Nabend die Herren (und Damen?), um ein paar Röhrenschaltungen zu testen, habe ich vorhin mal folgendes Netzteil nachgebaut: http://www.roehrenkramladen.de/hboexp4/hboexp4.htm Da das ganze ne recht spontane Idee war, hatte ich natürlich keinen IRF840 zur Hand und habe stattdessen einen IRF330 im TO-3 Gehäuse eingesetzt. Was ja eigentlich kein Problem sein sollte (?). Die gesiebte Gleichspannung beträgt rund 290V und meine Zener-Referenzspannung beträgt 210V. Der Zenerstrom etwa 5,7mA. Anstelle des 250k Potis zur Spannungseinstellung habe ich eins mit 470k genommen. Anstelle des BC547 einen BC550. Will ich der Schaltung jetzt aber einen Strom von über ca. 9mA entnehmen, fängt das ganze wie verrückt an zu schwingen (Oszi). Das ganze scheinbar relativ unabhängig von der angeschlossenen Last. Habe mehrere Lastwiderstände von 1k bis 22k ausprobiert. Habe jetzt auch schon ein bissien rumprobiert, indem ich die Widerstände und Kapazitäten verändert oder auch mal den BC550 zur Strombegrenzung rausgenommen habe, jedoch ohne Erfolg. Also, hat jemand ne Idee? Was kann ich tun? Herzlichen Dank für Tipps schon mal vorab! Gruß, Philipp
Ich habe diese Schaltung auch aufgebaut und bei mir arbeitet sie normal. Häng Dich doch mal (über einen entsprechenden Spannungsteiler) mit dem Oszi zwischen den Schleifer des Potentiometers und Masse und guck, ob die Referenzspannung stabil ist. MfG Paul
Ach so: Mach mal in der Not den Z-Diodenstrom ein bisschen höher, im dem Du den R3 kleiner machst. Die 0,47µF hast Du aber drin? MfG Paul
Philipp H. schrieb: > auch mal den BC550 zur Strombegrenzung rausgenommen habe, jedoch ohne > Erfolg. Spätestens dann sollte eigentlich nichts mehr schwingen, da damit die Rückkopplungsschleife offen ist. Der Mosfet wird in Drain-Schaltung betrieben, also mit Verstärkung <1, was sowieso gutmütig sein sollte. Mit welcher Frequenz schwingt die Schaltung? Zwischen welchen Werten schwingt die Ausgangsspannung hin und her? Ist die gesiebte Versorgungs- spannung an C2 noch einigermaßen eben (vielleicht geht ja der Trafo schon in die Knie)? Und Pauls Vorschlag schließe ich mich an: > guck, ob die Referenzspannung stabil ist.
Vielen Dank erst mal. Also ich habe mich eben nochmal drangesetzt. Die Freuquenz beträgt so schätzungsweise 50Mhz... die Zeitbasis von meinem Oszi ist dann aber schon am Anschlag. Die Ausgangsspannung schwankt dann bei voll aufgedrehtem Spannungspoti um etwa 5V. Sobald die Schaltung anfängt zu schwingen ist auch die Ref.Spannung (schwingt um 1V mit der selben Freq.) und die Spannung am Siebelko "verseucht". Ansonsten relativ glatt bis auf einen kleinen 100Hz Brumm. Der Trafo ist ziemlich groß und liefert die paar mA locker. Den 470nF habe ich drinne. Im Anhang noch ein Bild von meinem Platinenlayout. Hast du deine Platine vom Röhrenkramladen übernommen, Paul? Gruß, Philipp
PS: Auch wenn ich die Ref.Spannung mit einem externen Netzteil einspeise, fängt die Schaltung ab 10mA Ausgangsstrom an zu schwingen... Irgendwas läuft da schief.
Phillipp schrob: >Hast du deine Platine vom Röhrenkramladen übernommen, Paul? Nein, bei mir ist sie Bestandteil eines Netzgerätes mit etlichen Spannungen und einer eigenen Platine. Die kann ich Dir aber nicht mehr zeigen, da ich sie vor Jahrzehnten noch auf Millimeterpapier gemacht hatte. Die ist verschütt' gegangen... >Auch wenn ich die Ref.Spannung mit einem externen Netzteil >einspeise, fängt die Schaltung ab 10mA Ausgangsstrom an zu schwingen... Seltsam... Ist der Trafo zu "weich", d.h. geht er "in die Knie", wenn Du ihn belastest? Ist das Potentiometer in Ordnung -> "springt" es, wenn Du Dich an den Schleifer mit dem Oszi hängst? MfG Paul
Moin, der Trafo ist groß und liefert auch 1A wenns sein muss. Habe gestern Abend aber auch mal probeweise einen anderen Trafo mit 50VAC angeschlossen gehabt, mit dem gleichen Schwing-Problem. Auch habe ich die Spannung mal extern gleichgerichtet, mit 220µF gesiebt und dann direkt in den Siebelko (100µF/350V, den ich übrigends auch schon mal ausgetauscht habe) der Schaltung eingespeist. Ohne Erfolg. Im Anhang mal noch ein Oszillosgram vom Ausgang der Schaltung. Die Zeitbasis beträgt 10ms/div. Es sieht also schon so aus, als würde das irgendwie mit dem Brumm der Gleichrichtung zusammenhängen. Auf dem 2. Foto mit 20MHz Bandbreitenbegrenzung. Habe jetzt so ziemlich alles erfolglos ausprobiert. Hat nicht noch jemand ne Idee was die Schaltung zum schwingen bringt?
Hallo Philipp Du hast möglicherweise einen Colpitts Oszillator gebaut. Hört die Schwingung auf, wenn Du in die Drainleitung einen 100 Ohm Widerstand einfügst? Gruß, Bernd
Nimm erst mal den Transistor von der Strombegrenzung raus. Dann sind nicht mehr viele Kollegen beteiligt, die eine Schwingung erzeugen können. "Spiele" dann mal ein wenig mit der Größe des 0,47µF -Kondensators am Gate des Mosfet. Hast Du mal den R3 verkleinert, um einen höheren Querstrom durch die Z-Dioden zu erzeugen? Im Layout ist der 0,47µF auch ziemlich weit weg von dem Mosfet und an ihm geht die Ausgangsleitung vorbei. Das Ganze Ding ist recht hochohmig, so daß man sich schnell mal ein bisschen Mist einfängt. OH!! Ich denke bald, daß der Mosfet falsch drinsitzt! Guck Dir mal dieses Datenblatt an: http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/irf/jantx2n6760.pdf MfG Paul
Kann es sein, dass C4 nicht aufs Gate geht, sondern an den Schleifer vom Poti R7? Dadurch wäre das Gate hochohmig offen. Bernd
B e r n d W. schrieb: > Du hast möglicherweise einen Colpitts Oszillator gebaut. Schon verrückt, was man so alles bauen kann ohne jemals davon gehört zu haben ;) B e r n d W. schrieb: > Hört die > Schwingung auf, wenn Du in die Drainleitung einen 100 Ohm Widerstand > einfügst? Hatte -bevor ich deinen Post laß- mal einen 100 Ohm Widerstand in die GATE-Leitung direkt am Fet eingefügt mit dem Ergebnis, dass das Schwingen jetzt verschwunden ist und die Schaltung nun arbeitet wie sie soll. Worauf deutet das bezüglich der Schwing-Ursache hin? Stellt das eine zuverlässige und dauerhafte Lösung dar oder sollte ich mir lieber ein besseres Platinenlayout ausdenken? Sollte ich trotzdem noch einen Widerstand in die Drain Leitung einfügen? Paul Baumann schrieb: > Hast Du mal den R3 verkleinert, um einen höheren Querstrom durch die > Z-Dioden > zu erzeugen? Hatte ich mal probiert, aber die Zenerdiode ist schon ziemlich am Limit. Paul Baumann schrieb: > Im Layout ist der 0,47µF auch ziemlich weit weg von dem Mosfet und an > ihm > geht die Ausgangsleitung vorbei. Das Ganze Ding ist recht hochohmig, so > daß man sich schnell mal ein bisschen Mist einfängt. Erlich gesagt ist der 0,47µF bei mir nur ein 0,22µF... aber auch als ich den Wert mal erhöht hatte, veränderte sich nichts. Aber etwas näher am Fet hätte ich ihn wirklich platzieren können...
Paul Baumann schrieb: > OH!! > Ich denke bald, daß der Mosfet falsch drinsitzt! Guck Dir mal dieses > Datenblatt an: > http://www.datasheetcatalog.org/datasheet/irf/jantx2n6760.pdf Hmm, nö. Der Mosfet sitzt schon richtig rum drin, die Platine zeigt die Draufsicht, während das Datenblatt die sicht von unten auf den Flansch zeigt. Aber die Schaltung beim Röhrenkramladen entspricht nicht der Platine dort! In der Schaltung ist der 0,47µF Kondensator direkt am Gate, während im dortigen Platinlayout der Kondensator am Potischleifer liegt und das Gate von dort über den 220k Widerstand angeschlossen ist, der im Schaltplan zwischen Potischleifer und 0,47µF Kondensator liegt. Der Unterschied zwischen der Platine vom Röhrenkramladen und der von Philipp H. liegt also darin, daß bei ersterer die 220k eine Gate-Bedämpfung bewirken. Der Mosfet wird hier schwingen, da kein Dämpfungswiderstand am Gate hängt. Ich würde einfach mal die Leiterbahn direkt vor dem Gate-Anschluß des Mosfets kappen und dort einen SMD-Widerstand von ein paar Kiloohm einfügen. Das sollte die Schwingneigung beseitigen. Gruß, Thorsten
Die Schaltung kann schwingen, wobei die Sperrkapazität der Diode die Miller-Kapazität erhöht. Dämpfung: Ob der Widerstand sich in der Gate- oder Drainleitung befindet, ab ca. 50 Ohm hören die Schwingungen auf. In der Drainleitung erhöhen sich die Verluste, im Gate wird das Regelverhalten minimal langsamer. Also lass ihn in der Gateleitung, das sollte ok sein. Gruß, Bernd
B e r n d W. schrieb: > Kann es sein, dass C4 nicht aufs Gate geht, sondern an den Schleifer vom > Poti R7? Dadurch wäre das Gate hochohmig offen. > > Bernd Thorsten S. schrieb: > Aber die Schaltung beim Röhrenkramladen entspricht nicht der Platine > dort! > In der Schaltung ist der 0,47µF Kondensator direkt am Gate, während im > dortigen Platinlayout der Kondensator am Potischleifer liegt und das > Gate von dort über den 220k Widerstand angeschlossen ist, der im > Schaltplan zwischen Potischleifer und 0,47µF Kondensator liegt. Sorry Leute, das stimmt schon. Habe bloß versehentlich die Bezeichnung von C3 und C4 vertauscht. Aber vielen Dank für die ganzen Tipps! Jetzt bin ich happy, dass die Schaltung doch noch funktioniert :) Gruß, Philipp
Warum eigentlich jeder Emitter- oder Sourcefolger zum Schwiongen neigt: Die Schaltung im Anhang ist ein Colpitts-Oszillator mit TS oder MOSFET. C1 und C2 sind in nahezu allen Verstärkerschaltungen vorhanden, es fehlt eigentlich nur noch die Induktivität, angekoppelt mit C3 Die findet sich aber schnell in Form einer Leiterbahn, eines Leitungsstückes usw. Deshalb sollte z.B. jeder Eingang mit längerer Zuleitung einen Serienwiderstand von 100Ohm....einige kOhm haben. PS: den Emitterwiderstand habe ich vergessen, bitte selbst dazudenken.
Hallo, ich bins noch einmal. Die Schaltung funktioniert jetzt zwar wunderbar, aber mich würde mal noch interessieren, wie das mit der Strombegrenzung eigentlich funktioniert. Ich kenne mich leider noch nicht so gut aus. An R1 und R2 fällt eine Spannung ab, die dem Transistor T1 am Emitter zugeführt wird. Fallen dort also 0,7V ab wird der Transistor leitend (wenn der Poti ganz am Anschlag steht). Aber was passiert jetzt? Wäre nett, wenn mir das mal kurz jemand näher bringen könnte. Gruß, Thomas
Die Gatespannung des IRF840 wird vom Kollektor des T1 runtergezogen (negativer), bis sich ein Gleichgewicht einstellt und an den beiden 10 Ohm Widerständen ~0,6V abfallen. Dann beträgt der Ausgangsstrom I = U / R = 0,6V / 20 Ohm I = 30mA Zu den 0,6V: Die Basis - Emitter - Strecke des T1 verhält sich wie eine Diode. Der Spannungsabfall an dieser Diode ist vom Basisstrom abhängig. Da am Kollektor nur eine sehr hochohmige Last hängt, fließt hier nur ein kleiner Basistrom im unteren µA Bereich und zwar: Ib = Ic / Hfe Basisstrom = Kollektorstrom / Stromverstärkung Die Stromverstärkung eines Bipolar-Transistors unterliegt einer großen Exemplarstreuung und kann hier je nach Typ A, B oder C 110-220, 200-450 oder 420-800 betragen. Aus dem BC547 Fairchild Datenblatt: Ib Ube ------------- 10µA -> 0,5V (geschätzt) 0.2mA -> 0,6V 4.0mA -> 0,7V 100mA -> 0,8V Gruß, Bernd
Hallo Bernd, vielen Dank! B e r n d W. schrieb: > Die Gatespannung des IRF840 wird vom Kollektor des T1 runtergezogen... Runtergezogen, weil die Ausgangs-Spannung minimal negativer als die Gate-Spannung ist? (bei 50V Ausgangsspannung habe ich 52,8V Gate-Spannung gemessen)
Der IRF840 ist selbstsperrend. Falls die Gate-Source-Spannung 0V beträgt, sperrt er komplett. Der Mosfet verhält sich hier ähnlich wie eine Kollektorschaltung. Die Sourcespannung beträgt immer um Vgs (ca. 3V) weniger als die Gatespannung. Vgs = Gate threshold voltage = Abschnürspannung Der BC547 reduziert die Gatespannung und damit die Sourcespannung nur soweit, bis der eingestellte Strom dem Sollwert entspricht. Gruß, Bernd
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