Hallo zusammen, ich bin in meiner Firma eigentlich für Firmware- und Software-Entwicklung verantwortlich, aber momentan mangelt es an Aufgaben. Die einzige Aufgabe, die momentan noch aussteht, die aber einer meiner Chefs auf Hardwareebene erst entwickeln wollte, ist ein DA-Wandler. Danach sollte ich dann die Firmware schreiben. Nun hat er aber viel anderes um die Ohren und kommt nicht dazu, den Wandler zu bauen und ich langweile mich ein wenig. Daher möchte ich es nun versuchen selbst anzugehen. Vorweg ein paar Infos: - Wir wollen möglichst unabhängig sein und somit keine fertigen Lösungen kaufen => selbst bauen - Wir möchten einen ca. 20 Jahre alten DA-Wandler ersetzen, der extern zu einem Messgerät betrieben wird und diesen dann in das Messgerät integrieren. - Der Messbereich sollte 1uV - 1V betragen, also ist ein 24Bit-ADC angeraten - Das System sollte isoliert sein - Der Eingangsspannung am ADC soll bipolar sein - Die Störungen sollten möglichst minimal sein. Die Basislinie unseres jetzigen AD-Wandlers schwankt um +/- 4uV, so dass unser Messgerät noch Peaks mit einer Höhe von 20uV erkennt. Das Ergebnis ist zwar nur ein Schätzwert, aber zumindest erkennt das Gerät die Peaks - Wir brauchen "grad mal" 10 Messwerte pro Sekunde, diese sollten aber dann möglichst genau sein - Der uC wird hinterher vie RS232 oder USB angebunden. RS232 ist schon im Messgerät und der PC-Software integriert, für USB spricht aber, dass es potentialfrei ist Ich habe schon nach Referenzdesigns bei Analog Devices oder Linear Technology geschaut, aber das meiste ist mit 16Bit realisiert und hat auch nicht eine so hohe Auflösung. Kennt ihr Referenzdesigns für AD-Wandler die über 6 Dekaden möglichst genau arbeiten oder önnt mir bei dem Aufbau helfen? Will meinen Chef nicht nerven, daher mache ich das bei Euch :-) Beste Grüße, Thomas
Lieber Thomas, bitte laß es bleiben, denn dir ist der Unterschied von >ist ein DA-Wandler >einen ca. 20 Jahre alten DA-Wandler ersetzen und >unseres jetzigen AD-Wandlers schwankt um +/- 4uV >Eingangsspannung am ADC soll bipolar sein offensichtlich noch nicht so ganz klar.
AD oder DA? Oder erst AD -> Verarbeiten(z.B. Filtern) -> DA ?
Lad dir mal die APP Note 86 von Linear Technoilogies runter. Dies ist eines der Meisterstücke des leider verstorbenen Jim Williams. http://www.linear.com/docs/4177 Wenn du den Text verstanden hast überlege dir nochmals ob du dein Vorhaben umsetzten willst/kannst. Cheers
@Erich Wo der eine oder andere den Schreibfehler bemerkt, bringst Du lieber wenig hilfreiche und unqualifizierte Kommentare, obwohl ich bereits erwähnte, dass ich nicht aus dem Hardwarebereich bin und es nur wegen einer Leerlaufphase versuchen will. Auch an Dich also die bitte: Lass es lieber bleiben und zieh Dich an was anderem hoch @Norminator Ich meine einen AD-Wandler, war ein Flüchtigkeitsfehler @LTC1043 Danke für den Hinweis, ich werde mir die AppNote mal zu Gemüte führen
Nachtrag: Die AppNote behandelt einen DAC-Wandler... kennst ihr etwas ähnlich Gutes für ADC?
Thomas schrieb: > Ich meine einen AD-Wandler, war ein Flüchtigkeitsfehler Ich würde mir in dem Fall bei den Forderungen den 28-Bit AD-Wandler 3458A von Agilent kaufen. 1uV Rauschen in dem Meßbereich zu erreichen ist ansonsten sehr aufwendig. Die +/-4 uV sind schon mal gar nicht so schlecht bei 10 Messungen / s. Wenn Du tatsächlich selbst bauen willst würde ich mir mal die AN260 von NS anschauen. Wenn du dort die Z-Dioden durch LTZ1000A ersetzt und die OP-Amps durch rauschärmere Äquivalente hättest Du mit einem entsprechenden Vorverstärker eine Chance unter 1 ppm zu kommen. Gruß Anja
Norminator schrieb: > Schau dir mal den LTC2440 an. Er will +/-1V messen der LTC2440 kann nur Differenzen zwischen 0 und 5V. Wobei der TE noch nicht gesagt hat ob das Signal Massebezogen oder von einer Meßbrücke ist. Gruß Anja
Thomas schrieb: > - Wir wollen möglichst unabhängig sein und somit keine fertigen Lösungen > kaufen => selbst bauen Einen AD-Wandler mit der geforderten Genauigkeit selbst zu bauen, ist praktisch unmöglich. Nur wenn die Bauteile alle auf einer einzigen Siliziumscheibe liegen, bekommst Du die erforderliche bereinstimmung der Kennwerte der Bauelemente. Zum Glück gibt es genügend fertige ICs, die Deine Forderungen zumindest zum Teil erfüllen. Dein "Gehirnschmalz" kannst Du dann verwenden, um Dein IC vorne und hinten genauer anzupassen. Gruss Harald
Hallo, das bisher gesagte (geschriebene) kann ich nur unterstützen. Es ist leider nicht so, das man einfach einen ADC aus der Schublade holt, ihn auf die Platine lötet und die Schaltung dann das macht was sie soll... schon gar nicht bei 24 Bit.. Die OPV´s vor dem ADC zur Messwertaufbereitung / Pufferung auf 1uV über den gesamten Arbeitstemperaturbereich stabil zu bekommen ist schon eine Kunst.. Genau so wie die Referenzspannung. Die muß genau so gut oder besser als die kleinste Auflösung sein. Das Layout mit den getrennten Massen für den Analog und den Digitalteil so zu gestalten das dir die Digitalsignale nicht in den Eingang koppeln ist auch nicht ohne ausreichend Erfahrung zu machen. Das Takt-Signal für den ADC muß sehr überschwingungsarm und möglichst ohne Jitter sein... Alles Sachen die auch eine gehörige Erfahrung in Messtechnik voraussetzen wenn es an die Fehlersuche geht. An das Design von ADC Schaltungen muß man sich langsam rantasten. Kann da aus eigener Erfahrung sprechen da ich in den ersten Jahren als Entwickler auch so manches Board nach dem Bestücken und Testen in die Bastelschublade geschmissen hab... Also APPNotes der gängigen Hersteller lesen, lesen , lesen und mit weniger Bit anfangen und lernen, lernen lernen... Dabei alles an Messmitteln der Firma um sich aufbauen und schauen was die Schaltungen machen.. Auch mal den Lötkolben in die Nähe des Referenzspannung erzeugenden Ic´s halten.. aber nicht erschrecken.. Gruß Marcus
Marcus schrieb: > Genau > so wie die Referenzspannung. Die muß genau so gut oder besser als die > kleinste Auflösung sein. Mit verlaub, das ist kompletter Unsinn!
Also wenn du noch nie eine Analogschaltung mit Operationsverstärkern und AD-Wandlern entwickelt und hast schätze ich so ca. 1,5-2 Jahre dann wird die Schaltung in betrieb gehen un d warscheinlich so 3ppm Genauigkeit haben. Halte dich an Referenzdesigns und deinem Chef und Appnotes die du nicht verstehen wirst, dann könnte es was werden.
Marcus schrieb: > Hallo, > > das bisher gesagte (geschriebene) kann ich nur unterstützen. Es ist > leider nicht so, das man einfach einen ADC aus der Schublade holt, ihn > auf die Platine lötet und die Schaltung dann das macht was sie soll... Bis 12 Bit geht das mit einem 7109 mit erstaunlich geringem Aufwand. Jedes Bit mehr lässt den Aufwand aber exponentiell steigen... Gruss Harald
Das größte Problem dürfte sein, exakt die in der AppNote auf Seite 45 dargestellte Keksdose als Abschirmung zu bekommen. Ohne die wird diese Genauigkeit nie erreicht. Und ob es da eine gewöhnliche Dose "Dänische Butterkekse" tun...?
Hallo, Oktoberfestbesucher schrieb: >> Genau >> so wie die Referenzspannung. Die muß genau so gut oder besser als die >> kleinste Auflösung sein. > > Mit verlaub, das ist kompletter Unsinn! Wenn ich 1V mit einer Genauigkeit von 1uV auflösen möchte und meine Referenz läuft um 10uV davon gibt es wohl Messfehler oder ?? Gruß Marcus
Marcus schrieb: >>> so wie die Referenzspannung. Die muß genau so gut oder besser als die >>> kleinste Auflösung sein. >> >> Mit verlaub, das ist kompletter Unsinn! > > Wenn ich 1V mit einer Genauigkeit von 1uV auflösen möchte und meine > Referenz läuft um 10uV davon gibt es wohl Messfehler oder ?? Du schriebst "Auflösung"....
nicht "Gast" schrieb: > Marcus schrieb: >>>> so wie die Referenzspannung. Die muß genau so gut oder besser als die >>>> kleinste Auflösung sein. >>> >>> Mit verlaub, das ist kompletter Unsinn! >> >> Wenn ich 1V mit einer Genauigkeit von 1uV auflösen möchte und meine >> Referenz läuft um 10uV davon gibt es wohl Messfehler oder ?? > > Du schriebst "Auflösung".... Ja, "auflösen" wird sich wohl der Gedanke, mal schnell einen ADC mit 1uV Genauigkeit entwickeln zu können... Gruss Harald
Timm Thaler schrieb: > Das größte Problem dürfte sein, exakt die in der AppNote auf Seite 45 > dargestellte Keksdose als Abschirmung zu bekommen. Ohne die wird diese > Genauigkeit nie erreicht. Und ob es da eine gewöhnliche Dose "Dänische > Butterkekse" tun...? Das konnte ich vor einigen Tagen verifizieren: Definitiv geht es bei der Schaltung auch genauso exakt mit einer Dose dänsischer Butterkekse, leer, gereinigt. Ebenso exakt die schwedische Keksdosenvariante, in jedem IKEA Kaufhaus im Shop erhältlich. Allerdings sind in beiden Fällen die Kekse nicht so schmackhaft wie diejenigen aus der Appnote. Definitiv.
Mit den Keksdosen von IKEA wäre ich zur Zeit vorsichtig. Vor allem an der Kasse nicht sagen, dass man da was Elektrisches reinbauen will...
Harald Wilhelms schrieb: > nicht "Gast" schrieb: >> Marcus schrieb: >>>>> so wie die Referenzspannung. Die muß genau so gut oder besser als die >>>>> kleinste Auflösung sein. >>>> >>>> Mit verlaub, das ist kompletter Unsinn! >>> >>> Wenn ich 1V mit einer Genauigkeit von 1uV auflösen möchte und meine >>> Referenz läuft um 10uV davon gibt es wohl Messfehler oder ?? >> >> Du schriebst "Auflösung".... > > Ja, "auflösen" wird sich wohl der Gedanke, mal schnell einen > ADC mit 1uV Genauigkeit entwickeln zu können... > Gruss > Harald Der ADC an sich ist nicht das Problem, da gibt's genügend von der Stange mit denen das machbar wäre, Referenz wird schon schwieriger LTZ1000(A), beim drumherum allerdings fast unmöglich... da man "nur" ein DMM bräuchte, das besser ist als das 3458a...(das hat in dem Bereich "nur" eine spezifizierte Genauigkeit von +-3.6 ppm der Anzeige + 0.3 ppm des Bereichs (90 Tage)) oder Flukes 8508A (+-1.4 ppm + 0.2 ppm 90 Tage).
Arc Net schrieb: > Der ADC an sich ist nicht das Problem, da gibt's genügend von der Stange > mit denen das machbar wäre Hallo, ihr lest alle die Frage nicht (ist ja auch schon so weit oben): kaufen will er nix. Nun ja, ich habe auch schon 30 Jahre nichts mehr selbst am Auto gemacht, aber wenn mir so langweilig ist wie dem Fragesteller, baue ich mir mal schnell einen Formel1-Boliden, selbstverständlich nur aus selbstentwickelten Teilen. Im Klartext: einen 20bit-ADC-Wandler diskret aufzubauen ist genauso eine Schnapsidee wie einen ARM-Prozessor aus Einzeltransistoren. Gruss Reinhard
Lasst ihn doch mal machen, mich würde interessieren wie nah er an sein Ziel heran kommt. Erreichen wird er es sicher nicht im ersten Anlauf und eventuell auch garnicht, aber ne gute Übung wirds allemal. Linear-Technology hält Beispielsweise einen durchaus reichhaltigen Fundus an Appnotes bereit, da sollte der Deliquent sich mal einlesen. Ich werd ihm jetzt aber nicht zeigen wo er die findet, wenn er schon zu faul ist auf der Homepage nachzusehen hat er sich sowieso das falsche Projekt vorgenommen.
Reinhard Kern schrieb: > Im Klartext: einen 20bit-ADC-Wandler diskret aufzubauen ist genauso eine > Schnapsidee wie einen ARM-Prozessor aus Einzeltransistoren. Mit der richtigen Keksdose ist das alles doch kein Problem mehr. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Mit der richtigen Keksdose ist das alles doch kein Problem mehr. Für mich kommt sowas nicht mehr in Frage, mein Arzt hat mir wegen beginnender Diabetes Kekse verboten. Vielleicht bin ich jetzt wirklich zu alt für moderne Elektronik. Aber vielleicht zählt das als Berufsunfähigkeit? Gruss Reinhard
Hallo, erst mal vielen Dank für die rege Teilnahme... der eine oder andere ist aber echt nicht ganz bei der Sache, dazu einige herablassende Kommentare, das brauch ich nu wirklich nicht. 1) Wer hat behauptet, dass ich "das mal eben schnell machen will"? Ich habe lediglich gesagt, dass ich mich daran versuchen möchte, da bei mir momentan oft Stillstand herrscht. Ich such mir halt ne Aufgabe. Letzten Endes wird mein Chef die Hardware entwerfen 2) Wer hat behauptet, dass ich die Aufgabe lösen will? Ich will mich einfach da ein wenig einarbeiten. Wie weit ich so komme, oder wie gut bzw. schlecht das Ergebnis wird ist gar nicht von Belang. 3) Ich will keinen IC bauen, sondern keine fertigen Gesamtlösungen. Natürlich wird der IC gekauft. @Reinhard Kern: Mach Dich ruhig lustig. Bist bestimmt schon mit allwissender Begabung zur Welt gekommen und hast nichts jemals zum ersten Mal gemacht @Andreas K.: Nicht anderes zu tun, um Dich aufzubauen? Dem Rest: Danke schön. Vor allen denen, die sich nicht selbst auf die Schulter klopfen, sondern unterstützen Gruß, Thomas
Die Idee find ich gut. Aber mal ne Frage: Was hasten für Referenz-Messgeräte? Den ultimativen Super-Adc wollte ich auch schon mal entwickeln, kam aber letzendlich immer wieder zum dem Problem - womit das Ganze nachmessen, wie verifizieren? Selbst beim 16 bit ADC wird es schon schwierig. Um dir mal klar zu machen in welchen Dimensionen wir uns gerade befinden, versuch dir mal vorzustellen: Jedes elektronische Bauteil rauscht, selbst ein einfacher Widerstand. http://www.beis.de/Elektronik/Nomograms/R-Noise/ResistorNoise.html Dir stellt sich also die Aufgabe dein Design so zu entwickeln, dass die Summe der einzelnen Raschspannungen deine geforderten 1uV nicht übertrifft - sogar weit darunter liegen muss. Nur um mir und dir dass nochmal klar zu machen ;) Also wenn überhaupt - hochintegriertes Bauteil; so gut wie null externe Beschaltung; perfekte Spannungsversorgung; viel Zeit und was zum Nachmessen. Ich bleib mal hier... Gruß Jonas
Also eines versteh ich noch nicht so ganz... warum ist das ein Super-ADC? Wieso wird er mit nem Formel1-Wagen verglichen? Wenn es doch so megaschwer ist eine Auflösung über 6 Dekaden hinzubekommen, wieso bauen die Hersteler dann 20, 24, 28 Bit ADC's wenn ich doch wieder den Großteil der hinteren Bits wegschmeissen kann? Will meinen: Irgendwie muss es doch gelingen, eine Schaltung zu bauen, bei der man 21-22 Bits nutzen kann, dann erreicht man doch die Auflösung oder nicht? Immerhin steht hier ein solches Gerät, es ist nur zu groß. Ich habe es ja im Betrieb gesehen und die Basislinie zittert nur um wenige uV. Referenzmessgeräte? Weiss nicht genau, was hier so rumsteht, aber ich denke mal, dass es gute Instrumente sind. Immerhin haben meine Chefs 4 Jahrzehnte Erfahrung bei der Entwicklung von Messgeräten.
Thomas schrieb: > Also eines versteh ich noch nicht so ganz... > > warum ist das ein Super-ADC? Wieso wird er mit nem Formel1-Wagen > verglichen? wie schon geschrieben: um das Potential auszunutzen brauchst du eine höchstwertige Umgebung, sprich hochstabile Widerstände, extrem gute Referenzen und so weiter. Nicht jeder Sonntagsfahrer kann einen Formel1-Wagen steuern. > > Wenn es doch so megaschwer ist eine Auflösung über 6 Dekaden > hinzubekommen, wieso bauen die Hersteler dann 20, 24, 28 Bit ADC's wenn > ich doch wieder den Großteil der hinteren Bits wegschmeissen kann? Beispielsweise wird Oversampling genutzt, also ein Wert wird 10mal in Folge gemessen und dann der Mittelwert gebildet. So verringert man das Rauschen ein wenig. > Will meinen: Irgendwie muss es doch gelingen, eine Schaltung zu bauen, > bei der man 21-22 Bits nutzen kann, dann erreicht man doch die Auflösung > oder nicht? > Immerhin steht hier ein solches Gerät, es ist nur zu groß. Ich habe es > ja im Betrieb gesehen und die Basislinie zittert nur um wenige uV. jo, kann man durchaus, es gibt ja einige Spannungsmesser mit 6 Stellen Auflösung und mehr. Aber schau dir einmal an, was die für Toleranzen im Vergleich zur Auflösung haben. Außerdem misst du in diesen Bereichen sehr viel Mist.
Thomas schrieb: > Also eines versteh ich noch nicht so ganz... > > warum ist das ein Super-ADC? Wieso wird er mit nem Formel1-Wagen > verglichen? > > Wenn es doch so megaschwer ist eine Auflösung über 6 Dekaden > hinzubekommen, wieso bauen die Hersteler dann 20, 24, 28 Bit ADC's wenn > ich doch wieder den Großteil der hinteren Bits wegschmeissen kann? Diese Auflösung zu erreichen geht schon z.B.: AD7190 RMS-Noise @ (10 Hz, Gain 1) = 330 nV (nur Verstärkungen von 1, 8, 16, 32, 64 und 128 möglich) CS5534-BS RMS-Noise @ 15 Hz, Gain 4 = 37 nV VRef = 5V ADS1254 RMS-Noise @ 15 Hz, Gain 4 = 169 nV, VRef = 5V Diese sind zwar in realen Schaltungen erreichbar, aber hier mehr oder weniger sinnlos, wenn es tatsächlich um die Genauigkeit geht Kalibrierungsmöglichkeiten der ADCs ADS1254: keine interne oder System Offset und Full-Scale-Kalibrierung muss vollständig extern gemacht werden -> größere Fehler CS5534: interne Offset/Gain-Kalibrierung nur für Gain=1, Systemkalibrierung möglich AD7190: sowohl interne als auch System-Kalibrierung möglich. Die Fehler liegen danach bestenfalls in der Größenordnung des Rauschens bzw. darunter, wenn man mehrere Kalibrierungen/Messungen mittelt. Bleibt grob vereinfacht (Thermospannungen, Temperatur- und Langzeitdrift etc. pp. alles nicht berücksichtigt) nur noch die absolute Genauigkeit der Spannungsreferenz. Und diese ist fast nicht machbar s.o. bzw. DMM Fluke 8508A 1) 90 Tage 1.8 ppm Reading + 0.25 Range bei 2 Volt sind das 3.6 uV + 0.5 uV = 4.1 uV Referenzspannung z.B. Wavetek 4910 2) 90 Tage Stabilität bei 1V 1.5 ppm = 1.5 uV D.h. man bräuchte ein Josephson Array als Referenz 3) > Will meinen: Irgendwie muss es doch gelingen, eine Schaltung zu bauen, > bei der man 21-22 Bits nutzen kann, dann erreicht man doch die Auflösung > oder nicht? Auflösung ja, Genauigkeit (für diesen Spannungsbereich), nicht mit "Hausmitteln" (bei einer ratiometrischen Messung sähe es etwas besser aus) 1) http://assets.fluke.com/datasheets/8508A_Extended_Specs_Rev_C.pdf 2) http://www.helmut-singer.de/stock/-1517728670.html 3) http://www.hypres.com/products/primary-voltage-standard-system-with-ccr-closed-cycle-refrigerator/#Performance http://www.prema.com/D/JVSe.htm
Thomas, du sagst selbst, dass du von Analogtechnik keine Ahnung hast. Das ist OK. Dann nimm aber bitte die Kritik von den alten Hasen hier ernst. Du wirst anderen vor, arrogant zu sein. Arrogant ist es aber, von nichts eine Ahnung zu haben, dafür aber alles besser wissen zu wollen. Darüber solltest du dir Gedanken machen. Auch wenn du dich nur dran versuchen willst, mit deiner jetztigen Strategie wirst du nur an die Wand fahren. Setzte dich mit dem Thema auseinander, ließ Application Notes und versuche sie zu verstehen. Wenn du etwas nicht verstehst, frag hier nach. Hier sind viele, von denen ich auch schon einiges lernen konnte, die dir gerne helfen. > Wenn es doch so megaschwer ist eine Auflösung über 6 Dekaden > hinzubekommen, wieso bauen die Hersteler dann 20, 24, 28 Bit ADC's wenn > ich doch wieder den Großteil der hinteren Bits wegschmeissen kann? Weil man damit immer noch eine höhere Auflösung hat mit einem 16Biter hat und man mit der richtigen Signalverarbeitung noch ein paar Bits herausholen kann. Schau dir ein Datenblatt von einem ADC mit hoher Auflösung an (SNR), dann wirst du es selbst sehen. > Will meinen: Irgendwie muss es doch gelingen, eine Schaltung zu bauen, > bei der man 21-22 Bits nutzen kann, dann erreicht man doch die Auflösung > oder nicht? Klar geht das, da gehört aber sehr viel Erfahrung und auch Digitaltechnik dazu. > Immerhin steht hier ein solches Gerät, es ist nur zu groß. Ich habe es > ja im Betrieb gesehen und die Basislinie zittert nur um wenige uV. Das Gerät ist so groß, weil dort mehr als nur ein ADC drin steckt. > Referenzmessgeräte? Weiss nicht genau, was hier so rumsteht, aber ich > denke mal, dass es gute Instrumente sind. Immerhin haben meine Chefs 4 > Jahrzehnte Erfahrung bei der Entwicklung von Messgeräten. Wenn du das Know How direkt vor Ort hast, warum fragst du nicht mal einen von Ihnen? Im Gespräch lässt sich vieles leichter verstehen.
Hallo, Thomas schrieb: > Wenn es doch so megaschwer ist eine Auflösung über 6 Dekaden > hinzubekommen, wieso bauen die Hersteler dann 20, 24, 28 Bit ADC's wenn > ich doch wieder den Großteil der hinteren Bits wegschmeissen kann? > > Will meinen: Irgendwie muss es doch gelingen, eine Schaltung zu bauen, > bei der man 21-22 Bits nutzen kann, dann erreicht man doch die Auflösung > oder nicht? das ist schon machbar mit den vielen Bits. Wenn man eine Wechselspannung z.B. ein NF-Signal in einem guten Audio-Recorder (z.B. Firma Roland) digitalisiert, dann wird ein eventueller Gleichspannungsanteil am Eingang eh mit Kondensatoren entkoppelt. Die machen echte 24Bit. Anders ist das wenn man die 24 Bit bei einer Gleichspannungsmessung haben möchte. Das wird schon recht aufwendig. Gruß Marcus
Marcus schrieb: > das ist schon machbar mit den vielen Bits. Wenn man eine Wechselspannung > z.B. ein NF-Signal in einem guten Audio-Recorder (z.B. Firma Roland) > digitalisiert, dann wird ein eventueller Gleichspannungsanteil am > Eingang eh mit Kondensatoren entkoppelt. Die machen echte 24Bit. Nein, kein einziger Audio-ADC kommt da auch nur ansatzweise ran. Das SINAD müsste dann bei 146.24 dB liegen http://www.akm.com/prod-adc.asp bestenfalls 110 dB SINAD = 18 ENOBs, ebenso TIs PCM4222 oder die Teile von Wolfson oder Cirrus SINAD = 20 log (S/(N+D)) ENOB = (SINAD - 1.76) / 6.02 Die oben erwähnten ADCs erreichen dagegen alle 23 ENOBs
Arc Net schrieb: > Diese Auflösung zu erreichen geht schon z.B.: > AD7190 RMS-Noise @ (10 Hz, Gain 1) = 330 nV > (nur Verstärkungen von 1, 8, 16, 32, 64 und 128 möglich) > CS5534-BS RMS-Noise @ 15 Hz, Gain 4 = 37 nV VRef = 5V > ADS1254 RMS-Noise @ 15 Hz, Gain 4 = 169 nV, VRef = 5V > Diese sind zwar in realen Schaltungen erreichbar, aber hier mehr oder > weniger sinnlos, wenn es tatsächlich um die Genauigkeit geht > Kalibrierungsmöglichkeiten der ADCs > ADS1254: keine interne oder System Offset und Full-Scale-Kalibrierung > muss vollständig extern gemacht werden -> größere Fehler > CS5534: interne Offset/Gain-Kalibrierung nur für Gain=1, > Systemkalibrierung möglich > AD7190: sowohl interne als auch System-Kalibrierung möglich. > Die Fehler liegen danach bestenfalls in der Größenordnung des Rauschens > bzw. darunter, wenn man mehrere Kalibrierungen/Messungen mittelt. > Bleibt grob vereinfacht (Thermospannungen, Temperatur- und Langzeitdrift > etc. pp. alles nicht berücksichtigt) nur noch die absolute Genauigkeit > der Spannungsreferenz. Und diese ist fast nicht machbar s.o. bzw. DMM Hallo Arc, Du scheinst richtig Erfahrung zu haben. Derzeit verwende ich einen LTC2400 0..5V Eingang mit 100 mV verwertbarem Overrange mit LTC1043 2:1 hochpräziser Spannungsteiler um 7-10V Spannungen mittels temperaturkompensierter 5V-Referenz zu messen. Allerdings ist mir das Rauschen viel zu hoch. Bei meinen Recherchen bin ich ebenfalls auf den AD7190 sowie den LTC2440 und ADS1255 gestoßen. Weißt Du welcher von diesen ADCs sich auch unipolar mit 0..5V Eingang betreiben läßt bzw. gibt es irgendwelche Applikationen hierzu? Ich habe nämlich keine Lust mir die Genauigkeit durch irgendwelche Widerstandsteiler zu zerstören. Gruß Anja
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