Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Warum PWM zur Spannungsregulation eines Lüfters?


von Thilo G. (thilo11)


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Hi,

in diesem Projekt: 
http://www.stefan-buchgeher.info/elektronik/loetdampfabsaugegeraet/loetdampfabsaugegeraet.html 
wird zur Regulation der Spannung des Lüfters ein sehr komplexer Aufbau 
über PWM verwendet.

Was spricht denn dagegen die Spannung direkt über ein Poti zu steuern? 
Ein höherer Widerstand sorgt ja für einen größeren Spannungsabfall am 
Widerstand und damit für eine geringere Spannung für den Lüfter (=> 
dreht langsamer) und umgekehrt erhöht sich die Geschwindigkeit wenn man 
den Widerstand verkleinert.



Grüße Thilo

von holger (Gast)


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>Was spricht denn dagegen die Spannung direkt über ein Poti zu steuern?

Nichts. Manche mögen es halt kompliziert;)

von Mark X. (lechuck_ger)


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Verlustleistung ...

von MarioG (Gast)


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Klar ist die PWM Erzeugung mit einem gewissen Aufwand verbunden - aber 
als sehr komplex würde ich diesen Aufbau nicht bezeichnen ;)
Der größte Vorteil der PWM Regelung ist der, daß sie nahezu verlustfrei 
arbeitet.
Wenn der Lüfter über ein Poti geregelt wird, wird die überschüssige 
Energie einfach am Poti verbraten.

von ich (Gast)


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von Thomas E. (thomase)


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holger schrieb:
> Manche mögen es halt kompliziert;)

Manche mögen's heiss...

Thilo G. schrieb:
> Was spricht denn dagegen die Spannung direkt über ein Poti zu steuern

Jeder E-Motor braucht eine Mindestspannung, damit er überhaupt 
(an-)läuft. Die bekommt er bei PWM immer. Dadurch kann man den Motor 
auch extrem langsam laufen lassen.

Das Poti muss sehr niederohmig und um entsprechend Leistung verbraten zu 
können, wiederum sehr groß dimensioniert sein. Mit einem kleinen 
10K-Poti wird das nichts. Da relativiert sich der Aufwand dann wieder 
gegenüber einer PWM. Der Preis übrigends auch.

mfg.

von holger (Gast)


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>Jeder E-Motor braucht eine Mindestspannung, damit er überhaupt
>(an-)läuft. Die bekommt er bei PWM immer. Dadurch kann man den Motor
>auch extrem langsam laufen lassen.

Ja, und pfeift dann unter Umständen mit der PWM Frequenz.

>Das Poti muss sehr niederohmig und um entsprechend Leistung verbraten zu
>können, wiederum sehr groß dimensioniert sein. Mit einem kleinen
>10K-Poti wird das nichts. Da relativiert sich der Aufwand dann wieder
>gegenüber einer PWM. Der Preis übrigends auch.

Nimmste halt einen Stufenschalter mit entsprechend
dimensionierten Bratwiderständen. Drei Stufen sollten reichen.
Oder einen NTC. Immer noch billiger als PWM.

von Thomas E. (thomase)


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holger schrieb:
> Nimmste halt einen Stufenschalter mit entsprechend
>dimensionierten Bratwiderständen. Drei Stufen sollten reichen.

Darauf bezog sich ja auch die Frage.

holger schrieb:
> Ja, und pfeift dann unter Umständen mit der PWM Frequenz.

Blödsinn. Wenn man die richtige Frequenz nimmt, pfeift da gar nichts.

Geb's auf. Einen Lüfter mit einem Poti zu steuern ist absoluter 
Schwachsinn.

mfg.

von holger (Gast)


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>Blödsinn. Wenn man die richtige Frequenz nimmt, pfeift da gar nichts.

Oder der Lüfter lässt sich gar nicht per PWM steuern.
Gerade die mit Elektronik drin mögen das gar nicht.

>Geb's auf. Einen Lüfter mit einem Poti zu steuern ist absoluter
>Schwachsinn.

Nö.

von Andreas P. (smufte)


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holger schrieb:
> Ja, und pfeift dann unter Umständen mit der PWM Frequenz.

Die meisten Steuerungen sind mit einer zu niedrigen Frequenz gebaut. 
Daher auch das Pfeifen.

Für eine einfache Drehzahsteuerung kannst du auch ein LM317 nehmen.

von Thilo G. (thilo11)


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Ok, danke zunächst mal für eure Antworten. 100% folgen konnte ich nicht, 
aber da fehlt es aktuell wohl einfach noch an Wissen.

Z.B., wodurch wird bei der PWM Schaltung ein geringerer Strom bewirkt?



Grüße Thilo

von holger (Gast)


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>Für eine einfache Drehzahsteuerung kannst du auch ein LM317 nehmen.

Genau, und da bauen wir das Poti ein und nehmen kein PWM;)

von MaWin (Gast)


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Die Schaltung mit T1 und C5 ist ganz blöd.

Da versucht jemand die PWM mit dem Elko zu glätten.

In Wirklichkeit bekommen Elko und Transistor ständig Kurzschlusströme 
ab.

WENN man verhindern will, daß der Lüfter ebenfalls mit PWM, also schnell 
ein- und ausgeschalteter versorgungsspannung betrieben wird, was manche 
nicht mögen und manche zum Pfeifen bringt, DANN sollte man auf PWM 
gänzlich verzichten.


+12V
  |     |
 Poti--|<  NPN Darlinton wie TIP110
  |     |E
  |   Lüfter
  |     |

damit entlastet der Transistor das Poti, es muß nicht so kräftig sein 
als wenn man den Lüfter direkt anschliessen würde.

Das war dem Herrn wohl zu einfach, so vernebelt von den Lötdämpfen wie 
er vor dem Bau des Teils schon war...

von Thomas E. (thomase)


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Thilo G. schrieb:
> Z.B., wodurch wird bei der PWM Schaltung ein geringerer Strom bewirkt?

Beispiel:

Lüfter 12V /12W.

Bei voller Leistung fließt ein Strom von 1A. Der Widerstand des Motors 
beträgt 12 Ohm. Schaltest du jetzt einen Widerstand von 12 Ohm in Reihe, 
fallen am Lüftermotor 6V und am Widerstand 6V ab. Der Strom beträgt 
jetzt 0,5A. 6V * 0,5A = 3W Leistung am Lüfter. Also 1/4 der 
Nennleistung.
Aber auch 3W Leistung am Vorwiderstand, die sinnlos verbraten werden.
Macht zusammen 6W.

Mit PWM läuft der Motor immer mit der vollen Leistung. Die Drehzahl wird 
über die Einschaltzeit gesteuert. Soll er nur mit 1/4 der Leistung 
laufen, wird bei einer PWM-Frequenz von 100Hz die Spannung für 2,5 ms 
ein- und dann für 7,5 ms ausgeschaltet.

In den 2,5 ms verbraucht er dann 12W, in den 7,5 ms gar nichts. Im 
Mittel macht das dann 3W. Statt 6W mit Vorwiderstand.


mfg.

von Thilo G. (thilo11)


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Hm,... jetzt bin ich verwirrt. Wenn die Spannung fest ist (12V) und der 
Widerstand (was gerade am Poti eingestellt ist) dann ist der Strom doch 
auch festgelegt der durch das Poti fließt, nämlich I = U/R. Oder nicht?



Grüße Thilo

von Thilo G. (thilo11)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Thilo G. schrieb:
>> Z.B., wodurch wird bei der PWM Schaltung ein geringerer Strom bewirkt?
>
> Beispiel:
>
> Lüfter 12V /12W.
>
> Bei voller Leistung fließt ein Strom von 1A. Der Widerstand des Motors
> beträgt 12 Ohm. Schaltest du jetzt einen Widerstand von 12 Ohm in Reihe,
> fallen am Lüftermotor 6V und am Widerstand 6V ab. Der Strom beträgt
> jetzt 0,5A. 6V * 0,5A = 3W Leistung am Lüfter. Also 1/4 der
> Nennleistung.
> Aber auch 3W Leistung am Vorwiderstand, die sinnlos verbraten werden.
> Macht zusammen 6W.
>
> Mit PWM läuft der Motor immer mit der vollen Leistung. Die Drehzahl wird
> über die Einschaltzeit gesteuert. Soll er nur mit 1/4 der Leistung
> laufen, wird bei einer PWM-Frequenz von 100Hz die Spannung für 2,5 ms
> ein- und dann für 7,5 ms ausgeschaltet.
>
> In den 2,5 ms verbraucht er dann 12W, in den 7,5 ms gar nichts. Im
> Mittel macht das dann 3W. Statt 6W mit Vorwiderstand.
>
Ahh, danke, so macht das Sinn :-)



Grüße Thilo

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