Moin, gibt es eine Möglichkeit das MIDI Signal, wenn eine längere Verbindung als 15m überbrückt werden muss, zu verstärken? Gruß Bernd
Midi ist doch ein rein digitales Signal, wenn mich nicht alles täuscht. Was spricht denn gegen ein paar Pegelwandler und dazwischen eine Lange Leitung?
Vlad Tepesch schrieb: > Midi ist doch ein rein digitales Signal, wenn mich nicht alles täuscht. > Was spricht denn gegen ein paar Pegelwandler und dazwischen eine Lange > Leitung? MIDI ist Stromgesteuert.
Hagen Re schrieb: > Vlad Tepesch schrieb: >> Midi ist doch ein rein digitales Signal, wenn mich nicht alles täuscht. >> Was spricht denn gegen ein paar Pegelwandler und dazwischen eine Lange >> Leitung? > > MIDI ist Stromgesteuert. Das ist eine Frage der Definition. Letztlich geht es darum, eine LED in einem Optokoppler ein- und auszuschalten. Ein niederimpedanter Treiber (6 Gatter CD4050 parallel) sollte dazu in der Lage sein, das Signal auch über größere Kabellängen zu treiben. Will man es richtig machen, nimmt man differenzielle Treiber (RS485, RS422) und schickt das Signal über XLR-Kabel. Damit sind 250m kein Problem. Haben Depeche Mode vor knapp 30 Jahren schon gemacht ;-)
Naja, bei MIDI und solchen Treibern muß man vorsichtig sein. Im professionellen Bereich kämpft man bei MIDI immer mit dem Timing das sich ungünstig mit jeder Komponente verändert. Ich würde schnelle TTL-Optokoppler nehmen mit den geforderten Strömen am Ausgang. Gruß Hagen
Hagen Re schrieb: > Naja, bei MIDI und solchen Treibern muß man vorsichtig sein. Im > professionellen Bereich kämpft man bei MIDI immer mit dem Timing das > sich ungünstig mit jeder Komponente verändert. Das Timing ist nur dann kritisch, wenn man eine Kette MidiOut->MidiIn->MidiThru->MidiIn-MidiThru.... aufbaut, da durch jeden Optokoppler das Tastverhältnis des MIDI-Signals etwas verändert wird. Die Optokoppler sind das Problem, nicht die Treiber, da diese viel schneller schalten, als die Koppler. Baut man also eine einzige Verbindung zwischen beispielsweise FOH und Bühne, gibt es keine Timing-Probleme. Für diesen Zweck gibt es auch MidiThru-Boxen, die einen Eingang und mehrere parallele Ausgänge besitzen, an die dann Synthesizer oder Effekte angeschlossen werden, die dann alle zeitgleich dasselbe Signal sehen. Hagen Re schrieb: > Ich würde schnelle TTL-Optokoppler nehmen mit den geforderten Strömen am > Ausgang. Das sowieso. Es ging darum, lange Wege zu überbrücken. Inzwischen gibt es auch BT-basierte MIDI-Funkstrecken mit ganz guter Zuverlässigkeit. Kabel ist aber einfacher und billiger.
Knut Ballhause schrieb: > Hagen Re schrieb: >> Ich würde schnelle TTL-Optokoppler nehmen mit den geforderten Strömen am >> Ausgang. > > Das sowieso. Es ging darum, lange Wege zu überbrücken. Inzwischen gibt > es auch BT-basierte MIDI-Funkstrecken mit ganz guter Zuverlässigkeit. > Kabel ist aber einfacher und billiger. Jo da gebe ich dir Recht, möchte man wirklich lange Strecken dann stimme ich deinem Vorschlag (er ist der einfachste und kostengünstigste) natürlich zu. Allerdings ergäbe sich folgendes Bild: 1.) nur Optokoppler, ein einziger Repeater in der Mitte der MIDI Leitung 2.) RS484, ein MIDI-RS485 und ein RS485-MIDI Konverter sind nötig Nun hängt es von der Distanz ab die der OT überbrücken möchte und von der Leistungsfähigkeit der Lösung 1.) Gruß Hagen
Hagen Re schrieb: > 1.) nur Optokoppler, ein einziger Repeater in der Mitte der MIDI Leitung Ähem... die Optokoppler sitzen doch in den Eingängen der MIDI-Geräte. Demzufolge braucht man lediglich einen einzigen im Repeater/ der Thru-Box. Hagen Re schrieb: > 2.) RS484, ein MIDI-RS485 und ein RS485-MIDI Konverter sind nötig Konkret wäre das 1 Optokoppler auf einen MAX485 (oder ähnlichen Baustein) auf XLR-Kabel auf MAX485 auf MIDI-Stecker. Für den Rückweg nochmal dasselbe. Wichtig ist dabei eine galvanisch getrennte Spannungsversorgung beider Treiberseiten (echter Trafo oder Batterie), damit man nicht durch mögliche Potentialunterschiede an beiden Enden der Leitung die Treiber (zer-)stört. Die Masseleitung des XLR-Kabels muss an beiden Treibermassen angeschlossen sein.
Knut Ballhause schrieb: > Baut man also eine einzige > Verbindung zwischen beispielsweise FOH und Bühne, gibt es keine > Timing-Probleme. Aber so eine Verbindung darf doch dann nur 15m laut Spezifikation sein, oder? Bzw. die Länge wäre dann direkt abhängig vom jeweils verwendeten Treiber des Ausgangsgerätes. Knut Ballhause schrieb: > Konkret wäre das 1 Optokoppler auf einen MAX485 (oder ähnlichen > Baustein) auf XLR-Kabel auf MAX485 auf MIDI-Stecker Gibt es solche Boxen, oder müsste man sich diese selbst bauen? Gruß Bernd
Bernd schrieb: > Aber so eine Verbindung darf doch dann nur 15m laut Spezifikation sein, > oder? Bzw. die Länge wäre dann direkt abhängig vom jeweils verwendeten > Treiber des Ausgangsgerätes. Darum geht es ja gerade. Ein starker Treiber vergrößert die Länge des Kabels. Auf der Optokopplerseite kann man zusätzlich einen 100 Ohm Widerstand parallelschalten, um die Leitung niederohmig abzuschließen. Das macht sie störunempfindlicher. Richtiger und störsicherer ist die differenziale Lösung. Bernd schrieb: > Gibt es solche Boxen, oder müsste man sich diese selbst bauen? Hmmm... Sollte es eigentlich geben, da das Problem nicht neu ist. Selberbauen ist aber recht einfach möglich. Da das MIDI-Signal noch recht langsam ist, kann man mit DIL-Schaltkreisen und Lochrasterplatinen arbeiten. Der zeitliche Aufwand sollte 1 Arbeitstag nicht überschreiten.
danke für die Infos; werd mich mal schlaumachen wo man solche Boxen findet
Knut Ballhause schrieb: > Konkret wäre das 1 Optokoppler auf einen MAX485 (oder ähnlichen > Baustein) auf XLR-Kabel auf MAX485 auf MIDI-Stecker. Was habt ihr alle mit einem XLR-Kabel. Für MAX422/485 wäre ein normales CAT5 Netzwerkkabel viel besser...
hoa schrieb: > Was habt ihr alle mit einem XLR-Kabel. Eigentlich nur, das XLR Kabel bei den meisten Muckern schon rumliegen. hoa schrieb: > Für MAX422/485 wäre ein normales > CAT5 Netzwerkkabel viel besser... Auch wahr, da könnte man sogar noch mehr Midi-Outs und -Ins mit transportieren und/oder die Versorgung für die Buffer.
wir machen das seit 1985 mit RS232 to RS485 Konvertern. Solch ein Chip kostet mittlerweile nur noch 1,- EURO. Die komplette Schaltung passt in einen XLR-Stecker und wird von MIDI-OUT PIN4 gepowert. http://www.alldatasheet.com/datasheet-pdf/pdf/80647/SIPEX/SP485.html lg Rolf Meurer
Bei mir geht es über's S/PDIF - erfordert aber etwas Intelligenz im Sender. http://96khz.org/oldpages/enhancedmiditransmission.htm
Jürgen S. schrieb: > Bei mir geht es über's S/PDIF Was wird das hier? Alte Threads über Musikelektronik hochholen? Schau doch bitte aufs Datum - wie auch bei deinen anderen Beiträgen. Das ist alles längst gegessen.
Mein Beitrag war eigentlich als Ergänzung zu dem Hinweis von Rolf Meuer gedacht, denn das S/PDIF-Protokoll läuft bei mir auch über das digitale AES/EBU (gleicher Signalstandard). Dass der thread-Beginn länger zurückliegt, ändert nichts an der Aktualität und war ja für Dich auch kein Problem, denn Du selbst hattest ja 3 Beiträge über mir 2013 auf eine Wiederaufnahme durch "hoa" nach fast 2 Jahren Verzögerung (2011) geantwortet: Beitrag "Re: MIDI verstärken des Signals" Um das mal abzurunden: Für eine sichere Übertragung über große Distanzen in mehrere Räume oder einer exponierten Position (Keyboarder im Publikum) an die Racks gibt es auch Systeme übers WLAN und bluetooth.
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