Forum: Ausbildung, Studium & Beruf AG reiben sich die Hände - jeder muss in Zukunft 1h/d mehr arbeiten


von der Dippel Inger (Gast)


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Langsam gehts wieder zurück zu frühkapitalistischen Arbeitszeiten ...
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Forscher-erwarten-Ueberstunden-article3668536.html

von Minteo (Gast)


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Der Dümmste Unfug! Wenn wir um 10Mio sinken, brauchen wir auch viel 
weniger Dienstleistung, Autos und Essen. Schon jetzt kriegen viel ihre 
Waren und Dienstleistungen nicht weg und das Machbare kann nicht bezahlt 
werden. Und mehr Arbeiten könnten die Leute auch jetzt, wenn man ihnen 
mehr bezahlen würden. Allein: Der Bedarf ist doch garnicht da!

von Hubu (Gast)


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Jetzt wird doch erstmal die Verdienstschwelle für nicht EU-Ausländer von 
66t auf 40t Euro gesenkt, dann haben wir demnächst genug Inder, Russen 
u.a. die als Billigärzte und Ingenieure arbeiten, dann hat die 
Wirtschaft was sie wollte und die Mär vom Fachkräftemangel ist endlich 
zuende.

von Minteo (Gast)


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>66t auf 40t
Also auf Anfängerniveau!

von Gästle (Gast)


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Hubu schrieb:
> Jetzt wird doch erstmal die Verdienstschwelle für nicht EU-Ausländer von
> 66t auf 40t Euro gesenkt, dann haben wir demnächst genug Inder, Russen
> u.a. die als Billigärzte und Ingenieure arbeiten, dann hat die
> Wirtschaft was sie wollte und die Mär vom Fachkräftemangel ist endlich
> zuende.

Ich kenne zwei osteuropäische Maschinenbauingenieure, einer Praktikum 
und Diplom in Deutschland gemacht und jetzt H4 das Gehalt vorher unter 
40.000/a, der andere in einer Weiterbildung vom A-Amt und Putzjob am WE. 
Beide verwundert das Sie keine Arbeit bei dem „Fachkräftemangel“ 
bekommen.

Alles klar liebe Mitbürger?

von Minteo (Gast)


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Ganz wunedert es mich nicht. Die deutschen Maschinenbauer stehen ja auch 
auf der Strasse. 72% der Absolventen des Maschinenbaus zwischen 1990 und 
2005 arbeiten fachfremd - oft in der Software. Nur etwar 14% bauen 
wirklich Maschienen, machen Mechanik oder so. Teilweise leiten oder 
planen sie dei Produktion oder sind anderweitig Projektleiter.

von Mark B. (markbrandis)


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Minteo schrieb:
> 72% der Absolventen des Maschinenbaus zwischen 1990 und 2005 arbeiten
> fachfremd

Hast Du dafür vielleicht eine Quelle? Dann gib sie bitte an, würde mich 
interessieren.

von Maschbauer (Gast)


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Einer bin ich, 1992 Abschluss, mache seit Jahren Softwarentwicklung, 
mittlerweile ohne Geld. E-Technicker sieht man auch viel in der 
Softwareentwicklung. Viele Softwareentwickler die ich kenne arbeiten bei 
Bodyleasern oder Freiberuflich.

Fast mein ganzer Abschlußjahrgang war ohne Chance.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Maschbauer: Ja, das glaube ich Dir gern. Habe 1993 als E-Technik-Ing 
abgeschlossen und bin damit voll in die Krise gekommen. Nach um die 100 
Bewerbungen habe ich mich dann entschlossen, freiberuflich loszulegen. 
Das war die einzige Chance in D. Übrigens die 100 Bewerbungen vor 
zwanzig Jahren erstreckten sich auf knapp ein Jahr! Also nicht mal eben 
bei monster, stepstone und Konsorten nachgeschaut und los ging es!
Rosa

von Mark B. (markbrandis)


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Maschbauer schrieb:
> Einer bin ich, 1992 Abschluss, mache seit Jahren Softwarentwicklung,
> mittlerweile ohne Geld. E-Technicker sieht man auch viel in der
> Softwareentwicklung. Viele Softwareentwickler die ich kenne arbeiten bei
> Bodyleasern oder Freiberuflich.

Dass es solche Fälle gibt, bestreite ich nicht - freilich kommt mir ein 
Prozentsatz von 72% ein bisschen sehr hoch vor. Die Skepsis sei mir 
gestattet, solche Zahlen nicht einfach so ohne weiteres zu glauben.

Die Griechen haben auch jahrelang behauptet, ihre Zahlen würden 
stimmen... die Realität sah dann ein kleines bisschen anders aus ;-)

von Jens M. (Gast)


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Hubu schrieb:
> Jetzt wird doch erstmal die Verdienstschwelle für nicht EU-Ausländer von
> 66t auf 40t Euro gesenkt, dann haben wir demnächst genug Inder, Russen
> u.a. die als Billigärzte und Ingenieure arbeiten,

Mal so ganz pauschal:

Das ganze ist Roßtäuscherei. Deutschland ist eines der letzten Länder wo 
Menschen die es sich aussuchen können hingehen.

Sprachbarrieren, Ausländerfeindlichkeit, absurde Abgabelasten (incl. 
indirekte Steuern über 70% im 40t€ Bereich), irrwitziger Arbeitsdruck, 
menschlich und klimatisch eher kalt und das Geld kriegen Bonzen und 
Beamte während die produktiven bestohlen werden.

Das hat sich herumgesprochen. Wer keine persönlichen Gründe hat geht wo 
anders hin (gute Leute bekommen auch zu Hause was).

Menschen die 60t€ verdienen sind schon nicht gekommen, die 40t€ werden 
auch nicht kommen. Das liest du aber so nicht. Allein die Darstellung 
ist ein guter Grund diese verdummte Land zu meiden. Es ist knallharte 
Kapitalistenpropaganda zum Zwecke der Lohndrückerei.

von Fachkraft (Gast)


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Minteo schrieb:
> Ganz wunedert es mich nicht. Die deutschen Maschinenbauer stehen ja auch
> auf der Strasse. 72% der Absolventen des Maschinenbaus zwischen 1990 und
> 2005 arbeiten fachfremd - oft in der Software. Nur etwar 14% bauen
> wirklich Maschienen, machen Mechanik oder so. Teilweise leiten oder
> planen sie dei Produktion oder sind anderweitig Projektleiter.

Mindestens 100% der von Robert erfundenen Prozentsätze sind frei 
erfunden.

von Mine Fields (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Dass es solche Fälle gibt, bestreite ich nicht - freilich kommt mir ein
> Prozentsatz von 72% ein bisschen sehr hoch vor. Die Skepsis sei mir
> gestattet, solche Zahlen nicht einfach so ohne weiteres zu glauben.

Naja, wenn man Projektmanagement, Softwareentwicklung und vielleicht 
Elektrokonstruktion zu "fachfremd" zählt, könnte das schon stimmen.

Ich würde mir viel eher Gedanken machen, wieviel Zeit ein Ingenieur, 
auch wenn er in Konstruktion und Entwicklung sitzt, noch wirklich diese 
Tätigkeit ausführt und nicht irgendwelche fachfremden Arbeiten 
"nebenbei" machen muss. Diese fachfremden Tätigkeiten nimmt bei manchen 
Ingenieuren >80% ihrer Arbeitzeit ein und sie könnten auch von niedrig 
qualifizierten Leuten erledigt werden. Damit würden riesige Ressourcen 
für hochqualifizierte Arbeiten frei werden.

von Gästchen (Gast)


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Interessant finde ich dass dort nicht mal angedeutet wird dass mehr 
Arbeit auch mehr Bezahlung bedeutet. Daran sieht man dass es sich um 
Lohndumping handelt und Geschwurbel der korrupten Lobbyisten.

Bananenrepublik halt.

von Minteo (Gast)


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Die Zahlen kommen von einer Studie / Diplomarbeit der Uni Darmstadt 
glaub ich. Habe mir das mal gemerkt, weil ich selber Bekannte habe, die 
das betrifft.

> Naja, wenn man Projektmanagement, Softwareentwicklung und vielleicht
> Elektrokonstruktion zu "fachfremd" zählt, könnte das schon stimmen.

Nein, fachfremd heisst: "nichts mit Mechanik etc" sondern in einem 
aneren Fachbereich, den man eigentlich anders besetzen würde.

Viele Berater im IT-Bereich, die Bankensoftware installieren und 
pflegen, allgemeine SAP-Dinge oder Oracle entwickeln, kommen aus dem 
MB-Bereich, wo man eigentlich einen Informatiker vermutet hätte. Das 
grosse Glück der MBler war, dass es damals einen IT boom gabe und sie 
mit einem Studium tauglich galten, die Löcher zu stopfen.

Sicher gibt es auch SW-Entickler im Bereich CAD, Konstruktion und Admins 
von EDA-Tools, die aus der MB-Ecke kommen, aber das sind doch echer 
wenige.

Man sollte einfach mal bei Xing oder GULP blättern, wer IT anbietet und 
was er studiert hat.

Oder man sucht nach Maschinenbau.

von Paul Baumann (Gast)


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Ich schlage vor: Menschen, die es nicht geschafft haben, bis zum
67. Lebensjahr zu arbeiten, weil sie vorher verstarben, müssen ihre
Erben dazu verpflichten, die fehlenden Jahre des Verstorbenen 
hereinzuarbeiten.

Mit dieser blendenden Idee bringe ich es bestimmt auf Anhieb bei 
diversen
Industrieverbänden bis in die Spitzenebene....

HEIMATLAND!!
:-((

Paul

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Las das blos keinen höhren, die "Luftregierenden" setzen das glat noch 
ins Gesetz um. Die rennen mit ihren Gesetzen doch jetz schon an jeder 
Wirklichkeit vorbei, stehts darauf die Dummen welche noch arbeiten um 
ihre Brötchen zu erwerben nach Strich und Faden zu bescheißen. Hier 
kommt doch schon längst nur noch der zu was, der noch besser lügt und 
betrügt.
"Rechtsstaat" halt, weder gerecht noch durch Moral verdorben.
Namaste

von Harald Wilhelms (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich schlage vor: Menschen, die es nicht geschafft haben, bis zum
> 67. Lebensjahr zu arbeiten, weil sie vorher verstarben, müssen ihre
> Erben dazu verpflichten, die fehlenden Jahre des Verstorbenen
> hereinzuarbeiten.
>
> Mit dieser blendenden Idee bringe ich es bestimmt auf Anhieb bei
> diversen
> Industrieverbänden bis in die Spitzenebene....
>
> HEIMATLAND!!
> :-((
>
> Paul

Aha, gibt es dann in Zukunft statt Hartz IV, Baumann IV? :-)
Gruss
Harald

von yellowstone (Gast)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich schlage vor: Menschen, die es nicht geschafft haben, bis zum
> 67. Lebensjahr zu arbeiten, weil sie vorher verstarben, müssen ihre
> Erben dazu verpflichten, die fehlenden Jahre des Verstorbenen
> hereinzuarbeiten.

Und genannt wird es dann "solidarischer Generationenvertrag".

Andere Namensvorschläge? :D

von Minteo (Gast)


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Wieso? Die sterbenden holen doch weniger aus der Rentenkasse. Es müsste 
also umgekehrt sein!

Deshalb lassen sich viele die Rente mit 67 auszahlen und daher wurden ja 
vor Kurzem auch die Bedingungen geändert.

von Opa (Gast)


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> Andere Namensvorschläge? :D

"Sippenhaft"

von Bernd F. (metallfunk)


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Na, wenn schon eine neue Rentenformel:

Rente gibt es frühestens nach 50 Beitragsjahren.

Das wäre irgendwie gerecht. :)

von Wilhelm F. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:

> Rente gibt es frühestens nach 50 Beitragsjahren.

Kann man tatsächlich schaffen. Mit 15 von der Hauptschule, bis 65 oder 
67.

Bei mir hätte das theoretisch klappen können, wenn ich sonst keine 
Ansprüche mehr an mich und das Leben hatte.

von Bernd F. (metallfunk)


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Wußtet Ihr schon:

In Griechenland erhalten die unverheirateten Töchter von
Polizisten und Berufssoldaten die Rente des Vaters bis an ihr
eigenes Lebensende ? !

von Wilhelm F. (Gast)


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Bernd Funk schrieb:

> In Griechenland erhalten die unverheirateten Töchter von
> Polizisten und Berufssoldaten die Rente des Vaters bis an ihr
> eigenes Lebensende ? !

Das ist nicht ganz richtig: Manchmal bekommen auch noch Ururenkel bis an 
das eigene Lebensende die Rente des Ururgroßvaters. ;-)

In Italien war das mal ein Thema. Es wurde vermutet, daß jeder zehnte 
Rentner schon 20 Jahre lang nicht mehr existiert...

von Bernd F. (metallfunk)


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Wir müssen aufpassen, wir schweifen ab.

Worum ging es hier nochmal ?

von Norbert Kloiber (Gast)


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>Rente gibt es frühestens nach 50 Beitragsjahren.
und wenn dann einer nach 40 jahren entlassen wird?

Nein, jeder Beitrag muss Punkte bringen, wie es derzeit ist.

von Stolperfalle (Gast)


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Wer jetzt noch Hoffnung hat mit der zukünftigen Rente existieren zu 
können sollte das Fasten lernen. Es verlängert auch das Leben.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,757246,00.html

von Mike S. (drseltsam)


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Ob Fasten für Menschen wirklich das Leben verlängert ist alles andere 
als klar. Was irgendein Opi denkt, warum er nicht abgenippelt ist, ist 
bedeutungslos. Oder anders gesagt "Mein Opa raucht schon seit 50 Jahren 
und..."

von huji (Gast)


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"Die Arbeit, die heute 43 Millionen Menschen machen, müssen künftig 33 
Millionen machen - für insgesamt das gleiche Geld"


Eine absolut dumme, schwachsinnige und nichtsbringende Rechnung......

von Purzel H. (hacky)


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Nee. Die Peitsche muss eben etwas lauter knallen...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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1 neuer Antreiber ist besser als 10 alte Arbeiter!

Namaste

von M. K. (sylaina)


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Nette Rechnung in dem Beitrag: 300h pro Jahr mehr, umgerechnet soll das 
1h mehr Arbeit pro Tag sein. Ich hab nen Super Job, ich hab nämlich rund 
232 Arbeitstage im Jahr...OK, ich hab ja auch "nur" rund 1900h pro Jahr 
Arbeit, wie die auf 1400h kommen ist mir auch nicht ganz klar. Hat man 
Voll- und Teilzeit zusammen gerechnet?

von huji (Gast)


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jo laut http://www.schnelle-online.info/Arbeitstage-pro-Jahr.html
haben wir dieses Jahr 253 Arbeitstage in Hessen- meine 26 Urlaubstage 
sind das 227Arbeitstage mal 8Std/Tag=1816 Stunden um mal genau zu sein.

Habe vor kurzem auch mal gelesen wir Deutschen würden unter 1300h/Jahr 
Arbeiten und die Griechen 2200h/Jahr....die Rechnung würd ich auch gerne 
mal sehen....da wären ausnahmslos jeden Tag 6h ohne Wochenende oder auch 
nur einem freien Tag!...is klar!

Was heutzutage füch Schwachfug verzapft wird, und das während der 
Arbeitszeit.....unglaublich ;-)

von zorc (Gast)


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251 Arbeitstage in Bayern - 30 Urlaubstage = 221 Arbeitstage = 1768
und das zum Tarif Bayern :-)

von Sepp (Gast)


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>"Die Arbeit, die heute 43 Millionen Menschen machen, müssen künftig 33
>Millionen machen - für insgesamt das gleiche Geld"


>Eine absolut dumme, schwachsinnige und nichtsbringende Rechnung......

Bedeutet doch eigentlich, dass auch dem Einzelnen dann mehr gezahlt 
wird, wenn INSGESAMT das Geld gleich bliebe. Dann wird das gleiche Geld 
auf weniger Arbeitende verteilt.

Das Ganze ist natürlich Unfug, weil 10 Mio weniger Leute auch weniger 
brauchen würden....
Außer man rechnet mit gleichebleibendem Export, dann würden die 
Unternehmer aber höhere Gewinne einstreichen, selbst wenn sie dem 
Einzelnen mehr bezahlen, aber dafür weniger Angestellte haben. Sie 
sparen auch Sozialabgaben und Steuern mit weniger Angestellten, die dann 
länger Arbeiten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Sepp schrieb:

>>"Die Arbeit, die heute 43 Millionen Menschen machen, müssen künftig 33
>>Millionen machen - für insgesamt das gleiche Geld"
>
>>Eine absolut dumme, schwachsinnige und nichtsbringende Rechnung......

> Bedeutet doch eigentlich, dass auch dem Einzelnen dann mehr gezahlt
> wird, wenn INSGESAMT das Geld gleich bliebe. Dann wird das gleiche Geld
> auf weniger Arbeitende verteilt.

> Das Ganze ist natürlich Unfug, weil 10 Mio weniger Leute auch weniger
> brauchen würden....

Der Einzelne wird auf Dauer eine immer höher werdende Abgabenlast 
(Steuern) und Selbstbeteiligungen (z.B. Rente, Altersvorsorge, KV, PV) 
aufgebrummt bekommen, um den Rest noch mit zu finanzieren. Ohne Öl ins 
Feuer zu gießen, fielen mir da z.B. die Hartzer ein, auch die Verdeckten 
bzw. Versteckten. Aber die verbrauchen vom Haushaltsetat wohl nur einen 
geringeren Teil, für größeren Schwachfug wird viel mehr ausgegeben.

von J.R. (Gast)


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Wer ist überhaupt schuld am Demographischen Wandel?
Das Problem ist doch hausgemacht.

1. Die Leute werden immer mehr zu Einzelgängern.
Es gab noch nie so viele Singles wie heute. Niemand will sich mehr für 
einen anderen einschränken müssen.

2. Sich binden und Verpflichten ist heute Out.
In einer Welt, in der von dem Firmen und überall mehr Flexibilität 
erwartet wird, ist das logisch.

3. Das Geld ist knapp. Bei vielen Paaren müssen Mann und Frau arbeiten 
gehen, um genug Geld zu verdienen. Dass einer die komplette Familie 
ernährt, geht heute gar nicht mehr.
Gleichzeitig ist die Kinderbetreuung ehr Mangelhaft und Kinder schränken 
beruflich zu sehr ein.

4. Alimente. Im Falle einer Scheidung oder bei Geburt eines Kindes hat 
man ein leben Lang Unterhaltsverpflichtungen an der Backe. Heute sind 
die Leute deswegen vorsichtiger geworden,

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Hallo J.R.

Du hast nur die Sympthome aufgezählt, obgleich schon als Aspekte einer 
wichtigen Frage. Um die Ursachen zu herrausfinden musst du die 
unmmittelbaren und die mittelbaren Nutznießer der Situation bestimmen.
Dann ergibt sich der Zusammenhang.

Die Frage nach "Schuld" im Übrigen ist eine stark verkürzende und von 
daher nicht treffende Betrachtungsweise. Da schon der Begriff eine 
Unidirektinalität erzwingt, kann sie nicht die Dialektik des Geschehens 
erfassen.

Jedes soziale Phänomen innerhalb der Gesellschaft korelliert mit einem 
Ökonomischen.


Namaste

von J.R. (Gast)


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Ursache dieser Entwicklung sind ja die veränderten Werte und 
Lebens/Arbeitsweise in der Gesellschaft und in der Wirtschaft.

Das Problem mit dem Demographischen Wandel haben ja überwiegend die 
großen und "modernen" Industriestaaten.
Komischerweise trifft es überwiegend "liberale" Länder aus dem 
"christlichen Kulturkreis"

Weltweit betrachtet steigt die Bevölkerungszahl.
Ein Weltweiter Bevölkerungsrückgang wäre für die Erde allerdings kein 
Nachteil, dadurch würde Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung 
nicht so stark steigen.

von Joe R. (joer)


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Der Staat hat kein Interesse an einem gesunden Volk.
Statt dessen bekommen alle Fluor und Quecksilber aufgezwungen.
Mit den bekannten Folgen.

http://www.alpenparlament.tv/playlist/68-codex-alimentarius

von J.R. (Gast)


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Klar, der Staat hätte am liebsten, wenn fast alle möglichst schnell nach 
dem Renteneintritt Sozialverträglich abnippeln.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Auch der Staat setzt nur die ökonomischen Interessen jener in 
gesetzliche Bedingungen um, welche den führenden ökonomisch aktiven 
Kreisen der Gesellschaft nützlich sind. Leben die politisch Aktiven doch 
andererseits von den Abgaben der wirtschaftlich Erfolgreichen, also mit 
ihnen in Symbiose, wobei die Verteilung des ökonomischen Potentials die 
Wichtung bei der Mischkalkulation politischer Entscheidungen 
determiniert.

Nach dem nun aber das Kapital als oberste Priorität seine eigene Mehrung 
verfolgt und das Leben der Menchen in diesem System nur Mittel zum Zweck 
ist, neigt das Kapital wie anderswo auch zu Mitnahmeeffekten ohne 
Rücksicht auf langfristige Entwicklungen. Das bedingt, dass politische 
Entscheidungen auf Grund des obengenannten Zusammenhanges genau den von 
dir benannten Effekt nach sich zieht.

Mit anderen Worten:
Unsere Gesellschaft und mit ihr die Menschen und ihre Werte passen sich 
den selbstgeschaffenen ökonomischen Bedingungen ihrer Existenz an, 
obgleich der umgekehrte Determinismus den Interessen der Menschen mehr 
entspräche als das Bedienen der Kapitalinteressen einzelner Mitglieder 
dieser Gesellschaft.

Grundsätzlich stellt sich also die Frage nach dem Primat innerhalb der 
menschlichen Ordnung.

oder

Sozialdarvinismus <---> sozial orientierte/organisierte Menschheit

Die westliche Gesellschaft in ihrer gegenwärtigen Verfasstheit hat hier 
offensichtlich jedes Augenmaß verloren. Das aber schon vor langer Zeit. 
Nun aber kulminiert das darin, dass wir uns den Baum umsägen auf dem die 
schönen Früchte unsere Existenz wuchsen.

Insofern hat der WW nicht unrecht wenn er von spätrömischer Dekadenz 
spricht, als deren Paradebeispiel er zu dem höchst selbst in Erscheinung 
tritt.


Namaste

von Rudi Radlos (Gast)


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Vor Jahren las ich die Parole "Soziale Marktwirtschaft". Bald empfehlen 
die dann Rente mit 100% Selbstbeteiligung? Da soll sich mal keiner 
wundern, wenn der Wirtschaft die Kunden ausgehen!

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