Forum: Ausbildung, Studium & Beruf deutschen Informatiker - Ruf


von Zukunft2020 (Gast)


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hallo,

ich möchte fragen, ob die deutsche Informatiker genauso guten Ruf in der 
Welt haben wie die deutschen Ingenieure? Man hört immer wieder, dass die 
Inder besser und billiger Software entwickeln können als die Deutschen.

Scheinbar werden die Informatiker doch nicht so händeringend in 
Deutschland gesucht: „Es ist völlig unverständlich, dass Informatiker 
bei der Abschaffung der Vorrangprüfung nicht berücksichtigt wurden“, 
sagte BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Quelle: 
http://www.automotiveit.eu/bitkom-will-mehr-zuwanderer/management/id-0027519

von Mark B. (markbrandis)


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Zukunft2020 schrieb:

> ich möchte fragen, ob die deutsche Informatiker genauso guten Ruf in der
> Welt haben wie die deutschen Ingenieure? Man hört immer wieder, dass die
> Inder besser und billiger Software entwickeln können als die Deutschen.

Besser? Wer sagt das? Hast Du eine Quelle?

Billiger? Das wird gerne behauptet. Meistens wird bei solchen Rechnungen 
in erster Linie der Stundenlohn betrachtet und der Aufwand für 
Kommunikation, Koordination, Qualitätssicherung etc. unterschätzt. Was 
nützt es mir, wenn ich ein Softwareprodukt vielleicht tatsächlich ein 
Drittel günstiger bekommen, es aber nicht zu gebrauchen ist? Alles schon 
vorgekommen.

von Zukunft2020 (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> wenn ich ein Softwareprodukt vielleicht tatsächlich ein
> Drittel günstiger bekommen, es aber nicht zu gebrauchen ist? Alles schon
> vorgekommen.

Hast Du dafür eine Quelle? Soweit ich weiß, sind die Kunden sehr 
zufrieden von der Qualität. Das wird gerne behauptet, dass die Qualität 
nicht stimmt usw. aber letztendlich entscheidet der Kunde was er haben 
möchte.

Irgendwie habe ich bis jetzt nicht gehört, dass die deutschen 
Informatiker so herausragend in der Welt sind. Die IT-Branche scheint in 
Deutschland nicht so gut angekommen zu sein. Meistens kleine Software 
klitschen, vielleicht ausser SAP. Eine Größe von Siemens, BMW, Audi usw. 
hat bis jetzt keine deutsche Softwarefirma erreicht.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Zukunft2020 schrieb:
> Meistens kleine Software klitschen, vielleicht ausser SAP. Eine Größe
> von Siemens, BMW, Audi usw. hat bis jetzt keine deutsche Softwarefirma
> erreicht.

Da ist aber nicht nur in Deutschland so. Oder kennst du irgendeine
nichtdeutsche Softwarefirma, die nur annähernd so groß ist wie Siemens?

von D. I. (Gast)


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IBM?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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D. I. schrieb:
> IBM?

IBM ist keine reine Softwarefirma. Die machen nur gut 20% ihres Umsatzes
mit Software. Der Anteil der Mitarbeiter in der Softwaresparte dürfte
noch geringer sein.

von D. I. (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> D. I. schrieb:
>> IBM?
>
> IBM ist keine reine Softwarefirma. Die machen nur gut 20% ihres Umsatzes
> mit Software. Der Anteil der Mitarbeiter in der Softwaresparte dürfte
> noch geringer sein.

na dann Microsoft

von Patrick (Gast)


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D. I. schrieb:
> Microsoft

Hatten zumindest angefangen mit Import, Export, Ein- und Verkauf (von 
Softwareprodukten, ja). Okay, heutzutage sieht das anders aus. Aber groß 
geworden durch Entwicklung von Software ist Microsoft mit Sicherheit 
nicht.

von Zukunft2020 (Gast)


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Software kann kein "Kunstwerk" werden wie z.B. ein Auto oder eine 
Brücke. Eigentlich Software bringt keine Innovationen mit sich. Z.B. in 
der Werkstoffkunde, Physik, Chemie, Elektrotechnik kann man neue 
"Welten" entdecken und forschen, und was soll man in der 
Softwareentwicklung neu entdecken bzw. nachforschen? Es gibt nicht mal 
Softwarepatenten....

Ich sage immer, in der Softwareentwicklung kann jeder arbeiten, 
Physiker, Mathematiker, Elektrotechniker, Maschinenbauer, Chemiker usw. 
usf. aber in der Flugzeugentwicklung, Motorenentwicklung, 
Maschinenentwicklung ...werden keine Quereinsteiger reingelassen, man 
kann hier nur eine rhetorische Frage stellen: Warum?

Softwareentwicklung == Handwerk --> Softwareentwickler == Handwerker

von MaWin (Gast)


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> Hast Du dafür eine Quelle?

Oh ja, hat meine Firma massenhaft.

Inder wurden ja ursprünglich so gerne aus angloamerikanischen Ländern 
genommen, weil die Leute schon englisch können.

Man hat ignoriert, daß sie über ihr zwar verbotenes aber immer noch 
bestehendes Kastenwesen eine völlig andere Kultur haben.
In Indien wird tierisch rotiert und das Blaue vom Himmel 
herunterversprochen, die ganze Projektlaufzeit bis zum Abgabetermin. Da 
wird dann offensichtlich, daß die Aufgabe nicht verstanden wurde :-(

Aber weil's so schön billig ist, wurde noch ein Projekt und noch ein 
Projekt nach Indien ausgelagert. Die wurden alle noch mal neu 
geschrieben, denn sie waren komplett unbrauchbar. Mir ist kein einziges 
erfolgreiches Indien-Software-Projekt bekannt. Aber an jedem hatten 30 
bis 100 Leute mitgearbeitet, die alle wurden in kürzerer Zeit hinterher 
von 3 bis 4 Leuten realisiert. Indien ist scheisse teuer.

Ich will nicht sagen, daß aus Deutschlanhd oder den USA immer gute 
Software kommt, wohl 90% der Projekte scheitern auch dort, der Elefant 
kreist und gebiert eine Maus. Aber so schlimm wie in Indien haben wir 
das nirgends erlebt. Die Russen haben wenigstens verstanden worum es 
geht und der Kram funktionierte, wenn auch manchmal auf die russische 
Art.

Du kannst einem Inder nicht 1 Millimeter trauen. Sprache bedeutet bei 
dem, den anderen dermassen zuzulabern, bis der keine Lust mehr hat 
nachzufragen. Die Worte selbst sind dabei bedeutungslos. Es sind aus 
Sicht des Inders eh Fremdworte.

Chinesen sind eine ganz andere Liga, dort gibt es viele Leute die extrem 
kompetent sind und was sie sagen hat Hand und Fuß. Sicher gibt es auch 
dort "Verkäufer" und "Bauern", aber die sind dann auch erkennbar.


Der deutsche Informatiker hat keinen so herausragenden Ruf. Es gibt 
eigentlich keine berühmte Software aus Deutschland. Ein paar Spiele, 
aber obwohl die high tech sind, machen die keinen soliden Ruf aus. 
Selbst in der Filmindustrie scheiden wir besser ab. In Open Source 
bringen sich die Kinder reicher deutscher Besserverdiener ein, aber eher 
als selbstverliebte Jungs. SAP ist groß, aber weltweit anerkannt 
schlecht. Es gibt einige Nischenprodukte, z.B. Notensatzprogramme, aber 
vergleiche es mit Musik, es gab auch manche gute Technomusik aus 
Deutschland, nur Insidern bekannt.

Es fehlt an Selbstkritik, es fehlt an Organisation. Wenn Firmen Software 
schreiben, dann meist billig (90% fertig, die restlichen 10% kommen nie) 
und der Prototyp muß gestern fertig sein, aber dafür als Einzelstück und 
nicht mit dem Ziel das Zeug millionenfach zu verkaufen.

von Zonk-8000 (Gast)


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> Es gibt eigentlich keine berühmte Software aus Deutschland.


mmmh mal überlegen. Eagle, Target und Bartels AE :-P


OK mal abgesehen davon:

Wenn man Algorithmen als Software ansieht:
MP3 vom Fraunhofer Institut!


Normale Software:

Antivir - kennt wohl so ziemlich jeder Windows Nutzer:
http://www.avira.com/de/about-avira


Auch sehr bekannt ist Steinberg Cubase:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Cubase-6-mit-besserem-Ueberblick-und-Controller-Editor-1170074.html?view=zoom;zoom=1


> Notensatzprogramme

Damit war aber nicht das oben gemeint oder ;-)

Das eher 'n Tonstudio:
http://www.steinberg.net/de/products/cubase/cubase6_details.html

Aber Noten kanns auch:
http://www.steinberg.net/typo3temp/pics/3a4960c958.png

lol ;-)




Ah ja und der Kram hier:
http://www.magix.com/de


Ob das nun alles "Klitschen" sind ist Definitionssache.
Konzerne sinds natürlich nicht.

von Arc N. (arc)


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Yalu X. schrieb:
> D. I. schrieb:
>> IBM?
>
> IBM ist keine reine Softwarefirma. Die machen nur gut 20% ihres Umsatzes
> mit Software. Der Anteil der Mitarbeiter in der Softwaresparte dürfte
> noch geringer sein.

Ja und nein, IBM zählt unter Software nur Middleware (Lotus etc), OS und 
anderes, bei den Beratungs- und anderen Dienstleistungen dürfte aber 
auch so einiges an Softwareentwicklung dabei sein 1)

Patrick schrieb:

> Hatten zumindest angefangen mit Import, Export, Ein- und Verkauf (von
> Softwareprodukten, ja). Okay, heutzutage sieht das anders aus. Aber groß
> geworden durch Entwicklung von Software ist Microsoft mit Sicherheit
> nicht.

Nein...
Angefangen mit Softwareentwicklung Altair Basic 1975, 1980 Xenix 
eingekauft, 1981 Simonyi eingestellt und Word-Entwicklung gestartet und 
DOS eingekauft, 1983 Word Release (für Xenix!), 1985 Windows 1.0 Release 
und mit IBM die OS/2 Entwicklung gestartet, 1988 SQL Server eingekauft 
(letzte Version mit Sybase-Code 1996), Dave Cutler angeheuert und die 
Entwicklung von NT gestartet, 1989 Office Release, 1990 Windows 3.0, 
1993 Windows 3.11 und NT 3.1 2) usw.

Zum Thema:
Ruf keine Ahnung... Zumindest sind/waren einige Namen/Firmen bekannt: 
Zuse, Bayer (B-Tree), Bauer ("Software Engineering") und Samelson (Algol 
und den Stapelspeicher), Liedtke (u.a. L4-Kernel, Eumel, Elan falls die 
letzteren noch jemandem was sagen), Bechtolsheim (Sun), Petri 
(Petri-Netze), Thrun (KI, DARPA Challenge), Krause (nicht ganz 
Informatiker, aber sehr einflussreich im Bereich UI), die Leute von 
Crytek, Rainbow Arts, BlueByte und passend dazu viele aus der Demoszene 
(The Exceptions ~ Thalion z.T. dann Blue Byte), InnoTek (Sun/Oracle 
VirtualBox), DMC (Calamus), SoftMaker (gleichnamiges Office), Steinberg, 
Emagic, Native Instruments, RagTime, OpenOffice (StarDivision)...

Outsourcing: Nur in DE, USA und England verlagern mehr zurück als aus 3)

Zukunft2020 schrieb:
> Software kann kein "Kunstwerk" werden wie z.B. ein Auto oder eine
> Brücke.

Warum?

> Eigentlich Software bringt keine Innovationen mit sich. Z.B. in
> der Werkstoffkunde, Physik, Chemie, Elektrotechnik kann man neue
> "Welten" entdecken und forschen, und was soll man in der
> Softwareentwicklung neu entdecken bzw. nachforschen?

E-Technik = Physik, Chemie = Physik, Werkstoffkunde = Physik, Physik 
ohne Mathematik ist überhaupt nicht denkbar und ohne Informatik, die aus 
Mathematik und E-Technik hervorgegangen ist, nicht machbar.

> Es gibt nicht mal Softwarepatenten....

Theoretisch, nein, in der Praxis vergibt das EPA Softwarepatente fast 
genauso wie das USPTO..

> Ich sage immer, in der Softwareentwicklung kann jeder arbeiten,
> Physiker, Mathematiker, Elektrotechniker, Maschinenbauer, Chemiker usw.
> usf. aber in der Flugzeugentwicklung, Motorenentwicklung,
> Maschinenentwicklung ...werden keine Quereinsteiger reingelassen, man
> kann hier nur eine rhetorische Frage stellen: Warum?

Sind Physiker, E-Techniker etc. automatisch gute Softwareentwickler? 
Nicht rhetorische Antwort. Nein. Da sie (meistens) keine Ahnung von 
Informatik haben.

> Softwareentwicklung == Handwerk --> Softwareentwickler == Handwerker

TAOCP oder für den nicht Informatiker: Donald E. Knuth, The Art of 
Computer Programming.
Oder anders gesagt: Warum entwickelt kein Handwerker Software? Weil er 
dazu nicht in der Lage ist.
Hackers and Painters von
http://www.paulgraham.com/hp.html
sollte man auch gelesen haben.

1) ftp://public.dhe.ibm.com/annualreport/2010/2010_ibm_financials.pdf
2) http://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Microsoft
3) http://www.imf.org/external/pubs/ft/fandd/2004/12/pdf/amiti.pdf

von Simon B. (nomis)


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Zukunft2020 schrieb:
> Software kann kein "Kunstwerk" werden wie z.B. ein Auto oder eine
> Brücke.

I beg to differ.

Duffs Device ist Kunst. Nicht schön anzuschauen aber es ist Kunst.

Die Erfindung eines neuen Algorithmus ist Kunst, seine klare Umsetzung 
in Quellcode einer beliebigen Sprache kann auch sehr kunstvoll sein.

Formatierung von Quellcode ist im doppelten Wortsinne eine Kunst und hat 
sehr viel mit Ästhetik und Geschmacksempfinden zu tun.

> Eigentlich Software bringt keine Innovationen mit sich. Z.B. in
> der Werkstoffkunde, Physik, Chemie, Elektrotechnik kann man neue
> "Welten" entdecken und forschen, und was soll man in der
> Softwareentwicklung neu entdecken bzw. nachforschen? Es gibt nicht mal
> Softwarepatenten....

Wenn Die Existenz von Patenten für die Innovation in einem bestimmten 
Gebiet ein Kriterium wäre, dann gäbe es weder in der Musik noch in den 
Geisteswissenschaften innovatives. Halte ich für unhaltbar.

Wenn Du in der Softwareentwicklung nichts forschenswertes findest, dann 
ist das eigentlich nur ein Hinweis auf fehlenden Forschergeist 
deinerseits.

> Ich sage immer, in der Softwareentwicklung kann jeder arbeiten,
> Physiker, Mathematiker, Elektrotechniker, Maschinenbauer, Chemiker usw.
> usf. aber in der Flugzeugentwicklung, Motorenentwicklung,
> Maschinenentwicklung ...werden keine Quereinsteiger reingelassen, man
> kann hier nur eine rhetorische Frage stellen: Warum?

bzw. die Frage ad absurdum führen: In der Flugzeugentwicklung arbeiten 
Physiker, Mathematiker, Elektrotechniker, Maschinenbauer, Chemiker usw.
usf. Warum?

> Softwareentwicklung == Handwerk --> Softwareentwickler == Handwerker

hier noch der obligatorische Hinweis darauf, dass es sowas wie ein 
Kunsthandwerk gibt.

Ich glaube Du musst nochmal überdenken, was eigentlich sagen willst... 
:)

Viele Grüße,
        Simon

von Verwirrter Anfänger (Gast)


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Zukunft2020 schrieb:
> Software kann kein "Kunstwerk" werden wie z.B. ein Auto oder eine
> Brücke. Eigentlich Software bringt keine Innovationen mit sich. Z.B. in
> der Werkstoffkunde, Physik, Chemie, Elektrotechnik kann man neue
> "Welten" entdecken und forschen, und was soll man in der
> Softwareentwicklung neu entdecken bzw. nachforschen? Es gibt nicht mal
> Softwarepatenten....
>
> Ich sage immer, in der Softwareentwicklung kann jeder arbeiten,
> Physiker, Mathematiker, Elektrotechniker, Maschinenbauer, Chemiker usw.
> usf. aber in der Flugzeugentwicklung, Motorenentwicklung,
> Maschinenentwicklung ...werden keine Quereinsteiger reingelassen, man
> kann hier nur eine rhetorische Frage stellen: Warum?
>
> Softwareentwicklung == Handwerk --> Softwareentwickler == Handwerker

Hardware kann kein "Kunstwerk" werden wie z.B. ein eleganter Algorithmus 
oder eine ausgeklügelte zukunftssichere Software Architektur. Eigentlich 
Hardware bringt keine Innovation mit sich. Z.B. in der Entwicklung neuer 
Algorithmen für parallelisierte Prozessoren, Cryptographie, 
Komprimierungsverfahren, Künstlichen Intelligenz kann man grundsätzlich 
neue Denkweisen entdecken und forschen, und was soll man in der 
Hardwareentwicklung neu entdecken bzw. nachforschen? Zum Glück gibt es 
genauso wenig Softwarepatente wie es Patente auf Stringtheorie und 
Addition gibt.

Ich sag immer in der Hardwareentwicklung kann jeder arbeiten, 
Elektriker, Physiker, Maschinenbauer, Softwareentwickler usw. usf. aber 
in der Datenbankentwicklung, Nachrichtenkodierung, 
Betriebssystemerstellung braucht man jahrelange Erfahrung. Warum?


.... Ja, irgendwie klingt das genauso idiotisch wie das Original.

von Zonk-8000 (Gast)


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> .... Ja, irgendwie klingt das genauso idiotisch wie das Original.


Allerdings.

von Mark B. (markbrandis)


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Zukunft2020 schrieb:
> Hast Du dafür eine Quelle? Soweit ich weiß, sind die Kunden sehr
> zufrieden von der Qualität. Das wird gerne behauptet, dass die Qualität
> nicht stimmt usw. aber letztendlich entscheidet der Kunde was er haben
> möchte.

Ja, ich habe eine Quelle.

In der Firma, in der ich arbeite (aber in einer anderen Abteilung als 
der, in der ich jetzt bin. Produkt der Abteilung damals: Straßenbahnen) 
musste der Abteilungsleiter ein bestimmtes Kontingent an 
Entwicklungsstunden nach Indien vergeben. Da man nicht die Wahl hatte 
dies abzulehnen, hat man sich dafür entschieden die Inder ein Tool 
programmieren zu lassen, welches man dann in der Softwareentwicklung in 
Deutschland einsetzten wollte. Das Ergebnis war vollkommen unbrauchbar. 
Vielleicht nicht einmal weil die Inder nicht programmieren können, 
sondern weil sie einfach überhaupt keine Ahnung vom Anwendungsbereich 
dieses Tools haben und daher nicht verstehen, was sie da eigentlich 
zusammenkloppen. Das Ende von der Geschichte war dann, dass das 
benötigte Tool in Deutschland entwickelt wurde, dieses war dann auch 
tatsächlich brauchbar.

Ein weiteres Problem ist die vollkommen unterschiedliche Mentalität. 
Wenn Du zu einem Inder sagst, Du willst eine Software die dieses das und 
jenes macht, wird er immer zu allem "ja" sagen. Auch wenn Du Dinge 
verlangst, die technisch unmöglich sind oder gewissen Einschränkungen 
unterliegen. Ein deutscher Ingenieur oder Informatiker wird Deine 
Anforderungen hinterfragen, er wird auch mal sagen "Moment, aber dieser 
Punkt hier ergibt so keinen Sinn" wenn es denn so ist, oder fragen "Wie 
ist denn diese Anforderung hier gemeint?". Ein Inder macht das nicht.

Mein jetziger Chef hatte mal zwei Inder hier am Standort, die sollten 
bei der GUI-Entwicklung mitmachen. Er hat ihnen erklärt "so jetzt mach 
mal so einen Button, und so ein Fenster, und wenn das und jenes dann 
soll die Reaktion die und die sein" um zu sehen ob und was sie können. 
Die Inder haben wie immer "ja, ja" gesagt. Nur zustande gebracht haben 
sie dummerweise gar nichts. Natürlich sind sie jetzt nicht mehr hier, 
sondern wieder in Indien. Wenn Du heute zu meinem Chef gehst und zu ihm 
sagst, "aber das und das könnte man doch in Indien machen lassen", dann 
schmeißt er Dich aus seinem Büro raus. ;-)

Übrigens, die Inder die hier in Deutschland studiert haben und hier 
dauerhaft leben und arbeiten, die sind sehr wohl zu etwas zu gebrauchen. 
Mit ihnen habe ich bisher positive Erfahrungen gemacht.

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