Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ESR von Doppelschichtkondensatoren


von Jan H. (djanni)


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Hallo zusammen,

In Datenblättern von Doppelschichtkondensatoren findet man oft nur 
Angaben zum Innenwiderstand der Bauteile. Wie ist dieser definiert?

Der Innenwiderstand ist ja nicht das selbe wie der ESR, oder doch?

Kennt einer die genauen Definitionen der beiden Widerstände?

Vielen Dank für die Hilfe

Jan

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan Hansen schrieb:
> Der Innenwiderstand ist ja nicht das selbe wie der ESR, oder doch?
Jein...

> Kennt einer die genauen Definitionen der beiden Widerstände?
Es gibt nicht "den" ESR. Der ESR ist variabel über die Frequenz (klar, 
dann da gehen ja z.B. auch die Anschlussdrähte induktiv mit ein).

Weil bei diesen hochkapazitiven Kondensatoren meist nur das 
Gleichstromverhalten interessiert (Akkuersatz) wird der ESR hier in der 
Gegend um 0 Hz gemessen. Bei Elkos wird oft 1 kHz verwendet, bei 
MLCC-Kondensatoren gibts gleich eine Impedanzkurve als Ersatz für den 
ESR...

von Jan H. (djanni)


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Die Antwort hilft mir schon sehr weiter.

Der ESR beschreibt somit die induktiven Verluste in den Leitungen (somit 
freuquenabhängig) und der im Datenblatt angegebene Innenwiderstand ist 
materialbedingt und konstant?

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Nicht nur. Der ESR beschreibt den Ersatzreihenwiderstand. Also ein 
"virtueller" Widerstand der dem "reinen" (idealen) Kondensator in Reihe 
geschaltet ist. Er beinhaltet sämtliche Verluste im Kondensator.

Dazu gehören die induktiven Verluste in den Anschlussbeinchen genau so 
wie dielektrische Verluste oder der (verteilte) ohmsche Widerstand des 
Wickels innerhalb des Kondensators bspw.

von Jan H. (djanni)


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Inwieweit lässt sich jetzt der Innenwiderstand dazu einordnen?
Mir fehlt irgendwie der Zusammenhang bzw. der Unterschied zwischen 
Innenwiderstand und ESR.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan Hansen schrieb:
> Inwieweit lässt sich jetzt der Innenwiderstand dazu einordnen?
Ein Widerstand wird bei f=0 gemessen. Der ESR ist eine Impedanz, die 
(üblicherweise) bei 1kHz gemessen wird...
Bei Elkos kannst du im unteren NF-Bereich Ri=ESR setzen, da spielt die 
Induktivität noch nicht mit. Wenn du aber mal 500kHz auf einen Elko 
loslässt, dann wirst du einen anderen ESR bekommen.

Mir kommt da eine Frage in den Kopf:
Warum willst du die Abhängigkeit Ri/ESR im Zusammenhang mit EDLCs 
wissen?

von Jan H. (djanni)


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Lothar Miller schrieb:

> Mir kommt da eine Frage in den Kopf:
> Warum willst du die Abhängigkeit Ri/ESR im Zusammenhang mit EDLCs
> wissen?

Vielmehr wollte ich den Unterschied bzw. den Zusammenhang von Ri und dem 
ESR erfahren, da in Datenblättern oft zwei Widerstände angegeben sind: 
R(DC) und R (1kHz). Jetzt kann ich dank der Antworten den Widerständen 
die jeweiligen Bezeichnungen richtig zuordnen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Zeig doch mal so ein Datenblatt.

R(DC) könnte der Widerstand sein, der für den Leckstrom sorgt, oder?

von GeraldB (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Der ESR ist eine Impedanz, die (üblicherweise) bei 1kHz gemessen wird...

Bist du dir sicher? Bei meinem ESR-Meßgerät steht in der Beschreibung:

Measurements are made at the industry standard frequency of 100kHz.

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