Forum: HF, Funk und Felder Nachweis von Mikrowelllen im 10GHz-Bereich


von Michael K. (charles_b)


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Wir haben in der Schule ein Set zur Erzeugung und Nachweis von 
Mikrowellen im 10GHz-Bereich.

So die Leybold-Klassiker.

Erzeugt werden die Mikrowellen mit einer Gunn-Diode, die von folgender 
"Elektronik" versorgt wird.

http://www.ld-didactic.de/literatur/ga/7/737/737020

Der Nachweis erfolgt über eine Silicon Low Barrier Schottky-Diode

http://www.ld-didactic.de/literatur/ga/7/737/73735

Leider funktioniert das System nicht, d.h. wir können kein Signal 
messen.

Was ich bisher getan habe: Spannung für die Gunn-Diode überprüft, liegt 
bei 9V wie gefordert. Trennt man die Diode von der Versorgung, steigt 
dort die Spannung auf 9,6V an, daher geh ich davon aus, dass die Diode 
ne Leistungsaufnahme hat.

VOR dem Mikrowellenhorn kann man auch sehr schwach eine leichte 
Erwärmung mit der Hand spüren.

An der BNC-Buchse für die Empfangsdiode liegen 10V an, Gleichzeitig wird 
aber geschrieben, dass die Sonde nur den Vorstrom braucht.

Daher nun folgende Fragen:
1. Wie kann ich überprüfen, ob der Sender sendet?
2. Wie kann ich überprüfen, ob der Sensor arbietet?

Die Empfangsdiode ist übrigens in SMD-Technik aufgebracht.

: Verschoben durch Moderator
von asd (Gast)


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> VOR dem Mikrowellenhorn kann man auch sehr schwach eine leichte
> Erwärmung mit der Hand spüren.

Ich hoffe das ist nur ein Plazebo-Effekt, aus so einer Gunn-Diode 
sollten nur ein paar mW rauskommen, die man auf keinen Fall als 
Erwärmung spürt. So viel Leistung dass man sie so spüren kann wär für 
die Schule auch viel zu gefährlich.

von asd (Gast)


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Nachtrag: Schreib mal wo du bist. Vielleicht gibt es eine 
Hochfrequenz-Firma oder einen Uni-Lehrstuhl mit passender 
Mess-Ausrüstung in der Nähe.

von Günther N. (guenti)


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Michael K-punkt schrieb:
> 1. Wie kann ich überprüfen, ob der Sender sendet?

Einfachsterweise gänge das mit einem LNB der für das analoge 
Sat-Fernsehen verwendet wird(wurde).Dahinter einen sog. SAT-Finder als 
emfindlichen Indikator.Die Analog-LNB werden zur Zeit massenhaft 
ausrangiert da am 30.04.2012 das Analog-Sat abgeschaltet wird.Zur 
Speisung der Anordnung nimm einen Analog-SAT-Receiver.

von Purzel H. (hacky)


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Eine Gunn kann unter Umstaenden 100mW bringen. Das koennte man schon 
fuehlen aber nachmessen ist besser. An einer Technischen Uni sollte man 
das messen koennen.

von Michael K. (charles_b)


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Günther N. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> 1. Wie kann ich überprüfen, ob der Sender sendet?
>
> Einfachsterweise gänge das mit einem LNB der für das analoge
> Sat-Fernsehen verwendet wird(wurde).Dahinter einen sog. SAT-Finder als
> emfindlichen Indikator.Die Analog-LNB werden zur Zeit massenhaft
> ausrangiert da am 30.04.2012 das Analog-Sat abgeschaltet wird.Zur
> Speisung der Anordnung nimm einen Analog-SAT-Receiver.

Hey, das ist ne gute Idee! Nen analogen LNB habe ich noch. Gut, es steht 
10,7 GHz bis xxx drauf und der Sender arbeitet bei 9,4 GHz. Aber um 
grundsätzlich was zu sehen sollte es doch langen.

Nen Sat-Finder hab ich auch, allerdings habe ich den GANZ alten 
analog-Receiver schon entsorgt und muss daher den guten alten Kathrein 
mal ausleihen, der jetzt als zweit-Empfänger läuft, wenn ich mal was 
aufnehmen will.

Aber damit ist ja bald eh Scbluss.

von Michael K. (charles_b)


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asd schrieb:
>> VOR dem Mikrowellenhorn kann man auch sehr schwach eine leichte
>> Erwärmung mit der Hand spüren.
>
> Ich hoffe das ist nur ein Plazebo-Effekt, aus so einer Gunn-Diode
> sollten nur ein paar mW rauskommen, die man auf keinen Fall als
> Erwärmung spürt. So viel Leistung dass man sie so spüren kann wär für
> die Schule auch viel zu gefährlich.

Ich möchte meine Hand dafür nicht ins Feuer legen.... Der Effekt war 
ungefähr so, wie wenn du deine zwei Hände in einem Abstand von 2 cm 
voneinander hältst und dann fühlst ob sich das Temperaturempfinden 
ändert, wenn du eine Hand wegnimmst. Als sehr sehr schwach.

von Michael K. (charles_b)


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Oh Shi... die Links gehen ja gar nicht. Man muss bis auf alles nach 
.../literatur weglöschen und dann nach den Typen suchen. Sorry.

von Uwe .. (uwegw)


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Michael K-punkt schrieb:
> allerdings habe ich den GANZ alten
> analog-Receiver schon entsorgt
Es reicht auch, einfach 12V auf die Leitung zu geben... ggf. noch ne 
Spule in Reihe, um die HF vom Netzteil fernzuhalten.

von Michael K. (charles_b)


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Kann ich denn die Empfangsdiode testen?

Ich hab mal den Widerstand gemessen: die eine Richtung overflow, die 
andere 8 MOHm. So richtig Diode ist das aber auch nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> So richtig Diode ist das aber auch nicht.

Ist halt eine Frage der Messspannung.  Wenn du unterhalb der Schwell-
spannung bleibst, fließt da kein Strom.  Andererseits kann ich mir
nicht vorstellen, dass ein Messbereich von vermutlich 10 MΩ mit nur
100 mV testet.  Da würde ja nur 1 nA fließen.

Schreib doch nochmal, in welcher Gegend du zu Hause bist.  Es wäre
sinnvoll, beide Teile des Setups separat zu untersuchen.  Um die
Generierung der 10 GHz nachweisen zu können, könntest du dir
beispielsweise Hilfe von jemandem suchen, der einen Spektrumanalysator
für diesen Frequenzbereich hat.

von Michael K. (charles_b)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> So richtig Diode ist das aber auch nicht.
>
> Ist halt eine Frage der Messspannung.  Wenn du unterhalb der Schwell-
> spannung bleibst, fließt da kein Strom.  Andererseits kann ich mir
> nicht vorstellen, dass ein Messbereich von vermutlich 10 MΩ mit nur
> 100 mV testet.  Da würde ja nur 1 nA fließen.
>
> Schreib doch nochmal, in welcher Gegend du zu Hause bist.  Es wäre
> sinnvoll, beide Teile des Setups separat zu untersuchen.  Um die
> Generierung der 10 GHz nachweisen zu können, könntest du dir
> beispielsweise Hilfe von jemandem suchen, der einen Spektrumanalysator
> für diesen Frequenzbereich hat.

Bin direkt in München.

von Günther N. (guenti)


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Michael K-punkt schrieb:
> Hey, das ist ne gute Idee! Nen analogen LNB habe ich noch. Gut, es steht
> 10,7 GHz bis xxx drauf und der Sender arbeitet bei 9,4 GHz. Aber um
> grundsätzlich was zu sehen sollte es doch langen.

Dazu reicht diese Anordnung absolut.Als Stromversorgung geht auch ein 
beliebiges Netzteil,dann muss aber die "heisse" Draht(der Innenleiter 
des Coaxkabel) mit einer HF-Drossel geblockt sein.Die 
Freqenzselektivität eines LNB ist sehr gering,der ist offen wie ein 
"Scheunentor"(oder die inneren EU-Grenzen) !Gruss Guenti

von Michael K. (charles_b)


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Günther N. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Hey, das ist ne gute Idee! Nen analogen LNB habe ich noch. Gut, es steht
>> 10,7 GHz bis xxx drauf und der Sender arbeitet bei 9,4 GHz. Aber um
>> grundsätzlich was zu sehen sollte es doch langen.
>
> Dazu reicht diese Anordnung absolut.Als Stromversorgung geht auch ein
> beliebiges Netzteil,dann muss aber die "heisse" Draht(der Innenleiter
> des Coaxkabel) mit einer HF-Drossel geblockt sein.Die
> Freqenzselektivität eines LNB ist sehr gering,der ist offen wie ein
> "Scheunentor"(oder die inneren EU-Grenzen) !Gruss Guenti

Danke für den Zuspruch. Ich werde wohl den Receiver mitnehmen, der die 
LNB-Spannung liefert. Ich brauch ohnehin die F-Stecker, während an dem 
Zeugs in der Schule überall BNC dran ist.

von Michael K. (charles_b)


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Stand der Dinge Mikrowellensender nach Hause genommen und VOR dem LNB 
angeschlossen, welchen über nen SAT-Finder mit dem Receiver verbunden 
war.

Der Zeiger des Sat-Finders bewegte sich eigentlich gar nicht, nur der 
Pfeifton war ein ganz klein wenig anders, wenn ich mit dem LNB vor dem 
Mikrowellenhorn (eingeschaltet) war.

So richtig toll war der Nachweis, dass der Sender geht also nun doch 
nicht.

Vielleicht ist ja der Kondensator vom Resonanzkreis nix mehr. Leider 
habe ich keine Schaltplan.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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Kennst Du nicht jemanden, er einen Radarwarner im Auto hat?
Ich habe frueher die Gunddiodensender gebaut, um die Funktionsfaehigkeit 
der Radarwarner  zu zeigen .
Gruss
Michael

von asd (Gast)


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> Die
> Freqenzselektivität eines LNB ist sehr gering,der ist offen wie ein
> "Scheunentor"

Da hab ich durchaus einen Bandpass gesehen... möglicherweise nicht 
besonders steil, aber ca. 4-8 Resonatoren (AFAIR) hatte der schon...

> Der Zeiger des Sat-Finders bewegte sich eigentlich gar nicht, nur der
> Pfeifton war ein ganz klein wenig anders,

Vielleicht ist die Frequenz des Senders hart an der Kante von dem was 
der LNB noch empfängt. Weiß man nicht genau...

von Sebastian W. (hf-entwickler)


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Ist die Problematik noch aktuell? Ich habe die Möglichkeit im 10 GHz 
Bereich Messungen durchzuführen und biete dir gerne meine Hilfe an.

von Michael K. (charles_b)


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Sebastian Westerhold schrieb:
> Ist die Problematik noch aktuell? Ich habe die Möglichkeit im 10 GHz
> Bereich Messungen durchzuführen und biete dir gerne meine Hilfe an.

Ja, im Grunde genommen schon. Die HF-Sachen stehen jetzt in der 
Physiksammlung und wir überlegen, was wir jetzt noch tun können. Ist in 
München.

Was also interessant wäre wäre ein einfacher Test, ob unser Sender 
sendet und unser Empfänger empfängt - und wir so einkreisen, warum man 
aktuell nix sieht...

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