Hallo, gibt es eigentlich "nichtprogrammier"-Sprachen, wobei man im Programmcode ausdrückt, was das Programm nicht tun soll? Der Quellcode enthält also eine Ansammlung von Einschränkungen. Der Compiler sucht ein Programm, welches keine der Einschränkungen verletzt. Alternativ kann der Compiler so konfiguriert werden, dass er nicht nur ein erlaubtes Programm, sondern die gesamte Lösungsmenge in komprimierter Zwischencode Form erzeugt. Es ist natürlich nicht sinnvoll mit dieser Sprache kommerzielle Projekte zu realisieren - aber gibt es so etwas wenigstens aus reinem Versuch?
"Nicht-Programmiersprache"? Wenns einfach nur egal ist, ob das Kompilat das macht, was es soll, empfehle ich "C".
Nennt sich auch Constraint Logic Programming: http://en.wikipedia.org/wiki/Constraint_logic_programming Ist vermutlich aber nicht das, was Du hören wolltest... Murkser
Das nennt sich alpha-Version bzw. Microsoft Windows. Der User berichtet von allen Fehlern, die im Programm noch ausgemerzt werden müssen, und der Entwickler verschlimmbessert entsprechend den Code.
Vielleicht kommt "Haskell" dem was du meinst nahe. Da beschreibst du das Problem und der Compiler sucht die Lösung dafür. "Prolog" geht ja auch in die Richtung.
Das klingt zwar auf den ersten Blick absurd, aber wäre doch eine sehr interessante akademische Sprache. Davon gibts ja schon so einige.
Stichwort Fuzzylogik oder Neuronalenetzwerke --> Trainiere ein Netzwerk auf ein Muster und definiere das als Böse... dann ist alles andere nicht Böse :D gute Nacht
Da würde ich noch Java2k ins Rennen werfen. Das ist eine Sprache, bei der die Funktionen nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% ausgeführt werden. http://p-nand-q.com/humor/programming_languages/java2k.html
Stefan Helmert schrieb: > Hallo, > > gibt es eigentlich "nichtprogrammier"-Sprachen, wobei man im > Programmcode ausdrückt, was das Programm nicht tun soll? > > Der Quellcode enthält also eine Ansammlung von Einschränkungen. Der > Compiler sucht ein Programm, welches keine der Einschränkungen verletzt. > Alternativ kann der Compiler so konfiguriert werden, dass er nicht nur > ein erlaubtes Programm, sondern die gesamte Lösungsmenge in > komprimierter Zwischencode Form erzeugt. > Es ist natürlich nicht sinnvoll mit dieser Sprache kommerzielle Projekte > zu realisieren - aber gibt es so etwas wenigstens aus reinem Versuch? Curry http://en.wikipedia.org/wiki/Curry_(programming_language) und Prolog (das auch kommerziell eingesetzt wird)
Das Thema hat etwas esotorisches... Deshalb kann ich es mir nicht verkneifen auf INTERCAL (http://www.catb.org/~esr/intercal/) zu verweisen ;-)
Murkser schrieb: > Nennt sich auch Constraint Logic Programming: Hallo, constraints sind nur Zusatzbedingungen zu einem Programm, das einen definierten Zweck verfolgt: z.B. "verbinde IC mit Widerstand", constraint "Länge der Verbindung maximal 50mm". "Nackte" Constraints sind dagegen weitgehend sinnlos. Es gibt tausende existierende und unendlich viele denkbare Programme, die z.B. KEINE Rechnung drucken. Um ein Programm durch Definition aller Funktionen, die es nicht verwirklichen soll, dazu zu bringen, definitiv nur einen Strich von links oben nach rechts unten zu zeichnen, reicht wahrscheinlich die Speicherkapazität aller Computer nicht aus. Bzw. ganz sicher, denn die Menge aller denkbaren Computerprogramme ist unendlich. Davon abgesehen ist die Einführung von constraints in vorhandene Software eine interessante, wichtige und sehr aktuelle Aufgabenstellung. Gruss Reinhard
Unendlich kann sie seit Turing nicht werden. Das sind aber nun Grundlagen! Und mein Mathe-Prof hätte dir bei Unendlich sofort Null Punkte in Mathe gegeben! Es heißt gegen Unendlich!
Abdul K. schrieb: > Es heißt gegen Unendlich! Wie viel natürlichen Zahlen gibt es gemäss deinem Matheprof? Unendlich viele oder gegen Unendlich viele?
Ich bin froh den loszusein! Nichtmal einen Taschenrechner durften wir verwenden. Völliger Blödsinn. Genauso die endlosen Trafoberechnungen, wo ich schon vorher als Schüler den Ringkern in Auftragsfertigung machen ließ. Ich glaube seine Antwort wäre ebenso: gegen Unendlich. Er hat schlicht immer dann mokiert, wenn wir das Symbol Unendlich als Zahl benutzten. Wahrscheinlich ist der schon tot. Wir waren <leider> sein letzter Jahrgang.
Abdul K. schrieb: > Es heißt gegen Unendlich! und warum nicht für Unendlich? Wie soll man diesen Einwand überhaupt verstehen, nachdem es ja bekanntlich viele Unendlickeiten gibt (genau genommen unendlich viele). Was dachte dein Prof denn, wieviele ganze Zahlen es gibt? Und wieviele rationale und irrationale? Das meiste davon wussten schon die alten Griechen, deshalb haben sie heute ein unendliches Haushaltsdefizit... Gruss Reinhard
Ich bin kein Mathegenie. War die ganze Zeit damit beschäftigt seine Ergüsse aufzuschreiben. Vermutlich war er schon ne Koryphäe. Vielleicht nicht in Mathematikerkreisen, aber für E-Techniker schon. Ich kann dir persönlich leider keine endgültige Auskunft geben. Mein Einwurf war eher als rhetorischer Scherz oder so gedacht. Bei Wiki steht zu dem Thema ziemlich viel. Da man die Unendlichkeit nicht erreichen kann, ist eine Frage nach der Zahl von Unendlichkeiten sinnlos. Soviel verstehe ich schon.
Abdul K. schrieb: > Da man die Unendlichkeit nicht erreichen kann, Das ist doch der Punkt den ich ansprach: Das "gegen Unendlich" ist prima für Funktionen, denen man ja sowas wie einen Ablauf, eine Entwicklung zusprechen kann. Bei Mengenlehre sieht das anders aus, denn wenn die Frage im Raum steht, wie viele Elemente die haben, dann geht es um einen Zustand, keine Entwicklung. > ist eine Frage nach der Zahl von Unendlichkeiten sinnlos. Nicht so ganz, denn das tangiert die Mächtigkeit. Und da gibts zwischen den diversen Unendlichkeiten durchaus Unterschiede. Simpel gesagt: Wenn man Elemente davon aufeinander abbilden kann, dann ist sie gleich (ganze und rationale Zahlen), andernfalls nicht (ganze und reelle Zahlen), und daher ist dieser Begriff der Mächtigkeit ziemlich dicht an der bizarren Vorstellung dran, dass manche unendliche Mengen mehr Elemente haben als andere. ;-)
Jo abzählbar unendlich und überabzählbar unendlich :D Und dann mach einem normalen Menschen noch klar, dass gilt |{1,2,3,4,5,...}| = |{2,4,6,8,10,...}| :)
D. I. schrieb: > Jo abzählbar unendlich und überabzählbar unendlich :D > > Und dann mach einem normalen Menschen noch klar, dass gilt > > |{1,2,3,4,5,...}| = |{2,4,6,8,10,...}| > > :) Das verstehe sogar ich: Es gibt so viele gerade wie ungerade Zahlen. Dsa mit der Mächtigkeit: Ja, da erinnere ich mich dran. Das hat er auch ma erklärt. Soviel erklärt, das mir immer der ganze Arm weh tat. Nee danke, nie wieder.
Abdul K. schrieb: > Das verstehe sogar ich: Es gibt so viele gerade wie ungerade Zahlen. Nope, die Aussage ist: Es gibt genau soviele Ungerade Zahlen wie es ganze Zahlen (Gerade + Ungerade) gibt.
Versteh ich <nicht> mehr. Das Mathegeschwätz des Studiums hab ich nie wieder gebraucht. Praktisch alles gelöscht. Schön, das wir die wirklich wichtigen Dinge im Studium nicht lernten. Was solls.
D. I. (grotesque) schrieb: > Jo abzählbar unendlich und überabzählbar unendlich :D > Und dann mach einem normalen Menschen noch klar, dass gilt > |{1,2,3,4,5,...}| = |{2,4,6,8,10,...}| > :) Dann musst du dem "normalen" Menschen erst mal plausibel machen, warum durchgeknallte Mathematiker allseits bekannte Betragsstriche | | mal eben umdefiniert haben als "Mächtigkeit" und was überhaupt darunter zu verstehen ist. Mächtigkeit bei endlichen Mengen Bei einer endlichen Menge X bezeichnet die Mächtigkeit die Anzahl der Elemente von X, geschrieben als | X | . Da Mathematiker aber generell in ihrer eigenen definierten Welt sich austoben dürfen, dürfen sie dem Normalo da draußen auch in ihrer eigenen Narrenfreiheit erzählen was sie für richtig (definiert) halten (hauptsache es ergibt sich kein Widerspruch). Dazwischen fällt dann und wann zum Glück auch mal was Brauchbares für uns "Normalos" ab, die wir die Mathe nicht als Selbstsweck begreifen, sondern als Hilfsmittel beispielsweise zum Verständnis der technischen Problemstellungen.
agp schrieb: > Da Mathematiker aber generell in ihrer eigenen definierten Welt sich > austoben dürfen ... Hmm, ja. Ein Mathematiker soll einen Löwen fangen, stellt Käfig auf und sich in den Käfig und sagt "Ich definiere: Hier ist draußen".
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