Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche guten Spannungsregler 5V


von Manfred D. (mdersch)


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Hallo zusammen,

ich möchte ein EmbeddedBoard mini2440 mit LiFePo4-Akkus betreiben. Die 
Akkus haben eine Spannung von 3,3V. Insgesamt verwende ich 16 Akkus. 
2x8. Somit erhalte ich eine Spannung von 6,6V.

Nun könnte ich einen Standard-IC L7805 verwenden. Ich habe aber gehört, 
dass diese Dinger zuviel Energie einfach "verheizen". Dies möchte ich 
natürlich vermeiden.

Dann gibt es da noch die Down-Stepper. Aber ich vermute das funktioniert 
nicht, da hierbei ja ein Frequenz im Spiel ist und die werden mir das 
Board verrückt machen.

Habt Ihr vielleicht ne gute Idee wie ich aus meinen 6,6V, stabile - und 
so verlustfrei wie möglich - 5V bekomme.

Für Infos wäre ich dankbar.

Beste Grüße
Manfred

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred Dersch schrieb:

> Nun könnte ich einen Standard-IC L7805 verwenden.

Nein, weil dem die Differenz zu 5V zu klein ist. Low-DropOut Regler 
verwenden (LDO).

Übrigens solltest du die Mindestspannung von 2,8V im Auge behalten. Das 
sind dann 5,6V statt 6,6V. Der LDO sollte also bis runter auf 0,6V 
Differenz arbeiten können, was die Auswahl deutlich eindampft (z.B. 
L4940).

Wieviel Strom?

> Ich habe aber gehört,
> dass diese Dinger zuviel Energie einfach "verheizen". Dies möchte ich
> natürlich vermeiden.

Wirkungsgrad = 5V / 6.6V = 75%. Ein 08/15 Schaltregler Marke Eigenbau 
für nicht-Experten ist auch nicht viel besser.

von Manfred D. (mdersch)


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Danke für die Antwort!

Also Imax beträgt 2A.

Den LDO werde ich mir mal anschauen.

Kann ich grundsätzätzlich davon ausgehen, dass ich "Wirkungsgrad = 5V / 
6.6V = 75%" dann 25% an Akkuleistung durch spannungsregelung 
verschwende? Das wäre aber wirklich übel!

Einen Down-Stepper finde ich schon interessant. Aber so wie ich das 
verstanden haben verwandelt der die Konstantspannung in ein PWM-Signal. 
Wenn ich jetzt eine LED dimmen möchte - sage ich o.k. - aber meinem 
Board wird sowas ja nicht schmecken. Kann man ein solchen Signal nicht 
irgendwie glätten?

Mit dem LC7805 meinte ich natürlich nicht 2-Zellen, sondern 3 bzw. 
4-Zellen. Aber wenn ich hier nach Deiner Formel gehe würde bei einer 
3-zelligen Akku-config (hätte dann nur 15 statt 16 Zellen) einen 
Wirkungsgrad von ca. 50%. Ich weiß nicht?! Kann das sein?

von guest (Gast)


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Hallo Manfred,

google mal nach "MC34063", das ist ein relativ einfacher, gebräuchlicher 
Schaltregler der deinen Anforderungen genügen sollte. Mit einem großen 
Ausgang-Elko und evtl. noch einem L(C)R-Tiefpass am Ausgang sollte die 
Spannung glatt genug sein.

1,6V Spannungsdifferenz im besten Falle wären für einen 7805 sowieso zu 
wenig, du müsstest auf einen LowDrop-Typen umsteigen. Aber wie schon 
erwähnt, die Differenz wird verheizt und das ist nicht effektiv bei 
Akku-Betrieb.

Wieviel Strom fließt denn? Wie glatt muss die Spannung denn sein?

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred Dersch schrieb:

> Kann ich grundsätzätzlich davon ausgehen, dass ich "Wirkungsgrad = 5V /
> 6.6V = 75%" dann 25% an Akkuleistung durch spannungsregelung
> verschwende? Das wäre aber wirklich übel!

Du kannst ja versuchen, dir einen Schaltregler mit hohem Wirkungsgrad zu 
zimmern, der deine 2A kann und mit einer Mindestdifferenz von 0,6V 
zurecht kommt.

Bei grösserer Differenz wird das leichter, also mit nominell 13.2V statt 
6.6V als Ausgangsbasis: LM2696 mit 13V rein gibt ~90% Wirkungsgrad. Mit 
250kHz liegt der noch einigermassen im Rahmen, aber Komponentenauswahl 
und Layout sind da schon ziemlich wichtig.

von Manfred D. (mdersch)


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Danke für die Antwort.

Das Board ansich braucht zwischen 80mA und 400mA - je nachdem wie es 
halt ausgelastet ist. Daran hängt eine CMOS-Kamera, die m.E. fast 
vernachlässigbar ist (da müsste ich jetzt das Datenblatt finden) und 
noch ein UMTS-STICK - der glaube ich richtig zieht (ca. 1A).

2A sollte also locker reichen. Wenn es für die Spannungsreglereinheit 
wichtig ist ganz genau zu wissen wieviel Leistung ich verbrauche muss 
ich das ganze Paket mal an mein Labornetzeil anschließen und messen.

Bei dem Thema Glättung hab ich leider keine Idee. Ich seh das so, dass 
Downstepper halt vereinfacht gesagt "An-AUS-AN-AUS-AN-AUS" schalten. Ich 
weiß jetzt nicht genau aber ich glaube mal wo gelesen zu haben, dass die 
mit 400khz laufen? Ich denke dieses AN-AUS-Spielchen wird mir das Board 
übel nehmen. Das Board kann mit Spannungen zwischen 4,85 und 5,25 V 
umgehen. Ich denke in diesem Bereich muss sich die Glättung bewegen.

Den "MC34063" schaue ich mir gleich mal an.

Grüße
Manfred

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred Dersch schrieb:

> Einen Down-Stepper finde ich schon interessant. Aber so wie ich das
> verstanden haben verwandelt der die Konstantspannung in ein PWM-Signal.

Nein. Es sind einige zig mV Ripple-Spannung drauf, aber die sind dem 
Board egal. Die PWM macht der Regler intern, da kriegst du nichts mit 
von.

> noch ein UMTS-STICK - der glaube ich richtig zieht (ca. 1A).

Was bedeutet, dass du einen Switcher gut vor dem Stick abschirmen 
solltest, sonst sieht der nur deine Störsignale.

> Den "MC34063" schaue ich mir gleich mal an.

Den so zu dressieren, dass bei den betrachteten Spannungen deutlich mehr 
als die 75% eines LDOs dabei herauskommen, das ist nicht ganz so 
trivial.

von Manfred D. (mdersch)


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Heißt das, dass ich sehr wohl mit einem Down-Stepper arbeiten könnte? 
Wär ja m.E. schon mal besser.

Was meinst Du mit einem Switcher gut vor dem Stick abschirmen?

von Manfred D. (mdersch)


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...achja! Gibt es denn nicht schon fertige Bausteine die man kaufen 
kann? Zu einem vernünftigen Preis. 20-30EUR fände ich noch o.k.

von Thomas (Gast)


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Hm also 75% ist eigentlich schon ein recht guter Wirkungsgrad. Klar wenn 
man sich Mühe gibt, kommt auch auf über 90%, aber indem Fall würde ich 
mir das doch stark überlegen. Vorallem weil man beim Layout wirklich 
aufpassen muss, damit man keine EMV Probleme bekommt. Hab da schon so 
einiges erlebt...
So drastisch wird sich Akkulaufzeit auch nicht unterscheiden.

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred Dersch schrieb:

> Was meinst Du mit einem Switcher gut vor dem Stick abschirmen?

Ein Switcher funkt Störungen, je nach Komponenten und Layout mal mehr 
mal weniger. Ein UMTS-Stick ist ein empfindlicher Funkempfänger.

von MaWin (Gast)


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> Die Akkus haben eine Spannung von 3,3V.

Nominal

> Insgesamt verwende ich 16 Akkus. 2x8.
> Somit erhalte ich eine Spannung von 6,6V.

Nö.

Sondern eine von 5.6 bis 7.2V je nach Ladezustand des Akkus.

Ist das soooo schwer zu begreifen, daß Akkus ihre Spannung mit dem 
Ladezustand ändern ?

> Nun könnte ich einen Standard-IC L7805 verwenden.

Sicher nicht, der braucht ja schon an guten Tagen mindestens 7.5 
Eingangsspannung.

Immerhin musst du die Spannung nur reduzieren.
Man verwendet (Ultra-) LowDrop Regler.

Je anch benötigtem Strom LP2950-5, L387 (Pollin), LP2989, schon ein 
LT1086 geht nicht mehr.

von Manfred D. (mdersch)


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MaWin schrieb:
>> Die Akkus haben eine Spannung von 3,3V.
>
> Nominal
>
>> Insgesamt verwende ich 16 Akkus. 2x8.
>> Somit erhalte ich eine Spannung von 6,6V.
>
> Nö.
klar!
>
> Sondern eine von 5.6 bis 7.2V je nach Ladezustand des Akkus.
>
> Ist das soooo schwer zu begreifen, daß Akkus ihre Spannung mit dem
> Ladezustand ändern ?
Nein!
>
>> Nun könnte ich einen Standard-IC L7805 verwenden.
>
> Sicher nicht, der braucht ja schon an guten Tagen mindestens 7.5
> Eingangsspannung.
Fehlinfo meinerseits!
>
> Immerhin musst du die Spannung nur reduzieren.
> Man verwendet (Ultra-) LowDrop Regler.
>
Ein paar Posts weiter oben Imax= 2A
> Je anch benötigtem Strom LP2950-5, L387 (Pollin), LP2989, schon ein
> LT1086 geht nicht mehr.
Imax=2A -> alle zu schwach.

Aber trotzdem danke!

von Hans (Gast)


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Wie schon geschildert hast du ein Problem - die Akkuspannung ist klein. 
Ein TS1117 LDO hat z. B. bei 1 A einen VDrop von 1,5 V.

Deine Aufgabe liegt irgendwo zwischen schwierig und geht nicht. Hast du 
die Möglichkeit deine Stromaufnahme zu senken, oder die Akkus zu einer 
höheren Spannung zu gruppieren?

von Thomas (Gast)


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Ich hab mal schnell geschaut. Ein MIC29300-5.0WT würde passen. Bei 3A 
max 600mV Dropout.
Beziehbar bei Farnell (Bestellnummer 1556711)

von Manfred D. (mdersch)


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Hans schrieb:
> Wie schon geschildert hast du ein Problem - die Akkuspannung ist klein.
> Ein TS1117 LDO hat z. B. bei 1 A einen VDrop von 1,5 V.
>
> Deine Aufgabe liegt irgendwo zwischen schwierig und geht nicht. Hast du
> die Möglichkeit deine Stromaufnahme zu senken, oder die Akkus zu einer
> höheren Spannung zu gruppieren?

Ja klar, ich kann die Zellen gruppieren wie ich will. Ich hab hier 16 
Einzelzellen, daraus kann ich mir den Akku zusammenstellen wie ich will. 
Ich habe bei meiner ersten Überlegung nicht gewusst, dass die Dropouts 
doch relativ hoch sind.

von Thomas (Gast)


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Manfred Dersch schrieb:
> Ich habe bei meiner ersten Überlegung nicht gewusst, dass die Dropouts
> doch relativ hoch sind.

Es gibt durchaus einige Regler, die damit zurechtkommen. Einen 
Vorschlag, hab ich dir einen Beitrag weiter oben schon gemacht.

von Manfred D. (mdersch)


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Danke Thomas! Hab grad im Datenblatt nachgeschaut. Habe aber leider 
nicht über Inputspannungen und Wirkungsgrad gefunden.

Bei Farnell nur: Spannung, Abfallstrom-:370mV. Heißt das, bei einer 
Stromaufnahme von 2A, fallen dann 0,74W weg? Wär ja super!

Ist Deine Empfehlung ein Step-Down-Regler. Ich frag nur, da ja bei 
diesen Dinger doch HF-Geschichten - gerade wie oben angesprochen bzgl. 
UMTS-Stick - wieder relevant werden.

Bin echt begeistert über Eure Infos.

Grüße
Manfred

von thomas (Gast)


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Nein, nein, dass ist die minimale Abfallspannung. Das heißt mindestens 
um den Betrag muss die Eingangsspannung über den 5V liegen. Da es sich 
um einen Linearregler handelt wird der Rest verbraten, was bei 6.6V 
Eingangsspannung die schon erwähnten 75% ausmacht. Aber das ist kein so 
schlechter Wirkungsgrad!

Vom Schaltregler würde ich gerade am Anfang wirklich abraten. Die 
Chancen stehen gut, das man das Layout versaut. Gerade bei so hohen 
Strömen und einem empfindlichen Empfänger (UMTS-Stick) in der Nähe, 
würde ich die Finger davon lassen.
Wenn du unbedingt willst, kann ich dir auch einen passenden Schaltregler 
aussuchen. Gibt es auch genügend die passen würden, aber ich denke du 
wirst damit keine Freude haben...

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:

> Bei grösserer Differenz wird das leichter, also mit nominell 13.2V statt
> 6.6V als Ausgangsbasis: LM2696 mit 13V rein gibt ~90% Wirkungsgrad.

Korrektur: Der LM2676 war gemeint. Aber wie schon grad aufgeführt 
solltest du auf die übrigen ~15% verzichten und es linear machen. Die 
Chancen stehen sehr viel besser, dass es funktioniert.

von MaWin (Gast)


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> Imax=2A -> alle zu schwach.

Tja, mit der Info bist du erst nachträglich rausgerückt,
vorher sollte es ein 7805 tun, also 1A reichen.


LP3856 (ganz knapp bei 7.2V) oder LD29300V5 (besser,
aber schwerer beschaffbar).

von John H. (karabka)


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Von Texas gibts noch den UCC283-5, mein persönlicher Favorit. 
Dropoutspannung = 250mV bei 2A: 
http://search.datasheetcatalog.net/key/UCC283-5
Der schafft aber nur 9V am Eingang, also aufpassen =)
LG,
John

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