Hallo Leute, ich hab vor kurzem im Rahmen einer Projektarbeit die Aufgabe bekommen zwischen einer vorhandenen Modellflugfernsteuerung (http://www.spektrumrc.com/Products/Default.aspx?ProdId=SPM2731) und einem uC (ST32F205VG) eine Lehrer-Schüler-Verbindung aufzubauen. Nach etwas Nachforschung hier die Rahmenbedingungen: -Datenübertragung via Monoklinke PPM (http://www.mftech.de/ppm_en.htm) -Sender und Empfänger werden rein über die Reihenfolge Anstecken des Kabels und anschalten der Fernbedienung festgelegt (Kabel rein ohne Anschalten -> Schüler, Kabel rein nach dem Anschalten -> Lehrer) -Pegel mit nem alten Analogoszi nachgemessen: 1.4v (deshalb der Fred Beitrag "Bidirektionaler 1.4v<->3.3v Pegelwandler") -der Hersteller gibt keine technische Unterstützung zu dem Thema -das Verbindungskabel soll weiterhin eine einfache Monoklinke bleiben, sprich ein Kabelende als Lehrer, ein Kabelende als Schüler vorzudefinieren reicht nicht, das müssen die Ferbedienungen unter sich ausmachen können -die Fernbedienung ist versiegelt, sprich einfach auf der Platine nachschauen kann ich nicht -am Ende soll die Verbindung so funktionieren als hätte man eine vollwertige zweite Fernsteuerung Munter eine Schaltung zusammen geklickt und vorm Bestellen vorsichtshalber nochmal mit nem guten Speicheroszi nachgemessen und da wurde es kurios: -die langen Abschnitte ("highs") liegen bei ca. 0.5v, die kurzen Abschnitte ("lows") liegen bei -0.9v (sprich keiner der beiden Pegel bei 0v?!) -nach wenigen Sekunden der Messung haben die Pegel langsam angefangen zu wandern, nach ca. 25 Sekunden waren High stabil bei 0.2v und Low bei -1.2v -nimmt man das Oszi für ein paar Minuten weg und misst dann erneut fängt das Signal wieder an von 0.5v abwärts zu driften Jetzt zu meinen Fragen: -wie könnte die Schnittstelle der Originalfernsteuerung intern aufgebaut sein um so ein Signal zu erzeugen? -woher kommt das Driften des Signals? -wie müsste meine Schaltung aussehen um automatisiert zu entscheiden ob man Lehrer oder Schüler ist (würde gerne erkennen können, ob jemand gleichzeitig mit mir auf den Bus schreibt, da die Ansteckvariante mMn ziemlich unsauber ist) und anschließend ohne mechanischen Eingriff (sprich umschalten/umstecken) sowohl Senden als auch Empfangen zu können? Für Vorschläge wäre ich euch wirklich Dankbar, momentan hab ich einfach ein Brett vorm Kopf. Viele Grüße, Alex
Halo Alex, Zunächst die Sache mit den unterschiedlichen Pegeln je nach Oszi: Stimmten die Einstellungen der Oszillographen? Ich habe den Eindruck, daß das 2. Gerät in Stellung "AC" betrieben wurde, statt mit einem DC-Eingang. Jetzt eine Vermutung zum Lehrer-Schüler-Betrieb: Das erste Gerät (Schüler-Gerät) sieht beim Einschalten auf der Leitung einen LOW-Pegel (hochohmige Terminierung im Gerät). Es schaltet anschließend einen Terminierungswiderstand nach + 1,4 Volt und setzt seine Elektronik auf "empfangsbereit für Lehrer". Das 2. Gerät (Lehrer-Gerät) sieht beim Einschalten HIGH-Pegel auf der Leitung und versteht es als Aufforderung, in den Lehrer-Betrieb zu gehen. Es fängt daraufhin an, die Übertragung nicht auf die Antenne, sondern auf das Lehrer-Schüler-Kabel durchzuführen. Sobald das Schüler-Gerät jetzt auf der Leitung die Signale des Lehrer-Gerätes sieht, übernimmt es diese Signale und sendet sie. Überprüfen kannst Du das Ganze, indem Du einfach einmal mißt, wie der Leitungspegel nach dem Einschalten des Schüler-Gerätes aussieht, ohne beide Sender zu verbinden. Bernhard
Hallo Bernhard, vielen Dank für die Antwort. Bernhard R. schrieb: > Halo Alex, > > Zunächst die Sache mit den unterschiedlichen Pegeln je nach Oszi: > Stimmten die Einstellungen der Oszillographen? > Ich habe den Eindruck, daß das 2. Gerät in Stellung "AC" betrieben > wurde, statt mit einem DC-Eingang. Hab heute zur Sicherheit nochmal nachgemessen und mit einem dritten Oszi verifiziert: +0.5v high und -0.9v low vor dem drift, +0.2 high und -1.2v nach dem Driften. Hat jemand eine Idee was so eine Drift überhaupt verursachen könnte? > Jetzt eine Vermutung zum Lehrer-Schüler-Betrieb: > Das erste Gerät (Schüler-Gerät) sieht beim Einschalten auf der Leitung > einen LOW-Pegel (hochohmige Terminierung im Gerät). Es schaltet > anschließend einen Terminierungswiderstand nach + 1,4 Volt und setzt > seine Elektronik auf "empfangsbereit für Lehrer". > Das 2. Gerät (Lehrer-Gerät) sieht beim Einschalten HIGH-Pegel auf der > Leitung und versteht es als Aufforderung, in den Lehrer-Betrieb zu > gehen. Es fängt daraufhin an, die Übertragung nicht auf die Antenne, > sondern auf das Lehrer-Schüler-Kabel durchzuführen. > Sobald das Schüler-Gerät jetzt auf der Leitung die Signale des > Lehrer-Gerätes sieht, übernimmt es diese Signale und sendet sie. Sprich eine klassische Open-Drain Lösung mit Pull-Up im Empfänger? Kleine Anmerkung am Rande: der Sender gibt das PPM-Signal auch ohne Gegenstelle auf die Leitung, ich Tippe also auf einen Schaltkontakt in der Buchse und je einem Pull-Up in Schüler und Lehrer. Aber wie kann ich das Messtechnisch bestätigen? Hat jemand eine Vermutung wie ausgerechnet +0.2v und -1.2v zu Stande kommen und wie sich diese effektiv erzeugen lassen? Das Driften vereinfach das Ganze nicht gerade. Versorgt wird die vorhandene Fernsteuerung übrigens aus einem 9.6v NiMH-Pack > Überprüfen kannst Du das Ganze, indem Du einfach einmal mißt, wie der > Leitungspegel nach dem Einschalten des Schüler-Gerätes aussieht, ohne > beide Sender zu verbinden. Im Empfangsbetrieb liegen 0v an, in Ermangelung einer geeigneten Spannungsquelle für -0.9v konnte ich leider nicht nachmessen ob ein aktiver Pull-Down im Spiel ist oder der Eingang nur floatet. Hat jemand einen Vorschlag um diese Frage zu klären? > Bernhard Über weitere Hilfe würde ich mich sehr freuen, inzwischen hab ich mir das Ganze wohl zu sehr zerdacht um selbst noch weiter zu kommen. Viele Grüße, Alex
Moin Alex, klingt alles ein wenig durcheinander. ;-) Normalerweise funktioniert das mit dem Lehrer/Schüler genau andersherum: Das Schülergerät schaltet den HF-Teil ab und gibt sein PPM-Signal auf die Buchse. Und am Lehrergerät entscheidet man per Kippschalter, ob das eigene Signal oder das des Schülers an das HF-Teil weitergegeben wird. Es würde mich sehr wundern, wenn das bei dieser RC-Anlage anders wäre. Lehrer/Schülererkennung funktioniert bestimmt über einen mechanischen Schaltkontakt in der Buchse, den der Prozessor im Sender beim Booten einmal abfragt. Da ist dann auch nix unsauber. Ferner glaube ich auch, dass Du Deine Oszilloskopeingänge mit AC-Kopplung betreibst. :-) Oder glaubst Du wirklich, dass die Sender mit solchen ausgeklügelten Driftsignalen auf den Anschluss eines ziemlich hochohmigen Tastkopfes reagieren? Dann wäre nur noch komisch, dass Du am Schülergerät angeblich kein ausgehendes Signal misst. Hast Du da wirklich nichts verwechselt? Und "funktioniert" dann ein Sender im Schülermodus etwa ganz alleine inkl. HF? Gruß, Chris
Kapiere ich auch alles nicht: > ich hab [...] die Aufgabe bekommen zwischen einer vorhandenen > Modellflugfernsteuerung und einem uC eine Lehrer-Schüler- > Verbindung aufzubauen. > [...] > am Ende soll die Verbindung so funktionieren als hätte man > eine vollwertige zweite Fernsteuerung. Was heißt vollwertig in diesem Zusammenhang? Soll der µC auch Knüppel, Display und ein HF-Teil bekommen? Also einen kompletten Sender bauen, der "zufällig" mit der DX7se zusammenarbeiten kann? Was sind denn die Anwendungsfälle mit Modell, vorhandenem Sender und zu entwickelnder µC-Schaltung? > würde gerne erkennen können, ob jemand > gleichzeitig mit mir auf den Bus schreibt Einen Bus gibt es da eigentlich nicht. Es ist eine Punkt-zu-Punkt Verbindung mit klarer Aufgabenverteilung, wer sendet und wer empfängt. > und anschließend ohne mechanischen Eingriff (sprich > umschalten/umstecken) sowohl Senden als auch Empfangen > zu können? Um die DX7se von einem Modus in den anderen zu bringen, musst Du doch schalten/stecken? Wie soll das also ohne gehen? Und da wäre es doch am einfachsten, das am µC genauso über die Reihenfolge zu machen.
Hallo der andere Chris, bei dieser Anlage ist es auch so wie gewohnt, da das für die eigentliche Thematik allerdings keine Rolle spielt hatte ich auf's Richtigstellen erstmal verzichtet. Das durch einen Benutzerfehler beide Endpunkte schreibend auf den Bus zugreifen finde ich ziemlich unschön gelöst, eine Möglichkeit zur ColisionDetection ist deshalb wünschenswert. Wäre mir zwar auch lieber, leider passen aber die Messergebnisse zur Realität. Das die Drift beabsichtigt ist glaube ich auch nicht, woher sie kommt würde mich trotzdem interessieren. s.o.: der Schüler gibt Signale aus, an der Lehrerbuchse misst man 0v Vollwertig heist für diese Problemstellung dass er sowohl als Lehrer als auch als Schüler funktionieren können muss. HF, HMI, Stromversorgung etc. ist fertig und getestet, der Schaltplan muss eben nur noch um die Lehrer-Schüler-Verbindung erweitert werden. Umstecken war darauf bezogen dass es Lehrer-Schüler-Kabel anderer Hersteller gibt die am einen Stecker nur Lesen können, sprich Schüler und am anderen Stecker nur einen Ausgang haben, sprich Lehrer. Will man die Rollen vertauschen muss man umstecken und genau das darf verstößt gegen die Aufgabenstellung. Zurück zu meiner eigentlichen Frage: wie glaubt ihr ist die Buchse im Original intern beschaltet? wie werden die +0.2 und -1.2v erzeugt? evtl. Ladungspumpe? woher könnte die Drift stammen (auch wenn sie unbeabsichtigt ist)? Viele Grüße und Danke im Voraus, Alex
Hallo Alex, ah, danke, so wird es klarer. Zu den gemessenen Signalpegeln: Ist nicht böse gemeint, aber ich bin immer noch nicht überzeugt, dass Du das mit den Digital-Scopes mit DC-Kopplung gemessen hast. Warum sollte sonst das analoge "erwartungsgemäß" ein Massebezogenes Signal mit 1,4V anzeigen? Aber egal. Falls Du richtig gemessen hast, deutet das einfach nur auf kapazitive Kopplung hin. Da ist ein größerer Kondensator in der Signalleitung. Möglicherweise ist der Ausgang hinter dem Kondensator mit einer Diode auf maximal +0,5V "geclampt", und der Innenwiderstand des Tastkopfs sorgt dann nach dessen Anschluss dafür, dass sich im Mittel 0V einstellen (was dann wegen dem Tastverhältnis +0,2V und -1,2V ergibt.) Die Innenschaltung wäre dann in etwa so:
1 | R1 24k C1 |
2 | µC-Ausgang ____ || |
3 | 3,3V Logik ------|____|--o-----||-----o----o Buchse |
4 | | || | |
5 | | | |
6 | _ ___ |
7 | | | R2 \ / D1 |
8 | | | 18k V |
9 | | | --- |
10 | T | |
11 | | | |
12 | GND ---------------o------------o----o |
Hast Du mal gemessen, wie das Signal bei einer aufgebauten Verbindung zwischen Lehrer und Schülergerät aussieht? Oder hast Du nur einen DX7se? Vielleicht kann man R1 und R2 auch so geschickt bemessen, dass man bei Lehrer/Schülergerät nur den µC Pin umschalten muss zwischen Push-pull Ausgang und (Schmitt-Trigger) Eingang. Collision-Detection kannst Du sinnvoll nur dann "bemerken", wenn Deine Schaltung als Schülerpart selbst Signale aussendet. Dann kann man gleichzeitig mit einem anderen Pin als Eingang an der Leitung lauschen und jeweils schauen, ob auf der Leitung auch das anliegt, was man selbst senden wollte. (genauso wie bei der I2C Busarbitrierung - falls Du Dich da auskennst) Gruß, Chris
Hallo der andere Chris, super, der erste viel versprechende Ansatz. Der andere Chris schrieb: > Hallo Alex, > > ah, danke, so wird es klarer. > > Zu den gemessenen Signalpegeln: Ist nicht böse gemeint, aber ich bin > immer noch nicht überzeugt, dass Du das mit den Digital-Scopes mit > DC-Kopplung gemessen hast. Warum sollte sonst das analoge > "erwartungsgemäß" ein Massebezogenes Signal mit 1,4V anzeigen? > > Aber egal. Falls Du richtig gemessen hast, deutet das einfach nur auf > kapazitive Kopplung hin. Da ist ein größerer Kondensator in der > Signalleitung. Wenn ich mich richtig erinnere ist die Grenzfrequenz im RC-Hochpass 1/(2PiRC), mit einem 100uF Kondensator und 18k Widerstand ergibt dass also 0.88Hz. Bei 25ms maximaler Blocklänge und 1.3ms Pulslänge je Kanal bleiben bei 8 Pulse 14.6ms. Da dies T/2 entspricht komme ich auf eine minimale Frequenz von 34mHz womit mein Hochpass mein PPM-Signal nicht beeinflussen sollte. Richtig? Was ich immer wieder am grübeln bin: Wann geht das Signal ins negative? Wenn mein Ausgang auf Gnd gelegt wird und somit der Geladene Kondensator zur Spannungsquelle wird? > Möglicherweise ist der Ausgang hinter dem Kondensator mit > einer Diode auf maximal +0,5V "geclampt", und der Innenwiderstand des > Tastkopfs sorgt dann nach dessen Anschluss dafür, dass sich im Mittel 0V > einstellen (was dann wegen dem Tastverhältnis +0,2V und -1,2V ergibt.) Das war mir gerade eine Spur zu schnell. Das Clampen begrenzt die Spannung auf +0.5v, soweit klar. Aber wieso genau verschieben Innenwiderstand und Tastverhältnis die Pegel und von wo aus? Wie könnte ich das messtechnisch Überprüfen? > > Die Innenschaltung wäre dann in etwa so: > >
1 | > R1 24k C1 |
2 | > µC-Ausgang ____ || |
3 | > 3,3V Logik ------|____|--o-----||-----o----o Buchse |
4 | > | || | |
5 | > | | |
6 | > _ ___ |
7 | > | | R2 \ / D1 |
8 | > | | 18k V |
9 | > | | --- |
10 | > T | |
11 | > | | |
12 | > GND ---------------o------------o----o |
13 | > |
> > Hab mal eine Skizze beider Seiten angehängt. Macht es irgend einen Unterschied wie groß der Kondensator im Original ist? > Hast Du mal gemessen, wie das Signal bei einer aufgebauten Verbindung > zwischen Lehrer und Schülergerät aussieht? Oder hast Du nur einen DX7se? Leider steht uns nur eine Spektrum zur Verfügung. > > Vielleicht kann man R1 und R2 auch so geschickt bemessen, dass man bei > Lehrer/Schülergerät nur den µC Pin umschalten muss zwischen Push-pull > Ausgang und (Schmitt-Trigger) Eingang. Der uC braucht leider >2.3v für ein High bei 0.7v Hysterese, da werde ich so wie's aussieht nicht um einen Pegelwandler herum kommen. Einverstanden? À propos: Hast du vielleicht einen Vorschlag wie ich das Signal gegen Verpolung schützen kann? > > Collision-Detection kannst Du sinnvoll nur dann "bemerken", wenn Deine > Schaltung als Schülerpart selbst Signale aussendet. Dann kann man > gleichzeitig mit einem anderen Pin als Eingang an der Leitung lauschen > und jeweils schauen, ob auf der Leitung auch das anliegt, was man selbst > senden wollte. (genauso wie bei der I2C Busarbitrierung - falls Du Dich > da auskennst) So hatte ich es mir gedacht. Wenn ich für den Eingangspin einen Pegelwandler benötige, muss ich dann nicht auch den Steuerstrom des Pegelwandlers bei der Dimensionierung des Spannungsteilers berücksichtigen? > > > Gruß, > Chris Paar Fragen auf einmal, da deine bisherigen Antworten allerdings ziemlich viel versprechend klangen hoffe ich mal dass du mir auch hier weiterhelfen kannst. Viele Grüße und schonmal Danke im Voraus, Alex
Hallo Alex, erstmal noch vorweg: Ich hab' nur versucht eine Schaltung zu finden, die zu Deinen Messungen passt. Ich bin weiterhin nicht wirklich überzeugt, dass die auch wirklich in dem Sender steckt. > Wenn ich mich richtig erinnere ist die Grenzfrequenz im > RC-Hochpass [...] womit mein Hochpass mein PPM-Signal > nicht beeinflussen sollte. Richtig? Ich kann nicht ganz nachvollziehen was Du da gerechnet hast, aber ja: der große Kondensator beeinflusst den (hier interessanten) Wechselspannungsanteil des Signals nicht. Man kann sich das so vorstellen, dass der Kondensator auf eine bestimmte Spannung aufgeladen wird. Der vom Wechselspannungssignal getriebene Strom läd und entläd den Kondensator zwar ständig ein wenig, aber weil er so groß ist ändert das an seiner Spannung nichts. Fangen wir vorne an: Die Schaltung wird eingeschaltet, der Kondensator ist entladen, es wird an R2 das PPM-Signal mit den Pegeln 1,4V (high) und 0V (low) angelegt. Das Signal ist überwiegend high, hat aber pro Impulspaket 9 kurze Low-Pulse. Da sich nur die Positionen der Pulse ändern, bleibt das Tastverhältnis insgesamt über das Impulspaket konstant. Der Kondensator ist entladen, an ihm liegen 0V Spannung. D.h. ohne D1 hätten wir das gleiche Signal am Ausgang wie an R2. Mit D1 wird die aber bei >0,5V leitend, was nur beim high-Pegel einen Stromfluss im Kondensator bewirkt. Dieser Strom läd den Kondensator bis auf ca. 1,4V-0,5V = 0,9V auf. Höher geht nicht, da ab diesen Punkt die Diode nicht mehr leitend wird. Ergebnis: mit einem auf 0,9V geladenen Kondensator hast Du am Ausgang immer 0,9V weniger als an R2, also 0,5V und -0,9V statt 1,4V und 0,9V. Jetzt schließt Du zusätzlich den Tastkopf an; dessen Innenwiderstand nennen wir mal R3. Das sind also R3 = 10MOhm parallel zu D1. Was passiert? Über R3 kann nun ständig ein kleiner Strom durch den Kondensator fließen, und zwar in beiden Richtungen. Bei High wird der Kondensator weiter geladen, bei Low wieder etwas entladen. Da das Signal viel länger High als Low ist, läd sich der Kondensator im Mittel weiter auf -> die Pegel am Ausgang sinken langsam. Das ist das, was Du als "Drift" beschrieben hast. Wie lange geht das so weiter? Je höher die Spannung am Kondensator wird, desto langsamer läd er sich in den High-Phasen noch auf, und desto schneller entläd er sich in den Low-Phasen. Das Gleichgewicht stellt sich ein, wenn die langen High-Phasen die gleiche Ladung in den Kondensator befördern, die die kurzen Low-Phasen wieder entnehmen. Das ist der Fall, wenn das Ausgangssignal keinen Gleichanteil mehr hat. Da das Signal offenbar im Mittel 14% der Zeit Low ist und eine Amplitude von 1,4V hat, bedeutet das die Pegel von 0,2V (high) und -1,2V (low). Der Kondensator ist dabei auf 1,2V aufgeladen. > Hab mal eine Skizze beider Seiten angehängt. Mit Suppressordioden ergibt sich das gemessene Signal nicht. Positiv ist es ja schon bei 0,5V begrenzt, negativ geht es bis -1,2V herunter. Es ginge aber eine einfache Z-Diode. > Macht es irgend einen Unterschied wie groß der Kondensator > im Original ist? Deine "Driftzeit" ändert sich. Ansonsten ist die Devise "groß genug". :-) > Der uC braucht leider >2.3v für ein High bei 0.7v Hysterese, > da werde ich so wie's aussieht nicht um einen Pegelwandler > herum kommen. Vielleicht ist's besser, aber es ginge auch ohne. Dein Signal hat doch 1,4V Amplitude, das reicht für die 0,7V Hysterese. Empfangsschaltung wäre dann etwa so:
1 | 3,3V Ub |
2 | | |
3 | | | R11 |
4 | | | |
5 | | | |
6 | | |
7 | +--------o |
8 | _|_ | |
9 | \ / D11 | | R12 |
10 | V | | |
11 | --- | | |
12 | C11 | | |
13 | || | | |
14 | Signal o----||---o--------(----o µC-Eingang |
15 | || | mit Schmitt-Trigger |
16 | | |
17 | GND |
Mit R11/R12 stellst Du den Low-Pegel am µC-Eingang ein. High sind dann die 1,4V darüber. Gruß, Chris
Der andere Chris schrieb: > Hallo Alex, > > erstmal noch vorweg: Ich hab' nur versucht eine Schaltung zu finden, die > zu Deinen Messungen passt. Ich bin weiterhin nicht wirklich überzeugt, > dass die auch wirklich in dem Sender steckt. > > >> Wenn ich mich richtig erinnere ist die Grenzfrequenz im >> RC-Hochpass [...] womit mein Hochpass mein PPM-Signal >> nicht beeinflussen sollte. Richtig? > > Ich kann nicht ganz nachvollziehen was Du da gerechnet hast, aber ja: > der große Kondensator beeinflusst den (hier interessanten) > Wechselspannungsanteil des Signals nicht. Man kann sich das so > vorstellen, dass der Kondensator auf eine bestimmte Spannung aufgeladen > wird. Der vom Wechselspannungssignal getriebene Strom läd und entläd den > Kondensator zwar ständig ein wenig, aber weil er so groß ist ändert das > an seiner Spannung nichts. > > Fangen wir vorne an: [...] So weit so logisch, merci ^^ >> Hab mal eine Skizze beider Seiten angehängt. > > Mit Suppressordioden ergibt sich das gemessene Signal nicht. Positiv ist > es ja schon bei 0,5V begrenzt, negativ geht es bis -1,2V herunter. Es > ginge aber eine einfache Z-Diode. Gut, die TVS-Diode war vor allem für ESD gedacht, hab den Schaltplan mit ner normalen Diode nachgerüstet. >> Macht es irgend einen Unterschied wie groß der Kondensator >> im Original ist? > > Deine "Driftzeit" ändert sich. Ansonsten ist die Devise "groß genug". > :-) Bekomme ich dann nicht Probleme mit kapazitiven Spannungsteilern? Wenn der Ausgangskondensator im Original kleiner ist als mein Eingangskondensator hätte ich auf meiner Seite doch kaum eine Spannungsänderung während der Kondensator in der Originalfernbedienung schon fast entladen ist?! >> Der uC braucht leider >2.3v für ein High bei 0.7v Hysterese, >> da werde ich so wie's aussieht nicht um einen Pegelwandler >> herum kommen. > > Vielleicht ist's besser, aber es ginge auch ohne. Dein Signal hat doch > 1,4V Amplitude, das reicht für die 0,7V Hysterese. Empfangsschaltung > wäre dann etwa so: >
1 | > 3,3V Ub |
2 | > | |
3 | > | | R11 |
4 | > | | |
5 | > | | |
6 | > | |
7 | > +--------o |
8 | > _|_ | |
9 | > \ / D11 | | R12 |
10 | > V | | |
11 | > --- | | |
12 | > C11 | | |
13 | > || | | |
14 | > Signal o----||---o--------(----o µC-Eingang |
15 | > || | mit Schmitt-Trigger |
16 | > | |
17 | > GND |
18 | > |
> Mit R11/R12 stellst Du den Low-Pegel am µC-Eingang ein. High sind dann > die 1,4V darüber. > > > Gruß, > Chris Hab mal versucht die Schaltung mit einzubauen, verstehen kann ich sie aber noch nicht wirklich (Noch recht unerfahren in der analogen Welt ;)). Was passiert im C68 je nach Zustand des Ausgangskondensators? Wieso wandelt er +0.5 und -0.9 wieder in 0v und 1.4v? Können p-Fet oder Pegelwandler durch etwaige negative Spannungen beschädigt werden oder werden diese durch die Kondensatoren zuverlässig abgeblockt? Ist zwar etwas anschaulich gesprochen, aber wenn während dem Aufladen des Kondensators Strom durch die Dioden abfließt, über welche Verbindung soll sich der Kondensator jemals wieder entladen? Wie kompensiere ich die paar uA Steuerstrom die der Pegelwandler aus dem Kondensator zieht? Mal wieder vielen Dank für deine Hilfe im Voraus, viele Grüße, Alex
Hi Alex, > Hab mal versucht die Schaltung mit einzubauen, verstehen > kann ich sie aber noch nicht wirklich (Noch recht unerfahren > in der analogen Welt;)) Naja, dies ist ja jetzt eine schöne Gelegenheit das zu ändern. Wegen den Kondensatoren könntest Du nochmal zum Stichwort "Koppelkondensator" recherchieren. Ist aber eigentlich nicht schwer zu verstehen, weshalb da viele Erklärungen auch nicht viel Worte drüber verlieren. Mann kann sie sich einfach für Gleichspannungen als Unterbrechung, und für Wechselspannungen als Kurzschluss vorstellen. > Bekomme ich dann nicht Probleme mit kapazitiven > Spannungsteilern? Wenn der Ausgangskondensator im Original > kleiner ist als mein Eingangskondensator hätte ich auf > meiner Seite doch kaum eine Spannungsänderung während der > Kondensator in der Originalfernbedienung schon fast entladen > ist?! Nein, denn Dich interessiert nur der Wechselspannungsanteil des Signals, und der läd/entläd die Kondensatoren beide jeweils kaum. Oder anders gesagt: Der kapazitive Widerstand der Koppelkondensatoren ist winzig im Vergleich zur Eingangsimpedanz Deiner Schaltung. Probier' es doch einfach mal mit Testschaltungen aus. "In echt" auf den beliebten Steckboards, oder meinetwegen auch als Simulation. > Was passiert im C68 je nach Zustand des Ausgangskondensators? > Wieso wandelt er +0.5 und -0.9 wieder in 0v und 1.4v? Hm, also von sich aus wandelt der nichts. Wenn Du diesen Effekt willst, müsstest Du schon die Schaltung entsprechend auslegen - was bei Dir nicht der Fall ist. An Pin6 des IC12 ist der Gleichspannungspegel vollkommen undefiniert (bzw. wird von der unbekannten Innenschaltung des IC bestimmt - was man üblicherweise nicht will). > Können p-Fet oder Pegelwandler durch etwaige negative > Spannungen beschädigt werden oder werden diese durch > die Kondensatoren zuverlässig abgeblockt? Durch die Kondensatoren bekommst Du eher noch negative Spannungen in Deine Schaltung hinein. Und ja, die können auch was kaputt machen. > wenn während dem Aufladen des Kondensators Strom durch die > Dioden abfließt, über welche Verbindung > soll sich der Kondensator jemals wieder entladen? Das war gut mitgedacht. :-) Für das entladen rechnet man hier die Selbstentladung der Kondensatoren mit ein. Das kann einem natürlich auch schnell auf die Füße fallen, wenn man auch mit beliebigen Eingangssignalen klarkommen will. Also zusammengenommen nochmal den Rat: versuch' die Wirkungsweise der Schaltungen zu verstehen, auch ihre Möglichkeiten und Grenzen, und experimentiere dazu ruhig mal etwas mit Testschaltungen. Muss ja nicht gleich mit der Original-Fernbedienung sein. Und wenn Deine Schaltung auf dem Steckbrett das macht was Du möchtest, ist immer noch Zeit, das ganze "ordentlich" aufzubauen. Gruß, Chris
Hallo Leute, das Thema ist zwar schon ziemlich alt, allerdings wollte ich euch meine finale Lösung als Dankeschön für die Hilfe nicht vorenthalten. Sind zwar evtl. nicht alle Bauteile notwendig, ich fand das Design so aber am besten. Viele Grüße Alex
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