Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kondensatoren ersetzen


von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Hallo!,
ich hab hier ein Mainboard liegen, bei welchem ich die Kondensatoren 
durch kleinere austauschen möchte.

Was steht drauf auf den Kondensatoren:
2200 µF
6,3 V
105°
Hersteller: nichicon
H05329
HZ(M)

Hab jetzt leider kein Datenblatt zu diesem C gefunden, aber könnte ich 
diese durch folgende Kondensatoren austauschen?:
http://at.farnell.com/nichicon/pcg0j222mcl1gs/capacitor-2200uf-6-3v/dp/1580626

Lg

von Konni (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> ich hab hier ein Mainboard liegen, bei welchem ich die Kondensatoren
> durch kleinere austauschen möchte.

ääääh, nur so nebenbei aus Neugierde: kleinere Kondensatoren werden die 
Stabilität des Mainboards gefährden, also unkontrollierte Abstürze 
verursachen. Warum macht man so etwas?

von Sam .. (sam1994)


Lesenswert?

Konni schrieb:
> ääääh, nur so nebenbei aus Neugierde: kleinere Kondensatoren werden die
> Stabilität des Mainboards gefährden, also unkontrollierte Abstürze
> verursachen. Warum macht man so etwas?

er meint kleinerer größe, nicht kapazität. Wahrscheinlich möchte er das 
Mainboard irgendwo einbauen und die Kondensatoren sind ihm zu hoch.

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Naja, von der Kapazität sollen sie ja gleich sein, nur von den 
Abmessungen her will ich sie durch kleinere Ersetzen. Das sollte doch 
nicht zu geringerer Stabilität führen oder?

Um Platz zu sparen, da ich mir ein eigenes Gehäuse drumbauen möchte.

Lg

von Achim M. (minifloat)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> Das sollte doch
> nicht zu geringerer Stabilität führen oder?

ESR, tan(delta), Temperaturverhalten, Toleranzen, Weglaufen über 
Betriebsdauer vergleichen. Idealerweise sollten die Werte gleich oder 
besser sein. Mit einem eingeschränkten Temperaturbereich nach unten kann 
man vllt. im Home-/Office-Bereich noch leben.
mfg mf

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Ich danke dir, dachte mir schon, dass auch diese Werte größere Einflüsse 
haben.

Gut nochmal die Daten der verbauten C´s:
2200 µF
6,3 V
105°
Hersteller: nichicon
H05329
HZ(M)

Kann mir bitte einer sagen was H05329 und HZ(M) bedeutet?
Weiß vielleicht jemand wo man das Datenblatt solch eines Kondensators 
herbekommt? Außer beim Hersteller anzufragen?

Lg

von Wolfgang Horn (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> Naja, von der Kapazität sollen sie ja gleich sein, nur von den
> Abmessungen her will ich sie durch kleinere Ersetzen.

Hi, Patrick,

Miniaturisierung bei gleichen elektrischen Eigenschaften wird Dir eher 
gelingen durch technischen Fortschritt wie beispielsweise von 
Metall-Papier-Kondensatoren auf Elkos.
Oder von billigen Aluminium-Elkos auf teurere Tantal-Elkos. Wobei dann 
wieder mit Nebeneffekten zu rechnen ist wie Änderungen im 
Einschaltverhalten - wegen des geringeren ESR soll der höhere Stossstrom 
manchen Tantal im Netzteil zerstört haben und das Netzteil mit ihm.

Ich bekenne, seit Jahrzehnten keine Alu-Elkos in Netzteilen mehr ersetzt 
zu haben durch Tantals. Aber das lag weniger an den Tantals, als an 
meiner Abneigung gegen zu enge Bauweise.

Aber zum Selber-Basteln kann man das probieren.

Ciao
Wolfgang Horn

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Mit der mechanisch kleineren Bauform wirst Du nicht lange Freude daran 
haben, vor allem mit dem geplantem zu kleinen Gehäuse.

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Danke!
Dann werd ich wohl die alten Elkos verbaut lassen und diese einfach nur 
"umlegen". Sollte dann die Funktionsweise nicht beeinflussen.

@mhh
Mit welcher Begründung?

Lg

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Ein Nichion HZ 2200uF/6.3V durch Nichion CG 2700uF/6.3V
zu ersetzen sollte gut gehen.
Zwar hat der CG mit 12mOhm etwas mehr Innenwiderstand
als der 20mm hohe HZ mit 7, aber er verträgt 5A statt 3.7A.
Das eine also besser, das andere schlechter, der Hersteller
hat mit dem HZ jedenfalls die preiswertere Wahl getroffen
der ich auch leichte Vorteile (weil mOhm wohl wichtiger sind
als Ampeer) einräumen würde, aber wohl keine entscheidenden.

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> @mhh
> Mit welcher Begründung?

Die elkos werden warm im Betrieb, und das verringert ihre Lebensdauer. 
Die kleinere Bauform wird bei gleichen Betriebsbedingungen wärmer als 
die größeren.

Und die mOhm sind hier wichtig. Ich vermute, daß die Elkos hier für die 
CPU Versorgung sind.

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

@MaWin
Danke, woher hast du die Werte?
Werde somit also bei den alten C´s bleiben.

@mhh
Bezüglich der Wärme mach ich mir jetzt nicht so die Gedanken, da die 
Luftzirkulation im neuen Gehäuse sicher verbessert wird.

Mit den mOhm könntest recht haben. Schwer zu sagen wofür diese Elkos 
gedacht sind, könnte aber hinkommen mit der CPU.



Eine andere Frage hab ich noch, weshalb werden kleine C´s (in der 
Größenordnung 10 bis 100 nF) an die Ein- und Ausgänge von IC´s gehängt?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Danke, woher hast du die Werte?

Aus den Datenblättern.

>  weshalb werden kleine C´s (in der
> Größenordnung 10 bis 100 nF) an die
> Ein- und Ausgänge von IC´s gehängt

Um schnell den vom IC benötigten Strom
liefern zu können.

Schnell heisst so schnell, daß bereits
die Zuleitung zum grossen ELko zu lang(sam
auf grund ihrer Induktivität) ist.

Den Strom braucht der IC seiterseits um (winzige)
Kapazitäten (von Leitungen) umzuladen

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> Eine andere Frage hab ich noch, weshalb werden kleine C´s (in der
> Größenordnung 10 bis 100 nF) an die Ein- und Ausgänge von IC´s gehängt?

Meinst Du ev. Versorgungsspannungspins statt "Ein- und Ausgänge"?

Jeder Leiterzug hat eine Induktivität, was bei Stromspitzen 
(Umschaltvorgang im IC) die Versorgungsspannung am IC zusammenbrechen 
lassen würde. Das puffern die Kondensatoren.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:

> ich hab hier ein Mainboard liegen, bei welchem ich die Kondensatoren
> durch kleinere austauschen möchte.

Sind die Bauteile SMD, oder bedrahtet durch den Multilayer 
durchgesteckt? Es kann sein, daß man da besser ganz die Finger weg läßt. 
Sonst könnte das Board am Ende auch mal gar nicht mehr funktionieren.

Und zwar ist das so, daß man Kontakte zwischen den Layern, die bei der 
Erstbestückung noch einwandfrei kontaktieren, bei einem Austausch evtl. 
nicht mehr hin bekommt.

Gelegentlich bekommt man auch Riesenspaß, wenn man einen einzelnen 
Bauteilpin aus einem Multilayer herauslöten will, der an mehreren Lagen 
kontaktiert ist.

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
>Um schnell den vom IC benötigten Strom
>liefern zu können.

Ah so is das danke.

>Schnell heisst so schnell, daß bereits
>die Zuleitung zum grossen ELko zu lang(sam
>auf grund ihrer Induktivität) ist.

Wie darf ich das verstehen? Meinst du, dass sich der Elko zu langsam 
auf- bzw. entlädt, also Tau durch die größere Kapazität zu groß ist?

Was meinst du mit Zuleitung?

mhh schrieb:
>Meinst Du ev. Versorgungsspannungspins statt "Ein- und Ausgänge"?

Ja die mein ich wohl ^^. Hab mal irgendwo gelesen, das man diese C´s an 
alle Ein- und Ausgänge schalten soll. War wohl eine falsche Info.

>Jeder Leiterzug hat eine Induktivität, was bei Stromspitzen
>(Umschaltvorgang im IC) die Versorgungsspannung am IC zusammenbrechen
>lassen würde. Das puffern die Kondensatoren.

Also durch die Stromänderung entsteht ja ein Magnetfeld, das der 
Stromänderung entgegenwirkt. Dadurch wird die Spannung die am 
Leiter/Versorgungspin anliegt zu 0. Da aber auch noch der geladene C 
dranhängt, entlädt sich dieser und versorgt den IC dann noch mit der 
nötigen Spannung und dem Strom.
Ist das richtig so?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Sind die Bauteile SMD, oder bedrahtet durch den Multilayer
> durchgesteckt? Es kann sein, daß man da besser ganz die Finger weg läßt.
> Sonst könnte das Board am Ende auch mal gar nicht mehr funktionieren.

Sind leider bedrahtet und durch den Multilayer durchgesteckt.
Hm das muss gehn ^^. Zur Not zwick ich die Elko Kontakte knapp über dem 
Mainboard ab, kippe den Elko und löte ihn an die Stummel.

Aber ist es nicht so, dass zum Beispiel Kupferhülsen durch die Layer 
durchgesteckt werden, die mit den verschiedenen Schichten verbunden sind 
und der Elko nur in diese Hülse gelötet wird?

> Und zwar ist das so, daß man Kontakte zwischen den Layern, die bei der
> Erstbestückung noch einwandfrei kontaktieren, bei einem Austausch evtl.
> nicht mehr hin bekommt.

>
> Gelegentlich bekommt man auch Riesenspaß, wenn man einen einzelnen
> Bauteilpin aus einem Multilayer herauslöten will, der an mehreren Lagen
> kontaktiert ist.

Ja das denk ich mir auch grad. Da braucht man sicher einen 
leistungsfähigeren Lötkolben oder? Wie viel Watt würde man empfehlen?

von eProfi (Gast)


Lesenswert?

Lass es besser bleiben, die Wahrscheinlichkeit, dass das Board nachher 
nichtmehr (zuverlässig) funktioniert, ist zu groß.
Allein die längeren Zuleitungen haben eine Induktivität, die 
Instabilität verursachen kann.
Außerdem ist das Löten bei Multilayern nicht so einfach, da die Wärme 
durch die Versorgungslayer abgezogen wird. Da bräuchte man eine 
Heizplatte o.ä. zum Vorwärmen, sonst kann auch der thermische Stress zu 
groß sein.

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> Also durch die Stromänderung entsteht ja ein Magnetfeld, das der
> Stromänderung entgegenwirkt. Dadurch wird die Spannung die am
> Leiter/Versorgungspin anliegt zu 0. Da aber auch noch der geladene C
> dranhängt, entlädt sich dieser und versorgt den IC dann noch mit der
> nötigen Spannung und dem Strom.
> Ist das richtig so?

Zwar nicht gleich zu null, aber ansonsten richtig.

Patrick N/a schrieb:
> Aber ist es nicht so, dass zum Beispiel Kupferhülsen durch die Layer
> durchgesteckt werden, die mit den verschiedenen Schichten verbunden sind
> und der Elko nur in diese Hülse gelötet wird?

Würde ich mich nicht drauf verlassen.

Patrick N/a schrieb:
> Da braucht man sicher einen
> leistungsfähigeren Lötkolben oder? Wie viel Watt würde man empfehlen?

80 Watt Brateisen geht ganz gut - da ein schnelles Aufheizen der 
Lötstelle gewährleistet ist.


Wenn Du wirklich unbedingt tauschen willst: Nimm 1500 µF/ 6,3 V, die 
auch beim ESR bei den o.g. 7 mOhm liegen. Das funktioniert dauerhafter 
als mehr Kapazität mit höherem ESR.

I.A. funktioniert die Sache bis etwa der Hälfte der verbauten Kapazität 
bevor die Instabilitäten kommen. Die "Überkapazität" ermöglicht den 
zeitlichen Betrieb des Mobo. 2 Jahre soll es ja, aber 4 Jahre auf keinen 
Fall funktionieren.   :)

von Aloha (Gast)


Lesenswert?

Schau mal bei OSCON, die haben etwas teurere aber hochwertigere Cs.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:

> Sind leider bedrahtet und durch den Multilayer durchgesteckt.
> Hm das muss gehn ^^. Zur Not zwick ich die Elko Kontakte knapp über dem
> Mainboard ab, kippe den Elko und löte ihn an die Stummel.

Ja, das kannst du so machen. Habe auch ein altes Mainboard, wo der Akku 
gewechselt werden müßte. Den schneide ich da per Seitenschneider oder 
Dremel raus, mal sehen.

> Aber ist es nicht so, dass zum Beispiel Kupferhülsen durch die Layer
> durchgesteckt werden, die mit den verschiedenen Schichten verbunden sind
> und der Elko nur in diese Hülse gelötet wird?

Kupferhülsen, Kontaktnieten, gab es auch mal, gibt es noch. Aber es ist 
nicht immer so.

Das Thema Kontaktierung in Multilayern war immerhin mal ein kleines 
Vorlesungskapitel zum Thema Elektronische Bauelemente in meinem Studium 
wert. Und da wird ja von einem enthusiastischen Professor, der mit Leib 
und Seele bei der Sache ist, und aus der Praxis erzählen kann, kein Mist 
erzählt.

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Ich danke euch.

Die C´s werd ich nicht durch andere ersetzen.

Mit welcher Temperatur sollte man solch ein Board löten? Es ist RoHS 
verifiziert. Ich denk mal mit 230 - 250 C° ?

Welche Anbieter kennt ihr um elektronische Bauteile zu kaufen?

Ich würde mir gerne ein paar von den verbauten C´s kaufen:

Nichion HZ 2200uF/6.3V

Teilenummer: UHZ0J222MPM

Ich kenne Farnell und rs-components aber die haben den gesuchten C 
nicht.

Bevorzugen würde ich den Verkauf an Privatpersonen, wenn nur an 
Unternehmen verkauft wird machts auch nix.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Was meinst du mit Zuleitung?

Draht.

Was meinst du, wie Stromn fleisst ?

Wenn am Ende des Drahtes ein CPU uschaltet und ein Stück einer bisher 
auf 0V liegenden Leitung mit VCC verbindet, dann muß Strom in Form von 
Elektronen in diese leitung hineinfliessen.

Woher soll der kommen ?

Er kommt durch die Zuleitung.

Da sitzen einige Elektronen am Ende, doch wenn die abfliessen, dann 
bricht dort die Spannung zusammen, es müssen Elektronen nachfliessen. 
Wenn das Netzteil aber 30cm entfernt ist, dann dauert das seine Zeit. Zu 
lange für GHz CPUs.
Es müssen vorher irgendwoher Elektronen geliefert werden, eben aus 
diesen dichter dran sitzenden Kondensatoren. Die müssen so gross sein, 
daß die Spannung eben NICHT zu weit abfällt, wenn mal ein paar 
Elektronen für die drangeschaltete Leitung gebraucht werden. Aber er muß 
auch nicht so gross sein, daß das Netzteil überflüssig wird, so bald das 
den Strom nachliefert, darf der Kondensator praktisch leer (so weit in 
der Spannung zusammengebrichen sein wie es für die Elektronik noch 
akzeptabel ist) sein, dann dann kommt ja Strom.

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> Mit welcher Temperatur sollte man solch ein Board löten? Es ist RoHS
> verifiziert. Ich denk mal mit 230 - 250 C° ?

Anhand dieser Frage sieht man schon, daß Du keinerlei Erfahrung im Löten 
von Multilayern und Durchkontaktierungen hast. Du wirst Dir das 
Mainboard kaputt machen.

Bleifreies Zinn benötigt 211°C. Aber leider bleibt die Wärme vom 
Lötkolben nicht im Zinn.
Hast Du nur ein paar Leiterbahnen zu der Lötstelle, löte mit 390°C.
Du hast Masseflächen, löte mit 420°C.
Du hast große Masseflächen, lass es bleiben. Bevor die andere Seite der 
Lötstelle auf Temperatur ist, hat das Zinn auf der Lötseite schon das 
Pad angefressen.
Du kannst nicht sehen, ob die Massefläche mit Deinem Pin verbunden ist? 
-> Roulette!
Und löte schnell, aber nicht hektisch dabei werden.


Gruß

Jobst

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> Dann werd ich wohl die alten Elkos verbaut lassen und diese einfach nur
> "umlegen". Sollte dann die Funktionsweise nicht beeinflussen.

Keine wirklich unendlich gute Idee - warum wohl werden da Low-ESR-Typen 
verwendet und welche Auswirkung haben lange Anschlussdrähte auf diese 
Eigenschaft?

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

@Patrick:

Wenn du ein Gefühl für industrielle Platinen bekommen möchtest, da 
bleibt dir nichts anderes übrig, als dir mal einige Schrott-Teile zu 
besorgen. Um daran löten zu üben. Bei Schrott rümpft man ja gerne die 
Nase. Mir hat es stets geholfen.

Ich hatte schon rot glühende Herdplatten zusätzlich zum Lötkolben, um 
Bauteile überhaupt von einer Multilayer-Leiterplatte herunter zu 
bekommen. Mehrbeinige Chips waren danach bananenförmig. Das muß man 
nicht wirklich nachmachen, es lohnt sich nicht.

Es spielt keine Rolle, ob man handwerklich gut löten kann. Man bekommt 
den alten Scheiß oft gar nicht mal runter. Geschweige denn, was neues 
wieder drauf.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Na ja, man kann erst mal das Bauteil zerstören,
abseitenschneidern, abflexen, abknabbern,
aber die Anschlussbeine einzeln noch drinlassen.

Dann lötet man die Anschlussbeinchen gar nicht aus,
sondern sägt/schneidet sie glatt über dem Board ab,
und lötet die neuen Beinchen stumpf mit einer Lötperle
auf.

Richtig, das geht nur wenn man die bisherigen TruHole
Radialelkos gegen SMD ersetzt oder 90 Grad umbiegt,
sonst kommt man da nicht ran.

Aber das wollte er eh.

Muß das Bauteil wirklich raus, kann sich sich nun
um jedes Beinchen einzeln kümmern. Das geht schon
mal viel entspannter.

Mit Glück und Stahlnadel bekommt man sogar die
Löcher ohne Vakuumentlötpumpe wieder ducrhsteckbar.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Die Elkos auf Mainboards lassen sich i.A. ganz gut austauschen. Die 
großen Masseflächen machen es nicht einfach, aber mit einem 
leistungsstarken Lötkolben (>40W) kein Ding. Schon oft gemacht.
Die genauen Typen sind unkritisch, müssen aber Low-ESR sein.

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Ich danke euch, ich werd einfach die C´s abkappen und um 90° gedreht 
wieder anlöten. Scheint wohl die erfolgversprechendste Methode zu sen.

Welche Shops kennt ihr um Bauteile zu kaufen?

Lg

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

Und ich sach noch: "Kind, spring' nicht in den Brunnen" ...

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Die Beinchen sollten so kurz wie möglich sein... Die Dinger einfach mal 
so auf die Platine legen geht also nicht. Denk auch dran, daß die 
meisten Mainboards an dieser Stelle Kühlung benötigen!

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> Die C´s werd ich nicht durch andere ersetzen.

Bleibe dem Satz treu. Macht die wenigsten Probleme.

Sonst kommt der nächste Beitrag: Rechner startet nicht, was kann ich 
tun. Habe nur paar Elkos wechseln wollen.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Um Mißverständnissen vorzubeugen: Bei einem intakten, störungsfrei 
arbeitenden Mainboard sollte man natürlich jegliche Eingriffe 
unterlassen. Aber wenn es wegen aufgeblähter bzw. defekter Elkos nur 
noch instabil läuft, dann kann es durch das Austauschen nur besser 
werden. Das Risiko begrenzt sich auf die Kosten für die neuen Elkos und 
die vertane Zeit.

von Uwe (Gast)


Lesenswert?

Wenn du es verkraften kannst das das Motherboard kaputt geht mach es.
Wenn mnicht lass es bleiben. Ich tippe auf 70 zu 30 das es funktioniert.
Wenn es aber dein einziges Mainboard ist und du es dringend brauchst und 
kein Geld hast ein neues zu kaufen lass es sein.

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

@ Icke: Hier geht es nicht um eine Reparatur.

Hier anfangen zu lesen, bitte!

Patrick N/a schrieb:
> Hallo!,
> ich hab hier ein Mainboard liegen, bei welchem ich die Kondensatoren
> durch kleinere austauschen möchte.



Gruß

Jobst

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Eigentlich hängts ja ganz von der Frequenz ab, mit der die C´s betrieben 
werden.

Ist die Frequenz niedrig, werden sich die langen Kontakte der C´s auch 
nicht so stark auf die Impedanz auswirken denk ich mal oder?

Wegen j*2*pi*f*L.

Außerdem hab ich auch gesehen, dass der C eine Kapazitätstoleranz von 
+-20% hat. Das wirkt sich ja auch ordentlich auf den Blindwiderstand und 
somit auf die Impedanz aus. Darum könnten ja die Impedanz der 
hinzugefügten Leitungen wieder kompensiert werden. Kommt natürlich drauf 
an ob die Kapazität des C über oder unter dem genannten Wert liegt.

Korrigiert mich bitte wenn ich mich täusche.

Welche Möglichkeiten gibt es um die Frequenz zu messen? (Außer Oszi, das 
hab ich leider noch nicht).

Hab hier auch noch irgendwo dasselbe Mainboard rumfliegen welches leider 
defekt (nicht von meinen Basteleien :D) ist.
Nicht das ich vor habe, die Elkos zu tauschen, würde mich es trotzdem 
interessieren, ob man mit Dremel und Lupe herausfinden kann, wie die 
Layer durchkontaktiert sind? Also mit Kupferhülse oder einfach nur mit 
Lötzinn aufgefüllt...


Lg

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Jobst M. schrieb:
> @ Icke: Hier geht es nicht um eine Reparatur.
>
> Hier anfangen zu lesen, bitte!
>
> Patrick N/a schrieb:
>> Hallo!,
>> ich hab hier ein Mainboard liegen, bei welchem ich die Kondensatoren
>> durch kleinere austauschen möchte.

Ich denke schon, daß es um eine Reparatur geht. Er will aber eine 
kleinere Bauform als Ersatz verwenden, falls ich das richtig verstanden 
habe. Ein gesundes Mainboard zu operieren, wäre grober Unfug.

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Patrick N/a schrieb:
> Eigentlich hängts ja ganz von der Frequenz ab, mit der die C´s betrieben
> werden.

Die liegt fest und Du kannst sie nicht beeinflussen. Bei der CPU 
Versorgung geht es um kleinstmöglichen Ripple. Das bedeutet sehr hohe 
Frequenz und 2*1 cm längerer Drahtanschluß wegen nun liegenden Elkos 
können der Unterschied zum nicht mehr funktionieren bedeuten.


Patrick N/a schrieb:
> Nicht das ich vor habe, die Elkos zu tauschen, würde mich es trotzdem
> interessieren, ob man mit Dremel und Lupe herausfinden kann, wie die
> Layer durchkontaktiert sind? Also mit Kupferhülse oder einfach nur mit
> Lötzinn aufgefüllt...

Die Antwort:

Patrick N/a schrieb:
> Hab hier auch noch irgendwo dasselbe Mainboard rumfliegen welches leider
> defekt (nicht von meinen Basteleien :D) ist.

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Ich denke schon, daß es um eine Reparatur geht.

Lesen verlernt?  :)

von Jobst M. (jobstens-de)


Lesenswert?

Ogottogottogott ...

Ich klinke mich aus.

Der eine versteht nicht (oder will nicht verstehen), der andere liest 
nicht.

Patrick N/a schrieb:
> Korrigiert mich bitte wenn ich mich täusche.

Nein, ich gebs auf. Reisende soll man nicht aufhalten. Mach!

Patrick N/a schrieb:
> ob man mit Dremel und Lupe

Ach ja: Mach doch mal ein paar Bilder ... :-)



Gruß

Jobst

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

mhh schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Ich denke schon, daß es um eine Reparatur geht.
>
> Lesen verlernt?  :)

Nö, aber ich muß mal wieder zu Fielmann. Hab doch glatt den Satz 
übersehen:

Patrick N/a schrieb:
> Um Platz zu sparen, da ich mir ein eigenes Gehäuse drumbauen möchte.

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Ich bedanke mich für eure Hilfe.

Schön neben der ganzen Uni-Theorie auch etwas Praxis zu erfahren.

Eins steht fest die C´s werden fallen, ich erzähl euch dann, wies 
gelaufen ist :D. Wird aber vermutlich erst in den Sommerferien 
geschehen.

Ja werde versuchen Bilder davon zu machen. Vielleicht schon nächstes 
Wochenende.


Lg

von mhh (Gast)


Lesenswert?

Was mir eben noch einfiel: ich kenne kein Mobo, wo die Kondensatoren den 
CPU Kühler überragten...
Nicht daß da was entscheidendes übersehen wird.

von Athlon N. (athlon)


Lesenswert?

Nein das tun sie auch nicht, nur sollte das mit den C´s klappen, kommt 
eine Wasserkühlung rein und die verbraucht weniger Platz als der 
Kühlkörper.

Lg

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.