Hallo zusammen. Ich habe mir schon seit einiger Zeit überlegt, eine Art kleines Raketchen ins Weltall zu schießen, mit ein bisschen Elektronik drin um diverse Sensoren auszulesen (und evtl. die Daten per LW auf der Erde zu schicken). Ich habe ein Video gesehen, wo jemand eine Platine mit einem GPS-Modul, Sender und Kamera ausgestattet hat und diese per Wetterballon ziemlich weit steigen gelassen hat. Soweit, dass der Weltraum schon recht nah an Schwarz war. Ich glaub, als er Bilder ins Internet gestellt hat, hat ihn die Nasa kontaktiert und gefragt, wo die Bilder denn her kommen. Jedenfalls hatte ich mir gedacht, mit so einer "Technik" kann man ohne Treibstoff zu verbrauchen, ziemlich hoch steigen und erst, wenn er nicht mehr steigt, weil der Druck (oder Dichte?) im Ballon gleich des Außendrucks ist, kapselt man sein Fluggerät ab und steigt weiter. Dann hab ich weiter gedacht und mir überlegt, ob man sowas nicht mit einem Quadrokopter machen könnte. Ich weiß aber nicht, wie es dann weiter oben mit der Antriebseffektivität aussieht. Da im Weltraum ja ansich keine Luft ist, kann ich mir vorstellen, dass ein Propeller (oder 4) nichts bringt. Ich bin mir aber auch nicht sicher, wie das mit einem Brennstoffantrieb und einer kleinen Rakete aussieht, z.B. ob das für einen Hobby-Elektroniker machbar ist (natürlich mit Einarbeitung etc). Die "Großen" von der Nasa haben ja ordentlich Treibstoff mit, ich meine mal was gelesen zu haben, dass 80-90% des Startgewichts nur der Treibstoff ist. Aber ich hab weder Personen an Bord, noch viel Gewicht an Technik/Elektronik, keine speziellen (evtl schweren) Materialien, um das Innenleben vor Strahlung zu schützen und ich habe ja dann eine viel höhere Startposition, das zum Einen heißt, viel kürzerer Weg und zum Anderen, kleinere Erdanziehungskraft. Was denkt ihr darüber, wie könnte man so ein weiterfliegendes Fluggerät antreiben? Stimmt meine Annahme mit dem Propeller im All? Dazu, das ist erstmal eine theoretische Frage, also bitte keine Antworten wie "Das geht sowieso nicht mit annehmbarem Aufwand". Danke
Michael Skropski schrieb: > Stimmt meine Annahme mit dem Propeller im All? Ja, na klar. Wenn du keine Luft mehr um dich hast, kannst du rumfuchteln, wie du willst, es wird dich nicht weiter bewegen. ;-)
http://p56.de/ballonprojekt/ Die Wetterballons platzen üblicherweise in 20...30 km Höhe. Viele GPS-Empfänger sind z.B. auf max. 10 km beschränkt, hat wohl militärische Gründe.
Das Prinzip, erst hoch, dann aktiven Antrieb benutzen, ist durchaus vernünftig. Spart Luftwiderstand und ebendiese Höhe. Aber mit Propeller geht natürlich garnix, mit Luft arbeitender Treibstoff ebensowenig.
Ja, das geht, es gibt Leute die Raketen mit Ballons hochschleppen und zünden. Für Dich als Privatmann alleine ist das aber logistisch nicht zu stemmen. Du bräuchtest Jahre und viel Expertise. Es fängt schon damit an, dass man nicht einfach mal ein Raketentriebwerk bauen darf und geht damit weiter, dass auch Ballonstarts genehmigt werden müssen. Zu guter letzt musst Du auch die Landung bedenken. Das Restgewicht Deiner Rakete nach dem burn out dürfte noch mehrere Kilogramm betragen. Wenn da der Fallschirm versagt und das Ding in einer Stadt abstürzt, hast Du ein Problem. Genauso wenn sich Teile lösen oder es die Rakete im Flug zerlegt. Wäre nicht die erste. Wenn Du es also wirklich machen willst, zieh in die USA und da in die Wüste. Kurzum: vergiss es.
Die Nasa will ja auch einen stabilen Orbit erreichen, dafür muß das etliche Tonnen schwere Geschoss 5,4km/s oder so erreichen wenn ich mich recht erinnere. Wenn Du nur auf einer ballistischen Flugbahn möglichst weit nach oben willst kannst Du mit weniger Treibstoff höher kommen, Dein Geschoss wird dann aber zur Erde zurückfallen und wenn Du weit genug oben warst bzw. schnell genug, verglühen. Wenn nicht trudelt es langsam bis zum Aufschlag der Oberfläche entgegen. Von der Erde wirst Du als Bastler nicht so schnell weit genug weg kommen, daß die Erdanziehungskraft (bzw. Gravitation) merktlich sinkt. Ich denke die Auswirkungen von 30km Starthöhe haben da nur einen marginalen Effekt. Trotzdem ists schon krass welche Flughöhen diese selbstgebastelten Geräte erreichen. Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, daß man für diesen Kram eine Startgenehmigung braucht. Schließlich durchquert so ein Ballon den kompletten Luftraum der zivilen Luftfahrt, und ich jedenfalls möchte keine Fotoknipse mit 800 km/h relativer Geschwindigkeit ins Triebwerk bekommen. Oder daß sich der Rest des Ballons ums Leitwerk wickelt.
Ben _ schrieb: > Ich halte es aber für sehr wahrscheinlich, daß man für > diesen Kram eine Startgenehmigung braucht. Das ist nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher. Bereits bei so banalen Dingen wie dem Drachensteigenlassen oder diesen chinesischen Kerzenballons kann die Flugsicherung neurotisch werden. Anders mag das in luftfahrtfreien Regionen aussehen, allerdings: wo, außer vielleicht im Südpazifik, ist sowas?
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Das ist nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher. Bereits bei so banalen > Dingen wie dem Drachensteigenlassen oder diesen chinesischen > Kerzenballons kann die Flugsicherung neurotisch werden. Ich meine mal gehört zu haben erst ab 300Meter. Darunter erfasst eh kein Radar was. Rufus Τ. Firefly schrieb: > Anders mag das in luftfahrtfreien Regionen aussehen, allerdings: wo, > außer vielleicht im Südpazifik, ist sowas? Auf dem offenen Meer außerhalb des Hoheitsgebiet der jeweiligen Staaten könnte es einen rechtsfreien Raum geben, aber ich kann das nicht verbindlich sagen. Ben _ schrieb: > schnell genug, verglühen. Da müssten aber Geschwindigkeiten weit oberhalb der Schallgeschwindigkeit erreicht werden. Im Weltraum kann man nur Höhenstabilität erreichen wenn ein Objekt eine stabile Umlaufbahn erreicht wo die Zentifugalkräfte den Anziehungskräften entgegen wirken. Dazu ist eine definierte Geschwindigkeit notwendig. Mit kleinen Korrekturtriebwerken kann man dann die Umlaufbahn stabil halten. Allerdings ist da oben schon soviel Schrott das ein Crash ohne Navigationsdaten praktisch sicher ist. Das macht auch die Nasa völlig kirre. A. K. schrieb: > Das Prinzip, erst hoch, dann aktiven Antrieb benutzen, ist durchaus > vernünftig. Spart Luftwiderstand und ebendiese Höhe. Aber mit Propeller > geht natürlich garnix, mit Luft arbeitender Treibstoff ebensowenig. Da wurde und wird dran ja auch geforscht. Mir fallen dazu ein: Flüssigkeitsantrieb Feststoffantrieb Ionenantrieb Wasserstoffexplosionsantrieb (las ich heute was über die X-43, aber nur atmosphärischer Antrieb) Jeder Antrieb wird so seine Probleme haben und auch nicht überall einsetzbar sein. Jörg Wunsch schrieb: > Ja, na klar. Wenn du keine Luft mehr um dich hast, kannst du > rumfuchteln, wie du willst, es wird dich nicht weiter bewegen. ;-) Deshalb sind die raumtauglichen Systeme auch alle nach dem Rückstoß- Prinzip.
Michael S. schrieb: > Rufus Τ. Firefly schrieb: >> Das ist nicht nur wahrscheinlich, sondern sicher. Bereits bei so banalen >> Dingen wie dem Drachensteigenlassen oder diesen chinesischen >> Kerzenballons kann die Flugsicherung neurotisch werden. > > Ich meine mal gehört zu haben erst ab 300Meter. Darunter erfasst eh kein > Radar was. Nö. Bei Drachen z.B. ab 100m Leine und bei Fesselballons ab 30m Halteseil. Für Kerzenballons etc. darfst Du selber suchen: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/luftvo/gesamt.pdf Der Vollständigkeit halber hier noch das zugehörige Gesetz: http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/luftvg/gesamt.pdf
Ohne jetzt irgendwelchen Links gefolgt zu sein, die Fackelballons sind zumindest hier in Berlin inzwischen komplett verboten nachdem sie für einige Dachstuhlbrände verantwortlich sein sollen.
Dein erstes Problem, lange bevor Dein Schubtriebwerk zünden muss, ist die Temperatur. Minus 56°C sind für viele Dinge schon zu wenig. Dein zweites Problem lange bevor Dein Schubtriebwerk zünden muss, ist der Luftdruck. Der niedrige Druck führt dazu, dass diverse Sachen nicht mehr funktionieren bzw durch ihren Innendruck zerplatzen. Dein Drittes Problem lange bevor Dein Schubtriebwerk zünden muss ist die Strahlung. Konventionelles Schaltungsdesign und konventionelle Schirmung ist für die Intensität der Kosmischen Strahlung am Rande unserer Atmosphäre ungeeignet. Hast Du Deine Mindesthöhe erreicht und Dein Triebwerk gezündet, musst Du Deine Rakete steuern. Den Gefallen von alleine weiter ins All zu fliegen tut sie Dir nicht. Dabei sind, wie schon treffend bemerkt, alle Aerodynamischen Verfahren auf Grund des geringen / fehlenden Luftwiderstandes wirkungslos.
Glück für Wernher von Braun, dass er noch keine Internetforen kannte. Die hätten ihm glatt ausgeredet, was ihm im Alter von ganzen 22 Jahren gelang: Zwei Raketen namens "Max" und "Moritz" auf eine Höhe von 2.200 Meter zu bringen. Wieviel Simulation, Rechenpower, Mikroelektronik, GPS und sonstige moderne Errungenschaften hatte er damals wohl zur Verfügung? ;) Ich weiß, ich weiß, heutzutage sind wir alle mit Ängsten übersäht, die die schönsten Gedanken (wie hier ein kleines "Weltraumabenteuer" zu starten) bereits im Keim abtöten - Realisierung unmöglich, niet, niemals, never. So bleibt dann doch nur die Phantasie und die Erinnerung an jene, die noch ihren Mut ausleben durften - freilich nicht immer zum Wohle Aller und zum Teil mit unsäglichem Leid verbunden - aber dennoch eine gigantische Ingenieursleistung eines Einzelnen genialen Kopfes seinerzeit, die man heutzutage, wo dem Ideenreichtum enorme Ressourcen (tolle Materialien, quasi unbegrenzte Rechenleistung, enormes technisches Wissen und Recherchemöglichkeiten) zur Verfügung steht vergebens sucht und die nicht mal mehr ansatzweise gelingt. Über die Gründe dafür und ob das vielleicht gut oder sogar besser für uns alle so ist, darf jeder für sich mal bei Gelegenheit nachdenken. http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/BraunWernher/
Platinenschwenker .. schrieb: > Glück für Wernher von Braun, dass er noch keine Internetforen kannte. > Die hätten ihm glatt ausgeredet, was ihm im Alter von ganzen 22 Jahren > gelang: Zwei Raketen namens "Max" und "Moritz" auf eine Höhe von 2.200 > Meter zu bringen. Wieviel Simulation, Rechenpower, Mikroelektronik, GPS > und sonstige moderne Errungenschaften hatte er damals wohl zur > Verfügung? ;) So ist es :-) Er hatte in einem Interview auch gesagt, dass er froh ist, damals nicht gewusst zu haben, welche Unzahl an Problemen und Schwierigkeiten noch gelöst werden musste. Leider haben wir so jemanden heutzutage nicht mehr. Schön ist auch seine Rede anlässlich seines (letzten?) Besuchs hier in DE bei einer Einweihung einer Schule mit seinem Namen. Ah, hab's gefunden: http://www.wvbneuhof.de/unsere-schule/schulentwicklung/wernher-von-braun/besuch-wernher-von-brauns-1975.html > Ich weiß, ich weiß, heutzutage sind wir alle mit Ängsten übersäht, die > die schönsten Gedanken (wie hier ein kleines "Weltraumabenteuer" zu > starten) bereits im Keim abtöten - Realisierung unmöglich, niet, > niemals, never. So bleibt dann doch nur die Phantasie und die Erinnerung > an jene, die noch ihren Mut ausleben durften - freilich nicht immer zum > Wohle Aller und zum Teil mit unsäglichem Leid verbunden - aber dennoch > eine gigantische Ingenieursleistung eines Einzelnen genialen Kopfes > seinerzeit, die man heutzutage, wo dem Ideenreichtum enorme Ressourcen > (tolle Materialien, quasi unbegrenzte Rechenleistung, enormes > technisches Wissen und Recherchemöglichkeiten) zur Verfügung steht > vergebens sucht und die nicht mal mehr ansatzweise gelingt. Genau - man findet immer mehr Bedenkenträger und immer weniger Leute, es es einfach TUN, in eine Idee viel Arbeit, Zeit und Schweiß investieren. Deswegen sind mir diese Jungs hier auch so sympathisch: http://www.copenhagensuborbitals.com/ Mit der Flex an der eigenen Raketendüse - so muss es sein :-) Chris D.
Bloss weil man was machen "könnte" muss man das ja nicht machen wenn ausreichend Gründe dagegen sprechen. Und zum guten Herrn Braun: Ähm, ja wie viel Flugverkehr gabs denn Anfang der 30er Jahre den man da so "stören" konnte? Und wie schon erwähnt, wenn da mal sich was losreisst und "runterfällt" ist ja auch nicht ohne und das wurde ja damals sicher auch nicht so eng gesehen. Und in der verlinkten Bio steht ja auch drin das er das nicht als Einzelgänger aus der "Garage" raus gemacht hat wie ihm halt grad so war. Nicht das sich in 80 Jahren eventuell auch die gesetzliche Umgebung etwas geändert hat. Immer diese Strohmann-Argumente
Hinzu kommt, daß wenn man derartige Basteleien in Deutschland durchführt, es durchaus passieren kann, daß ein Rollkommando der Polizei vor der Tür steht und recht unwirsch um Einlass ersucht, wg. Terroristische Vereinigung etc. Da reicht ein hysterischer Nachbar, der was ins Telephon murmelt von wegen "junge Männer, sonst immer Killerspiele auf dem Computer, jetzt mit Raketen!"
Dave B. schrieb: > Bloss weil man was machen "könnte" muss man das ja nicht machen wenn > ausreichend Gründe dagegen sprechen. Es lassen sich immer haufenweise Argumente finden, etwas nicht zu tun. Es gibt aber leider immer weniger, die sagen: "Trotzdem!" > Und zum guten Herrn Braun: > > Ähm, ja wie viel Flugverkehr gabs denn Anfang der 30er Jahre den man da > so "stören" konnte? Und wie schon erwähnt, wenn da mal sich was > losreisst und "runterfällt" ist ja auch nicht ohne und das wurde ja > damals sicher auch nicht so eng gesehen. > > Und in der verlinkten Bio steht ja auch drin das er das nicht als > Einzelgänger aus der "Garage" raus gemacht hat wie ihm halt grad so war. Er wurde genauso belächelt und als Fantast abgestempelt wie viele andere, die ihre Ideen verfolgten. Und wenn man sich anschaut, welch jämmerliche Ausstattung der VfR damals hatte, dann kann man das durchaus als "Garagenverein" sehen. > Nicht das sich in 80 Jahren eventuell auch die gesetzliche Umgebung > etwas geändert hat. Genau das ist es, was ich meine: "Ja, neeee, das darf man nicht - ist verboten." Anstatt sich erst einmal an die technischen Probleme zu wagen, gibt es Paragraphen. Wenn das Ding soweit ist, wird sich auch eine Ausnahmegenehmigung finden lassen. Das geht ja bei Wetterballonen etc. auch. > Immer diese Strohmann-Argumente WvB ist ein sehr gutes Beispiel dafür, was Ausdauer und Begeisterung zu erreichen vermögen. Chris D.
Sehr amüsanter Thread :-) Noch amüsanter die Diskussion über WvB. Was dabei leider nicht erwähnt wurde ist, daß sich der gute Wernher (einschließlich des "Garagenvereins", bei dem immerhin Leite wie Nebel, Oberth und Braun dabei waren) eingehend mit der Materie und den damit verbundenen Problemen beschäftigt hatte. Ich finde es nicht falsch, den TE auf mit seinem Vorhaben verbundenen Schwierigkeiten und auch mögliche rechtliche Folgen hinzuweisen. Immerhin gibt es heute - wie schon oben angesprochen - deutlich mehr Luftverkehr und Satelliten als zu Brauns Zeiten, und damit eben auch mehr Regularien. Mag man gut finden oder nicht, aber so isses nun mal, und es wäre sehr kontraproduktiv, einem Bastleraspirant nur zu sagen "ach mach mal, haben die vor fast 100 Jahren ja auch einfach gemacht" ohne ihn auf mögliche Folgen seines Tuns hinzuweisen. Daß das alles nicht so einfach ist, wird er eh sehr schnell feststellen. Aber bis dahin sollte er nicht sich und vor allem nicht andere gefährden. Zoe
Wenn er es schafft mit Hausmitteln einen Koerper in 50km hoehe zu befoerdern, braucht er sich um die rechtlichen Folgen kaum Gedanken zu machen. Nach einem Du-du-du der Richter winkt sofort eine gute Stelle bei der Eads. vieleicht sollte er sich mal anschauen wie die Quassamraketen gemacht werden. Der Motor ist leicht herzustellen und ordentlich leistungsstark.
Mit dem Erfolg kann er eher gleich bei Space-X einsteigen, die bräuchten dringend Leute (im eigenen Haus) die sowas können :-) Abgesehen vom Antrieb braucht man natürlich noch so Kleinigkeiten wie eine Lageregelung, auch bei einem Feststofftriebwerk. Ich fürchte nur, daß das alles nicht bei einem "Du Du Du" eines Richters bleibt. Spätestens nach dem ersten Probelauf des Triebwerks im vorgartenlichen Prüfstand dürften einige Terrorbekämpfer recht bald vor der Tür stehen.... (Abgesehen von der Feuerwehr die die Nachbarhäuser gelöscht haben) Zoe
So manche frühen Erfindungen lassen sich später aufgrund der bösen Bürokratie und ihrer Vorschriften nur schlecht nachvollziehen. Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass man heute auch mit Marconis Löschfunkensender keine Begeisterungsstürme mehr weckt, sondern den Entstörtrupp.
Was willst du uns damit sagen? Dass man die Störung von Funkdiensten (und letztenendes auch von privaten Experimenten mit z.B. Funkmodulen) zu dulden hat, weil eine Person glaubt, sie müsse ein Experiment nachvollziehen, dessen Ergebnisse und Erkenntnisse seit Jahrzehnten bekannt sind?
John Drake schrieb: > Was willst du uns damit sagen? Dass man die Störung von Funkdiensten > (und letztenendes auch von privaten Experimenten mit z.B. Funkmodulen) > zu dulden hat, weil eine Person glaubt, sie müsse ein Experiment > nachvollziehen, dessen Ergebnisse und Erkenntnisse seit Jahrzehnten > bekannt sind? Nö, keineswegs. Hiermit reiche ich das {Ironie} Tag für die "böse Bürokratie" nach.
Vielleicht erstmal ein paar Grundfragen klären... Wie hoch will er denn hinaus? Wie lange soll das Triebwerk brennen und um welche Nutzlast reden wir? Ich glaub von Braun hatte viel mit Trägheitsnavigation gemacht. Was damals ging funktioniert heute auch noch. Damit ließe sich auf jeden Fall eine recht gerade Flugbahn realisieren.
> Zwei Raketen namens "Max" und "Moritz" auf eine Höhe von > 2.200 Meter zu bringen. Von Braun hat das aber sicher nicht aus Lust und Laune heraus gemacht, sondern sich zunächst die Grundlagen angeeignet. Und von 2200 Meter bis an die Grenze des Alls, ist schon noch ein schönes Stück. > Wieviel Simulation, Rechenpower, Mikroelektronik, GPS > und sonstige moderne Errungenschaften hatte er damals wohl zur > Verfügung? ;) Von Braun hatt erstens Ahnung von Mechanik und zweitens Ahnung von dem was er da zu tun beabsichtigt. Eine Frage wie "Geht da ein Propeller" hätte der nie gestellt. > Deswegen sind mir diese Jungs hier auch so sympathisch: > http://www.copenhagensuborbitals.com/ Low Cost heißt nicht "kostet nichts". Er kann ja mal die Jungs dort fragen, wieviel Geld sie gebraucht haben, in den 3 Jahren und sich dann mal auf Sponsorsuche machen. Bin schon neugierig was ihm die erzählen, wenn er mit seinem Quadrokopter dort auftaucht.
Platinenschwenker .. schrieb: > Glück für Wernher von Braun, dass er noch keine Internetforen kannte. > Die hätten ihm glatt ausgeredet, was ihm im Alter von ganzen 22 Jahren > gelang: Zwei Raketen namens "Max" und "Moritz" auf eine Höhe von 2.200 > Meter zu bringen. Wieviel Simulation, Rechenpower, Mikroelektronik, GPS > und sonstige moderne Errungenschaften hatte er damals wohl zur > Verfügung? ;) Von Braun hatte aber sowohl eine Ausbildung zum Ingenieur als auch ein ganzes Heer an Wissenschaftlern zur Seite, zuerst in Deutschland, dann in den USA. Natürlich war am Anfang auch nicht viel mehr als eine Idee. Diese zu verwirklichen brauchte aber a) viel Grips, b) viel Zeit c) viel Überzeugungsarbeit, um die nötigen Resourcen zu bekommen. Selbst ambitionierte Hobbyprojekte haben von a, b und c in der Summe zwei Grössenordnungen weniger.
Michael Skropski schrieb: > Was denkt ihr darüber, wie könnte man so ein weiterfliegendes Fluggerät > antreiben? Stimmt meine Annahme mit dem Propeller im All? Die eigentlich wichtigen Projektfragen wurden noch gar nicht gestellt. Kann man daraus nicht ein Open Source Projekt machen? Was ist die richtige Farbe für das Fluggerät? UND wie ist der Name des Fluggerätes und des Projektes? Möglichst was englisches. Wenn jedoch die Fragestellung mit dem Propeller im All ernst gemeint war, ein Parallax Propeller funktioniert wahrscheinlich auch im All ganz ordentlich.
P. M. schrieb: > Platinenschwenker .. schrieb: >> Glück für Wernher von Braun, dass er noch keine Internetforen kannte. >> Die hätten ihm glatt ausgeredet, was ihm im Alter von ganzen 22 Jahren >> gelang: Zwei Raketen namens "Max" und "Moritz" auf eine Höhe von 2.200 >> Meter zu bringen. Wieviel Simulation, Rechenpower, Mikroelektronik, GPS >> und sonstige moderne Errungenschaften hatte er damals wohl zur >> Verfügung? ;) > > Von Braun hatte aber sowohl eine Ausbildung zum Ingenieur als auch ein > ganzes Heer an Wissenschaftlern zur Seite, zuerst in Deutschland, dann > in den USA. Das bestreitet auch niemand. > Natürlich war am Anfang auch nicht viel mehr als eine Idee. Da ist das Entscheidende. Am Anfang standen seine "Spinnereien" als Jugendlicher mit selbstgebauten kleinen Raketenautos. Und so ist es eben immer: irgendwann hat irgendwo einer eine Idee, die er hartnäckig verfolgt, im Prinzip sein ganzes Leben daraufhin ausrichtet und die Sache durchzieht. Und immer wird es Leute geben, die dann sagen: ja, daaaamals ging das - aber heute ist das nicht mehr möglich. Und da sage ich: doch, ist es - nur sicherlich anders Dass er nicht einfach so eine Rakete aufsteigen lassen darf, wird er auch vorher gewusst haben, das ist aber auch sekundär. Er soll sich erstmal weiter mit den technischen Schwierigkeiten auseinandersetzen und einlesen. Dann merkt er, dass Propellerantriebe im All nicht der "Bringer" sind und wird weiter überlegen, was zu tun ist. Und so wird er Problem für Problem lösen. Und wenn das Projekt später scheitert, dann liegt es ganz sicher nicht daran, dass er eine Genehmigung für den Aufstieg benötigt. Wenn er den Biss hat, das Teil bis zum ersten Test zu entwickeln, dann ist die Genehmigung für ihn ein Klacks. > Diese zu verwirklichen brauchte aber a) viel Grips, b) viel Zeit c) viel > Überzeugungsarbeit, um die nötigen Resourcen zu bekommen. Selbst > ambitionierte Hobbyprojekte haben von a, b und c in der Summe zwei > Grössenordnungen weniger. Er will ja auch noch nicht zum Mond :-) Und wenn man sich die Anfänge WvBs nahe Berlin anschaut - da war viel Ausprobieren, auch viele dumme Dinge, die schon damals jedem halbwegs in Mechanik Belesenen ins Augen gesprungen sind. Auch, dass man nicht einfach so ins Blaue hinein konstruieren kann sondern systematisch vorgehen muss, musste erst erkannt werden. Aber der Enthusiasmus war eben da und hat ihn nie verlassen. Mehr als seine raketentechnischen Fähigkeiten (die waren mMn eher durchschnittlich) bewundere ich an ihm sein Organisationstalent und eben den Willen gepaart mit Überzeugungskraft. Chris D. P.S.: Da muss ich an den Film "1492" denken, wo Columbus nachher zu seinem Rivalen sinngemäß sagt: "Egal, was die Zukunft bringt - eines wird sich zwischen uns nie ändern: Ich habe es getan - nicht Ihr!"
Vielleicht ist das folgende auch falsch angekommen: Michael Skropski schrieb: > Dazu, das ist erstmal eine theoretische Frage, also bitte keine > Antworten wie "Das geht sowieso nicht mit annehmbarem Aufwand". Danke Mit ist klar, dass es Rechtlich Hindernisse und Einschränkungen gibt. Mir ist auch bewusst, dass es einige Zeit an Entwicklung und Bildung kostet. Das hab ich auch alles nicht bezweilfelt. Klar kann und will ich Probleme, die bedacht werden müssen, mal hören (Wie z.b. hier Beitrag "Re: Fragen zur "Reise" ins Weltall"), jedoch sollte das doch technisch bezogen sein und nicht rechtlich. Ich hab mir auch öfters gedacht, dass manche "Bahnbrechenden" Erfindungen oder Errungenschaften ansich nicht sooo kompliziert sind, man muss nur mal drauf kommen. Und bei manchen Entdeckungen wurde vorher auch von glaubwürdigen und belesenden Menschen gespottet oder sie sagten, es wäre nicht möglich. Als kleines, vielleicht auch nicht ideales Beispiel: Der Lautsprecher. Es ist ein Resonanzkörper mit einem Loch, worin die Membran steckt. Diese ist schwingbar eingehängt und wird mit einem Elektromagnet geschwungen, sodass Schallwellen erzeugt werden. Vom Prinzip her weit bekannt und recht leicht nachzuvollziehen. Doch bevor der Erste einen Lautsprecher entwickelt hat, waren sogut wie alle Menschen nicht in der Lage, sich das vorzustellen bzw sind nicht darauf gekommen, soetwas zu bauen. BTT: Die niedrige Temperatur ist mir durchaus bewusst. Beim Druck wäre es doch umgehbar, wenn die Teile, die sowieso im Inneren der Rakete sein müsste, in einer luftdichten "Kabine" in der Rakete wären. Dann findet kein Druckausglecih an und in der Kabine selbst ist der Druck wie auf der Erde. Das mit der Strahlung wäre z.B. ein Thema, mit dem ich mich vorher noch beschäftigen würde und müsste.. Zwei Arbeitskollegen von mir (Elektroniker und Maschinenbauer) haben zusammen ein funktionierendes Mini-Düsentriebwerk gebaut, dass in einem 2-Meter-Flugzeug steckt. Es ist also für Hobbyisten durchaus möglich so ein Triebwerk zu bauen. Der Anstoß des Ganzen war übrigends ein Physik-Proffessor, der mal erzählt hatte, dass bei der Landung auf dem Mond die Technik in dem Spaceshuttle und auf der Erde im Control-Center damals bei weitem nicht so ausgereift und leistungsfähig war, wie die Technik heute in einem 80€ Handy. Also dachte ich mir, wenn ich mich ein bisschen einlese, dazu noch ein paar Ingeneure anspreche und wenn die Technik heute billiger und besser ist, sollte es ansich ja auch möglich sein. Und wie gesagt, es geht mir um nichts Rechtliches. Nur die technische Seite interessiert.
Das Problem dürfte in der Physik liegen, die es vorschreibt, dass man enorme Mengen Energie in Form von Treibstoff benötigt um die nötige Geschwindigkeit zu erreichen. Es hilft alles nichts, um diese Hürde kommt man nicht herum. Und diese Hürde ist es auch, die es für den "Normalmensch" unmöglich macht ein System zu entwickeln, dass ohne enormen Ressourcenaufwand auskommt. Eine Rakete mit hunderten bis tausenden Tonnen Treibstoff wird immer nötig sein um eine Rakete mit entsprechender Nutzlast ins All zu schießen. Es gibt keine Möglichkeit dieses Treibstoffproblem zu umgehen. Die Physik ist an dieser Stelle grausam ;)) Wir können froh sein auf einem Planeten zu leben, der es uns überhaupt möglich macht ins All zu fliegen. Ein Planet mit größerer Schwerkraft hätte womöglich dazu geführt, dass man schlicht und einfach die Erde nicht verlassen kann, weil die Energie in chemischen Triebwerken dazu nicht ausreicht. Das nukleare Triebwerke enorm gefährlich sind und daher nicht in Frage kommen, wurde bereits hinlänglich erforscht.
Michael Skropski schrieb: > Die niedrige Temperatur ist mir durchaus bewusst. Beim Druck wäre es > doch umgehbar, wenn die Teile, die sowieso im Inneren der Rakete sein > müsste, in einer luftdichten "Kabine" in der Rakete wären. Dann findet > kein Druckausglecih an und in der Kabine selbst ist der Druck wie auf > der Erde. Halt ich für den falschen Ansatz. Um so ein Gehäuse druckdicht zu bauen, muß es ordentlich was aushalten (unterschätz das mal nicht). Jede Steckverbindung die duch das Gehäuse geht, muß druckdicht sein (such mal nach "vacuum tight connectors". Hinzu kommt, daß Du das Innere des Kastens vor dem Schließen mit Stickstoff fluten mußt, sonst friert Dir das Wasser in der Luft ein, wenn die Kiste so richtig schön kalt wird. Einfach ist es so oder so nicht, denn wenn die Kiste belüftet wird (schon mal ne venting analysis gemacht?) mußt Du darauf achten, nur hermetisch versiegelte Gehäuse der Bauteile zu verwenden (keine Plastikbauteile); Klebstoffe etc gasen aus etc etc. > Das mit der Strahlung wäre z.B. ein Thema, mit dem ich mich vorher noch > beschäftigen würde und müsste.. Naja, wenn die Lebensdauer der Kiste eh nur paar Minuten sein soll, ist das auch egal. > Zwei Arbeitskollegen von mir (Elektroniker und Maschinenbauer) haben > zusammen ein funktionierendes Mini-Düsentriebwerk gebaut, dass in einem > 2-Meter-Flugzeug steckt. Es ist also für Hobbyisten durchaus möglich so > ein Triebwerk zu bauen. Sowas kann man sogar von der Stange kaufen; nur nochmal: Sowas nutzt Dir gar nichts wenn Du mal ne gewisse Höhe überschritten hast. > Der Anstoß des Ganzen war übrigends ein Physik-Proffessor, der mal > erzählt hatte, dass bei der Landung auf dem Mond die Technik in dem > Spaceshuttle und auf der Erde im Control-Center damals bei weitem nicht > so ausgereift und leistungsfähig war, Jaja, die war halt damals so ausgereift und leistungsfähig, wie in den 60ern die Technik war... > wie die Technik heute in einem 80€ > Handy. Aber vermutlich etwas robuster aufgebaut und sorgfältiger entworfen. > Also dachte ich mir, wenn ich mich ein bisschen einlese, dazu > noch ein paar Ingeneure anspreche und wenn die Technik heute billiger > und besser ist, sollte es ansich ja auch möglich sein. Ist halt alles nur eine Frage des Aufwandes. Daß es möglich ist, siehst Du an den verschiedenen Trägerraketen und Satelliten, die es heute am Markt gibt. Zoe
Das Mekka der europaeischen Raketenfreunde ist die Schweiz. Da darf man Raketen steigen lassen. Es gibt auch hin und wieder Events diesbezueglich. Die meisten verwenden Standardtreibsaetze, und aendern die Nutzlast. Siehe auch : gurgel = "raketen startgelaende schweiz" http://www.argoshpr.ch/ http://www.modell-raketen.ch/ http://www.modellraketen.org/index.php?id=sicherheitskodex_highpower http://www.europerocketry.com/index.php?id=hprsafetycode&L=1&PHPSESSID=n3106tnbtitmt8ns26b13ju634 http://www.ramog.de/aktuell/akt03/ra01.htm
Michael Skropski schrieb: > Ich hab mir auch öfters gedacht, dass manche "Bahnbrechenden" > Erfindungen oder Errungenschaften ansich nicht sooo kompliziert sind, > man muss nur mal drauf kommen. Und bei manchen Entdeckungen wurde vorher > auch von glaubwürdigen und belesenden Menschen gespottet oder sie > sagten, es wäre nicht möglich. Visionen sind etwas außerordentlich positives. Sie sind die Triebfeder der Entwicklung. Schritt Eins auf dem Weg zur Verwirklichung der Vision könnte doch darin bestehen, zunächst die notwendige Energie zu bestimmen, um einen Körper der Masse m von der Erde ins All zu bewegen. Das sollte mit den Gesetzen der Physik machbar sein. Schritt Zwei könnte dann darin bestehen, zu entscheiden ob diese Energie mittransportiert wird oder am Boden freigesetzt wird. Im dritten Schritt bestimmt man den Energieträger der diese Energie bereitstellen soll. (Im Falle des Quatrokopters müsste diese Energie im mit fliegenden Akku gespeichert sein der die Masse m nicht übersteigt.) Schritt Vier entscheidet nun ob dieses Projekt mit eigenen Mitteln durchgeführt werden kann oder ob du Hilfe benötigst. Die Fragen nach der Temperatur oder dem druckdichten Gehäuse oder der Strahlung sind in dieser Projektphase noch genauso unwichtig wie die Farbe des Quatrokopters. Was meinst du zu dieser Herangehensweise? Klingt sie logisch? Wie würdest du beginnen?
Zusaetzlich kann man sich auf den angegebenen und selbst per Gurgel gefundenen Websites ueber Selbstbauraketen erkunden und sich deren Gipfelhoehe anschauen. Man darf viel mehr bauen als oben angegeben wurde. Wir haben zB eine Firma, die baut und testet Ionentriebwerke, soeins macht aber erst Sinn wenn man oberhablb der ISS ist.
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