Hallo, bei Kessler gibt es einen IC WD1010APL (unter ->Halbleiter->Mikroprozessoren->Prozessoren->Diverse->WD), der als "Floppy-Controller" eingruppiert ist. Hat damit schon mal jemand ein 3,5"-Floppylaufwerk erfolgreich in Betrieb genommen? Das Datenblatt spezifiziert diesen als "Winchester Disk Controller/Formatter", aber soweit ich weiss ist ein "Winchester disk drive" gerade eine Festplatte und eben keine Floppy. Die Schaltschemata im Datenblatt sind leider für die "Host Processor"-Seite (-->CPU) wesentlich ausführlicher als für die Drive-Seite. Auf Seite 26 wird (IMHO ziemlich kurz) eine Verbindung zu einem "WD1012 Precompensation Device" und einem "WD1011 Data separator" angerissen. Heisst das, der WD1010 braucht diese oder andere Spezialchips zusätzlich? Ich überlege mir, das Teil mal auszuprobieren, aber einfacher wäre es, wenn klar ist, ob/das das auch funktionieren kann. Danke und Grüssli
Oje das letzte Mal, dass ich einen Floppycontroller eingebaut habe, war der Spezialchip um am AtariST auch HD-Disketten benutzen zu können. http://de.wikipedia.org/wiki/Winchester-Laufwerk Festplattenlaufwerk (Weitergeleitet von Winchester-Laufwerk) "1973: IBM startet das „Winchester“-Projekt" http://www.stcarchiv.de/ai1995/04_hdmodul.php Ajax hieß der Spezial-Floppycontroller, der mit 16 statt 8 MHz lief, ansonsten aber kompatibel zum normalen WD1772-Controller war
Ja, der WD1010 ist ein Festplatten-Controller. Damals war die Integration von Analog- und Digitaltechnik noch nicht allzu fortgeschritten, so dass oft noch externe Bausteine vonnöten waren, insbesondere auch zur Taktsynchronisation mittels PLL. Für Diskettenlaufwerke war der schon erwähnte WD1772 gebräuchlich sowie etwas später auch der NEC uPD765 oder Intel i8272. WIMRE nahm man dann oft die PLL NE566. Die Controller WD27xx hatten den analogen Teil (data separator) schon integriert. Man beachte, dass die Bausteine allesamt mit 5V-kompatiblen Signalpegeln arbeiten, so dass man einen entsprechenden Microcontroller/Mikroprozessor oder Pegelwandler verwenden muss.
Keinlichtaufging schrieb: > .... Auf Seite 26 wird (IMHO ziemlich kurz) eine Verbindung zu > einem "WD1012 Precompensation Device" und einem "WD1011 Data separator" > angerissen. Heisst das, der WD1010 braucht diese oder andere > Spezialchips zusätzlich? Hallo, so isses, der WD1010 war einer der ersten, wenn nicht der erste HD-Controller überhaupt und hatte noch längst nicht alle Funktionen an Bord. Solche Unterlagen sind technisch und historisch interessant, da man sonst kaum etwas über die Funktion etwa des Data Separators erfährt, der ist längst im Innern der ICs verschwunden. Praktisch anfangen kann man damit schon deswegen absolut nichts mehr, da dafür Platten mit ST506-Schnittstelle gebraucht werden (damals gabs eine 5MB-Grenze!). Die sind aber noch ausgestorbener als Trilobiten und Dinosaurier zusammen. Gruss Reinhard
> Ich überlege mir, das Teil mal auszuprobieren
Vergiss es.
Erstens war der für Festplatten gedacht.
Zweitens ist in ihm fast gar nichts drin.
Drittens kostet der geld.
Viertens verwendest du besser einen Floppycontroller
wie er auf den letzten PC-Einsteckkarten drin war,
von WinBond oder so, WD82765 in der Art,
je nach dem was du auf dem Schrott findest,
da ist alles in einem Chip, inklusive Treibern,
und das Interface ist 8 bit 8088
und das Programm dazu ist im BIOS deines PC schon drin :-)
Falls du wirklich noch Floopys lesen/schreiben können musst.
Hallo, Danke für die schnelle Reaktion, der Beitrag von Reinhard hat die Sache erschöpfend geklärt. Ich habe an das Teil gedacht, weil ich gerade einen 80188er "anfahre" und ein Floppylaufwerk schien mir da ein natürlicher Massenspeicher zu sein - sogar mit der Möglichkeit, bei Bedarf davon ein DOS hochzufahren. Moderner wäre natürlich ein USB-Stick, aber einen µC von 0 aus zum USB-Host zu machen, erscheint mir etwas sehr heftig... (und eine CompactFlash-Karte wird mir zu "fummelig" mit dem Mini-Nagelbrett-Stecker). Vermutlich werde ich erst mal wieder ein Kassetteninterface verbauen (kein Witz!). Das ist zuverlässig, übersichtlich, klein und kommt ohne unbeschaffbare Teile aus (nur leider zu keinem OS kompatibel). "WD82765 in der Art, je nach dem was du auf dem Schrott findest" - zum WD82765 gibt der Gockel nichts her, aber wenn ich so einen in einer Einsteckkarte fände, würde ich den nicht auslöten, sondern die Karte direkt verwenden (an den 80188er kann man ja einen ISA-Bus hängen). Vielen Dank für die schnelle Aufklärung und Grüssli
KeinLichtAufging schrieb: > WD82765 gibt der Gockel nichts her Mir sagt der Typ auch nichts, aber ich vermute, dass es sich dabei um einen uPD765-kompatiblen Abklasch von Western Digital handelt. Zwar hatten die ja bekanntlich auch ihre eigenen Controller, aber mit IBMs Entscheidung zugunsten des NEC-Controllers dürften die eigene Controllerfamilie zu einer Sackgasse geworden sein. Für den uPD765 findet man auch Unmengen von Code an diversen Stellen. Ich hatte auch vor langer, langer Zeit (~1987?) einen solchen Controller an einen M68000 (KatCe-Board ) angeschlossen und einen eigenen Treiber mit Dateisystem entwickelt.
Bei Segor kann man noch WD1770, WD1771 und WD1791 kaufen (nur solange Vorrat, alles Auslauftypen). Vielleicht geht das in die richtige Richtung. Davon abgesehen ist ein 80188-Projekt natürlich interessant. Ist das später zur Veröffentlichung vorgesehen? Ich habe im Netz letztens ein Projekt gesehen, das mit eigenem BIOS daherkam und MS-DOS 6.22 booten konnte. Leider war die Doku etwas dünn und das ganze noch nicht völlig ausgegoren, sonst hätte ich mich glatt an einen Nachbau gewagt. PC im Eigenbau sozusagen, wenn auch ein primitiver. Davon abgesehen habe ich noch ein paar ISA "Multi I/O" Karten herumliegen, da sind halt Parallalport, 1-2 Com-Ports, IDE und Floppy drauf. Da aber das Adreßmapping solcher Dinge im PC standardisiert ist und ein BIOS den Floppycontroller immer gleich anspricht, denke ich, daß solche Karten benutzbar sein sollten, selbst wenn da ein hochintegrierter Baustein drauf ist. Würde solche Hardware auch spenden, falls Interesse besteht. Kontakt: SEckert01 at netscape.net
Reinhard Kern schrieb: > (damals gabs eine > 5MB-Grenze!). Das ist mir jetzt irgendwie neu, und meinen noch funktionsfähigen 20MB Laufwerken auch. KeinLichtAufging schrieb: > (nur leider zu keinem OS kompatibel). Die ersten IBM PC hatten auch ein Kassetteninterface und ein eingebautes BASIC.
> Mir sagt der Typ auch nichts, aber ich vermute, dass es sich > dabei um einen uPD765-kompatiblen Abklasch handelt Abklatsch nicht wirklich, es ist halt eine hochintegrierte Version des uPD765, der zuerst als SuperI/O von National kam, dann von allen taiwanesichen Firmen verbessert wurde. GoldStar GM82C765B heisst er bei Goldstar W83757 wohl bei Winbond, es gibt ein Dutzend weitere ich hab versucht die ohne weitere serial/parallel/game etc. I/O zu nehmen. Diese Chips haben den Vorteil, ausser einem Quartz NICHTS mehr an zusätzlichen Bauteilen zu benötigen, es ist ALLES in einem Chip integriert: An der eienn Seite kommt das Floppylaufwerk ohne weitere Treiber dran, an der andere Seite sitzt ein 8 bit uP Interface. Ausserdem leicht zu finden in jedem gut sortierten Keller auf alten ISA Karten. Diese Chips reduzieren das Floppy-Problem auf die Software, das FAT System muß man natürlich programmieren. > Für den uPD765 findet man auch Unmengen von Code an diversen Stellen. Ja, es ist halt der IBM-PC-Code, aber man würde niemals mehr den uPD765 nehmen, der braucht ja eine ganze Europakarte voller Elektronik.
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