Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sind alle Typ K Temperaturfühler gleich?


von Thilo G. (thilo11)


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Hi,

spielt es eine Rolle welchen Typ K Temperaturfühler ich an mein 
Multimeter mit eingebauter Temperaturfunktion anschließe? Kann ich z.B. 
den Fluke Temperatursensor an einem Agilent, Extech, Amprobe, usw. 
benutzen (vorausgesetzt das DMM hat Typ K Temperaturmessung)?



Danke & Grüße

Thilo

von MaWin (Gast)


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> Sind alle Typ K Temperaturfühler gleich?

Vom Spannungswert her: Ja.

Natürlich verschiedene Bauformen etc.

von Thilo G. (thilo11)


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Hm, die meisten teuren Multimeter haben ja keinen direkten Steckplatz 
für die Typ K Fühler, sondern benötigen einen Adapter für die regulären 
Buchsen. Steckt in diesen Adaptern noch irgendwas magisches drin, oder 
sind es tatsächlich nur Adapter, sprich könnte ich da auch einfach ein 
paar Krokodilklemmen zur Anbindung verwenden?

von Peter R. (pnu)


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Bei der Angabe Typ K handelt es sich um Thermoelemente.

Thermoelemente müssen durch spezielle, genormte Stecker/Buchsen aus dem 
Material der Thermoelemnt-Leitungen angeschlossen werden. Siehe Google: 
"Thermoelement","Vergleichsstelle"und "Steckverbinder".

Bei Anschluss an einfachen Klemmen erfassen Sie nur die 
Temperaturdifferenz zwischen Thermoelement und diesen Klemmen.

von Thilo G. (thilo11)


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Danke, jetzt bin ich schon etwas schlauer, aber ich glaub ich muss den 
Wiki-Artikel über Thermoelemente nochmals lesen.

von Ulrich (Gast)


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Die Adapter um mit einem DVM ohne speziellen Eingang und einem 
Thermoelement eine Temperatur zumessen sind schon etwas komplizierter. 
Da sollte die Spannung der Kaltstelle kompensiert werden und 
entsprechend ist da schon eine Schaltung mit einem extra 
Temperatursensor und etwas Elektronik drin - entsprechend braucht man da 
auch eine Stromversorgung (z.B. Batterie).

Einfach nur mit einem passiven Steckeradapter schlagen Schwankungen der 
Temperatur des Steckers voll durch. Es wird dann mehr die 
Temperaturdifferenz zwischen dem Stecker und dem Thermoelement gemessen.

von MaWin (Gast)


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> Steckt in diesen Adaptern noch irgendwas magisches drin

Wenn sie gut sind: Kaltstellenkompensation.

Wenn sie ganz ganz billig sind: Nichts,
das Multimeter zeigt dann die DIFFERENZtemperatur
zwischen Thermoelement und Messgerät an.

von Thilo G. (ausgeloggt) (Gast)


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Also, ich habe nach euren Postings jetzt nochmals den Wiki-Artikel 
studiert und mit einem Thermoelement kann ich nur die 
Temperatur-Differenz zwischen dem Verbindungspunkt und den Endpunkten 
messen. Sprich ein einfaches Typ K Thermoelement wie hier abgebildet: 
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/49/Thermocouple_K_%282%29.jpgkann 
nur mit Multimeter verwendet werden die eine Temperaturmessung (Typ K) 
unterstützen.

Da eine Thermospannung zwischen zwei verschiedenen Leitern entsteht 
schlägt meine ursprüngliche Idee ein einfaches Thermoelement wie oben 
abgebildet per Krokoklemmen anzuschließen fehl. Also braucht man auch 
noch einen Adapter für die 4mm Buchsen aus dem (jeweils) gleichen 
Material wie die Leiter des Typ K Thermoelements.

Allerdings sind die Metalle bei Typ K standardisiert, d.h., wenn die 
Abmessung der Buchsenabstände passen kann ich ein Adapter + 
Thermoelement mit Stecker (wie oben verlinkt) mit jedem Multimeter 
verwenden das eine eingebaute Typ K Temperaturmessung hat.

Soweit passt das doch, oder?


Dann noch was anderes: Multimeter mit eingebauter Temperaturmessung über 
Thermoelemente müssen ja noch die Umgebungstemperatur messen und auf die 
gemessene Thermospannung addieren, aber die Temperatur werden diese doch 
typischerweise im Gehäuse messen, oder? Dann müssten die Thermoadapter 
welche eine fertige Spannung generieren und mit der Spannungsmessung des 
Multimeters arbeiten genauer sein, da sie die Temperatur außerhalb des 
Multimeter-Gehäuses messen und damit unabhängig von der Innentemperatur 
des Gehäuses sind (könnte sich, z.B., durch vorheriges Messen von großen 
Strömen erhöht haben), oder nicht?



Grüße Thilo

von Thilo G. (ausgeloggt) (Gast)


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Args, beim Link oben hat sich ein "kann" angehängt, hier der richtige 
Link:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/49/Thermocouple_K_%282%29.jpg

von Ulrich (Gast)


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Die Stecker für die Thermoelemente sind genormt, aber es gibt da mehr 
als einen möglichen Stecker für Typ K. Ich kenne da z.B. eher kleine mit 
Flachen Kontakten und etwa die doppelte Größe mit runden Kontakten.

Die Stecker haben auch an den Kontakten ein Passenden Matrial, so das 
nur die Temperatur interessant ist, wo der Übergang auf 2 
Kupferleitungen erfolgt. Ob die Kompensation für die Vergleichsstelle im 
Multimeter ist, oder extern ist für die Genauigkeit eher nebensächlich. 
Es geht nur darum die Temperatur des Übergangs Thermoelement zu Kupfer 
zu messen und da wenn möglich an beiden Kontakten die selbe Temperatur 
zu haben. Sonst braucht man nämlich 2 Ref. Temperaturen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bei wirklich höheren Temperaturen sind die Elemente vom Typ K nicht so 
kritisch. Sie liefern relativ hohe Spannungen. Für einen Versuch kühlte 
ich die Kaltstelle einfacherweise mal mit einem Eiswürfelbeutel herab. 
Für eine qualitative Messung geht sowas auch mal.

Später war es vorgesehen, an der Kaltstelle einen integrierten 
Temperatursensor mit Bus an einem µC anzubringen. Der rechnet die 
Kaltstellenspannung dann raus.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Bei wirklich höheren Temperaturen sind die Elemente vom Typ K nicht so
> kritisch. Sie liefern relativ hohe Spannungen. Für einen Versuch kühlte
> ich die Kaltstelle einfacherweise mal mit einem Eiswürfelbeutel herab.
> Für eine qualitative Messung geht sowas auch mal.
>
> Später war es vorgesehen, an der Kaltstelle einen integrierten
> Temperatursensor mit Bus an einem µC anzubringen. Der rechnet die
> Kaltstellenspannung dann raus.

Naja, wenn man wirlich 800 Grad oder so messen will, spielts meist
keine grosse Rolle, ob die Kaltstelle nun 20 oder 22 Grad hat.
Gruss
Harald

von Wilhelm F. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:

> Naja, wenn man wirlich 800 Grad oder so messen will, spielts meist
> keine grosse Rolle, ob die Kaltstelle nun 20 oder 22 Grad hat.

Genau das meinte ich.

von Michael_ (Gast)


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Ich habe 3 Meßgeräte und 5 K-Type Sensoren.
Zwischen den Geräten habe ich in der Anzeige bei Raumtemperatur schon 
Unterschiede von bis zu 3°C. Wenn ich sie über Kreuz benutze, wird es 
eher noch schlimmer. Und keines stimmt mit einem Laborthermometer (0,1°) 
überein.
Für genaue Messungen sind sie nicht geeignet.
Kann man die mit einfachen Mitteln eichen?
Mit 0,5° wäre ich schon zufrieden.

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