Guten Abend, ich baue gerade einen 1:5 Buggy mit 30 ccm 2-Takt Motor. Aus Sicherheitsgründen will ich neben dem FailSafe der Fernsteueranlage noch einen sog. Motor Aus Failsafe einbauen, der bei Signalverlust, Spannungseinbruch des Empfängerakku oder sonstigen Übertragungsstörungen den Motor ausmacht um die fast 15 kg Modell dann so schnell wie möglich anzuhalten. (Oder wenigstens den Motor abzuschalten, dass das Modell nur noch ausrollt.) Vom Kurzschlußschalter zum Modul mit dem Relais, das den Zündunterbrecher-Schalter dann brückt, habe ich ca. 40 cm Drähte mit 0,25 qmm Querschnitt. Die Zündanlage ist keine CDI, sondern ganz einfach eine Zündspule mit Magnet im Lüfterrad des Motors. Ich möchte mir keine Störungen in die RC Anlage einfangen und habe schon einen Entstörten Zündkerzenstecker auf dem Motor. Nun die Frage: Der beigefügte Ferritring soll in die Leitungen zur Zündspule. Nur wie ist nicht beschrieben. Welche Art der Kabelverlegung durch den Ferritring hält mir die meisten Störungen ab. Ich habe mal 2 Möglichkeiten die mir einfallen fotografiert. Gerhard.
Bild ...95 ist eine Common-Mode-Drossel. Störströme, die auf beiden Leitungen in dieselbe Richtung fließen werden gedämpft, Ströme in unterschiedliche Richtung werden nicht gedämpft, da sich deren Magentfelder auslöschen(fitzzzzz). Das ist, so denke ich, das was du brauchst. Die Spule soll ja beim Zünden schnell sein, aber keine HF in deine restliche Schaltung injizieren(wei auch immer die aussehen mag). Bild ...96 ist eine Differential-Mode-Drossel. Ströme die auf beiden Leitungen in unterschiedliche Richtungen laufen, werden gedämpft. Das ist vermutlich nicht das was du suchst :D weil Ströme in gleicher Richtung einfach durchkommen. mfg mf
Danke. Dann werde ich die Leitungen mal schön eng verdrillen und dann sauber ein paar Mal durch den Ferritring wickeln. Gibt es da eigentlich eine Anzahl von Windungen (Motor läuft zwischen 1500 und 18500 1/min) die man mindestens durch den Ferrit (Wie in Bild ...95) wickeln sollte ? In div. Foren spricht man von einer Spannung an den beiden Anschlüssen zum Zündunterbrecher von knapp 500 Volt (Primärkreis der Zündspule ??) Gerhard.
Modellbauer schrieb: > von knapp 500 Volt (Primärkreis der Zündspule ??) Da haben die Leute Recht. Denn der Zündfunken reißt erst dann ab, wenn der Stromfluss durch ihn zu gering geworden ist. Solange aber der Zündfunke die im Magnetfeld gespeicherte Energie abbaut, ergibt sich im Kern eine Änderung des Magnetfeldes, also auch eine Änderung des Magnetischen Flusses usw. Da die Induktionsspannung einer Spule proportional zu der Ableitung dieses Flusses, ist, ergibt sich bei starken Änderungen je nach Übersetzungsverhältnis wiederrum auf der Primärseite eine Spannung. Ich kenn mich da jetzt mit solchen Übertragern nicht allzu gut aus, mir scheinen die 500V an der Primärspule etwas zu hoch gegriffen. Aber wenn es dann so ist, wäre eine Differential-Mode Drossel in nächster Nähe der Primärspule doch nicht so schlecht geeignet, wie ich zuerst dachte. Also die Kernfrage(ha ha ha) lautet eigentlich: welche Ströme machen dir mehr Sorgen bzw Empfangsprobleme? Ausprobieren und bessere Unterdrückung belassen. Oder einen Zweiten Kern hernehmen und beide Drosselbauweisen einsetzen. Modellbauer schrieb: > Gibt es da eigentlich eine Anzahl von Windungen Hm. also wenn man dir irgendwas zur Dimensionierung berechnen könnte, wär das die Induktivität in Henry. Dazu müsste der A_L-Wert des Rings bekannt sein. Das ist quasi eine Kernkonstante, die mit dem Quadrat der Windungsanzahl multipliziert die Induktivität in Henry ergibt. Mit ein paar Quellimpedanzen usw. kommt man dann auf Dämpfungen von Frequenzbereichen, und könnte eine Aussage treffen wie "stört jetzt stärker" oder "stört weniger". Deine 2x5 Windungen sind sicherlich ein guter Ansatz, ausprobieren und wenn nicht gut => grenzfrequenz nach unten verschieben => mehr Windungen Jetzt wird dir sicher auch klar, wieso common-Mode und differential-Mode: Der durch den Stromfluss in den Leitern erwirkte Verkettete Fluss N*I existiert natürlich jeweils für "Hin- und Rückweg" der Stromrichtung. Das eine mal addieren sich die Windungszahlen für Common Mode Ströme und subtrahieren sich für Differential-Mode-Ströme, das andere mal andersherum. mfg mf PS: EMV ist ein sehr biestiges Geschäft.
Modellbauer schrieb: > Dann werde ich die Leitungen mal schön eng verdrillen und dann sauber > ein paar Mal durch den Ferritring wickeln. Durch das verdrillen wird die Impedanz für differenzielle Störungen sehr klein; das ist für EMV-Entstörung eigentlich nicht das, was man haben will. Üblicherweise sind solche EMV-Drosseln eher so so gewickelt, wie im Bild ...96, allerdings beide Drähte im gleichen Wicklungssinn. Zum Vergleich: http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=974 Das hängt aber auch vom Strom ab, der durch die Leitungen fließt. Das Ziel ist eigentlich, eine möglichst hohe Impedanz für common-mode und für differenzielle Signale zu haben, ohne dass der Kern in Sättigung geht. Ohne entsprechende Messgeräte kann man das nicht wirklich testen; ich würde einfach die Leitungen einzeln ungefähr so wie dem Foto aus dem Spulen-Shop draufwickeln, also nicht verdrillt und die Wickel-Richtung beachten! Die Windungszahl sollte für beide Leitungen gleich groß sein. > Gibt es da eigentlich eine Anzahl von Windungen (Motor läuft zwischen > 1500 und 18500 1/min) die man mindestens durch den Ferrit (Wie in Bild > ...95) wickeln sollte ? Kann man nicht so einfach sagen. Mehr Windungen ist im Prinzip besser, der Kern sollte aber nicht in Sättigung gehen. Ohne entsprechende Messgeräte kann man das schlecht nachprüfen; ich denke mit 2 x 5 Windungen liegst du nicht schlecht.
Wenn ich das so lese, dann kann ich mir schon denken, warum bei dem ein oder anderen Shop, der solche Module vertreibt, die Kunden nicht zufrieden sind ... Da steht häufig: "Klappt nicht, weil der Empfänger spinnt mit dem Modul." oder "Die Reichweite nmmt extrem ab.", usw. Ströme fließen da nur für ganz kurze Zeit, wenn das Relais den Primärkreis der Zündung im Fehlerfall kurzschließt um den Motor zu stoppen. Im Normalen Betrieb ist auf der einen Seite der offene Relaiskontakt und auf der anderen Seite ist an einem Anschluß der "heiße" Draht der Primärseite der Zündspule und der andere Draht ist mit dem Gehäuse des Motors verbunden. Eine Leitung ist also eine Abstrahl - Antenne für die Impulse der der Primäspule und der andere Draht ist einfach nur "Masse". Daher habe ich mir gedacht, das verdrillt und dann durch den Kern richtig ist, um die Abstrahlung zu dämpfen. Ich werden aber nach den Ausführungen der beiden Herren ganz genau den Fehlerspeicher des 2,4 GHz FASST Empfänger im Auge behalten und wenn ich dann mal fertig bin und auf der Strecke mit anderen fahre, auch deren Empfangsfehler mal anhören. Ich habe ja dann hier einen Anhaltspunkt, wie ich Leitungsführung verändern muß, damit die Störungen im Modell und in der Nähe des Modells so gering wie möglich werden. Die erste Ausführung Wickelbild wird dann mal das Mehrfachwickeln der unverdrillten Leitungen (Gesamtlänge vom Anschluß der Zündspule bis zum Modul in der R/C Box etwa 50 cm) um den Ferrit kern nahe bei der Zündspule sein. Ich melde mich wieder, wenn ich mal eine Runde gefahren bin. Gerhard.
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