Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik HF OPAMP soll Koax Kabel treiben


von abccba (Gast)


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Hallo zusammen,

ich möchte mit einem Opamp einen Transimpedanzverstärker bauen um 
Lichtsignale mit einer Fotodiode in eine Spannung umzuwandeln und auf 
einem Oszilloskop darzustellen. Das Lichtsignal hat Frequenzen bis in 
den einstelligen Megahertz-Bereich und daher muss der Ausgang des Opamp 
ensprechend über ein Koax-Kabel angeschlossen werden damit auch alles am 
Oszi ankommt. Üblicherweise ist bei Koaxkabeln der Anschlusswiderstand 
ja 50 Ohm. Ich wollte als Opamp einen OPA 353 verwenden, da dieser eine 
sehr hohe Bandbreite hat und praktischerweise mit 5 Volt Single-Supply 
arbeiten kann. Allerdings schafft dieser OP bloß maximal 40mA am 
Ausgang, was etwas wenig für einen 50 Ohm Widerstand wäre. Könnte man 
das Signal des Transimpedanzverstärkers mit einem Spannungsfolger 
stabilisieren und dieses wiederum über mehrere als Spannungsfolger 
parallel geschaltete Opamps vom gleichen Typ bis 160mA belastbar machen? 
Also so, dass jeweils z.B. die vier invertierenden Eingänge und Ausgänge 
sowie die nichtinvertierenden Eingänge verbunden sind? Weiß jemand ob 
das funktioniert? Oder gibt es da Probleme unter den einzelnen Opamps?

Viele Grüße und danke im Vorraus!

von Mike S. (drseltsam)


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50 Ohm? 40 mA? Sag mal, mir kommt der Verdacht, Du weisst nicht so recht 
was Du vorhast. Sag doch mal welches Signal wie stark am Eingang 
vorliegt und wo es wie stark ankommen soll.

von el (Gast)


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Also 40ma an 50 ohm (du hast ja eigentlich 100ohm)  ergeben ja schon 2 
volt. An 100ohm sin es dann 4 volt hub die der opamp können muss. 
Schaffst du das mit nur einer stufe und bist du dir sicher, dass du mehr 
brauchst?

Ja du kannst mehrere verstärker parallel schalten. Bei jedem opamp ein 
widerstand am ausgang und dahinter alle verbinden. Die wiederstände 
parallel müssen dann die 50ohm ergeben.

von Mike S. (drseltsam)


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Die Frage ist eben, wieso das ganze 4 Volt stark sein soll...

von el (Gast)


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Und der opa353 ist nicht gerade optimal für die anwendung mit dem 
frequenzbereich.

von abccba (Gast)


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danke für die schnellen Antworten!

Also der Op hat beim Rail to Rail betrieb ja maximal eine Spannung von 
5V am Ausgang wenn ich ihn mit 5 V Single Supply betreibe. Angenommen 
das Signal am Ausgang schwankt also im Extremfall zwischen 0 und 5 Volt, 
dann fließen durch einen 50 Ohm Widerstand ganze 100 mA und das liegt ja 
deutlich über den 40 mA. Deswegen wollte ich einfach mehrere OPs 
parallel schalten. Mit 4 Stück würde man auch jeweils die maximalen 40mA 
nicht ganz ausreizen was ja sicherlich von Vorteil ist.

Welcher OP würde sich denn besser eignen?

Viele Grüße

von el (Gast)


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Der kann aber bei 100ma oder auch 40ma kein rail to rail mehr. Im 
datenblatt steht doch ub-10mv bei 10k last oder so ähnlich.

von Falk B. (falk)


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@abccba (Gast)

>das Signal am Ausgang schwankt also im Extremfall zwischen 0 und 5 Volt,
>dann fließen durch einen 50 Ohm Widerstand ganze 100 mA und das liegt ja
>deutlich über den 40 mA. Deswegen wollte ich einfach mehrere OPs
>parallel schalten.

Quark. Das geht nicht.

>Welcher OP würde sich denn besser eignen?

Falsche Frage. Wie macht man es richtig?

Erstens muss man nicht zwingend ein Koaxkabel treiben. Wenn doch, dann 
nicht mit 5V, das ist nämlich schon fast Hochspannung im HF-Bereich. 1V 
reicht locker, Video macht das auch so. Dann reichen 20mA.

MFg
Falk

von abccba (Gast)


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Wie würdet ihr es denn machen? Ich kenne mich nicht so gut aus mit 
HF-Technik. Naja was sonst sollte man an einem normalen Oszi anschließen 
außer Koax-Kabel?

Okay, es kann dann sein, dass mein Signal beispielsweise so aussieht, 
dass mir der Transimpedanzverstärker 4V +- einige mV ausgibt, wobei die 
mV dann mein eigentliches Nutzsignal sind. Trotzdem hätte ich dann etwa 
4V am Widerstand....

von el (Gast)


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Ac kopeln?

von Arsch G. (arschgwaf)


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Kurze Verständnisfrage. Die angesprochenen 50Ohm sind doch der 
Wellenwiderstand und haben nichts mit dem ohmschen Widerstand der 
Leitung zu tun, der von der Länge abhängt.
Um das Kabel zu treiben stellt doch eher die Kapazität des Kabels 
zwischen signalleitung und Mantel (GND) das Problem dar, da diese 
Kapazität umgeladen werden muss, was die Geschwindigkeit begrenzt.

Steh ich nur aufm Schlauch oder machen diese Spannungsberechnungen an 
50Ohm wenig Sinn?

von abccba (Gast)


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@el: Also einfach einen Kondensator zwischen den Transimpedanzverstärker 
und das Koax-Kabel?

@Arsch Gwaf: Naja ich muss ja sozusagen den inneren Leiter und die 
Abschirmung des Koaxkabels mit einem 50 Ohm Widerstand entsprechend dem 
Wellenwiderstand der Leitung verbinden damit die Leitung "abgeschlossen" 
ist.

Aber wenn man die Kapazität zwischen Kabel und Ausgang setzt sollte das 
eigentlich so schon funktionieren.

von Ulrich (Gast)


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Der Verstärker sieht als Last 50 Ohm vom Widerstand zur 
Impedanzanpassung plus die 50 Ohm Wellenwiderstand der Kabel. Wenn der 
Kabel kurz ist, ersetzt der 50 Ohm Abschlusswiederstand am anderen Ende 
des Kabels den Wellenwiderstand. Der Verstärker sieht also 100 Ohm. Mit 
einem Kondensator um den AC Anteil zu blockieren hat man nur noch einen 
theoretischen Spannungshub von +-2,5 V aus 5 V Versorgung - mehr als 25 
mA braucht man dafür nicht. Wirklich nutzbare wäre wohl auch eher knapp 
+-1 V die am Oszilloskop ankommen (ein Faktor 2 geht durch die Anpassung 
verloren).

Bei nur 5 V Versorgung hat man es schwer eine vernünftige Vorspannung 
für die Fotodiode zu bekommen, damit die Diode auch schnell wird.

von el (Gast)


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Ulrich
> Kondensator um den AC Anteil zu blockieren

Erstens soll er den dc blokieren. Und zweitens erwartet sich der TO nur 
wenige mV Signal. Das ist dann auch realistisch.

Also lieber abccba, nimm den op, hinten 50Ohm in Serie, dazu noch 100nF 
(Folie wenns geht) in Serie und dann aufs Kabel.

von hans (Gast)


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Ulrich schrieb:
> Der Verstärker sieht als Last 50 Ohm vom Widerstand zur
> Impedanzanpassung plus die 50 Ohm Wellenwiderstand der Kabel.

Das hast Du wohl falsch verstanden:

Wenn man ein unendlich langes Kabel mit Wellenwiderstand 50 Ohm 
anschließt sieht der Verstärker 50 Ohm. Schneidet man das Kabel jetzt ab 
und ersetzt das fehlende Ende durch einen 50 Ohm Widerstand sieht der 
Verstärker immer noch 50 Ohm.

von abccba (Gast)


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el schrieb:
> nimm den op, hinten 50Ohm in Serie, dazu noch 100nF
> (Folie wenns geht) in Serie und dann aufs Kabel.

sicher? Du meinst den Kondensator zwischen Ausgang und Kabel, bzw den 
Widerstand zwischen Kondensator und Kabel an Masse, richtig? In Serie 
hätte ich da ja irgendwie nicht viel von dem Abschlusswiderstand.

Das werde ich dann mal probieren. Kann ja mal posten obs geklappt hat, 
falls es jemanden interessiert.

Viele Grüße

von Ulrich (Gast)


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An der Verstärkerseite kommt der Widerstand und ggf. der Kondensator in 
Reihe. Also z.B. OP - Widerstand - Kondensator - Kabel (innen). Für eine 
Störung die vom Kabel kommt, ist der Ausgang des OPs niederohmig und der 
Widerstand wirkt als Abschluss.

Am anderen Ende des Kabels, also am Oszilloskop kommt der Widerstand 
Parallel zum Eingang des Oszilloskop, wenn das Oszilloskop nicht schon 
einen solchen Widerstand hat, den man dazu schalten kann. Den Widerstand 
gibt es auch fertig in einem kleinen Gehäuse zum zwischen stecken.

Für die Belastung des OPs sind der Widerstand am Kabel-Eingang und der 
Widerstand am anderen Ende (bzw. bei einem sehr langen Kabel der 
Wellenwiderstand) in Reihe. Der OP sieht also 100 Ohm als Last. Dafür 
kommt an Amplitude auch nur die Hälfte an.

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