Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Deutscher Elektrotechnik Abschluss in Amerika


von Kippel (Gast)


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Hallo,

aus familiären Gründen werde ich in naher Zukunft einen längeren 
Zeitraum in Amerika verbringen (Greencard vorhanden). Mich würde 
interessieren, wie ein Deutscher B.Sc. oder M.Sc. von einer der großen 
TUs in Elektrotechnik von amerikanischen Arbeitgebern aufgenommen wird.
Berufserfahrung ist begrenzt in Form von Praktika und 
Werkstudententätigkeiten vorhanden.

Danke :)

lg Kippel

von Thomas1 (Gast)


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Also oftmals werden Bachelor und Diplom (FH) dort nicht so anerkannt. 
Ist etwas schwieriger.

von Harald M. (mare_crisium)


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Kippel,

nach meiner Erfahrung werden Dir die deutschen Abschlüsse nicht viel 
nutzen. Bei einer Anstellung in den USA ist der berufliche Werdegang 
(resume) wichtiger - die Amis sind eben pragmatisch. Ausländische 
Abschlüsse können sie nur in sehr seltenen Fällen richtig beurteilen.

Beim Aufstellen Deines resume ist es wichtig, Dich hinsichtlich der Form 
an die US-amerikanischen Gepflogenheiten (z.B. Schreibweise des Datums) 
zu halten; die wollen es so haben, wie sie's gewöhnt sind, sonst lesen 
sie's erst gar nicht.

Woher hast Du denn die green card? Die hab' ich während der 5 Jahre, die 
ich in den USA gearbeitet habe, nicht gekriegt.

mare_crisium

von Paul (Gast)


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>Also oftmals werden Bachelor und Diplom (FH) dort nicht so anerkannt.
>Ist etwas schwieriger.

Das stimmt so nicht. Ein Fh-Diplom hatte keine Probleme als Bachelor 
anerkannt zu werden. Oft wurde es sogar wie ein Master gewertet, da die 
Amis keine Uni/FH-Trennung kennen. Diplom==Diplom - ein Geschenk quasi.

 Das Problem am deutschen Bachelor ist seine Studiendauer, die meist 
unterhalb von 8 Semestern liegt. In Amerika hat ein Bachelor eine 
typische Studiendauer von 8 Semestern. Mit dem Fh-Diplom kein Problem, 
hat man sich mit der Auslegung des deutschen Bachelors ins Fleisch 
geschnitten, denn in den 8 Semestern des amerikanischen Bachelors sind 
Grundlagen, die bei uns bereits Abistoff waren. Mit anderen Worten: 
Obwohl ein deutscher Bachelor fachlich gleich viel, wenn nicht sogar 
mehr bietet, muß er um Anerkennung buhlen.

Danke an die Politiker, die keinen 8sem. Bachelor als Regel einführten.

von S. K. (kippel)


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Harald M. schrieb:
> Kippel,
>
> nach meiner Erfahrung werden Dir die deutschen Abschlüsse nicht viel
> nutzen. Bei einer Anstellung in den USA ist der berufliche Werdegang
> (resume) wichtiger - die Amis sind eben pragmatisch. Ausländische
> Abschlüsse können sie nur in sehr seltenen Fällen richtig beurteilen.
>
> Beim Aufstellen Deines resume ist es wichtig, Dich hinsichtlich der Form
> an die US-amerikanischen Gepflogenheiten (z.B. Schreibweise des Datums)
> zu halten; die wollen es so haben, wie sie's gewöhnt sind, sonst lesen
> sie's erst gar nicht.
>
> Woher hast Du denn die green card? Die hab' ich während der 5 Jahre, die
> ich in den USA gearbeitet habe, nicht gekriegt.
>
> mare_crisium

Danke für die Antwort. Die Greencard kommt aus der Lotterie, hätte sonst 
aber auch über Verwandtschaft beantragen werden können. Das hätte aber 
länger gedauert.

Die Form einzuhalten ist für jeden, der die Sache nicht all zu naiv 
angeht, wohl klar. "Echte" Berufserfahrung werde ich zum Zeitpunkt der 
Bewerbungen leider noch nicht vorweisen können, außer eben die 
Werkstudententätigkeit und das Praktikum.

Ist das Problem mit der Anerkennung bei den ganz großen Unternehmen 
vielleicht weniger Problematisch? Ich sollte noch hinzufügen, dass ich 
hier in D aufgrund hervorragender Leistungen wenig Schwierigkeiten bei 
Unternehmen wie IBM und Intel haben würde.

lg Kippel

von Thomas1 (Gast)


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Paul schrieb:
> Das stimmt so nicht. Ein Fh-Diplom hatte keine Probleme als Bachelor
> anerkannt zu werden. Oft wurde es sogar wie ein Master gewertet, da die
> Amis keine Uni/FH-Trennung kennen. Diplom==Diplom - ein Geschenk quasi.


So einfach ist es nicht. Es gab mal Probleme bei einer Bekannten Diplom 
(FH) in Bauwesen, wo es nichtmal als Bachelor anerkannt wurde. Im 
Ausland gibt es noch Zusatzqualifikationen mit Zertifizierung.

http://www.ncees.org/

von Thomas1 (Gast)


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Paul schrieb:
> Das Problem am deutschen Bachelor ist seine Studiendauer, die meist
> unterhalb von 8 Semestern liegt. In Amerika hat ein Bachelor eine
> typische Studiendauer von 8 Semestern.


In den meisten Ländern hat der Bachelor 8 Semester, egal ob Kanada, 
Australien, USA oder Neuseeland etc. Da wurden hier einige Fehler 
gemacht.

von S. K. (kippel)


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Würde ich denn mit einem Master einem amerikanischen Master 
gleichgesetzt werden?
Ich habe nämlich die Möglichkeit (da bereits Fächer vorgezogen), meinen 
Master schneller als Regelstudienzeit durchzuführen, oder stattdessen 
ein Jahr an einer bekannten amerikanischen Uni zu verbringen...

von Maik F. (sabuty) Benutzerseite


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http://www.kit.edu/besuchen/pi_2008_243.php

Mein Studiengang ist akkreditiert. Vielleicht hilft dir das Stichwort 
etwas bei der Recherche.

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