Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hochschmelzende Lote fuer Thermosensoren?


von Mike (Gast)


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Hallo,

ich moechte gerne einen Platinsensor (von Rei*****) an eine eigene 
Schaltung zur Temperaturmessung und Regelung anschliessen. Diese 
Sensoren sollen laut Datenblatt bis 600 Grad C funktionieren. Ich 
moechte sie bis 250 - 300 Grad C einsetzen.

Mein Problem ist nun, wie ich diese Sensoren mit den duennen Draehten an 
die Schaltung kontaktiere. Loeten waere der sauberste Weg 
(Uebergangswiderstaende). Aber das Lot hat einen Schmelzpunkt um 190 
Grad C. Crimpen kommt wegen der duennen Draehte nicht wirklich in Frage.

Gibt es sehr hochschmelzende Lote fuer diesen Zweck oder hab Ihr eine 
Idee fuer eine vernuenftige Kontaktierung?

Kennt Ihr Anbieter oder Methoden, fuer temperaturfeste Zuleitungen 
(Silikonleitung, Glasfaserummantelung etc?). Ich habe da bislang noch 
nichts sinnvolles gefunden.

Mit Gruss

Mike

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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wie wäre WireWrap?

von citb (Gast)


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crimpen

von Mike (Gast)


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WireWrap war mit neu. Aber ich denke, dass diese Technik bei den kurzen 
und duennen Draehten des PT-Sensors nicht moeglich sein duerfte.

Dann bleibt wohl nur das Crimpen. Eine Aderendhuelse sollte wohl 
reichen.

Habt Ihr noch eine Idee zu temperaturstabilen Zuleitungen?


Mit Gruss

Mike

von Dario B. (abcd)


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Es gibt durchaus solche Lote, damit hatte ich in der Firma auch mal zu 
tun. Es lässt sich mit ner Ersa RDS-80 bei 450 Grad extrem bescheiden 
Löten, aber wenn man es geschafft hat, zerläuft es nicht im ofen. Musst 
mal Tante Google fragen ;-)

von Klaus W. (mfgkw)


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Stichwort zum Löten mit höheren Temperaturen ist "Hartlöten".

Dafür wird man dann logischerweise keinen Lötkolben nehmen, sondern eher 
einen Gasbrenner.

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Hallo

Ich setze auch einen ähnlichen Sensor in meinem "Pizza" Ofen ein, die 
Sensorzuleitungen sind blanke 1,5mm² CU Drähte, der Sensor wurde mit 
Aderendhülsen draufgecrimpt, funktioniert bis jetzt ganz gut.

Christian

von Harald Wilhelms (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Stichwort zum Löten mit höheren Temperaturen ist "Hartlöten".

...oder schweissen. Ausserdemm gibts auch fertige Sensoren mit Kabel.
Gruss
Harald

von Jöög (Gast)


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Schweissen von Thermodrähten geht sehr einfach:

Eine Dicke Induktivität, zB einen DC Motor. Netzteil mit 24V. Eine 
Kohlenbürste aus einem DC-Motor.
Induktivität an das Netzteil anschließen und einfach auf der Kohle einen 
Kurzschluss herstellen. Durch die Induktivität ensteht ein kleiner Funke 
zum Schweissen.

von Mike (Gast)


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Hallo,

Hartloeten ist mir duchaus ein Begriff. Aber weder mit Autogenschweissen 
noch mit MIG/MAG o.ae. werde ich einen so feinen Draht wie an den 
Platinsensoren an einen Kupferdraht bringen :).

Fertige Loesungen gibt es, ich wuerde aber gerne die PT-Sensoren von 
Reichelt mal versuchen wollen.

Die Crimploesung mit den blanken Cu-Draehten fuer den Pizzaofen hatte 
ich auch erst im Kopf. Ich wuerde aber gerne die Leitungen noch 
isolieren. Spaetestens wenn ich mit 4-Leitungs-Messung da ran gehe, 
waeren isolierte Leitungen fein. Zudem muss ich die 
Messspannungen/-stroeme irgendwie sauber zum Messort bekommen. Es gibt 
doch bei Oefen solche weissen Faserisolierungsmaentel. Weiss einer wo 
ich sowas bekommen kann oder was genau das ist?

Das mit der Induktivitaet finde ich sehr interessant. Machst du das 
oefters so? Reichen die entstehenden Stroeme fuer eine saubere Fuegung? 
Reichelt gibt an, dass der Sensor aus Pt-Ni besteht. Ich denke, dass die 
Anschlussdraehte Ni sind. Koennten Ni und Cu so gefuegt werden?


Mit Gruss

Mike

von Harald Wilhelms (Gast)


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Mike schrieb:
> Hallo,
>
> Hartloeten ist mir duchaus ein Begriff. Aber weder mit Autogenschweissen
> noch mit MIG/MAG o.ae. werde ich einen so feinen Draht wie an den
> Platinsensoren an einen Kupferdraht bringen :).

Normalerweise nimmt man dafür eine Punktschweissmaschine...
Gruss
Harald

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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http://www.hausundwerkstatt24.de/Hochsilberhaltiges-Hartlot-610C-Cd-Silberlot
+ normaler Propan/Butanbrenner.


Funktioniert super.

von Harald Wilhelms (Gast)


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H.joachim Seifert schrieb:
> http://www.hausundwerkstatt24.de/Hochsilberhaltige...
> + normaler Propan/Butanbrenner.
>
>
> Funktioniert super.

Hmm, wenn es solches Lot auch in <= 1mm gäbe, würde vielleicht
sogar schon so ein kleiner Feuerzeugbrenner reichen. Heiss genug
wird der jedenfalls.
Gruss
Harald

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