Forum: Haus & Smart Home Elektronik für Aktoren Zentral in jedem Zimmer


von Mark A. (decode)


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Hallo,

ich plane zur zeit einen Can-Hausbus für mein 3 Stockwerke mit insgesamt 
32 Räumen Elternhaus. Dass das ganze eine gewisse Ordnung hat, habe ich 
mir folgendes überlegt:

Ich verlege einen Primären Canbus von Zimmer zu Zimmer und von dort aus 
einen Sekundären Canbus für die einzelnen Aktoren.

Soweit so gut nun würde ich gerne eure Meinung zu folgender Situation:

Ich möchte in jedem Zimmer jede Steckdose schalten und überwachen. Nun 
weis ich nicht, ob ich die Elektronik und Relais hinter jeder Steckdose 
installieren soll, oder lieber alles in eine zentrale Dose in jedem 
Zimmer und von dort die Stromkabel zu jeder Steckdose. Bei der 2. 
Variante habe ich mehr Platz, weniger Elektronik ( es reicht ein uC ), 
aber es werden mehr Kabelmeter anfallen.

Welche Variante sollte ich wählen, ist die bessere wahl ?

Mfg Mark

von Guru (Gast)


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Es gehört zu solchen Projekten sich auch über die Kriterien klar zu 
werden, die die eine oder andere Alternative "wertvoller" machen.
Das Du dies, vielleicht intuitiv, erkennst, geht aus Deinem Argument

>Bei der 2. Variante habe ich mehr Platz, weniger Elektronik ( es reicht >ein uC 
), aber es werden mehr Kabelmeter anfallen.

hervor.

Dies Überlegung musst Du nun einfach nur zu Ende ausführen.

1. Anzahl Bauteile -> Platz und Kosten
2. CAN-Kabel -> Länge (Verlegearbeit) und Kosten
3. 230V-Kabel -> Länge (Verlegearbeit) und Kosten

Am besten Du machst eine Zeichnung, stellst die jeweiligen Kabellängen 
fest und stellst dann die beiden Lösungen gegenüber. Dann kannst Du auch 
eine fundierte Entscheidung treffen.

Die Tabelle wird dann ungefähr so aussehen

                    Lsg.1              Lsg. 2
                    Jede Dose ein uC   Ein uC pro Raum
------------------------------------------------------------------------
CAN-Kabel           zu jeder Dose      zu einer Dose im Raum
230V Kabel          Zu jeder Dose      Zu jeder Doese
Bauteile            pro Dose ein uC    ein uC pro Raum
Inst.-Aufwand 230V  Keiner             Von Verteiler auf Steuersteckdose

Du siehst, dass sich beide Lösungen in Bezug auf die Anzahl der uCs und 
der Länge der CAN-Kabel unterscheiden. Die nötige Länge der 230V Kabel 
unterscheidet sich nicht oder nur wenig. Aber bei der zweiten Lsg. musst 
Du jedes 230V Kabel zu der einen Steuerdeckdose verlegen. Auch die 
Anzahl der Stromsensoren (falls geplant) bleibt gleich und die der 
Relais (oder was Du sonst als Leistungsschalter verwendest).

Es gibt noch einen tehnischen Einwand gegen die zweite Lösung. Falls mal 
das einzige Steuergerät im Raum defekt ist, geht in diesem Raum 
garnichts mehr. Bei mehreren Steuergeräten, also pro Steckdose, ist nur 
diese eine betroffen. Die anderen gehen nach wie vor.

von MaWin (Gast)


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> Welche Variante sollte ich wählen,


Leg Leerrohr, das ist der einzige Standard der auch in 100 Jahren nicht 
veraltet.

Dein CAN-Bus ist doch spätestens beim nächsten Projekt schon ungeeignet 
oder stellt sich als unzureichend heraus, zu störanfällig zu langsam, zu 
teuer.

In Leerrohre kannst du immer genau die passenden Kabel einzieghen, ob 
Videokabel, Stromkabel, EIB-Bus oder Ethernet, zumindest wenn sie einen 
ausreichenden Durchmesser von nicht unter 25mm innen haben.


Es ist halt einfach am preiswertesten, wenn man Dinge mit "dem 
passenden" Kabel nimmt und nicht ständig Elektrinik zum Umsetzen braucht 
die auch noch Strom kostet.


Eine kluge Leerrohrinstallation führt vom Sicherungskasten (wo auch 
Telefon und Kabelnetz ankommt schon damit es sauber geerdet werden kann 
und wo der passende Platz für einen zentralen Server oder SPS ist) je 
ein Rohr in jedes Zimmer bei Steckdose/Schalter an der Tür , und (falls 
möglich vom Keller aus, senkrecht über 2 Stockwerke) ein Leerrohr am 
Fenster hoch wo der Rollladen wäre um auf der türabgewandten Seite was 
installieren zu können, aber natürlich muß man sich ans Haus anpassen. 
jedenfalls nützen zu lange zu gebogene und zu wenige Leerrohre auch 
nichts, aber kurze fehlende Stückchen kann man durch lokales 
Wandaufkloppen noch nachrüsten.


Und bevor du in jeder Steckdose ein Relais planst, zähl mal zusammen was 
das an Stromverbrauch macht. Schon ein kleiner Netztrafo den du für jede 
Elektronik brauchst zieht auch unbelastet 2 Watt, sind bei 100 schon 200 
Watt oder 350 EUR/Jahr. Die Idee "jede der 5 Steckdosen pro Zimmer 
einzeln schalten zu können" halte ich für eine Schnapsidee.

von Mark A. (decode)


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MaWin schrieb:
> Und bevor du in jeder Steckdose ein Relais planst, zähl mal zusammen was
> das an Stromverbrauch macht. Schon ein kleiner Netztrafo den du für jede
> Elektronik brauchst zieht auch unbelastet 2 Watt, sind bei 100 schon 200
> Watt oder 350 EUR/Jahr. Die Idee "jede der 5 Steckdosen pro Zimmer
> einzeln schalten zu können" halte ich für eine Schnapsidee.

ich denke so kann man das nicht rechnen. Denn der Strom für die 
Steuerung kommt zentral über eine Leitung im Canbuskabel, also brauche 
ich nicht pro Elektronik ein Trafo sondern nur pro Raum oder wenn der 
Strom gering genug ist, pro Stockwerk.

von Robert L. (lrlr)


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(ich persönlich) finde den "Leerrohr" Beitrag OT, weil DAS ja 
prinzipiell sinnvoll ist, egal ob BUS oder konventionell..

zum thema:

ich behaupte (mal wieder) dass das ganze nicht umgesetzt werden wird...


ich würde pro Stockwerk EINEN unterverteiler machen (wegen geclicke der 
ralais, das will KEINER in den räumen haben..)

und KNX

das ist in Summe sicher billiger als der selberbastelmurks
 (knx kostet: 17€ pro ausgang, 17€ pro eingang, 8fachtster mit LED um 
100€ usw.)

dazu eine LoxOne steuerung, dann braucht man sich nicht (nur einmal) mit 
ETS quälen, hat gleich ein IP interface, und viel logik.., und visu..

von citb (Gast)


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Der Einwand, der immer wieder noetig ist:

Selbstgebasteltes kann NIEMAND AUSSER DIR warten, wenn mal was 
schiefgeht.

citb

von Der schon wieder (Gast)


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Und was sagt die Gebäudeversicherung bzgl. DIN / VDE dazu ?
Eine fachgerechte Abnahme dieses Selbstverwirklichunsgprojektes wirst du 
bei keinem Elektrofachbetrieb so leicht finden.
Vom Prinzip her sehr lobenswert, aber was sagt denn der Eigentümer 
prinzipiell dazu?
Wenn du mal im Urlaub oder weit entfernt weg bist, wie ruhig kannst dann 
du und deine Eltern schlafen?
Den Notfallplan hast du schon miteinkalkuliert, also Redundanz auch bei 
Gewitter oder Stromausfall / Überspannung auf der Netzseite?
Lösung zwei kommt bei Fremdnutzung in Frage, und wenn das nur für dich 
gedacht ist, kannst du dir noch so ein paar Zwischenlösungen ausdenken, 
oder Mischlösungen, um dann in der Praxis die Vor- und jeweiligen 
Nachteile auszutesten.
EMV-technisch auch schon alles durchgeplant und getestet?
Halt uns bitte auf dem Laufenden, es wird sicherlich noch ein paar 
Interessenten zu dem Thema geben.

von Jörg S. (joerg-s)


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Der schon wieder schrieb:
> Und was sagt die Gebäudeversicherung bzgl. DIN / VDE dazu ?
> EMV-technisch auch schon alles durchgeplant und getestet?
Wenn es nach diesen Kriterien gehen würde, wäre das gesamte Forum 
überflüssig.

von Franz der 2. (Gast)


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Etwas überspitzt gesehen paßt diese Behauptung so nicht, gut vllt. 2 % , 
aber man darf doch mal den Hinweis geben?

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