Hallo Forum, ich bin im März 2012 Absolvent und man hat mir eine A13-Stelle (38,5h/Woche) als Projektingenieur für maximal 5 Jahre angeboten. Das wären Netto ca. 1850€ im ersten Jahr und ab den zweiten etwa 1950€. Zudem bestände evtl. noch die Möglichkeit eine Stelle in der Industrie anzunhemen mit etwa 46k€ Jahresgehalt (40h/Woche). Wie seht ihr die Lage? Öffentliche Stelle annhemen, dabei noch was lernen und einen ruhigen Tag haben oder Stelle in der hektischen Industrie annehmen und 300-400€ im Montat mehr bekommen... Was würdet Ihr machen? Gruß
A 13 ist Beamtenbesoldung und bedeutet selbst in der niedrigsten Untergruppe deutlich mehr als 2000 € netto/Monat. Da du was von 5 Jahren schreibst, geh ich davon aus, dass du nicht verbeamtet wirst. Ich frag mich zwar wie du dann auf A13 kommst, aber naja. Wenn du nicht verbeamtet wirst und quasi nur Angesteller im Öffentlichen Dienst bist, geh auf jeden Fall in die Industrie. Als Angestellter im ÖD sind die guten Zeiten vorbei. Außerdem hast du ja ein konkretes Angebot aus der Industrie. Mit 46k verdienst du da auch über 2000 € netto/Monat und sammelst gleichzeitig Berufserfahrung in der Industrie. Der Wechsel ÖD -> Industrie ist wesentlich schwieriger als von Industrie -> ÖD. BE im ÖD zählt in der freien Wirtschaft oft wenig. Also: Geh in die Industrie!
Geh nach Griechenland, denn da gibt es mehr Geld (inkl. 14. Monatsgehalt, Prämien usw).
unwissender schrieb: > Was würdet Ihr machen? Geld regiert die Welt. Gibt es keinen anderen Kriterien für eine Berufswahl?
Vielleicht meint er TVL E13, das ist bei uns die Standardeinstiegsstufe für wissenschaftliche Mitarbeiter hier an der Uni, da kämen die Beträge hin. Die gleiche Entscheidung hatte ich vor einiger Zeit auch: erstmal promovieren oder gleich in die Industrie. Industrie wären bei mir netto 400 Euro mehr gewesen im Monat, allerdings Umzug, höhere Wohnugskosten etcpp. hätten das alles relativiert, aber weil ich den Dr. machen möchte hab ich mich für die Uni entschieden und genieße erstmal noch 3-4 Jahre lang, dass ich meine Kollegen schon alle kenne, einen kurzen Anfahrtsweg habe und eine günstige große Wohnung habe.
Sicherlich habt ihr recht, ich meinte E13, nicht A13..... Naja, bei der E13-Stelle hätte ich täglich ca. 140km Fahrt, bei der Industrie etwa 250km.... --> E13-Stelle könnte man jeden Tag problemlos fahren, Industrie-Stelle nicht..... Weiß einfach nicht so recht was ich machen soll.....
Öffentlicher Dienst und 5 Jahre Perspektive ist doch schon mal nicht schlecht. Währenddessen kann man sich ja auch weiter orientieren, wenn man möchte. Oder erst mal in den ersten Job hinein schnuppern. In der freien Wirtschaft geht es bei der nächsten Krise wieder abwärts. Auch mit Kündigungen. Und die Krise kann schnell kommen. In längeren Zeiträumen kann man heute als AN sowieso nicht mehr planen. Es sei denn, man ist sehr sehr sehr gefragt, oder bei Großunternehmen mit Betriebsrat und Gewerkschaften im Boot.
unwissender schrieb: > Sicherlich habt ihr recht, ich meinte E13, nicht A13..... > > Naja, bei der E13-Stelle hätte ich täglich ca. 140km Fahrt, bei der > Industrie etwa 250km.... > --> E13-Stelle könnte man jeden Tag problemlos fahren, Industrie-Stelle > nicht..... > > Weiß einfach nicht so recht was ich machen soll..... UMZIEHEN!
unwissender schrieb: > Naja, bei der E13-Stelle hätte ich täglich ca. 140km Fahrt, bei der > Industrie etwa 250km.... > --> E13-Stelle könnte man jeden Tag problemlos fahren, Industrie-Stelle > nicht..... > > Weiß einfach nicht so recht was ich machen soll.... Genau umziehen! Es sei denn du hast eine sehr gute Verbindung mit Bus+Bahn oder kannst mit 2-3 Leuten eine Fahrgemeinschaft bilden. Bin eine Zeit täglich 120km gefahren, fast nur Autobahn, meist freie Fahrt. Es nervt und geht ans Geld.
140km täglich gehen mal eine Weile. Und zwar je 70km hin und zurück. Aber nur bei freien gut ausgebauten Straßen ohne Stadt- und Staugebiete. Da fährt man 45 Minuten eine Strecke. Bei 250km wird es langsam haarig. Frühere Kollegen reisten in der 4-er-Fahrgemeinschaft mal täglich 200km. Vom Geld, geteilt durch 4, ging das ganz gut. Ich weiß es nicht ganz genau im Detail, aber die Arbeitsagentur mutet sogar Hartzern zu, bis zu einem Tagespendelradius von 100km, auf jeden Fall aber bis 6 Stunden Fahrzeiten täglich, zur Arbeit hin und zurück zu reisen. Wenn sie das nicht machen, werden sie eben einfach bestraft.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Ich weiß es nicht ganz genau im Detail, aber die Arbeitsagentur mutet > sogar Hartzern zu, bis zu einem Tagespendelradius von 100km, auf jeden > Fall aber bis 6 Stunden Fahrzeiten täglich, zur Arbeit hin und zurück zu > reisen. Wenn sie das nicht machen, werden sie eben einfach bestraft. > Woher stammen diese Zahlen? Ich kenne eine 2,5 Stunden-Regelung für eine tägliche Gesamtfahrzeit vom Arbeitsamt. Mal abgesehen, das dem Beitrag-Autor das Arbeitsamt derzeit recht egal ist. Bei 70km einfache Entfernung ist man bei einem Auto schnell bei Betriebskosten von über 700€/Monat.
Ich schrieb: > Woher stammen diese Zahlen? Aus Sozialforen, wie z.B. Sozialticker.de.. Wenn du dir deine tägliche Depressionsportion abholen willst, schau mal rein. Sonst besser nicht. Aber das sollte hier wirklich keine Rolle spielen, da hast du Recht. Also lassen wir das mal besser. > Bei 70km einfache Entfernung ist man bei einem Auto schnell bei > Betriebskosten von über 700€/Monat. Dafür gibt es doch die Pendlerpauschale bei der Steuererklärung. Allerdings fehlen einem da wohl täglich 17km durch versteckte Schummelei.
Ich schrieb: > Bei 70km einfache Entfernung ist man bei einem Auto schnell bei > Betriebskosten von über 700€/Monat. 1.Der Benzinpreis steigt und die Entfernungspauschale bleibt "stabil". 2.Es ist nicht jeden Tag nur schönes Wetter. Für 700€ gibt es auch Wohnungen. 3.Die Fahrgemeinschaft funktioniert nur bei gleicher Arbeitszeit. 4.Man darf nicht nur das Geld sehen. Man sollte sich dabei auch wohl fühlen.
Doppelte Haushaltsführung kann man auch von der Steuer absetzen. Im Endeffekt dürfte das deutlich günstiger sein. Eine gute Zugverbindung geht natürlich auch, ist auf Dauer aber auch stressig.
Stefan L. schrieb: > Doppelte Haushaltsführung kann man auch von der Steuer absetzen. Im > Endeffekt dürfte das deutlich günstiger sein. 70km umzuziehen, ist kein größerer Akt. Das würde ich nach der Probezeit sofort in Angriff nehmen. Man bleibt damit immer noch gerade so gut in Reichweite zu all seinen sozialen Verbindungen. Die Dinge in der Steuererklärung, da ist man aber auch darauf angewiesen, daß diese absolut korrekt ist. Man braucht da schnell einen Steuerberater, der auch wieder Geld kostet. Sonst ist man schnell auch dem Wohlwollen eines Sachbearbeiters ausgesetzt, der mal was streichen möchte. Denn man geht ja eher als Bittsteller zum Finanzamt, da ist nichts von vorne herein garantiert, und läuft automatisch gut. Wie beim Arbeitsamt. Da hatte ich schon mal Ärger mit dem Reisekostenformular zu Vorstellungsgesprächen. Und ich bin darauf angewiesen. Wenn die sagen, da ist was falsch angekreuzt, gibts nichts, und man läuft 3 Monaten der Korrektur und der Erstattung hinterher. Und 200€ nicht haben, ist bei mir seeeehr viel Geld.
Auch die Sacharbeiter sind an Gesetze gebunden. Und gerade das Finanzamt ist bei so etwas eher unproblematisch. Viel falsch machen kann man da nicht, gerade wenn die Sachlage so eindeutig ist. Und wenn man sich unsicher ist: Ein Steuerberater ist auch nicht so teuer. Dafür holt er meistens ja noch ein bisschen mehr raus als man selbst.
Stefan L. schrieb: > Dafür holt er meistens ja noch ein bisschen mehr raus als man > selbst. So sollte das sein. Die Gebühr sollte sich mit Zusatzdingen, die man noch heraus holen könnte, wenigstens die Waage halten. Aber ich erlebte da auch schon absolut lustlose Pflaumen.
Öffentlicher Dienst ohne Dauerstellen ist der letzte Müll. Du kannst damit rechnen, dass Du da nicht froh wirst. Wenn der Vertrag ausläuft lassen sie Dich fallen oder jagen Dich jedes halbe Jahr von Stelle zu Stelle. Ich mach das gerade mit. Uni-Institut-Uni-Institut. Das ist mit Familie und auch so alles andere als lustig.
Stefan L. schrieb: > Auch die Sacharbeiter sind an Gesetze gebunden. Erzähl das mal den zehntausenden klagenden H4-Empfängern wo jeder zweite Recht bekommt. Solange die Sachbearbeiter für den Murks den sie da bearbeiten nicht persönlich gerade stehen wird sich kaum was ändern. Wilhelm Ferkes schrieb: > Und > 200€ nicht haben, ist bei mir seeeehr viel Geld. Das sind ja ganz neue Töne.
Michael S. schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> Und >> 200€ nicht haben, ist bei mir seeeehr viel Geld. > Das sind ja ganz neue Töne. Na, zum Verjuxen auf Spaßfahrten hab ichs immerhin nicht, wenn die Erstattung nicht funzt. Nebenbaustellen zum Geld ausgeben kann ich gerade nicht gebrauchen.
Michael S. schrieb: > Stefan L. schrieb: >> Auch die Sacharbeiter sind an Gesetze gebunden. > > Erzähl das mal den zehntausenden klagenden H4-Empfängern > wo jeder zweite Recht bekommt. Solange die Sachbearbeiter > für den Murks den sie da bearbeiten nicht persönlich gerade > stehen wird sich kaum was ändern. Wieviel Einkommenssteuer bezahlen denn die H4-Empfänger? Lese bitte meinen Beitrag nochmal.
Hallo, kann man eigentlich bei so einer öffentlichen Stelle verhandeln oder ist da grundsätzlich alles fest? Wo könnte man evtl. ansetzen zum Verhandeln? - Urlaubstage - Wöchentliche Arbeitszeit - Einstieg gleich in A13 Stufe 2 - ... Was denkt ihr - wie sind eure Erfahrungen? Danke & Gruß
unwissender schrieb: > kann man eigentlich bei so einer öffentlichen Stelle verhandeln oder ist > > da grundsätzlich alles fest? Ggf. kannst Du noch deine Arbeitsstunden verhandeln, Stichwort Teilzeit. Das war's.
Ich schrieb: > Ggf. kannst Du noch deine Arbeitsstunden verhandeln, Stichwort Teilzeit. > Das war's. Blödsinn. Natürlich kann man verhandeln. Ich konnte damals A14 in Stufe 3 raushandeln. Allerdings lief auch das Einstellungsgespräch perfekt, mit meinem Chef lag ich im Gespräch sofort auf Wellenlänge, direkt nach dem Gespräch hatte ich den Job - dabei war ich der erste Bewerber. Und ja, der Job ist klasse. Ich muss kein Millionär werden, dafür habe ich lieber viel Freizeit. Ich kann bis zu 24 Tage an Überstunden pro Jahr ansparen und die dann abfeiern. Und die Arbeitszeit flexibel in die Zeit zwischen 6.00 und 21.00 Uhr legen. Und beruflicher Stress oder Druck? Fehlanzeige!
Nerd No. 1 schrieb: > Ich schrieb: >> Ggf. kannst Du noch deine Arbeitsstunden verhandeln, Stichwort Teilzeit. >> Das war's. > > Blödsinn. Natürlich kann man verhandeln. > Ich konnte damals A14 in Stufe 3 raushandeln. Allerdings lief auch das > Einstellungsgespräch perfekt, mit meinem Chef lag ich im Gespräch sofort > auf Wellenlänge, direkt nach dem Gespräch hatte ich den Job - dabei war > ich der erste Bewerber. > > Und ja, der Job ist klasse. Ich muss kein Millionär werden, dafür habe > ich lieber viel Freizeit. Ich kann bis zu 24 Tage an Überstunden pro > Jahr ansparen und die dann abfeiern. Und die Arbeitszeit flexibel in die > Zeit zwischen 6.00 und 21.00 Uhr legen. > Und beruflicher Stress oder Druck? Fehlanzeige! Und das im Öffentlichen Dienst? Gruß
Hallo Forum, ich bins nochmal mit ner weiteren Frage an euch: Gestern hat mir jemand erzählt, dass man angeblich direkt in EG13 Stufe 2 einsteigen kann, wenn man bereits im öffentlichen Dienst arbeitet... Momentan arbeite ich seit etwa 14 Monaten auf einer EG10-Stelle. Wäre dass dann möglich? Die Tante in der Personalabteilung hat mir aber gesagt, dass man grundsätzlich immer in Stufe 1 einsteigt, wenn man in eine neue EG-Klasse kommt.... .. wer hat jetzt recht? Bin gespannt auf eure Antworten !! DANKE!!!
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