Forum: Offtopic Symptom für Desinteresse und Unwissenheit.


von Vollblutakademiker (Gast)


Lesenswert?

Ich bin Informatiker. Ich musste in den letzten Wochen erfahren, dass 
manche Diplom-Informatiker zögern, wenn sie Pioniere der Informatik 
nennen sollen oder berühmte Leute, die sich in der Informatik verdient 
gemacht haben. Das sind dann die Momente, in denen ich 
kulturpessimistisch werde. Nach Zögern wird dann von dem einen oder 
anderen der Name Turing genannt. Das ist peinlich. Während meines 
Studiums kam man um bestimmte Namen gar nicht herum, weil wichtigste 
Sätze, Algorithmen und Thesen nach diesen berühmten Leuten benannt sind. 
Dijkstra-Algorithmus, Churchsche These, Gödelscher 
Unvollständigkeitssatz, Kruskal, Prim, Floyd-Warshall, Ford-Fulkerson. 
Und dann die Themen, die man in jedem Informatikstudium anreißt.

Bei Datenbanken hat man mit Edgar Codd zu tun. Wer den Namen nicht 
kennt, hat dann nicht aufgepasst. Theoretische Informatik: Turing, 
Church und Gödel. Technische Informatik: von Neumann, Zuse.

Korrigiert mich, wenn ich falsch liegen sollte, aber bei vielen scheint 
keine rechte Leidenschaft zum gewählten Studienfach zu bestehen. Einige 
verwechseln das Studium sogar mit Schule, freuen sich über "Hitzefrei" 
und lernen nur das, was prüfungsrelevant ist und in den Folien steht.

von wrg (Gast)


Lesenswert?

es versucht eben nicht jeder mit namedropping zu beeindrucken

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Juri Parallelowitsch returns?

Ja, es mag wohl leider Leute geben, denen die Hintergründe ihres Fachs 
egal sind, die machen nur Tagesgeschäft. Ist halt so. Die machen die 
Standardaufgaben. Ist OK. Bleiben die besseren, fordernden Happen für 
dich.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


Lesenswert?

Vollblutakademiker schrieb:
> wenn sie Pioniere der Informatik
> nennen sollen

@Turing: Logiker, Mathematiker und Kryptoanalytiker.
@Dijkstra: Ursprünglich Mathematik und theoretische Physik
@Gödel: Mathematiker und Logiker

... die Liste ließe sich noch fortsetzen... die meisten berühmten 
"Informatiker" waren ursprünglich in anderen Fächern tätig. Und bloß 
weil jemand ein paar Namen aufzählen kann heißt das noch lange nicht 
dass man sich mit irgendwas "identifizieren" kann.

von Marek N. (Gast)


Lesenswert?

Also mir wäre jetzt Leibnitz, Babbage und Zuse eingefallen.
Evtl. Ken Thompson, Richard Stallman und meinet wegen noch Linus 
Thorwalds.
Achso, nicht zu vergessen Käpn't Hagbard Celine ;-)

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Läubi .. schrieb:
> ... die Liste ließe sich noch fortsetzen... die meisten berühmten
> "Informatiker" waren ursprünglich in anderen Fächern tätig.

Kunststück bei so einer jungen Wissenschaft...

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Ich riskiere es mal:
"Bill Gates" ;)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Lesenswert?

Hehe, dann aber auch "The great and Powerful Woz" (um mal Big Bang 
Theory zu zitieren).

Steve Wozniak. Hat aber genau wie Bill Gates keinen wirklich 
wissenschaftlichen Vorschub gebracht in der Richtung. Also eher eine 
Schande die an der Seite der oben erwähnten Personen zu nennen.

von Bernhard B. (schluchti)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> Ich riskiere es mal:
> "Bill Gates" ;)

Na dann werf ich doch gleich mal Steve Jobbs hinterher ;)

Natürlich: Heinz Zemanek

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

Ich hab auch Informatik studiert, aber mir sind die Namen ebenfalls 
sowas von schnurz ...

"meine Fachseite" kann ich eher damit beeindrucken, daß ich trotz 
widrigster Umstände das Projekt noch einigermaßen in Zeit und mit den 
vorhandenen personellen und/oder monetären Ressourcen gerettet habe.

Da sind Escher, Gödel und Bach sowas von Piep-egal, es sind "andere" 
Qualitäten gefordert als irgendwelche verstorbenen Leute zu benennen.

Der Namen des (lebenden) Technikers/Supporters/Proggrammiers zu kennen, 
ist viel wichtiger, denn der kann am Samstag abend die gecrashte 
Datenbank oder den halbtoten Hardware-Hobel wieder aufrichten, damit wir 
am Monatg ein wieder halbwegs lauffähiges System haben!

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> Der Namen des (lebenden) Technikers/Supporters/Proggrammiers zu kennen,
> ist viel wichtiger, denn der kann am Samstag abend die gecrashte
> Datenbank oder den halbtoten Hardware-Hobel wieder aufrichten, damit wir
> am Monatg ein wieder halbwegs lauffähiges System haben!

Und welche Halbwertszeit hat dieses Wissen? ;-)

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


Lesenswert?

Ihr habt von Neumann vergessen. Ich hatte als Ing. ein Semster 
Geschichte der Informatik - die überflüssigste Vorlesung die ich je 
gehört habe.
Besser wäre gewesen C++ für Ingenieure. Darüber könnte ich mich heute 
noch aufregen, denn so musste ich mir das mühsam selbst erarbeiten.

Die Informatiker welche Geschichte geschrieben haben waren zumeist 
Mathematiker. Irgendwelche Unternehmer wie Gates in der Reihe zu nennen 
ist zumindest fragwürdig.

Der Vergleich zwischen diesen Leuten und den heutigen Informatikern ist 
wie der Vergleich zwischen Physikern die Anfang des Jahrhunderts 
bahnbrechendes geschaffen haben zu den heutigen Ingenieuren.

Der Informatiker (Techniker) ist nichts anderes als ein 
hochspezialisierter Ingenieur. Daher auch mal der Vorschlag Dipl.-Ing. 
(Inf.) - scheiterte aber daran das der Informatiker nix von Chemie 
versteht und daher eben kein Ingenieur ist.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?


von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Ein Name ist überhaupt noch nicht gefallen:

Donald E. Knuth

Den muss man kennen!

Was ist mit Kernighan&Ritchie, Nikolaus Wirth, ...

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


Lesenswert?

ok überlesen

von J.-u. G. (juwe)


Lesenswert?

Hiermit möchte ich den Vorschlag von Falk

Falk Brunner schrieb:
> Juri Parallelowitsch

aufs kräftigste unterstützen.

Immerhin handelt es sich um ein prominentes Mitglied dieses Forums! 
Leider ist er in letzter Zeit hier nicht mehr in Erscheinung getreten. 
Wahrscheinlich fordert ihn seine Tätigkeit als Pionier zu sehr.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


Lesenswert?

J.-u. G. schrieb:
> Hiermit möchte ich den Vorschlag von Falk
>
> Falk Brunner schrieb:
>> Juri Parallelowitsch
>
> aufs kräftigste unterstützen.
>
> Immerhin handelt es sich um ein prominentes Mitglied dieses Forums!
> Leider ist er in letzter Zeit hier nicht mehr in Erscheinung getreten.
> Wahrscheinlich fordert ihn seine Tätigkeit als Pionier zu sehr.

Wenn es nun Juri wäre, müsste man Ihn doch typischerweise erkennen - am 
bessten wir fragen mal den Trolljäger, der müsste es doch wissen.
Am plenken, der Art der Zeichensetzung oder an was auch immer...

Ist der TO Juri? (Wir vermissen Juri)
(oder bin ich Juri - lach)

Sag mal?

(Wer ist Fantômas)

von Daniel C. (ben_dan)


Lesenswert?

Vollblutakademiker schrieb:
> Ich musste in den letzten Wochen erfahren, dass
> manche Diplom-Informatiker zögern, wenn sie Pioniere der Informatik
> nennen sollen oder berühmte Leute, die sich in der Informatik verdient
> gemacht haben.

Ich glaube, du hast oben Bill Gates vergessen...

(duck und wech ;O)))

von Mike S. (drseltsam)


Lesenswert?

Ach, was für ein Quark! Man kann sich immer auf irgendein Detail 
konzentrieren und daraus generelle Aussagen ableiten. Bringt nur nix. 
Bevor ich jemanden als dumm abtue, sollte ich uU erstmal schauen, was er 
denn so schafft. Denn das zählt am Ende, nicht ob er von Weizäcker 
kannte.

von P. M. (o-o)


Lesenswert?

Ist doch ein generelles Problem (oder nennen wir es besser "Thema"): Die 
einen interessiert bloss, wieviel Tagwerk sie am Abend sehen können. Die 
anderen interessieren sich eher für eine wohlgebaute Bildung mit viel 
Hintergrund- und Allgemeinwissen.

Schlussendlich braucht es sowohl Denker als auch Macher. Leider werden 
diese beiden Richtungen nur zu gerne gegeneinander ausgespielt, 
Stichwort Theoretiker vs. Praktiker.

Es ist aber schon schick, wenn man mit Hintergrundwissen aufwarten kann. 
Geschichte, Biografie, Zitate usw.

von Guido B. (guido-b)


Lesenswert?

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Ein Name ist überhaupt noch nicht gefallen:
>
> Donald E. Knuth
>
> Den muss man kennen!
>

Aber hallo, recht jung halt noch ;-), aber Globalexperte.
> Was ist mit Kernighan&Ritchie, Nikolaus Wirth, ...

Naja, K&R haben eine bescheidene Leistung abgeliefert, typisch
Ing. halt. Wirth steckt in der Didaktikecke, die grundsätzlich
nierdergemacht wird (meist zu Recht. Ausnahmen bestätigen die
Regel).

P. M. schrieb:
> Schlussendlich braucht es sowohl Denker als auch Macher. Leider werden
> diese beiden Richtungen nur zu gerne gegeneinander ausgespielt,
> Stichwort Theoretiker vs. Praktiker.
>
Das ist ja nur Geplenkel, in der Praxis schätzen sich beide Gruppen. Die
Frage ist immer nur: wer bezahlt was.

> Es ist aber schon schick, wenn man mit Hintergrundwissen aufwarten kann.
> Geschichte, Biografie, Zitate usw.

Es ist auch wichtig, wenn man das Wissen an folgende Generationen
weitergibt. Das ist nicht auf Bäumen gewachsen, die Leute waren
richtig gut!

von P. M. (o-o)


Lesenswert?

Guido B. schrieb:
> P. M. schrieb:
>> Schlussendlich braucht es sowohl Denker als auch Macher. Leider werden
>> diese beiden Richtungen nur zu gerne gegeneinander ausgespielt,
>> Stichwort Theoretiker vs. Praktiker.
>>
> Das ist ja nur Geplenkel, in der Praxis schätzen sich beide Gruppen.

Wenn man sich die Diskussionen Uni vs. FH, Ausbildung vs. Studium etc. 
anhört, komman an dieser Aussage schon Zweifel auf... Liegt aber 
vermutlich auch an der unterschiedlichen Wertschätzung in Statusfragen 
wie Geld, Karriere und Ansehen bei letztenendes gleichem Einsatz.

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Michael Lieter schrieb:

> Die Informatiker welche Geschichte geschrieben haben waren zumeist
> Mathematiker.

Das liegt in der Natur der Sache, denn die grössten Sprünge macht man am 
Anfang. Und zu diesem Zeitpunkt gab es keine formelle Ausbildung zum 
Informatiker. Die ersten Christen waren ja seltsamerweise auch durchwegs 
Konvertiten.

von Hagen R. (hagen)


Lesenswert?

Vollblutakademiker schrieb:
> Sätze, Algorithmen und Thesen nach diesen berühmten Leuten benannt sind.
> Dijkstra-Algorithmus, Churchsche These, Gödelscher
> Unvollständigkeitssatz, Kruskal, Prim, Floyd-Warshall, Ford-Fulkerson.
> Und dann die Themen, die man in jedem Informatikstudium anreißt.
>
> Bei Datenbanken hat man mit Edgar Codd zu tun. Wer den Namen nicht
> kennt, hat dann nicht aufgepasst. Theoretische Informatik: Turing,
> Church und Gödel. Technische Informatik: von Neumann, Zuse.

Und warum hast du Claude Shannon vergessen (rip 2001 Alzheimer) ?! Den 
Vater der Informationstheorie, bitter ;)

Gruß Hagen

von Sven P. (Gast)


Lesenswert?

Manche Leute verwechseln auch einfach 'Informatik' mit 'Programmieren'.

Ich kenne studierte Informatiker, die zwar die kompliziertesten 
Algorithmen aufdröseln können, die aber nicht in der Lage sind, eine 
simple, offensichtliche Sicherheitslücke zu erkennen, ums mal zu 
verdeutlichen.


Ist in anderen Fächern aber genauso. Ich studiere Elektrotechnik an 
einer FH. Passive Bauelemente stehen nicht mehr auf dem Lehrplan.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

>Ich studiere Elektrotechnik an
>einer FH. Passive Bauelemente stehen nicht mehr auf dem Lehrplan.

WAS?
An welcher FH studierst du, damit ich andere davon abraten kann?

Passive Bauelemente sind überall Thema, was im Entferntesten mit 
E-Technik zu tun hat. Das kommt sogar schon in der Schule 
(Physikunterricht).

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Sven P. schrieb:
> Ich studiere Elektrotechnik an einer FH. Passive Bauelemente stehen nicht
> mehr auf dem Lehrplan.

Stefan Helmert schrieb:
> WAS?

Vielleicht deswegen:

Stefan Helmert schrieb:
> Das kommt sogar schon in der Schule (Physikunterricht).

Warum das Ganze zweimal durchpauken?

Generell wird in den ersten Studiensemestern sehr viel Stoff aus der
Schule wiederholt. Warum eigentlich? Für das Studium ist Abitur oder ein
ähnlicher Abschluss Voraussetzung. Warum baut man im Studium nicht auf
diese Voraussetzungen auf, sondern tut so, als ob die Studenten nur den
Hauptschluabschluss hätten?

von D. I. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Generell wird in den ersten Studiensemestern sehr viel Stoff aus der
> Schule wiederholt. Warum eigentlich? Für das Studium ist Abitur oder ein
> ähnlicher Abschluss Voraussetzung. Warum baut man im Studium nicht auf
> diese Voraussetzungen auf, sondern tut so, als ob die Studenten nur den
> Hauptschluabschluss hätten?

Weil das Abitur Ländersache ist, und die Lehrpläne auch Ländersache 
sind. Da aber die Leute von überall in Deutschland kommen, sollte man 
sie auf den gleichen Stand bringen (wird gemacht wenn natürlich auch 
sehr zügig innerhalb der ersten 4 wochen).
Dann gibts vielleicht noch Leute, die nicht auf einem nat. Gymnasium 
waren sondern auf einem humanistischem, aber sich dann trotzdem für eine 
technische Studienrichtung entscheiden.
So einfach ist das also nicht

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Im Studium werden die passiven BE aber tiefgründiger behandelt als im 
Gymnasium. Im Gymnasium hatte man eine Plattenfläche und einen 
Plattenabstand und sich gefreut, wenn man daraus die Kapazität 
ausrechnen konnte. Im Studium werden allgemeine Formen betrachtet und 
herumintegriert.

Dann kommt noch Induktivität ohne Kern, mit Kern, mit Luftspalt, feste 
Kopplung, lose Kopplung, Trafoersatzschaltbilder, verlustbehafteter 
Trafo, Schwingkreis (Resonanz- und Eigenfrequenz)...

Achja, dann war ja auch noch die Netzwerktheorie, komplexe Rechnung 
(Wechselstromtheorie), Laplacetrafo, Filtertheorie.

Die passiven BE sind zentraler Bestandteil mindestens der ersten 4 
Semester.

Wer dann noch behauptet:
> Ich studiere Elektrotechnik an einer FH. Passive Bauelemente stehen nicht
> mehr auf dem Lehrplan.

weiß vermutlich nicht dass ein Transformator, eine Leitung, ... passive 
BE sind.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Stefan Helmert schrieb:
> Wer dann noch behauptet:
>> Ich studiere Elektrotechnik an einer FH. Passive Bauelemente stehen nicht
>> mehr auf dem Lehrplan.
>
> weiß vermutlich nicht dass ein Transformator, eine Leitung, ... passive
> BE sind.

Wenn das alles komplett fehlen würde, wäre das tatsächlich schlimm. Ich
habe die Aussagen von Sven aber so interpretiert, dass es keine speziel-
le Vorlesung "Passive Bauelemente" mehr gibt, die Details solcher Bau-
elemente (eben das, was über das Schulwissen hinausgeht) aber schon noch
in anderen Vorlesungen vermittelt werden.

von Johannes O. (jojo_2)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Generell wird in den ersten Studiensemestern sehr viel Stoff aus der
> Schule wiederholt. Warum eigentlich? Für das Studium ist Abitur oder ein
> ähnlicher Abschluss Voraussetzung. Warum baut man im Studium nicht auf
> diese Voraussetzungen auf, sondern tut so, als ob die Studenten nur den
> Hauptschluabschluss hätten?

Es gibt an sich Studenten die (unter anderem!) einen Hauptschulabschluss 
haben. Danach haben diese eine Berufsausbildung mit Meister 
abgeschlossen und dürfen damit studieren. Gibt natürlich auch noch 
einige andere Möglichkeiten.
Dazu kommen auch noch Studenten aus anderen Bundesländern oder gar dem 
Ausland.
Generell sind zwar schon noch die Abiturienten die im eigenen Bundesland 
studieren in der Überzahl, aber ich kenne SEHR viele Studenten auf die 
das nicht zutrifft!
Grundlagen müssen also durchaus gelehrt werden wenn danach alle auf 
annähernd gleichem Stand sein sollen. Sonst kann man nicht anständig 
weitermachen.
Die meisten Grundlagen, die man z.B. ein halbes Jahr in der Schule 
gelernt hatte werden innerhalb von 1-3 Vorlesungen in der Uni 
wiederholt. Wir haben auch differenzieren in Mathe gehabt. Aber eben 
nicht wie in der Schule ein paar Wochen bis Monate lang, sondern genau 
in einer Woche! Genauso wie integrieren und ähnliches.

von Sven P. (Gast)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Wenn das alles komplett fehlen würde, wäre das tatsächlich schlimm. Ich
> habe die Aussagen von Sven aber so interpretiert, dass es keine speziel-
> le Vorlesung "Passive Bauelemente" mehr gibt, die Details solcher Bau-
> elemente (eben das, was über das Schulwissen hinausgeht) aber schon noch
> in anderen Vorlesungen vermittelt werden.

Das hast du ganz gut interpretiert.

In Werkstoffkunde kam ein winziger Abriss über Elkos (im Zusammenhang 
mit Dielektrika und Verlusten in selbigen). Ansonsten, klar. Ein 
Professor hat das mal ganz gut auf den Punkt gebracht: Wenn man ein 
gewisses Vorwissen nicht mitbringt, gehört man halt nicht an die 
Hochschule. Es geht an der Hochschule nicht darum, das Alphabet zu 
lernen und aus einem Frisör einen HF-Techniker zu machen.

Eine eigene Vorlesung über passive Bauelemente gibt es nicht mehr. 
Zumindest habe ich sie bis jetzt nicht gefunden. Natürlich wird der Kram 
ideal behandelt, also mit komplexer Rechnung, herumtransformieren und so 
weiter. Aber bis jetzt (4. Semester) fehlt für meinen Geschmack quasi 
jeder Bezug zum Bauelement.
Den Kondensator kann ich halt nicht kaufen. Den Widerstand auch 
nicht. Ein Abriss über Induktivitäten (s. Stefan Helmert) fehlt bisher 
gänzlich. Ok, Übersetzungsverhältnisse Strom/Spannung/Impedanz im 
idealen Transformator kam eine Dreiviertelstunde lang.

Mal gespannt, was noch kommt. Bin optimistisch...


Zumindest hab ich den Eindruck, dass vieles beim Bologna-Hirnfick 
verloren ging. Teilweise arbeiten die Professoren noch mit ihren alten 
(Diplom-)Skripten bzw. stellen das Material zur Verfügung. Da sieht man 
dann halt schön, was früher(tm) angesagt war, und was jetzt davon übrig 
ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Sven P. schrieb:
> Zumindest hab ich den Eindruck, dass vieles beim Bologna-Hirnfick
> verloren ging.

Naja, irgendwie muss der herbeigebetete sogenannte Fachkräftemangel ja 
schließlich erzeugt werden.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


Lesenswert?

Ich studierte auch Bachelor, aber ich hatte im 2. oder 3. Semester 
ausgiebig die Induktivitäten! (lose/feste Kopplung, verlustbehaftet, 3 
induktiv gekoppelte Spulen und das ganze Felderzeug; zu fast allem gab 
es Laborversuche)

Ist das etwa der Unterschied zwischen Uni und FH?

von S. B. (Gast)


Lesenswert?

> Nach Zögern wird dann von dem einen oder dann der Name Turing genannt. Das > ist 
peinlich.
Wieso ist das peinlich ?! Das ist der wichtigste Name überhaupt - ohne 
Alan Turings Glanzleistung wäre WK II etwas anders verlaufen ....

von Joachim .. (joachim_01)


Lesenswert?

Donald Duck.
In irgendnem Lustigen Taschenbuch hat er nen elektr. Helm auf und gibt 
Daten ein. SCNR.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.