Forum: FPGA, VHDL & Co. Wärmeentwicklung normal?


von Altys_Spartan6_Besitzer (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe hier ein "Atlys Spartan®-6 FPGA Development Kit". Momentan 
läuft noch die Atlys_Demo auf dem Board. Nach einigen Minuten habe ich 
eine relativ hohe Wärmeentwicklung festgestellt. Der Kühlkörper vom FPGA 
und scheinbar auch andere Komponenten werden recht warm (teils an der 
Grenze unangenehm zu werden wenn man drann fasst).Die Powerauswertung im 
Adept Tool sagt, dass 2,2W bei der 3,3V Versorgungsspannung umgesetzt 
werden.

Vermutlich ist es normal, aber ich wollte nun doch einmal nachfragen, ob 
jemand das gleiche Board hat und diese starke Wärmeentwicklung 
bestätigen kann.

Viele Grüße!

von Echo (Gast)


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Moin,

hab das gleiche Board. Auch ich war damals (vor einem Jahr als ich 
zuletzt damit gearbeitet habe) ein wenig beunruhigt, scheint aber normal 
zu sein^^ zumindest als die Demo-Software drauf war wurden die meisten 
ICs ziemlich warm/heiß.

MfG Echo

von Altys_Spartan6_Besitzer (Gast)


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Vielen Dank für die Rückmeldung!

Dann scheint es wohl normal zu sein und ich kann beruhigt damit 
arbeiten.

Gruß
Altys_Besitzer

von Zonk-8000 (Gast)


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Bei mir wird schon ein kleiner XC6SLX9 auf dem AVNET Board merklich 
warm.
(ca. 50°C - auch mit einem Demo Design)...

Das Atlys Board hat sogar nen Kühlkörper?  Sieht man auf den online 
Bildern ja nicht...

von Matthias (Gast)


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Man kann diese Dinge auch im Datenblatt nachschauen, Stichwort 
thermischer Widerstand. Für 2.2 W kann da schon einiges über der 
Umgebungstemperatur rauskommen.

Man sieht an den Datenblattwerten auch, wieviel Konvektion bringt, ein 
kleiner Tischventilator zahlt sich evtl im Hochsommer aus, wenn man 
etwas paranoid ist (wir haben dann an heißen Tagen ca 35 Grad im Labor, 
die FPGAs heizen mit ca 3W ... da herrscht lt Messung mit LM84 über 
FPGA-interne Diode schon mal über 60 Grad Temperatur innendrin, der 
Wert, der für mich die Grenze der Entspanntheit ist).

lg

von BorisM (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo zusammen,
bin zufällig über diesen Thread hier gestolpert.
Ich habe letzte Woche zufällig einen Wärmetest des SP605 gemacht. Ist ja 
ein ähnliches Board. Die Messungen habe ich mit einer Wärmebildkamera 
gemacht (Bilder siehe Anhang). Der Spartan 6 war programmiert. In ihm 
werkelte ein uB mit Linux drauf. Nach 2 Stunden erreichte er bei 
Zimmertemperatur (~24°C ohne Zugluft) seine max. Temperatur von ~63°C. 
Die Spannungsregler auf dem Board hatten aber ~68°C. Das deckt sich ja 
mit Matthias seinen Werten. Die Werte haben mich allerdings nicht 
gewundert, da ja schon der Spartan 3 sehr warm wurde, aber die 7er Serie 
soll ja weniger Energie verbraten;)

Ich will jetzt mal den FPGA und die Spannungsregler mit passiven 
Kühltürmen bestücken...
Gruß Boris

von Matthias (Gast)


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Hübsche Bilder, aber nachdem ich schon diverse Male mit Thermokamera 
einen Chip untersucht habe und dabei immer Probleme hatte (Stichwort 
Emissivität) muss ich nachfragen, wie man so hübsche Bilder mit 
Temperaturangaben macht, bzw ein wenig die Frage stellen, wie 
glaubwürdig das ist. Macht man bei dem Wärmetest vorher ein Schwarzbild, 
dass man dann subtrahiert?

Wir haben immer wieder ein Problem mit solchen Sachen, raue 
Chipoberfläche vs glatte Chipoberfläche schaut bei gleichem Material 
schon ganz anders aus. Eigentlich haben die Messungen dann immer nur 
relative Aussagen ermöglicht (zb wenn eine Ecke des Chips im Bild weiß 
wird ist klar, dass der MEMS-Prozess dort versaut ist) aber die 
absoluten Temperaturangaben selber hab ich dem Ding nie geglaubt.

lg

von Mine Fields (Gast)


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Normalerweise wird der Prüfling schwarz lackiert und im dunklen Raum 
aufgenommen. Dann klappt das idR ganz gut.

von BorisM (Gast)


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Hallo Matthias,
ich stimme dir zu. Ich habe die Einstellungen der Kamera für die 
Chipoberfläche des FPGAs gewählt. Ich habe also einen passenden 
Emissionsgrad gewählt und die Temperaturkompensation der 
Hintergrundstrahlung angepasst. Eine Übertragungskorrektur war in meinem 
Fall nicht nötig. (Das sind die einzigsten Parameter der Fluke Ti32.)
Aber die Tendenz der anderen Bauteile (als Nebenprodukt meiner 
Messreihe) lässt sich gut erkennen.
Ich habe ein neues Laborthermometer mit Sonde geordert und kann (falls 
es jemanden interessiert) die Werte hier gerne nachreichen. Aber das 
Ergebnis ist wohl jedem hier klar;)
Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Boris

PS: Das war das erste mal dass ich Wärmeaufnahmen mit einer Kamera 
gemacht habe. Sollte ich etwas grundsätzlich falsch gemacht haben dann 
sagt es mir doch bitte!!!

von BorisM (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Normalerweise wird der Prüfling schwarz lackiert und im dunklen Raum
> aufgenommen. Dann klappt das idR ganz gut.

Hallo Stefan,
mit was lackiert man denn da genau? Graphitspray? Und kann man sagen 
wieviel genauer man da wird? Hast du vielleicht einen Link oder ein Buch 
wo man so etwas nachlesen kann? Du merkst, ich bin an der Sache stark 
interessiert!
Viele Grüße Boris

von Mine Fields (Gast)


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BorisM schrieb:
> Graphitspray

Grafikspray auf einer Platine ist etwas ungünstig oder nicht?

Normaler Lack tut es soweit ich weiß.

BorisM schrieb:
> Hast du vielleicht einen Link oder ein Buch
> wo man so etwas nachlesen kann?

Kann ich dir leider nicht bieten. Aber ist irgendwo einleuchtend, man 
will ja einen Emissionsgrad nahe 1 erreichen und das funktioniert eben 
mit einem schwarzen Körper.

von Matthias (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Aber ist irgendwo einleuchtend, man
> will ja einen Emissionsgrad nahe 1 erreichen und das funktioniert eben
> mit einem schwarzen Körper.

Aber ein schwarz angemalter Körper ist noch lange nicht immer ein 
schwarzer Strahler, da schwarze Farbe im thermischen IR noch lange nicht 
schwarz sein muß.

von Mine Fields (Gast)


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Natürlich nicht, aber in der Praxis funktioniert das ganz gut.

von Christian R. (supachris)


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Dazu hat unser Prof. Zipser gesagt: Na wenn man es halt nicht schwarz 
anmalen kann, muss man eben ein Loch reinbohren, was tief genug ist, das 
ist dann auch wie ein schwarzer Strahler. :)

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