Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhrenmikrofon


von Bejahn (Gast)


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Hallo,

kann jemand sagen, wo sich nähere Infos zum Thema Röhrenmikrofon finden 
lassen?

Bei Google und Wikipedia habe ich bis jetzt nichts wirklich konkretes 
zum Aufbau gefunden.

Nehme an, bei einem Röhrenmikrofon handelt es sich um eine 
Kondensatorkapsel, deren Signal von einer sehr hochohmigen Röhrenstufe 
verstärkt/impedanzgewandelt wird...

von Michael_ (Gast)


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Such mal nach ef86 oder ef96 und Kondensatormikrofon.
Als Beispiel:
http://www.radiomuseum.org/r/reissmann_kondensator_mikrofon_mit.html

von Michael_ (Gast)


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von Bejahn (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Such mal nach ef86 oder ef96 und Kondensatormikrofon.
> Als Beispiel:
> http://www.radiomuseum.org/r/reissmann_kondensator...

Danke!


Hätte nämlich Lust, mal ein R.-Mikrofon zu bauen (muss auch nicht 
professionell klingen).

Habe hier ein paar ältere Großmembran-Mics, da könnte man vielleicht 
eine Mikrofonkapsel entnehmen.
Ein paar ECC83 und andere Röhren sind auch vorhanden (ein paar russische 
Pentoden sind auch dabei). Die Anodenspannung könnte man ja halbwegs 
moderat halten, z.B. um die 100V.

Ganz gewagt gefragt, kann man so eine Kondensatorkapsel auch selber 
bauen?

Und wäre mirkofonseitig ein AÜ empfehlenswert?

von Bejahn (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Oder hier:
> http://www.ak.tu-berlin.de/fileadmin/a0135/Magiste...

Super, Danke!!! Genau was ich brauche!

von Kurt (Gast) (Gast)


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Zur Frage des Selbstbaus einer Mikrofonkapsel: Es gab in der
Funkschau 1968, Heft 3, Seite 165 mal einen Artikel mit dem Titel
"FET-Kondensator-Mikrofon - selbstgebaut" (Autoren Josef Schachner,
Georg Reiter). Ich habe das damals nachgebaut. Das Ergebnis war
erstaunlich gut.

von Bejahn (Gast)


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Kurt (Gast) schrieb:
> Zur Frage des Selbstbaus einer Mikrofonkapsel: Es gab in der
> Funkschau 1968, Heft 3, Seite 165 mal einen Artikel mit dem Titel
> "FET-Kondensator-Mikrofon - selbstgebaut" (Autoren Josef Schachner,
> Georg Reiter). Ich habe das damals nachgebaut. Das Ergebnis war
> erstaunlich gut.

Hallo Kurt,

Danke für die Info!

Weißt Du zufällig noch ungefähr, wie es gemacht wurde?

Oder hat jemand zufällig noch besagte Funkschau?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Bejahn schrieb:

>> Funkschau 1968, Heft 3, Seite 165

> Oder hat jemand zufällig noch besagte Funkschau?

In UNI-Bibliotheken werden solche Hefte archiviert. Von dort kann man
sie auch über den auswärtigen Leihverkehr beziehen.
Gruss
Harald

von Michael_ (Gast)


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von Maikh (Gast)


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Ich empfehle da einfach den Urvater der Kondensatormikrophone zu Googlen 
:

Hersteller Neumann , Typ CMV3 (heute Sennheiser - bei mir ums Eck).

Das sind die Mikrophone mit dem zylinderförmigen Gehäuse unter der 
Kapsel, die immer bei den ganzen "Ansprachen" des "Verwirrten 
quergekämmten" in den alten Wochenschauen zu sehen sind.

Für Studioaufnahmen gibt es dann dafür die legendäre M7 Kapsel mit 
Nierencharakteristik. Die wird glaube ich auch heute noch gebaut (seit 
mehr als 80 Jahren), irgendwo im Netz habe ich auch mal eine Anleitung 
zum Selberdrehen und Fräsen einer solchen Kapsel gesehen, aber die 
Dinger sind filigran, und ich suche auch noch jemanden, der mir so eine 
preiswert mit einer neuen goldbedampften Membrane bespannt ;)

vg

Maik

von Bejahn (Gast)


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Danke für die Antworten!

Habe jetzt eine Kondensatormikrofonkapsel aus einem alten GCMS 332 
ausgebaut, s.a.:

http://www.radiomuseum.org/r/grundig_gcms_332gcms33.html

Leider ist der Schaltplan dort nur sehr klein zu sehen...


Werde mir mal einen kleinen Schaltplan mit ECC83 ausdenken, wie ich das 
Mic anschließen würde und dann posten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Warum willst du eigentlich partout eine Röhre da dran kleben?

Das hat man dazumals getan, weil man nichts anderes hatte.  Heute
würde ich mir für einen Vorverstärker diesen Stress nicht antun.
Allein die Probleme, die du da mit Kling und Brumm hast, dürften
bei den kleinen Signalspannungen heftig werden.

Nimm einen FET, und gut ist's.

Jaja, ich weiß, der "weiche" Röhrenklang ... das mag ich für eine
Endstufe gelten lassen, aber für eine Vorstufe?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Warum willst du eigentlich partout eine Röhre da dran kleben?
>
> Das hat man dazumals getan, weil man nichts anderes hatte.  Heute
> würde ich mir für einen Vorverstärker diesen Stress nicht antun.
> Allein die Probleme, die du da mit Kling und Brumm hast, dürften
> bei den kleinen Signalspannungen heftig werden.
>
> Nimm einen FET, und gut ist's.
>
> Jaja, ich weiß, der "weiche" Röhrenklang ... das mag ich für eine
> Endstufe gelten lassen, aber für eine Vorstufe?

Seit der Erfindung des DSP kann man auch die Röhrenverzerrungen
exakt reproduzieren. :-)
Gruss
Harald

von Röhrenwurm (Gast)


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Ich empfehle EC92

www.elexs.de/ec92.pdf

von Kurt (Gast)


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Ich habe den Artikel aus der Funkschau gescannt.
Wenn ich Deine email-Adresse wüsste, könnte ich ihn Dir senden.

Gruss
Kurt

von Bejahn (Gast)


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Maikh schrieb:
> Für Studioaufnahmen gibt es dann dafür die legendäre M7 Kapsel mit
> Nierencharakteristik. Die wird glaube ich auch heute noch gebaut (seit
> mehr als 80 Jahren), irgendwo im Netz habe ich auch mal eine Anleitung
> zum Selberdrehen und Fräsen einer solchen Kapsel gesehen, aber die
> Dinger sind filigran, und ich suche auch noch jemanden, der mir so eine
> preiswert mit einer neuen goldbedampften Membrane bespannt ;)
>
> vg
>
> Maik

Was kostet denn so eine CMV3-Kapsel???
Kann man auch Rettungsdecke als Goldfolie nehmen?
Glaube, es könnte auch ohne Fräsen gehen, wenn man eine dünne Folie als 
Spacer nimmt... Alufolie hat ca. 13µm, leitet allerdings
Zum Auftragen von Goldschichten gibt es auch Geräte im Zusammenhang mit 
REM-Mikroskopie, haben viele Unis vor Ort. Profs und Unimitarbeiter sind 
oftmals mit Bierkästen "bestechlich", besonders vor Feiertagen ;O)


Jörg Wunsch schrieb:
> Warum willst du eigentlich partout eine Röhre da dran kleben?

Reine Bastelleidenschaft und der Wunsch, mir Röhrenmic anzugeben ;O)
(und ein schönes Bauprojekt über Pfingsten)


Röhrenwurm schrieb:
> Ich empfehle EC92

Hab momentan nur ECC83 und ein paar russische Pentoden, will aber lieber 
zwei Trioden in Serie, dass ganze kann ruhig bei größeren Lautstärken 
"nichtlinear" werden...


Harald Wilhelms schrieb:
> Seit der Erfindung des DSP kann man auch die Röhrenverzerrungen
> exakt reproduzieren. :-)

Da kann ich auch meinen Mikrofon-Röhrenvorverstärker nehmen... aber wie 
gesagt geht es in erster Linie ums Basteln


Kurt schrieb:
> Wenn ich Deine email-Adresse wüsste, könnte ich ihn Dir senden.

Das wär ja super!!!  e . a r t s (ädt) w e b . d e
(Leerzeichen entfernen und so...)

von Bejahn (Gast)


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Hier der Schaltplan für die erste Stufe im Anhang.

Die Werte für Anoden- und Katodenwiderstand sind geschätzt.

Wie hoch muss denn wohl der Verstärkungsfaktor sein?

Je nachdem könnte man die zweite Stufe der ECC83 als Nachverstärker oder 
"Imp-Wandler" aufbauen.
Lieber wäre mir grundsätzlich ein Halbleiter-Impedanzwandler hinter dem 
zweiten Röhrensystem, z.b. mit OpAmp oder FET...

von Bejahn (Gast)


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Bejahn schrieb:
> Lieber wäre mir grundsätzlich ein Halbleiter-Impedanzwandler hinter dem
> zweiten Röhrensystem, z.b. mit OpAmp oder FET...

PS: oder ein AÜ als "Impedanzwandler"! Glaube, aus der 
100V-Anodenspannung lassen sich die Halbleiter schlecht versorgen (wenn, 
dann vielleicht eher aus der Heizspannung...)

von Röhrenwurm (Gast)


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authentischer Impedanzwandler -> Übertrager

denke bitte an die Spannungsfestigkeit und Güte Deiner Kondensatoren

Styroflex und MKP etc.

von Bejahn (Gast)


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Röhrenwurm schrieb:
> denke bitte an die Spannungsfestigkeit und Güte Deiner Kondensatoren
>
> Styroflex und MKP etc.

Selbstverständlich! Nicht mein erstes HV-projekt mit Röhren...


> authentischer Impedanzwandler -> Übertrager

Kann man den auch selber wickeln? Würde den AÜ vielleicht bei der 
zweiten Stufe der ECC83 als "Katodenwiderstand" einbauen, sozusagen wie 
bei den Eintakt-A-Verstärkern...
Habe als Spulenkörper diverse Teile aus der HF-Technik (vorrangig 
Ferrit) und solche trafoähnlichen, recht kleinen Selbstwickelkörper von 
Oppermann, bei denen man die beiden Blechpakete über einem Spulenkörper 
aus weißem Plastik zusammensteckt...

von Schaltungswächter (Gast)


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Kein Ferrit, braucht Eisen.
In alten Mischpulten waren die Teile am Eingang.

Zum selber bespulen vielleicht hier:

http://cgi.ebay.de/Miniatur-Ubertrager-10er-Satz-NEU-OVP-1108-/260619359914?pt=Bauteile&hash=item3cae1fd6aa#ht_1115wt_912

von Bejahn (Gast)


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Im Anhang das Bild mit der zweiten Stufe samt AÜ

von Bejahn (Gast)


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Hier mal eine Einscannung von so einen Oppermann-Blechspulenkörper als 
Einzelteile und als fertige (selbstgewickelte) Spule mit einem Zollstock 
zum Größenvergleich an der Seite.

von Röhrenwurm (Gast)


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Kern sieht gut aus.

!!! keinen Strom durch den Trafo !!!

- Kapazitiv auskoppeln.

Um die geforderte Anpassung zu bekommen wirst Du vermutlich extrem 
dünnen Draht brauchen.

von Röhrenwurm (Gast)


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Es geht aber auch ein 1:1 Trafo an einem Kathodenfolger...

http://de.wikipedia.org/wiki/Kathodenfolger

von Bejahn (Gast)


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Röhrenwurm schrieb:
> Kern sieht gut aus.
>
> !!! keinen Strom durch den Trafo !!!
>
> - Kapazitiv auskoppeln.
>
> Um die geforderte Anpassung zu bekommen wirst Du vermutlich extrem
> dünnen Draht brauchen.

Hm, warum keinen (Gleich-) Strom durch den Trafo? Ist doch bei den 
Eintakt-A-AÜs genauso!

Kupferlackdraht in so ziemlich allen Stärken vorhanden! Verschachtelt 
wickeln?


Röhrenwurm schrieb:
> Es geht aber auch ein 1:1 Trafo an einem Kathodenfolger...

Warum braucht man bei 1:1 überhaupt einen Trafo?

von Schaltungswächter (Gast)


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Bejahn schrieb:
> Warum braucht man bei 1:1 überhaupt einen Trafo?

Symmetrierung des Ausgangssignals, Potentialfreiheit...

> Hm, warum keinen (Gleich-) Strom durch den Trafo?
Dann muss ein Luftspalt herzu, der muss berechnet werden.
Sonst geht der Kern asymmetrisch in die Sättigung.

von Bejahn (Gast)


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Schaltungswächter schrieb:
>> Warum braucht man bei 1:1 überhaupt einen Trafo?
>
> Symmetrierung des Ausgangssignals, Potentialfreiheit...

Potentialfreiheit wäre hier ja schon durch den C an der Katode gegeben.

Meinst du mit Symmetrierung, dass das Signal symmetrisch mit einer 
externen Masse ausgespeist wird?!?
(wie bei Studiomics üblich)



Schaltungswächter schrieb:
>> Hm, warum keinen (Gleich-) Strom durch den Trafo?
> Dann muss ein Luftspalt herzu, der muss berechnet werden.
> Sonst geht der Kern asymmetrisch in die Sättigung.

Stimmt, den Luftspalt hatte ich ja ganz vergessen beim Leistungs-AÜ, 
Danke!



Wie stelle ich denn den Arbeitspunkt an der ersten Röhrenstufe am besten 
ein? So, dass an der Anode ungefähr 1/2 Ub liegt?

von Röhrenwurm (Gast)


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Über die Größe des Kathodenwiderstandes.
Der sorgt über den Spannungsabfall für die negative Gittervorspannung 
und deren Höhe für den Anodenstrom.

Tabellenbuch -> optimaler Anodenstrom
Poti rein -> einstellen
R ausmessen -> ersetzen

von Bejahn (Gast)


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Röhrenwurm schrieb:
> Über die Größe des Kathodenwiderstandes.
> Der sorgt über den Spannungsabfall für die negative Gittervorspannung
> und deren Höhe für den Anodenstrom.
>
> Tabellenbuch -> optimaler Anodenstrom
> Poti rein -> einstellen
> R ausmessen -> ersetzen

Hallo, Danke! Ach so, ich dachte, wenn an der Anode gegen Masse ungefähr 
die halbe Betriebsspannung anliegt (über Rk eingestellt) müsste es schon 
passen.
Geht das weit an der Realität vorbei?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Bejahn schrieb:

>> Tabellenbuch -> optimaler Anodenstrom
>> Poti rein -> einstellen
>> R ausmessen -> ersetzen
>
> Hallo, Danke! Ach so, ich dachte, wenn an der Anode gegen Masse ungefähr
> die halbe Betriebsspannung anliegt (über Rk eingestellt) müsste es schon
> passen.
> Geht das weit an der Realität vorbei?

Wenn Du den richtigen Anodenwiderstand hast...
Gruss
Harald

von Bejahn (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn Du den richtigen Anodenwiderstand hast...

Alles klar!

von Achim M. (minifloat)


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Bejahn schrieb:
> Die Anodenspannung könnte man ja halbwegs
> moderat halten, z.B. um die 100V.

Wenn dir 48V aus der Phantomspeisung ausreichen, musst du dich bei dem 
Mikrofon nur noch um die Heizung kümmern.
mfg mf

von Bejahn (Gast)


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Bin mit dem Thema mehr oder weniger umgezogen:

http://www.jogis-roehrenbude.de/forum/forum/forum_entry.php?id=70294&category=0

Wer will, kann hier natürlich weiter posten!

@Kurt:

für den Artikel interessiere ich mich nach wie vor, die e-Adresse ist 
oben schon gepostet!


PS: werde hier natürlich auch weiterhin reinschauen

von Harald Wilhelms (Gast)


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Mini Float schrieb:
> Bejahn schrieb:
>> Die Anodenspannung könnte man ja halbwegs
>> moderat halten, z.B. um die 100V.
>
> Wenn dir 48V aus der Phantomspeisung ausreichen, musst du dich bei dem
> Mikrofon nur noch um die Heizung kümmern.

Vielleicht könnte man dafür ja noch ein kleines Feuerzeug einbauen. :-)
SCNR
Harald

von Holm T. (Gast)


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Maik wenn Du Dich um die Drehteile der Kapseln kümmerst bespanne ich Dir 
eine der beiden mit goldbedampfter PVC Folie, ich habe hier welche die 
Telefunken mal zu Mikrofonexperimenten gemacht hat. 2 A4 große Blätter..

Gruß,

Holm

von Bejahn (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> ... goldbedampfter PVC Folie, ich habe hier welche die
> Telefunken mal zu Mikrofonexperimenten gemacht hat. 2 A4 große Blätter..

...ohhh, darf ich davon auch einen Schnipsel abhaben?

von Holm T. (Gast)


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Ich habe das Zeug von einem ehem. Telefunken Ing geschenkt bekommen und 
wollte es eigentlich nicht planlos in der Gegend verteilen.
Mal abgesehen von Geld (willichnich), was springt dabei für mich raus?

Gruß,

Holm

von Bejahn (Gast)


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Holm Tiffe schrieb:
> Ich habe das Zeug von einem ehem. Telefunken Ing geschenkt bekommen und
> wollte es eigentlich nicht planlos in der Gegend verteilen.
> Mal abgesehen von Geld (willichnich), was springt dabei für mich raus?

Planlos wäre es ja nicht verteilt, eher zielgerichtet :O)

Habe mittlerweile Kurts Artikel bekommen und überlege nun, ob es nicht 
einen Weg ohne Drehbank gibt für den Bau einer Kondensator-Mic-Kapsel.


Hier noch kurz der letzte Stand an theoretischem Schaltplan im Anhang...

von Bejahn (Gast)


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Und hier jetzt ein praktischer (aber so nicht funktionierender) 
Schaltplan...

Habe auf folgende Weise die erste Stufe für das Röhrenmic aufgebaut (s. 
Schaltbild), die Spannungen (DC) gegen Masse sind eingezeichnet.

Leider funktioniert es nicht, ich nehme an, das Problem ist das negativ 
aufgeladenen Gitter der Triode (ca. -0,9V gegen Masse(!)).

Was meint Ihr?

von Röhrenwurm (Gast)


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... -Ug, es müssen sogar mehr sein sonst betreibst Du das Gitter als 
Anode.
Das Gitter muss zur Kathode negativ sein, denn es steuert den 
Elektronendurchlass, GITTER oder sag Gatter oder Tor oder 
Durchlasskontrolle

Der Kathodenwidestand ist zu klein, versuche mal 4,7k und schalte einen 
Elko 2,2µF/35V parallel.

von Bejahn (Gast)


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Hallo Röhrenwurm, Danke für die Antwort!

Habe zwischenzeitlich bei sonst gleicher Konfiguration eine andere ECC83 
aufgesteckt, hier sind immerhin Signale vom Mic vernehmbar, die DC-Werte 
mit dieser Röhre im Anhang.
Und hier ist, wie du schon vorausgesagt hast, die Gitterspannung 
negativer...

Ok, dann werde ich mal den Rk vergrößern...

von Bejahn (Gast)


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So, nachdem mit der ECC83 nur ein sehr verrauschtes Mic-Signal möglich 
war, bin ich kurzerhand auf die Schaltung im Anhang umgestiegen.

Verwendet wurde die Röhre 12SH1P, hatte davon noch ein paar in der 
Bastelkiste. Die Röhre ist eine Pentode und muss als Triode beschaltet 
werden (Anschluss 5 auf Anode, Anschluss 4 auf Katode).
Im Original verwendet Lomo wohl die 6SH1P (6V statt 12V Ih).

Mehr Infos dazu gibt es hier:
http://www.xaudia.com/xaudia/Home.html

Ein passender Anpassübertrager muss noch gewickelt werden, derzeit 
Signalauskopplung nur über C.

Lustig finde ich, dass die Mik-Spannung direkt aus dem Anodenpotential 
stammt statt aus der +Ub.
Der Sinn des 56K-Widerstands würde mich mal interessieren.
Die Schaltung funktioniert jedenfalls gut und sehr rauschfrei.


Viele Grüße und Danke an alle Poster!

von Joe R. (joer)


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Das Rauschen waren vermutlich HF-Schwingungen.
Eine ECC81 oder EC92 wäre besser gewesen.
Die Kathode ohne Kondensator macht kaum Verstärkung.

von Bejahn (Gast)


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Joe Redfish schrieb:
> Das Rauschen waren vermutlich HF-Schwingungen.
> Eine ECC81 oder EC92 wäre besser gewesen.

Das hatte ich auch schon überlegt. Hätte es denn Möglichkeiten gegeben, 
diese HF-Schwingungen zu unterbinden (z.B. Ferritperle auf 
Gitteranschluss oder "UKW-Widerstand" vor das Gitter)?



Hier im Anhang noch mal der vollständige Schaltplan mit Pentode.

von stiller Beobachter (Gast)


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Da keine Fernspeisung mehr ist, kann der 56k weg.

Alte Schaltung; Kondensator an Kathode fehlt.
Dadurch hat die Schaltung kaum Verstärkung und rauscht dann.

von Peter D. (peda)


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Bejahn schrieb:
> Lustig finde ich, dass die Mik-Spannung direkt aus dem Anodenpotential
> stammt statt aus der +Ub.

Damit hast Du 100% Gegenkopplung, also Verstärkung = 1.
Dürfte mit Sicherheit ein Zeichnungsfehler sein.

Was mich wundert, wenn schon ne Doppeltriode, warum die erste nicht 
einfach als Impedanzwandler:
Anodenbasisschaltung mit 10M Gitterwiderstand gegen Katode.
Die 10M werden dadurch hochtransformiert auf >100M.


Peter

von Bejahn (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Damit hast Du 100% Gegenkopplung, also Verstärkung = 1.
> Dürfte mit Sicherheit ein Zeichnungsfehler sein.

Hab ich auch gedacht. Habe deshalb das Mic erst auf +Ub gelegt...
Mic auf Anodenpotential bringt aber besseres Klangergebnis.


Peter Dannegger schrieb:
> Anodenbasisschaltung mit 10M Gitterwiderstand gegen Katode.
> Die 10M werden dadurch hochtransformiert auf >100M.

Kannst du mal genau beschreiben, wie das gemeint ist? 10M von Gitter auf 
Kat und dann mit Rk +Ck gegen Masse?




stiller Beobachter schrieb:
> Da keine Fernspeisung mehr ist, kann der 56k weg.

Warum braucht man den bei der Fernspeisung?


stiller Beobachter schrieb:
> Alte Schaltung; Kondensator an Kathode fehlt.
> Dadurch hat die Schaltung kaum Verstärkung und rauscht dann.

Könnte natürlich sein, habe an dem Rk gar nicht weiter 
rumexperimentiert. Werde ich wenn Zeit ist nachholen, Schaltung steht 
noch...

von Peter D. (peda)


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Bejahn schrieb:
> Kannst du mal genau beschreiben, wie das gemeint ist? 10M von Gitter auf
> Kat und dann mit Rk +Ck gegen Masse?

Die 1.Stufe macht nur die Impedanzwandlung.
Am Katodenwiderstand sollte etwa die Vorspannung für das Mikro abfallen.
Bei Bedarf noch die 2.Stufe als Verstärker.


Peter

von Bejahn (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Die 1.Stufe macht nur die Impedanzwandlung.
> Am Katodenwiderstand sollte etwa die Vorspannung für das Mikro abfallen.
> Bei Bedarf noch die 2.Stufe als Verstärker.

Das könnte glatt klappen, interessante Idee!!! Bin immer wieder 
überrascht, welches kreative Potential hier vorhanden ist!

Vielleicht noch einen Serien-R direkt vors erste Gitter zur 
HF-Vermeidung...

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