Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Belastbarkeit Relais


von Wusel (Gast)


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Hallo, ich habe hier einige Schrack Relais für 12V. Die Kontackte sind 
für max.250V-AC und 120V-DC ausgelegt. Die Strombelastbarkeit liegt bei 
16A-AC. Ich möchte aber eine Gleichspannung schalten, wie sieht es da 
mit der max. belastbarkeit aus ? Der Strom den es schalten soll beträgt 
5A-DC....

Danke !!!

von M. J. (manfred-64)


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Wusel schrieb:
> Der Strom den es schalten soll beträgt
> 5A-DC....

Verrate den Speci's hier doch auch noch die Spannung die Du schalten 
willst, dann können die so richtig aus dem vollen Ihres Erfahrung und 
Wissens Schatzes schöpfen :)


mfg

von Wusel (Gast)


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Die Spannung liegt bei 30V

von Keiner (Gast)


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Normal findet sich dazu ein Diagramm im Datenblatt.

Werden bei 30V DC so etwa 7A sein.

von Wilhelm F. (Gast)


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Wusel schrieb:

> Ich möchte aber eine Gleichspannung schalten, wie sieht es da
> mit der max. belastbarkeit aus ?

Die Strombelastbarkeit bei DC ist immer etwas geringer als bei AC. 
Vermutlich auch, weil bei DC eine einseitige Materialwanderung am 
Kontakt entsteht.

Genaue Spezifikationen des Bauteiles sollte man aber haben. Es sei denn, 
sie sind aus Altgeräten bzw. vom Schrott.

von Wusel (Gast)


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Das Relais hat die Bezeichnung RT334012, ich finde leider kein 
Datenblatt.....................

von Keiner (Gast)


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Ähm? Typenbezeichnung mal in google getippt?


http://de.rs-online.com/web/6803814.html

Da ist auch das Datenblatt verlinkt.

von Norbert R. (norberto)


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Wenn auf dem Wechselstrom Relais nichts drauf steht, solltest du gar 
keine Gleichspannung damit schalten. Der Hacken ist, dass bei DC sonst 
Lichtbogen entstehen können und das Relais abbrennt. Normalerweise 
setzen die Hersteller beim Nennstrom eine maximale Spannung von 12VDC 
an, das ist in etwa die Bogengrenzspannung. Es sind, über Solaranlagen, 
deswegen schon Häuser abgebrannt. Und wenn die Versicherung das spannte, 
wurde nicht gezahlt!

von Wusel (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich hab was bei Schrack selber gefunden, Dort ist eine Kennlinie mit den 
DC-Daten abgebildete, nach dem der Strom 7A bei 30V betragen darf, wenn 
ich das richtig lese.......Hab das Datenblatt mal angehangen.....

von Norbert R. (norberto)


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Also bei der RT334-Type ist im Datenblatt (Tabelle) überhaupt keine 
DC-Last spezifiziert. Aus einem Datenblatt sollte man nie seine 
Wunschdaten rauslesen, sondern konservativ vorgehen.

Wenn es nichts Sicherheitskritisches ist geht 12VDC bei 5A noch. Die 
Lebensdauer ist bei DC ohnedies jämmerlich (Siehe Datenblatt).

von Schaltungswächter (Gast)


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Wie war das mit FET parallel zum Kontakt?
Kontakt bekommt keinen Lichtbogen und FET wird nicht warm?

von Wilhelm F. (Gast)


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Schaltungswächter schrieb:

> Wie war das mit FET parallel zum Kontakt?
> Kontakt bekommt keinen Lichtbogen und FET wird nicht warm?

FET, kenne ich nicht. Klingt aber interessant. Kannst du das mal näher 
erläutern?

Ich kannte aus DC-Anwendungen mit Relais (alte Fernmeldetechnik) nur den 
Funkenlöschkreis aus RC-Gliedern. Da ist überhaupt kein Halbleiter drin, 
die hatte man auch damals nicht, und es funktioniert aber auch reichlich 
gut.

Allenfalls hätte ich noch Varistoren und Glimmlampen gekannt.


Norbert R. schrieb:

> Die
> Lebensdauer ist bei DC ohnedies jämmerlich (Siehe Datenblatt).

Das muß nicht grundsätzlich sein. Unsere alte Fernmeldetechnik im 
elektromechanischen Zeitalter war ja auch DC, und auf unendliche 
Haltbarkeit konstruiert.

von Norbert R. (norberto)


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Mit Ersatz des Relais durch einen Fet wird so viel Platz frei, da wird 
auch ein dicker Fet nicht mehr warm. Relais tot?

@Wilhelm Ferkes
Wollte deine FM_Relais nicht beleidigen, meinte das im Datenblatt. Habe 
selber noch ein paar goldkontaktierte Schönheiten.

von Schaltungswächter (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> FET, kenne ich nicht. Klingt aber interessant. Kannst du das mal näher
> erläutern?

Gemeint ist die Parallelschaltung von Relaiskontakt mit einem FET 
(Transistor) zur gegenseitigen Vorteilsname.

Das Relais hält mit fast 0 Ohm dem Strom auf Dauer und der Transistor 
übernimmt das Ein/Aus-Schalten wo Relais Probleme haben.

Sehr ausfalltolerant das Ganze.

von Wilhelm F. (Gast)


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Norbert R. schrieb:

> @Wilhelm Ferkes
> Wollte deine FM_Relais nicht beleidigen, meinte das im Datenblatt. Habe
> selber noch ein paar goldkontaktierte Schönheiten.

Kein Problem, die Technik ist ja auch ausgestorben. Habe mir leider 
keine Relais aus der Zeit zur Ansicht übrig behalten. Es existieren zwar 
irgendwo im Keller noch 2-3 Exemplare, auch ein Schrittschaltwerk 
(Drehwähler), aber das ist alles verbogen und mit Grünspan überzogen, 
weil ich es vor Jahrzehnten mal achtlos in eine Kiste warf.



Schaltungswächter schrieb:

> Gemeint ist die Parallelschaltung von Relaiskontakt mit einem FET
> (Transistor) zur gegenseitigen Vorteilsname.

> Das Relais hält mit fast 0 Ohm dem Strom auf Dauer und der Transistor
> übernimmt das Ein/Aus-Schalten wo Relais Probleme haben.

> Sehr ausfalltolerant das Ganze.

OK, jetzt verstehe ich, wie das gemeint ist. Vielen Dank.

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