Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Praktikum demnächst!


von Tim S. (169)


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Servus an alle Leser,

ich werde demnächst mein Praktikum in einer Entwicklungsabteilung 
beginnen. Ich bin schon ganz gespannt was mich da erwartet. Habt Ihr 
einige Tipps für mich wie ich mich präsentieren soll und vor allem was 
ich als Neuling zu beachten habe.


Gruß

von Mine Fields (Gast)


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Das wichtigste ist gut zuzuhören. Und denke nicht, dass du irgendetwas 
besser machen kannst. Okay, denken darfst du das, aber lasse es dir 
nicht anmerken. Die Wahrscheinlichkeit, dass du falsch liegst ist sehr 
hoch und selbst wenn du recht hast, wirst du dir damit keine Freunde 
machen.

von Tim S. (169)


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wie meinst du  damit.

von Lupin (Gast)


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Bei jeder Kleinigkeit nachfragen und dumm stellen, damit die Leute bloß 
nicht zum arbeiten kommen.

von Tim S. (169)


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Meine Aussage:
"wie meinst du  damit."
bezog sich auf das Kommentar von "der checker"

Danke für eure Beiträge. Gibt es sonst noch einiges zu beachten.

von Michael S. (technicans)


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Tim S. schrieb:
> bezog sich auf das Kommentar von "der checker"

Was ist denn daran unverständlich?
Antworte nur wenn du gefragt wirst und frage selbst nur im Notfall
jemand Unwichtigen.

von Thomas S. (thomas_s74)


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Wenn du Platinen ätzen sollst immer gut aufpassen. Ist sehr peinlich, 
wenn man eine Europlatine versaut (was bei meinem ersten mal auch 
passiert ist, geht schneller als man denkt).

Und immer bedenken: Du bist Gast im Betrieb, also benimm dich auch so.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Sehr schön. Ich habe gerade einen solchen Praktikanten der genau alles 
falsch macht. Redet altklug daher, hat aber wenn man dann nachfragt 
keine Ahnung wovon er überhaupt redet. Kommt ständig und fragt 
Belanglosigkeiten.
Macht dann den Wunderkasper wenn man kurz erklärt wie es funktioniert - 
kann er sich nicht vorstellen.
Nervt die Business Administratorin mit seiner unwichtigen Bestellung die 
vom System bearbeitet wird - automatisch.

Fresse halten und vor allem zuhören! und den Leuten die arbeiten müssen 
nicht auf die Nerven gehen - ist vermutlich der besste Ratschlag.

von Tim S. (169)


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Um ehrlich zu sein kann ich eure Beiträge nicht nachvollziehen.Weil die 
Firma muss sich ja im klaren sein, dass der Praktikant nur ein 
begrenztes Know-How mitbringt. Dann ist es doch selbstverständlich, dass 
er/sie nachfragt. Klar soll dies in Grenzen gehalten werden. Warum 
sollte der Praktikant Stunden über etwas grübeln wenn ihm gehofen werden 
kann unnd er dadurch Zeit sparrt.

Gruß

von Eric (Gast)


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Wenn ein Unternehmen werder die Zeit noch den Willen hat, einen 
Praktikanten zu ordentlich betreuen, sollte es besser keine zulassen.
Es ist die Aufgabe des Praktikanten Fragen zu stellen, dafür ist er in 
dem Laden.
Wenn da nur Dumpfbacken rumhängen, die bei jeder Frage den super 
Genervten und Gestressten geben, ist das für den Prakti 
Zeitverschwendung.
Wichtig ist natürlich trotzdem dass man seinen Platz kennt und sich 
angemessen verhält, so wie immer im Leben. Fragen stellen gehört aber 
(bis zu einem bestimmten Grad, eine gewisse Selbstständigkeit muss man 
schon erwarten können) dazu!

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Tim S. schrieb:
> Warum
> sollte der Praktikant Stunden über etwas grübeln wenn ihm gehofen werden
> kann unnd er dadurch Zeit sparrt.

Weil das der einzige Weg ist etwas wirklich zu lernen.

Die Abkürzung = Fragen führt nicht zur Lösung, da zumeist die komplexe 
Antwort nicht verstanden wird - was man dann später bei einer 
assoziierten Frage bemerkt und sich fragt: Hat er nicht zugehört oder 
nicht verstanden?
(Aha - ich habe also meine Zeit verschwendet...)

Das du das aus deiner Position nicht nachvollziehen kannst ist mir klar.
Irgendwann wirst du es aber verstehen und bis dahin - die Empfehlungen 
sind recht einstimmig.

von hanshugo (Gast)


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Sehr interessante Beiträge hier; manche lassen tief blicken.

Meine Praktikanten haben gefälligst nicht die Fresse zu halten. Wenn 
man es richtig aufzieht, kann man auch solche aus früheren 
Studiensemestern (so ab dem vierten) sehr gut einbinden und sinnvolle 
Tätigkeiten ausführen lassen. Natürlich bindet man einen Praktikanten 
nicht sofort in irgendwelche kritischen Pfade ein, aber ich habe auch 
schon erlebt daß sich der ein oder andere als so gut erwies, daß er eine 
wirkliche Bereicherung für die Projektarbeit war. Und wenn mal was 
schief geht, ist das immernoch etwas, woraus beide lernen können, 
Betreuer und Praktikant.

Also: Als Praktikant solltest Du dir natürlich deiner Position bewußt 
sein, aber wenn es Fragen gibt, frag. Wenn Du eine gute Idee hast, 
behalte sie nicht für dich, usw.

Ich wünsche viel Erfolg!

von ING (Gast)


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Ich erwarte von einem Praktikanten, dass dieser Willens ist sich mit der 
Aufgabenstellung auch tiefgründig zu beschäftigen. D.h. gegebenfalls 
nicht vorhandenes Wissen sich selbständig aneignen und verstehen zu 
WOLLEN und nicht vorzeitig aufgeben und sich alles erklären zu lassen.
Darüberhinaus haben Praktikanten meist auch nicht den Zeitdruck, so dass 
hier auch oftmals die Möglichkeit besteht über das eigentliche Ziel 
hinaus Erkenntnisse zu erarbeiten. Das macht auch den kleinen 
Unterschied zu einem sehr guten Praktikanten aus, dass dieser nicht 
"nur" die Aufgabe erfüllt, sondern auch mitdenkt und eventuell "neue" 
Lösungen, Randbedingnugen, Erweiterungen ... ausarbeitet.

Empfehlenswert ist auf jeden Fall, rechtzeitig zu klären, wann und was 
von Dir erwartet wird, evtl. Meilensteinen setzen, die Dir als 
Orientierung dienen sollen, wann Probleme angesprochen werden müssen.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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hanshugo schrieb:
> Meine Praktikanten haben gefälligst nicht die Fresse zu halten.

Dann beneide ich dich um die freie Zeit die du dafür "übrig" hast - bei 
mir ist das entweder Arbeitszeit wo wirklich was gemacht werden muss 
oder Freizeit, die mir fast heilig ist.

von Praktikantenversteher (Gast)


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Na ihr seid ja die besten, zum Fresse halten geht hoffentlich kein 
Student in ein Unternehmen um ein Praktikum zu machen. Wenn ein 
Unternehmen einen Praktikanten einstellt, dann erklärt es sich bereit 
gewisse Arbeitszeit der Mittarbeiter für den Praktikanten zu opfern. Und 
dass der eine oder andere Praktikant etwas mehr Zeit für sich 
beansprucht, muss einkalkuliert werden. Manche verwechseln leider immer 
wieder Praktikanten mit billigen Arbeitskräften für Jobs, die sonst 
keiner in der Abteilung machen möchte.

Andere nutzen den Praktikanten um das eigene Selbstbewusstsein zu 
steigern, indem sie ihm irgendwelche Weisheiten an den Kopf knallen, die 
sie kurz zuvor bei Wikipedia nachgeschlagen haben. Anschließend beklagen 
sie vor der gesamten Belegschaft, dass die "Bachlers" nichts taugen und 
die FHs sowieso abgeschaft werden müssen.

Leute, wacht auf und macht euch bewusst, dass die Praktikanten zum Teil 
das erste Mal in ihrem Leben Einblick in die Arbeitswelt erhalten. Und 
dies sollte so positiv wie nur möglich ausfallen.

Ich hatte während meiner beiden Praktika + Abschlussarbeit in 
verschiedenen Unternehmen sehr viel Glück und machte sehr angenehme 
Erfahrungen. Dies hat sich auch positiv auf meine heutige berufliche 
Situation ausgewirkt.

Daswegen setze ich mich auch heute noch für jeden 
Praktikanten/Diplomanten in unserer Abteilung ein, indem ich genervten 
Kollegen ihre Position gegenüber dem Praktikanten klar mache. Dies 
sollet ihr bei der nächsten Gelegenheit ebenfalls tun und der Praktikant 
wird euch dafür sehr dankbar sein.

Ein weiterer Hinweis an die Praktikanten selbst. Solltet Ihr mit eurer 
Situation im Praktikumsbetrieb nicht zufrieden sein, müsst Ihr das 
sofort beim Betreuer ansprechen. Es lässt sich für alles eine gemeinsame 
Lösung finden.

von Frank M. (aktenasche)


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Michael Lieter schrieb:
> Fresse halten und vor allem zuhören!

So ein Quatsch...Ich mache gerade mein Praxissemester und bei uns ist es 
eher so dass sich nicht um die Praktikanten gekümmert wird.
Ein paar sagen sie hätten "das Internet mal wieder leer gesurft". Dabei 
ist das Gehalt sehr sehr gut.
Ist natürlich nicht bei jeden so (bei mir auch nicht), dennoch muss man 
den Mumm haben und fragen was man machen kann oder wie jenes 
funktioniert.

Es kommt auf die Unternehmensgröße und die Praktikumsdauer an. Wenn es 
weniger als 6 Wochen sind kannst du nicht viel erwarten. Da würde ich 
dir wahrscheinlich auch nichts anvertrauen.

Mir ist nun nach 4 Monaten klar, dass das Netzwerken mit Abstand am 
wichtigsten ist. Wer ist verantwortlich für Bestellung, IT, 
Zugriffsrechte ,Training usw. und wer kann dir weiterhelfen bei Thema A, 
B, C, D usw..

Es ist oft nervig das herauszufinden: Fred: "Frag mal Joe" - Joe: "Neee 
da bin ich der falsche, frag Astrid" - Astrid: "Schreib lieber gleich 
ein Ticket" - Antwort vom Support: "Wende dich am besten an Fred".

In dieser Kette hat man dann oft die bereits angesprochenen genervten 
Kollegen die nicht auf emails antworten und einem subtil mitteilen: "Du 
mickriger Praktikant bist mir reichlich egal".


Also: Selbstständig sein! Nicht auf Anleitungen warten! Eigene 
Entscheidungen treffen! Bei fachlichem Neuland eigenständig lernen!

Die ersten 2 Wochen wirst du dich erstmal akklimatisieren müssen, das 
ist ganz klar.

von Michael S. (technicans)


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Frank Meier schrieb:
> Also: Selbstständig sein! Nicht auf Anleitungen warten! Eigene
> Entscheidungen treffen! Bei fachlichem Neuland eigenständig lernen!

Und dann für den angerichteten Schaden die Verantwortung übernehmen.

Praktikantenversteher schrieb:
> Leute, wacht auf und macht euch bewusst, dass die Praktikanten zum Teil
> das erste Mal in ihrem Leben Einblick in die Arbeitswelt erhalten. Und
> dies sollte so positiv wie nur möglich ausfallen.

Oder den Wiedereinstieg versuchen, allerdings ohne Option nach dem
Praktikum übernommen zu werden (War bei mir so, bei allen potentiellen
Betrieben. Motiviert ungemein).

hanshugo schrieb:
> Meine Praktikanten haben gefälligst nicht die Fresse zu halten.

Als Marktschreier auf dem Wochenmarkt wäre das auch nicht Zielführend.

Eric schrieb:
> Wenn ein Unternehmen werder die Zeit noch den Willen hat, einen
> Praktikanten zu ordentlich betreuen, sollte es besser keine zulassen.
> Es ist die Aufgabe des Praktikanten Fragen zu stellen, dafür ist er in
> dem Laden.

Eigentlich ist er in dem Laden um dem Betrieb zu zeigen das er
was kann. Quasi eine vorgezogene Probezeit ohne hohe Kosten.

Tim S. schrieb:
> Weil die
> Firma muss sich ja im klaren sein, dass der Praktikant nur ein
> begrenztes Know-How mitbringt.

Stimmt nur bedingt. Vor allem weiß der Praktikant nicht wie in dem
Laden gearbeitet und Unsinn gemacht wird. Know-How wird er schon haben,
aber wenig Praxis, je nach dem.

Michael Lieter schrieb:
> Ich habe gerade einen solchen Praktikanten der genau alles
> falsch macht.

Vielleicht machst du ja auch was falsch. Wenn man nur Erwartungen
hat und keine Unterstützung bietet, kann das ja nichts werden.
Nur, wer ist schuld?

Thomas S. schrieb:
> Und immer bedenken: Du bist Gast im Betrieb, also benimm dich auch so.

Oft nicht mal das, oder seit wann müssen Gäste verdursten und
auch noch Kaffee kochen?

Viele Firmen sind mit Praktikanten einfach nur überfordert.

von ... (Gast)


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Hier einige wichtige Regeln für Praktikanten, die eigentlich 
selbstverständlich sein sollten, aber es offenbar nicht für jeden 
Praktikanten sind:

- keine Sexfilme gucken oder auf Sexseiten surfen
- keine Tauschbörsensoftware zum klauen von Musik und Filmen 
installieren
- nicht das eigene Noteboook ans Netzwerk anschließen, das so mit Viren 
verseucht ist und 10000 oder mehr E-Mails pro Stunde verschickt, so das 
die Firmen IP Adresse auf allen Blacklisten als Spammer landet
- sagen wenn man eine Aufgabe erledigt hat und nciht dasitzen und warten 
bis mal jemand Fragen kommt
- die zugeiteilten Aufgaben vorrangig bearbeiten und nicht das private 
Zeug, wie SMS schreiben und E-Mails abholen
- nicht dem Chef das Bier wegtrinken, das er in den Kühlschrank gestellt 
hat, für einen Firmenfeier
- nicht die von der Firma gekaufte Software für private Verwendung 
kopieren
- nicht klauens, was der Firma gehört (z.B. externe Festplatten, Mäuse, 
etc.)
- wenn man Scheiße gebaut hat, dann nicht immer alles abstreiten und die 
Ingenieure als dumm verkaufen wollen

Das wären die Punkte, die mir zu unseren letzten Praktikanten und 
Auszubildenden spontan einfallen würden.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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diejenigen, die sich durch Praktikanten genervt fühlen, sollten an ihrer 
Sozialkompetenz arbeiten. Wie manche schon bemerkt haben, wenn man es 
richtig aufzieht, kann man Praktikanten sehr wohl super in bestimmte 
Tätigkeiten einbinden. Wenn eine Firma eine Praktikantenstelle zur 
Verfügung stellt, hat sie verdammt nochmal eine Führsorgepflicht. Der 
gemeine Ingenieur ist häufig mit dieser Aufgabe überfordert mangelns 
fehlendem sozialem Engagement. Äußerungen wie "Fresse halten und vor 
allem zuhören!" ist ein Paradebeispiel an klassischer 
Erziehungsmethoden, wo Respekt einzig auf Angst und Schrecken aufbaut. 
Tsss, da fällt mir nichts mehr zu ein :-(
Rosa

von Eric (Gast)


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Michael S. (technicans) schrieb
>Eigentlich ist er in dem Laden um dem Betrieb zu zeigen das er
>was kann. Quasi eine vorgezogene Probezeit ohne hohe Kosten.

Das kommt stark auf das Praktikum an.
Beim klassischen 'Praxissemester' hat der Praktikant i.d.R. nur eine 
theoretische Grundlagenausbildung in der Hochschule erhalten.
Vermutlich kennt er nicht die verwendeten Standardtools und Abläufe.
Hat er vorher keine Berufsausbildung gemacht, muss er sich anfangs 
überhaupt erstmal im betrieblichen Umfeld zurechtfinden.
Dann ist er da, um all das zu lernen und selbstverständlich viele Fragen 
zu stellen. Das Praktikum ist teil der Ausbildung.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Praktikantenversteher schrieb:
> Andere nutzen den Praktikanten um das eigene Selbstbewusstsein zu
> steigern, indem sie ihm irgendwelche Weisheiten an den Kopf knallen, die
> sie kurz zuvor bei Wikipedia nachgeschlagen haben.

Ich beobachte das genau anders herum.

... schrieb:
> - wenn man Scheiße gebaut hat, dann nicht immer alles abstreiten und die
> Ingenieure als dumm verkaufen wollen

Sehr richtig!

Rosa-Kleidchen schrieb:
> Äußerungen wie "Fresse halten und vor
> allem zuhören!" ist ein Paradebeispiel an klassischer
> Erziehungsmethoden, wo Respekt einzig auf Angst und Schrecken aufbaut.
> Tsss, da fällt mir nichts mehr zu ein :-(

Das liegt daran das ich über ein Negativbeispiel geschrieben habe.

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