Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik chaltung geregelter Vorverstärker mit Transistoren;


von suchender (Gast)


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Hallo,

ich suche eine Schaltung für einen Vorverstärker mit automatisch 
geregelter Amplitude für den Niederfrequenzbereich (1Hz - 200 kHz), der 
mit bipolaren Standard-Transistoren aufgebaut ist.
Die Versorgungsspannung soll ca. 4 V betragen, die Verstärkung so ca. 
500-fach sein.
Die Amplitude der Ausgangsspannung soll automatisch auf einen Wert von 
z.B. maximal 0,5 V geregelt werden, damit der Verstärker auch bei 
stärkeren Geräuschen nicht übersteuert.
Die Ausgangsimpedanz muss nicht besonders niedrig sein, denn dananch 
kommt noch ein Verstärker mit hoher Eingangsimpedanz.
Hat jemand einen Tipp für so ein Schaltungsbeispiel ?

von Matthias D. (marvin42)


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guck mal unter http://www.ferromel.de/tronic_1906.htm
und schau dir Bild-5 an

matthias

von suchender (Gast)


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Danke matthias, aber die Versorgungsspannung der Schaltung beträgt 30 V.
Der Verstärker, den ich suche, soll mit Akkus betrieben werden, und zwar 
am besten mit 4 Mignonzellen.
Wenn man dann noch 1 V für den Spannungsregler abzieht, bleiben ca. 4 V 
Betriebsspannung übrig.
Das Ding soll als Vorverstärker in einem Fledermausdetektor eingesetzt 
werden.
Die üblichen Fledermausdetektoren verwenden 9V-Blöcke, die wenig 
Kapazität haben und ziemlich teuer sind, deshalb möchte ich was mit 
weniger Betriebsspannung einsetzen.

von Ina (Gast)


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>ich suche eine Schaltung für einen Vorverstärker mit automatisch
>geregelter Amplitude für den Niederfrequenzbereich (1Hz - 200 kHz), der
>mit bipolaren Standard-Transistoren aufgebaut ist.
>Die Versorgungsspannung soll ca. 4 V betragen, die Verstärkung so ca.
>500-fach sein.

500-fach bei 200kHz? Bedeutet eine Unity-Gain-Bandwidth von rund 1GHz, 
wenn du es mit einem guten OPamp machen willst. Dein Pflichtenheft 
solltest du noch mal überarbeiten...

von HildeK (Gast)


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Ina schrieb:
> 500-fach bei 200kHz? Bedeutet eine Unity-Gain-Bandwidth von rund 1GHz,

100 MHz. Trotzdem noch sehr viel.

von Ina (Gast)


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>Ina schrieb:
>> 500-fach bei 200kHz? Bedeutet eine Unity-Gain-Bandwidth von rund 1GHz,
>
>100 MHz. Trotzdem noch sehr viel.

Bei OPamps willst du eine Loop-Gain von >20dB. Du brauchst ja noch eine 
Verstärkungsreserve zur Gegekopplung um Verzerrungen zu verringern. 
Macht also eine Open-Loop-Gain von 5000 bei 200kHz, also eine 
Unity-Gain-Bandwidth von 1GHz.

von suchender (Gast)


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Ina schrieb:
>>Ina schrieb:
>>> 500-fach bei 200kHz? Bedeutet eine Unity-Gain-Bandwidth von rund 1GHz,
>>
>>100 MHz. Trotzdem noch sehr viel.
>
> Bei OPamps willst du eine Loop-Gain von >20dB. Du brauchst ja noch eine
> Verstärkungsreserve zur Gegekopplung um Verzerrungen zu verringern.
> Macht also eine Open-Loop-Gain von 5000 bei 200kHz, also eine
> Unity-Gain-Bandwidth von 1GHz.

also gut, 100-fach ?   :-)

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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suchender schrieb:
> ... Vorverstärker mit automatisch geregelter Amplitude für den
> Niederfrequenzbereich (1Hz - 200 kHz)

Die Anforderung 1Hz - 200 kHz wird kaum ein Verstärker erfüllen. 
Schränke dich besser auf 50 Hz - 200 kHz ein. Woher kommt das Signal 
eigentlich?


> Die Versorgungsspannung soll ca. 4 V betragen

Vier Mignons liefern allerdings nur noch knapp vier Volt wenn sie fast 
leer sind. Ein Spannungsregler bringt hier nichts, also weglassen.


> die Verstärkung so ca. 500-fach sein.
Da ist es sinnvoll zwei Stufen hintereinander zuschalten. Am einfachsten 
die erste mit einer festen Verstärkung und die zweite dann mit einem AGC 
(Automatic Gain Control).

Generell gilt: Baue keinen Schaltplan aus dem Internet nach, wenn keine 
Messkurven angegeben sind. Der Autor hat sonst höchstwahrscheinlich nie 
eine Messung gemacht.

http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Audio/lvpreamp.htm

von holger (Gast)


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>500-fach bei 200kHz? Bedeutet eine Unity-Gain-Bandwidth von rund 1GHz,
>wenn du es mit einem guten OPamp machen willst. Dein Pflichtenheft
>solltest du noch mal überarbeiten...

Ein OP 5 x 200kHz -> 1MHz
+   OP 10 x 200kHz -> 2MHz
+   OP 10 x 200kHz -> 2MHz

1GHz ich lach mich tot.

von holger (Gast)


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>Die Anforderung 1Hz - 200 kHz wird kaum ein Verstärker erfüllen.

Prust;)

von Ina (Gast)


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>>500-fach bei 200kHz? Bedeutet eine Unity-Gain-Bandwidth von rund 1GHz,
>>wenn du es mit einem guten OPamp machen willst. Dein Pflichtenheft
>>solltest du noch mal überarbeiten...
>
>Ein OP 5 x 200kHz -> 1MHz
>+   OP 10 x 200kHz -> 2MHz
>+   OP 10 x 200kHz -> 2MHz
>
>1GHz ich lach mich tot.

Was meinst du wohl, wie das 200kHz Signal am Ausgang DEINER 
Verstärkerkette dann aussieht? Du brauchst mindestens 20dB Loop-Gain, um 
überhaupt das Eingangssignal wiedererkennen zu können. Von niedrigem 
Klirrfaktor ist da noch nicht mal die Rede. Drei solche überforderte 
Verstärker in Serie gibt dann nur noch Chaos.

>>Die Anforderung 1Hz - 200 kHz wird kaum ein Verstärker erfüllen.
>
>Prust;)

Alexander hat völlig Recht. Überlege dir mal, was da für Zeitkonstanten 
für die automatische Verstärkungsregelung bei einem 1Hz-Signal nötig 
sind. Die Schaltung wird für das Einschwingen etliche Sekunden brauchen.

von NoPoP (Gast)


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Ina schrieb:
> Was meinst du wohl, wie das 200kHz Signal am Ausgang DEINER
>
> Verstärkerkette dann aussieht? Du brauchst mindestens 20dB Loop-Gain, um
>
> überhaupt das Eingangssignal wiedererkennen zu können. Von niedrigem
>
> Klirrfaktor ist da noch nicht mal die Rede. Drei solche überforderte
>
> Verstärker in Serie gibt dann nur noch Chaos.

Lokale Gegenkopplungen sind der übliche Weg, um sich Bandbreite zu 
verschaffen. Wo ist da das Problem? Kann man mit OPs machen oder auch 
mit diskreten Transistoren.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Jetzt die gute Nachricht:
Fledermäuse schallen weder mit 1Hz noch mit 200KHz. Jedenfalls nach 
meinem Kenntnisstand keine der einheimischen Arten. Ultraschall wird 
nämlich bei hohen Frequenzen in Gasen sehr unrentabel.

Probiers mal mit einem der alten IR-Remote Vorverstärer ICs.

Oder einer AGC Schaltung aus dem Bereich Amateurfunk. Hier sowas:
http://w7zoi.net/hycas-pcb.html
Das ist eine sehr potente Schaltung!!

Für den Anfang tuts vielleicht auch einfach ein TCA440.

von Ina (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die Schaltung im Anhang schafft es, ein Eingangssignal zwischen 20Hz und 
200kHz mit einer Amplitude zwischen 4mVs und 400mVs auf konstant rund 
1,5Vs zu regeln. Die Gesamtverstärkung variiert also zwischen 3,75 und 
375.

Um niedrigen Klirrfaktor zu erzielen, sind zwei Maßnahmen wichtig: C7 
darf nur sehr hochohmig abgetastet werden. Dazu dient die 
darlingtonähnliche, zweistufige Abtastung mittels T3 und T1. Außerdem 
muß der Spannungsabfall über T1 sehr klein gehalten werden, möglichst 
deutlich unter 50mVs.

Das hat zweierlei zur Konsequenz: Das Signal am Eingang des 
Gleichrichters muß mindestens 1,5Vs betragen, um zwei Ube-Strecken 
aufsteuern zu können und eine Diode. Und da das Signal über T1 sehr 
klein gehalten wird, muß die Regelschleife kräftig verstärken. Um auch 
noch bei 200kHz niedrigen Klirrfaktor zu erzeugen, wurde die Verstärkung 
daher auf zwei OPamps verteilt.

Die zusätzliche Verstärkung von U1 dient der Skalierung des 
Regelbereichs. Bei einer anderen Verstärkung setzt die Regelung bei 
anderen Werten als 4mVs...400mVs ein.

Bei niedrigen Frequenzen ist besonders C3 wichtig. Nur wenn dieser Cap 
niederohmig genug ist, kann das Herunterregeln mittels T1 funktionieren.

Als OPamp wurde hier der OPA743 gewählt. Dieser ist schnell, kommt mit 
9V Versorgungsspannung zurecht und hat eine für Batteriebetrieb 
geeignete, niedrige Stromaufnahme.

von Ina (Gast)


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>Fledermäuse schallen weder mit 1Hz noch mit 200KHz. Jedenfalls nach
>meinem Kenntnisstand keine der einheimischen Arten. Ultraschall wird
>nämlich bei hohen Frequenzen in Gasen sehr unrentabel.

Diesem Link nach zwischen 9kHz und 200kHz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Flederm%C3%A4use

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nach meinem Kenntnisstand ist bei 60KHz das Ende erreicht. US unter 
Wasser geht höher bis ca. 250KHz. Klaro, weil Wasser nicht kompressibel 
ist.

Vielleicht berichtet der Experimentator ja mal...

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