch Zufall eine andere "Aktiv"-Antenne (641146 - 62). 
Beschaltung und die Eckdaten sind identisch zum obigen Modul. Selbst die 
schematischen Darstellungen sind praktisch gleich. Nur hier steht 5-15V.

Also falls mein Exemplar nicht einen Fehler hat, wäre meine Vermutung: 
die Hardware wurde mit der Zeit geändert (Umin=5V), die Datenblätter 
wurden aber nicht angepasst.

Vielleicht hilft das jemandem, der sein Modul gar nicht zum Laufen 
bekommt...


Schönes Wochenende!

von Weingest (Gast)


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Ich nutze das DCF77 Modul von Reichelt innerhalb einer selbstgebauten 
Digitaluhr. Bei dem Modul sollte gemäß Produktbeschreibung die 
Welligkeit der Versorgungsspanung unter 10mV liegen.

Mein Modul wird über ein einfaches selbstgebautes Netzteil mit 
Printtrafo, GL, Siebelko und Festpannungsregler ca. 5 Volt versorgt. 
Offenbar pflanzten sich aber leicht hochfrequente Störungen aus der 
Netzversorgung fort und störten mein Modul zu stark und zu leicht.

Daher habe zur Abblockung von Netztransienten usw. eine 100uH Drossel in 
Reihe zum DCF77-Modul geschaltet und noch einen 100nF Kondensator direkt 
parallel zur den Vorsorgungsanschlüssen des Moduls zur Beseitigung von 
kleineren Schwingungen, die wohl von der Drossel herührten.

Das Modul lief damit sofort deutlich sichtbar ruhiger.

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