Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Tagesschau berichtet über Fachkräftemangel


von Norbert Kloiber (Gast)


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Laut Tagesschau haben wir derzeit einen Aufschwung (Eeperten sehen 
dagegen schon die Spitze und das Ende), 20% der Jugendlichen seien nicht 
ausbildungsfähig (kein Problem, die Hauptschule wird ja demnächst 
abgeschafft) und die armen Unternehmer leiden und leiden.

Der Gipfel: Von-Der-Leyen empfiehlt, auch denen eine Chance zu geben, 
deren Zeugnisse man nicht angesehen hat (Komisch, bei den Ingenieuren 
gilt das wohl nicht, da holt man die Russen).

Was ist das für eine Berichterstattung????????????

von Falk B. (falk)


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@  Norbert Kloiber (Gast)

>Laut Tagesschau haben wir derzeit einen Aufschwung (Eeperten sehen
>dagegen schon die Spitze und das Ende),

Wie immer.

> 20% der Jugendlichen seien nicht
>ausbildungsfähig

Das wird der Realität näher kommen als uns allen lieb ist.

> (kein Problem, die Hauptschule wird ja demnächst
>abgeschafft) und die armen Unternehmer leiden und leiden.

Tun sie immer.

>Der Gipfel: Von-Der-Leyen empfiehlt, auch denen eine Chance zu geben,
>deren Zeugnisse man nicht angesehen hat

Hallo? Katz im Sack kaufen? Sozialismus^3? Ah so, unser Zensursula hat 
das von sich gegeben.

> (Komisch, bei den Ingenieuren gilt das wohl nicht, da holt man die
> Russen).

Konjeschno.

Sdrasdwuitje
Falk

>Was ist das für eine Berichterstattung????????????

Massenverdummung. Business as usuall.

von Eva Herrmann (Gast)


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Hey Falk, kommste och osm Osten?

von Bitkomiker (Gast)


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Auch die Tagesthemen haben das Thema aufgegriffen:

BITkom Chef Rohleder jammert über die Hürden, die die AA den
"Fachkräften" entgegenstellt.

Dargestellt wird aber eine Yuppiefirma, die einen Anfänger aus dem 
Ausland
einstellt hatte, der die 64k deshalb nicht erreichen konnte, WEIL es ein 
Anfänger war! Gleichzeitig erfahren wir, dass es sonst keinen dieser
Qualifikation geben soll. In ganz Europa nicht!

Geht es noch???

Die vielen arbeitslosen Informatiker waren dem Yuppiechef wohl zu teuer!

von Michael S. (technicans)


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Eva Herrmann schrieb:
> Hey Falk, kommste och osm Osten?

Eher aus dem Süden wo viele noch Lederhosen tragen.

Bitkomiker schrieb:
> Die vielen arbeitslosen Informatiker waren dem Yuppiechef wohl zu teuer!

Genau wie der Porsche von dem Yuppiechef?

Bitkomiker schrieb:
> BITkom Chef Rohleder jammert über die Hürden, die die AA den
> "Fachkräften" entgegenstellt.
Was für Hürden sollen denn das sein?
Die Behörden machen mit den Jobsuchenden doch Knebelvereinbarungen.
Die Arbeitgeber sollen angeblich mit Fördermittel regelrecht
beglückt werden.

von Michael L. (Gast)


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Hallo Norbert,

wahrscheinlich handelt es sich - ähnlich wie beim Ärztemangel - um einen 
Mangel durch mehr:
http://www.youtube.com/watch?v=74nBOxcDhR0

Fachrkräftemangel kann man kritisieren, wenn
1) ein tatsächlicher Mangel da ist (wenn also das Land insgesamt in der 
entsprechenden Branche -- oder auch global -- mehr importiert als 
exportiert) und
2) die Löhne steigen (die Fachkräfte sind aufgrund des Mangels ja 
begehrt).

Da Deutschland seit den 1950er-Jahren ständig einen 
Außenhandelsüberschuß (bezogen auf alle Waren) aufweist, kann es mit dem 
Mangel nicht so weit her sein; gerade nicht in der exportlastigen 
Ingenieursbranche. Und von kräftigen Reallohnsteigerungen sind wir auch 
noch ein gutes Stück weg.


Gruß,
  Michael

von KnappDaneben (Gast)


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wo ist die Stellenanzeige der Yuppiefirma?
Ich würde inzwischen für <35k anfangen..

von Kap. Hoorn (Gast)


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Bitkomiker schrieb:
> ellt hatte, der die 64k deshalb nicht erreichen konnte, WEIL es ein
> Anfänger war! Gleichzeitig erfahren wir, dass es sonst keinen dieser
> Qualifikation geben soll. In ganz Europa nicht!

Das habe ich auch gesehen. Ich arbeite in der Industrie, ich habe 
Berufserfahrung und bekomme weniger als 64k.

Man fragt sich, ob selbst verrückt geworden ist oder ob alle anderen um 
einen herum spinnen. Natürlich ist die Hürde für ausländische Fachkräfte 
zu hoch angesetzt. Aber welcher erfahrene deutsche Arbeitnehmer bekommt 
die denn?

von Ich (Gast)


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Mag sein, dass die Hürde von 66k€/a (ohne Vorrangprüfung)zu hoch ist.
Die Im Gespräch befindlichen 40k€/a (ohne Vorrangprüfung) für 
Spezialisten ist deutlich zu niedrig.
Die Firmen, die europaweit keinen Kandidaten finden, werden diesen kaum 
dann weltweit finden.

Gute Leute muss man sich heranziehen und nicht eben mal weltweit 
anfordern (und anschließend wieder nach Hause schicken).

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Moin moin,

Norbert Kloiber schrieb:
> Laut Tagesschau haben wir derzeit einen Aufschwung (Eeperten sehen
> dagegen schon die Spitze und das Ende), 20% der Jugendlichen seien nicht
> ausbildungsfähig

Die 20% kommen in etwa hin. Allerdings gehen viele Unternehmen hier dazu 
über, die Defizite der Kandidaten dann selbst aufzuarbeiten.
Mittlerweile gibt es hier deutlich mehr Ausbildungsplätze als 
Jugendliche.

> und die armen Unternehmer leiden und leiden.

Naja - kann ich nicht behaupten :-)

> Der Gipfel: Von-Der-Leyen empfiehlt, auch denen eine Chance zu geben,
> deren Zeugnisse man nicht angesehen hat.

Was die Mutter der Nation empfiehlt, ist mir eigentlich ziemlich egal.
Dass Zeugnisse nur sehr begrenzte Aussagekraft haben, sollte jedem schon 
lange klar sein.

Defizite kann man bei entsprechender Motivation der Azubis in Rekordzeit 
aufholen (insbesondere bei Hauptschulabgängern). Viel wichtiger ist 
es, dass derjenige ins Team passt.

> Was ist das für eine Berichterstattung????????????

Zumindest ein Teil davon ist korrekt.

Chris D.

von Der E. (rogie)


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Ich schrieb:
> ..
> Gute Leute muss man sich heranziehen und nicht eben mal weltweit
> anfordern (und anschließend wieder nach Hause schicken).

Das kriegst du in einen BWL'er nicht rein. Der begreift diese Aussage 
nicht.

von Ich (Gast)


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Der Entwickler schrieb:
> Das kriegst du in einen BWL'er nicht rein. Der begreift diese Aussage
> nicht.

Eine Fachkraft mit den geforderten Kenntnissen kostet X€/a.
100 Fachkräfte mit den obigen Keenntnissen kosten 100*X€/a - 20% 
Mengenrabatt.
Wenn das nicht funktioniert ist nicht die Rechnung falsch, sondern die 
Politik, die unfähigen Bewerber, der Klimawandel, fehlende Flexibilität, 
der Papst schuld.

Aber zum Thema, Zeugnisse sagen nur begrenzt etwas über den 
Bewerber.aus.
Einfachste Rechnungen sollten drin sein.
Es ist eine Sache eine Fläche eines Tisches zu berechnen, eine andere 
diesen dann fachgerecht zu bearbeiten, lackieren, lasieren etc..
Ein Mathe Einser-Kandidat kann die Fläche im Schlaf ausrechnen, 
handwerklich und charakterlich kann das aber 'ne Pfeife sein.

von Michael S. (technicans)


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Ich schrieb:
> und anschließend wieder nach Hause schicken

Ne, die bleiben hier, weil die ja Wurzeln geschlagen haben,
bzw. schlagen werden.
Die bekommen hier H4 und stehen somit besser da als wie daheim.

Chris D. schrieb:
> Was die Mutter der Nation empfiehlt, ist mir eigentlich ziemlich egal.
> Dass Zeugnisse nur sehr begrenzte Aussagekraft haben, sollte jedem schon
> lange klar sein.

Ein richtiges idealistisches Herzchen bist du, zumindest wenn man glaubt
was du hier so propagierst. Wenn du dann wirklich mal Leute suchst und
dein Schreibtisch unter der Bewerberlast zusammen zu brechen droht,
dann schielst du wie alle anderen auch nur auf die Noten und dann
vergleichst du die noch mit deinen eigenen, damit du bloß keinen
einstellst der schlauer ist als du selbst.
Grundmenschliche Wesenszüge wirst auch du nicht ausschließen können, das 
würde ich dir nicht abkaufen.

von Bernd (Gast)


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Stellt Euch vor, es ist Aufschwung, es herrscht Fachkräftemangel und 
keiner geht hin.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael S. schrieb:

> Chris D. schrieb:
>> Was die Mutter der Nation empfiehlt, ist mir eigentlich ziemlich egal.
>> Dass Zeugnisse nur sehr begrenzte Aussagekraft haben, sollte jedem schon
>> lange klar sein.
>
> Ein richtiges idealistisches Herzchen bist du

Durchaus - ich bin nicht Unternehmer geworden, um möglichst viel Geld zu 
verdienen. Da kann man einiges anders machen als andere.

Ich bin ja auch so einer, der Mindestlöhne für richtig hält oder die 
gesetzliche Pflichtkrankenversicherung für alle fordert (ohne Unter- und 
Obergrenzen). Ich bin mittlerweile auch dafür, dass alle in die 
Rentenkasse einzahlen.

Nur weil man Unternehmer ist, mutiert man nicht zwangsweise zur 
asozialen Sau.

Und erfreulicherweise stehe ich z.B. mit Einschätzung der Notenrelevanz 
nicht alleine.

> Wenn du dann wirklich mal Leute suchst und
> dein Schreibtisch unter der Bewerberlast zusammen zu brechen droht,
> dann schielst du wie alle anderen auch nur auf die Noten

Dann hätte ich meinen ersten Mitarbeiter nicht eingestellt.
Da waren andere z.B. deutlich besser. Mir hat gerade gefallen, dass sein 
Lebenslauf nicht so aalglatt war.

> und dann
> vergleichst du die noch mit deinen eigenen, damit du bloß keinen
> einstellst der schlauer ist als du selbst.

Darüber sagen Noten nichts aus. Zumal meine Noten nie soooo toll waren - 
mich da zu "überflügeln" sollte nicht so schwer sein.
Aber ich hab auch Info studiert, mein Angestellter nicht. Wirklich 
vergleichen kann man das eh nicht. Und natürlich kann er vieles deutlich 
besser als ich - dafür hab ich ihn ja eingestellt!

Es gibt sicherlich Chefs, die ihr Selbstbewusstsein über ihre Position 
definieren und alles abwürgen, was sich ihnen von unten nähert (habe ich 
auch kennengelernt). Andere haben das nicht nötig.

> Grundmenschliche Wesenszüge wirst auch du nicht ausschließen können, das
> würde ich dir nicht abkaufen.

Grundlegender menschlicher Wesenszug ist, dass er sich unterscheidet :-)
Genau das macht den Charakter eines Menschen aus.

Es sind weder alle Arbeitgeber Arschlöcher noch alle Angestellten ein 
Musterbeispiel an Fleiß.

Chris D.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Ich schrieb:
> Mag sein, dass die Hürde von 66k€/a (ohne Vorrangprüfung)zu hoch ist.

Diese "Hürde" wurde absichtlich in der Vergangenheit "so hoch" gesetzt, 
damit es sich die heimischen Arbeitgeber nicht zu leicht machen konnten, 
im Ausland technisches Personal zu rekrutieren. Das war absolut richtig 
so, denn erfahrene Leute, z.B. in der Entwicklung, tragen enorm zum 
Gewinn eines Unternehmens bei, auch wenn Manager bis dato noch immer 
glauben, sie seien die eigentlichen Leistungsträger. Dem widerspricht 
aber das derzeitige Gejammer über die angeblich fehlenden Fachkräfte, 
was -wenn es denn stimmen würde- ja gerade bestätigt, dass OHNE 
Ingenieure GAR NICHTS geht und auch die dicke Kohle nicht mehr verdient 
werden kann.

66.000,-€ sind für einen erfahrenen Entwickler in der Produktentwicklung 
sicher nicht zu viel, gemessen an dem, was ein Kaufmann bei der 
Vermarktung an Boni und Provisionen alles einstreicht. Sicher muss man 
hier differenzieren, wie viel Gewinn gemacht wird, wie groß das 
Unternehmen ist, ob AG oder kleiner Mittelständler. Grundsätzlich 
schützte aber bis dato die 66k-Grenze den deutschen Ingenieur/Techniker 
vor einem Überangebot.
Mit dem Wegfall der 40.000,-€ - Grenze dürfte auch dieses 
Ingenieursgehalt wegfallen, vorausgesetzt, die erfahrenen Leute aus dem 
Ausland kämen denn nach Deutschland. Das Ergebnis wäre dann das 
befürchtete Lohndumping der deutschen Fachkräfte, wobei ALLE 
Gehaltsgruppen über 40k betroffen wären.

Es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass die dumme Politik bei der 
Angstmacherei der Arbeitgeber einknickt, dafür sind unsere 
"Spitzenpolitiker" einfach zu inkompetent.

Die Arbeitgeber haben noch vor ein paar Monaten angenommen, dass der 
große Ansturm an Fachkräften aus dem Osten passieren würden, als die 
gesetzliche Grundlage dafür geschaffen wurde. Dieser blieb aber aus, 
weshalb man ein zweites Mal zu Frau Merkel ging, um die 40k-Grenze für 
alle ausländischen Fachkräfte zu senken.
Ich denke, auch jetzt wird der Ansturm ausbleiben, denn ein indischer 
Ingenieur sieht keinen Anreiz als Arbeitssklave nach D zu kommen, wenn 
er selbst in der Heimat vergleichsweise mehr verdienen kann als hier.

Ansonsten wäre meine Antwort auf den Mist, den die Tagesschau einseitig 
berichtet, bombardiert deren Foren mit euren Beschwerden, und verschafft 
euch Gehör! Wehrt euch mit legalen Mitteln, ohne Widerstand wird sich 
nichts ändern.

Schönen Tag noch.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich bin ja auch so einer, der Mindestlöhne für richtig hält oder die
> gesetzliche Pflichtkrankenversicherung für alle fordert (ohne Unter- und
> Obergrenzen). Ich bin mittlerweile auch dafür, dass alle in die
> Rentenkasse einzahlen.

Sehe ich auch so.

Chris D. schrieb:
> Nur weil man Unternehmer ist, mutiert man nicht zwangsweise zur
> asozialen Sau.

Sicher genauso richtig. Das wäre eine unfaire Verallgemeinerung, gibt 
eben solche und solche.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Norbert,

> ... empfiehlt, auch denen eine Chance zu geben,
> deren Zeugnisse man nicht angesehen hat
geistiger Offenbarungseid einer gescheiterten Arbeits- und 
Bildungspolitikerin.

CDU, SPD, FDP und "Grüne" reagieren in Sachen Bildungspolitik wie 
Honecker und SED kurz vor den Montagsdemonstrationen:
1. "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs' noch Esel auf!"
2. Die Republikflüchtigen sind die Bösen.

Beides ist schlichte Inkompetenz, die an Bösartigkeit grenzt.


Begründungen unterscheiden Pöbelei von durchdachtem. Begründung für die 
Inkompetenz der Schulpädagogik im BRD-Land diese Symptome:

Originalton meines damaligen Mathelehrers: "Wolfgang, zu unserer Zeit 
hat das Lehren noch Spass gemacht. Wenn einer von euch mal Probleme 
hatte, dann hat man mit den Eltern einen Gesprächstermin vereinbart und 
Lehrer und Eltern das Kind haben das Kind gemeinsam aus der Patsche 
gezogen.
Aber die armen Kollegen von heute - wenn sie die Eltern anrufen, machen 
die sofort Schulterschluss mit ihrem Zögling gegen die 'bösen 
Pädagogen', geben der Schule die Schuld und schalten den Rechtsanwalt 
ein."

Originalton eines Mitabiturienten zum Thema "Mobbing in der Schule", 
heute selbst Lehrer: "Wolfgang, ich bin doch nicht verantwortlich für 
meine Schüler! Schon gar nicht für die Schüler anderer Klassen. Was die 
in der Pause treiben, was geht mich das an?"

Originalton meiner Cousine, Potsdamer Gewächs, auch Lehrerin, zum selben 
Thema: "Wir haben kein Problem mit Mobbing. Allerdings, wer aus dem 
Kollegium wo auch immer ein Fehlverhalten sieht, der schreitet sofort 
ein. Das ist selbstverständlich."

Wie vermittelt die Katzenmama ihren Kinderchen den Wert 
"Stubenreinheit"?
In den ersten Tagen nach der Geburt schleckt sie die ab. Wenn ein Kind 
beweglich ist, bemerkt sie, wann es einen Druck verspürt in Blase oder 
Darm. Dann trägt sie es zum Katzenklo oder stupst es dorthin. Nach 
wenigen solcher unpädagogischen Hilfen hat das Kleine den Zusammenhang 
begriffen zwischen innerem Druck, und was dann zu tun ist, wo die 
Sch....e hin gehört.
Was wäre wohl, würden Lehrpläne Einzug halten im Katzenkorb? Was wäre 
wohl, wenn die Katze nicht mehr sofort reagieren dürfte, sobald es einem 
ihrer Kinder drückt, sondern warten müsste, bis auf dem Lehrplan für 
alle ihre Kleinen gleichzeitig "Katzenklo" steht?
Die Kleinen wären völlig verdreckt, manche wären irritiert, warum sie 
hin- und her transportiert werden, obwohl sie sich doch gerade entleert 
haben. So lernt man nix.

Ich halte die Verantwortungsphobie meines ehemaligen Klassenkameraden 
und seiner Kollegen für ein Verbrechen an a) der Jugend und b) an der 
Zukunft.
Die Pädagogik darf kein Schutzgebiet für Verantwortungsscheue sein.

Ciao
Wolfgang Horn

von Paul (Gast)


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>>Der Gipfel: Von-Der-Leyen empfiehlt, auch denen eine Chance zu geben,
>>deren Zeugnisse man nicht angesehen hat

>Hallo? Katz im Sack kaufen? Sozialismus^3? Ah so, unser Zensursula hat
>das von sich gegeben.

Sozialismus? Zumindest in der DDR gab es Einheitslehrpläne und 
-prüfungen. Da war es viel schwerer, irgendeine Note oder einen Abschluß 
zu ergaunern. Auch irgendwelche Schnellpressungen (wie im Parallelthread 
"Vom Meister zum Master") gab es da kaum. Insgesamt war das 
Bildungssystem gerechter. Wenn ein bestimmter Titel draufstand, war da 
zu 95% auch genau das drin.

Bei dem Fachkräftemangelgesabbel geht es um die Einführung eines 
Maximallohnes. Bis jetzt galt eine obere Grenze von 60k€. Die weicht man 
gerade auf 40k€ auf. Das sind für einen Ingenieur Einstiegsgehälter. 
Herr Tillig und auch Herr Brüderle begründen das damit, daß sich 60 k€ 
gerade die ostdeutschen Betriebe nicht leisten können. Bitte schön, wenn 
ich mir keinen Mercedes leisten kann, senkt da auch keiner die Preise. 
In Zukunft wird jeder (erfahrene) Ingenieur zu hören bekommen: "Entweder 
Sie geben sich mit 40 k€ zufrieden oder wir holen einen aus dem 
Ausland." An die Mindestlöhne geht keiner ran, aber bauernschlau 
Maximallöhne einführen, da sind sie ganz fix. Für diesen Lohn dürfte 
keiner mehr studieren gehen, da sollen sie doch die "Experten" aus dem 
Ausland holen. Aber vielleicht ist das auch denen zu wenig und sie 
fahren gleich durch bis Great Britain.

von Thomas1 (Gast)


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Michael Lenz schrieb:
> Und von kräftigen Reallohnsteigerungen sind wir auch
> noch ein gutes Stück weg.

Dafür bekommen Abgeordnete mehr Geld.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,770879,00.html

von 45455 (Gast)


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Ich freu mich schon darauf, wenn massenweise ausländische Fachkräfte 
eingestellt werden, um die Personalkosten zu drücken und hinterher geht 
in den Firmen gar nix mehr, weil niemand mit dem anderen kommunizieren 
kann bzw. nichtmal die Amtssprache (deutsch) beherrscht.

Die nächste Krise kommt bestimmt. Wie schnell das gehen kann, sah man 
2008 und 2009. Da ist der Fachkräftemangel ganz schnell vom Tisch.

Man muss sich nur fragen, warum Politiker beim erstbesten Aufschwung 
davon ausgehen, dass dieser gleich mehrere Jahre anhält. 2009 verhängte 
die Industrie flächendeckend Einstellungstopps.

Die Regierung stolpert von einem Fettnäpfchen ins andere.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Nur zur Klarstellung:

Habe persönlich nichts gegen ausländische Fachkräfte, wenn gleiche 
Bedingungen für sie wie für deutsche gelten.

Unsere Regierung arbeitet aber genau am Gegenteil, weswegen sich mein 
ganzer Unmut gegen diese richtet, nicht gegen ausländische Mitarbeiter.

In diesem Sinne ein friedliches Miteinander. Rassismus, Ausländerhass 
und Gewalt lösen keine Probleme, sondern schaffen sie erst. Das hat die 
Geschichte mehr als einmal gezeigt. Wir sollten daraus lernen.


Schönen Tag noch.

von Michael (Gast)


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Norbert Kloiber schrieb:
> Was ist das für eine Berichterstattung?

Die Massenmedien sind das Sprachrohr der Großindustrie und Banken. Damit 
erklärt sich fast alles.

von PostMortem (Gast)


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Paul schrieb:
> Insgesamt war das
> Bildungssystem gerechter. Wenn ein bestimmter Titel draufstand, war da
> zu 95% auch genau das drin.

Solche DDR-Vergleiche kann ich persönlich ja gar nicht haben...denn wir 
wissen ja alle auch, was da ganz und gar nicht gerecht und gut war...

von Aufklärer (Gast)


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> 66.000,-€ sind für einen erfahrenen Entwickler in der
> Produktentwicklung sicher nicht zu viel,

Definitiv nicht. Im Gegenteil, dass ist guter Durchschnitt für einen 
guten und erfahrenen Ingenieur.

Es geht ja hier um die Behauptung, dass man weltweite Spezialisten 
einstellen muss, weil es in Deutschland keinen gibt. Das ist lächerlich, 
dann mit einem Gehalt von 66k reicht man noch nicht einmal in das obere 
Viertel der deutschen Ingenieure hinein. Eine Fachkraft, die so 
spezialsiert und gut ausgebildet ist, sollte sich in der 90%-100% Region 
bewegen. Dort sieht aber schon der Tarifvertrag 70k++ vor.

Und die Guten Firmen zahlen das auch.

Das Problem ist, dass nun Billiganbieter und Dienstleister sich mit 
deutschen Topleuten billig versorgen können, indem sie ihnen Jobs und 
Minigehalt anbieten und gleichzeitig den virtuellen Billigausländer 
dagegen halten, der die Stelle alternativ bekäme. Das wird schlimm, wenn 
demnähst wieder mehr Ingenieure von Arbeitslosigkeit betroffen sind, 
wenn es wieder runter geht.

Ich persönlich glaube nicht, dass viele Firmen so dumm sind, so jemanden 
für z.B. 50k einzustellen, weil einerseits die eigenen Leute rebellieren 
und ihn schneiden werden (was ja schon vorgekommen ist) und andererseits 
die Gefahr besteht, dass der schnell zu 55k zu der nächsten Firma 
springt.

Gleichwohl wird das irgendwo schon passieren und auch ein wenig zur 
Lohnsenkung beitragen, aber der Effekt wird Jahre benötigen. Die 
etablierten sind kaum betroffen. Das einzige, was direkt passiert, ist, 
dass die Personalheinis genauer abwägen, ob man jemanden einstellt, und 
sie erst mal rumgucken, ob man nicht einen Billgheini aus Polen bekommen 
kann. Damit wird es noch schwerer, als gekündigter Topmann noch irgendwo 
unterzukommen oder bei Verhandlungen höhere Gehälter durchzusetzen.

Aber es wird einfacher, als Selbständiger in den nächsten Jahren zu 
Projekten zu kommen, weil die Diskrepanz von PA-Vorstellung und 
PL-Wunsch noch größer wird.

Und, es ist auch nötig, selbständig zu sein, da man nicht in die 
Rentenversicherung einzahlen darf, denn die wird Probleme bekommen, wenn 
die Spitzenverdiener abgesenkt und limitiert werden. 40k statt 60k 
bedeuten ja auch 4k weniger für die RV und sogar 1.5k weniger für die 
KV.

von Aufklärer (Gast)


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> Herr Tillig und auch Herr Brüderle begründen das damit, daß sich
> 60 k€ gerade die ostdeutschen Betriebe nicht leisten können.

Unfug! Warum sollten sie das nicht? Das, was Ingenieure produzieren, 
wird weltweit und bundesweit verkauft und erzielt den Marktpreis, egal 
wo es produziert wird. Wäre mir neu, dass die Produktionskosten in 
Ostdeutschland höher sind, sodass an den Ingenieuren gespart werden 
muss.

Der Brüderle quatscht den gnzen Tag nur dummen Unfug! Das muss mal 
deutlich gesagt werden. Der Typ ist eine Schande für die FDP!

von Dipl.-Ing. (Gast)


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Aufklärer schrieb:
> Der Brüderle quatscht den gnzen Tag nur dummen Unfug! Das muss mal
> deutlich gesagt werden. Der Typ ist eine Schande für die FDP!

Genau, ich wär schon froh, wenn ich das Genuschel von dem Typ überhaupt 
mal
verstehen könnte! Ehrlich, die meiste Zeit sitze ich vor der Kiste und 
frage mich nachher: "watt hat der Typ jetzt gesagt?" :-))))))


LOL :-))))

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Aufklärer schrieb:
> Wäre mir neu, dass die Produktionskosten in
> Ostdeutschland höher sind, sodass an den Ingenieuren gespart werden
> muss.

Sie sind niedriger weil jede Zulieferfirma auch niedrigere Lohnkosten 
hat.
Die Chefs wissen das und nutzen es aus.
Viele Leute stehen in strukturschwachen Regionen vor der Frage: 30 k 
oder HIV - wenn die Familie und das Haus den Umzug verweigern.

von Wilhelm F. (Gast)


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Das Ding mit dem niedrigeren Lohnniveau im Osten ist ein Witz. Sie 
verkaufen global, produzieren sogar billiger, und die höhere Differenz 
stecken sich die Oberen in den Säckel. Gewußt wie.

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