Forum: PC Hard- und Software Externe HDDs laufen nicht mehr an


von Kurt B. (kurt)


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Hallo,

ich habe 2x dieses Gehäuse: 
http://www.reichelt.de/8-9cm-3-5-HDD-Gehaeuse/EXTERN-ESATA-USB/index.html?ACTION=3&GROUPID=5266&ARTICLE=74102&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;PROVID=2402
Eingebaut sind 1TB Platten von Samsung und WD.

Gehäuse "A" ist ca. 3 Jahre alt, "B" erst 1 Jahr. Betrieben wurden beide 
abwechselnd am Netzteil "A" ohne Probleme. Seit kurzem läuft die HDD in 
Gehäuse "A" aber nicht mehr an, die HDD in Gehäuse "B" funktioniert aber 
noch. Da das Netzteil dauernd im Standby lief, bin ich von normalem 
Verschleiß ausgegangen und habe dann Netzteil "B" angeschlossen.

Jetzt läuft die Platte in Gehäuse "A" wieder an, aber Gehäuse "B" läuft 
nicht mehr. Beide Netzteile sind aber gleich, 5V+12V mit je 2A.

Dann habe ich die HDDs in den Gehäusen ausgetauscht, was aber keine 
Änderung brachte: Gehäuse "A" läuft nur an Netzteil "B" und Gehäuse "B" 
läuft nur an Netzteil "A".

Zum Schluss habe ich noch ein kleineres Netzteil "C" angeschlossen. 
5V+12V mit je 1,5A. Damit laufen beide Gehäuse.

Habt ihr eine Idee wo das Problem sein könnte?

Mfg,
Kurt

von Timmo H. (masterfx)


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Das sind nunmal billige Chinaböller, was erwartest du. Bei diesen 
Geräten (sowohl an den Netzteilen als auch an der Platine selbst) wird 
an jeder Ecke gespart. Da sind einige Bauteile so knapp dimensioniert, 
dass sie relativ schnell kaputt gehen (z.B. die Elkos) oder einfach bei 
etwas stärkerer/anderer Belastung nicht mehr zuverlässig arbeiten.
Da braucht ein Netzteil mal nur kurzzeitig einen Einbruch beim Anlaufen 
der Festplatte haben und schon ist Schluss. An die angegebene Leistung 
der Netzteile kann man sich da nicht verlassen. Vermutlich ist das 
Verhalten was du beim Zustammenspiel von A,B und C beobachtest darauf 
zurückzuführen, habe sowas schon häufiger erlebt.

von Sheeva P. (sheevaplug)


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Hallo Kurt,

Kurt Bohnen schrieb:
> Zum Schluss habe ich noch ein kleineres Netzteil "C" angeschlossen.
> 5V+12V mit je 1,5A. Damit laufen beide Gehäuse.
>
> Habt ihr eine Idee wo das Problem sein könnte?

Vermutlich an den Netzteilen "A" + "B". Wenn mit Netzteil "C" beide 
Gehäuse samt Platten laufen, sind die Gehäuse und die Platten sicherlich 
ok.

2A für eine HD erscheinen mir übrigens auch ziemlich viel. Schließlich 
kann man handelsübliche 3,5"-HDs in vielen externen Gehäusen sogar ohne 
externe Stromversorgung direkt an USB betreiben, das bekanntlich nur 
500mA liefert.

HTH,
Sheeva

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sheeva Plug schrieb:
> Schließlich
> kann man handelsübliche 3,5"-HDs in vielen externen Gehäusen sogar ohne
> externe Stromversorgung direkt an USB betreiben, das bekanntlich nur
> 500mA liefert.

Nein. 3.5"-Platten kann man überhaupt nicht per USB mit Strom 
versorgen, das geht nur bei 2.5"-Platten. Und auch das geht nur mit 
Verletzung der Spezifikation, da die Platten üblicherweise einen 
Anlaufstrom von mehr als 1000 mA benötigen und auch im Betrieb oft über 
500 mA liegen. Die USB-Hosts sind da etwas arg tolerant ausgelegt.

Für 3.5"-Platten sind 12V/2A schon ganz sinnvoll, einerseits benötigen 
diese Platten immer zwei Versorgungsspannungen (5V, die mit einem 
Schaltregler im Plattengehäuse erzeugt werden und eben auch 12V), 
andererseits haben diese Platten Leistungsaufnahmen und Anlaufströme, 
die die 24 Watt, die das Netzteil zur Verfügung stellen kann, zumindest 
auch kurzzeitig ausnutzen.

Das geschilderte Phänomen klingt sehr merkwürdig; ich setze etliche 
3.5"-Platten in dieser Bauform mit den unterschiedlichesten 
12V-Steckernetzteilen ein, ohne dabei irgendwelche Probleme zu haben.

Wovon ich mich schleunigst getrennt habe, sind solche 
3.5"-Plattengehäuse, die ein Zweispannungsnetzteil erfordern. Dort 
erfolgt der Anschluss über irgendeine Mini-Din-Variante, die nur zu oft 
von Gehäuse zu Gehäuse komplett anders belegt ist, die Steckverbinder 
sind minderwertig, die Anschlusskabel sind zu steif ... Nee, 
12V-Hohlstecker, nichts anderes.

von Paul Baumann (Gast)


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Das Problem hatte ich auch. Ich stellte mit dem Oszillographen fest, daß
die +12 Volt periodisch einbrachen, sobald die Platte versuchte 
anzulaufen.

Ich öffnete das Netzteil mit einem kleinen Trennschleifer und fand den
Ladekondensator mit 22uF ein wenig klein dimensioniert. Nach dem 
Auslöten
und messen fand ich ihn bei knapp 16uF.

Ich lötete einen von 33uf/400V ein und die Spannungen waren fortan
stabil.

MfG Paul

von Kurt B. (kurt)


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Danke für Eure Antworten. Das Netzteil "A" sein Lebensende erreicht hat 
habe ich ja auch schon vermutet. Aber das Netzteil "B" auch schon im 
sterben liegt obwohl es kaum in Betreib war wundert mich doch etwas. 
Auch kam der Gedanke auf, ob eine der Platten wegen verschleiß einen 
höheren Anlaufstrom braucht. Aber die andere hat das selbe Problem. Man 
kann halt kein System hinter dem ganzen erkennen.

Jedenfalls habe ich Netzteil "A" geöffnet und einen 1000µF 16V Elko 
gefunden der seine Eigenschaft von LOW-ESR zu HIGH-ESR geändert hatte. 
Irgenwo im Bereich von 5 Ohm. Sein kleiner Bruder mit 1000µF 10V ist 
erst bei 1 Ohm.
Da die beiden aber eine Miniaturausführung sind, die schwer (wenn 
günstig) erhältlich ist, wird der Reparaturversuch noch etwas dauern. 
Bis dahin muss halt Netzteil "C" ran.


Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wovon ich mich schleunigst getrennt habe, sind solche
> 3.5"-Plattengehäuse, die ein Zweispannungsnetzteil erfordern.

Ich habe darauf geachtet, dass alle 3 Gehäuse die selbe Buchse mit der 
selben Belegung haben. Das 4. Gehäuse was eine andere Belegung hatte, 
habe ich verschenkt.
Die Gehäuse mit 12V Hohlstecker haben zwar das schönere dünne Kabel, 
ziehen aber Notebooknetzteile magisch an, wie man hier im Forum oft 
lesen kann...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Kurt Bohnen schrieb:
> Die Gehäuse mit 12V Hohlstecker haben zwar das schönere dünne Kabel,
> ziehen aber Notebooknetzteile magisch an, wie man hier im Forum oft
> lesen kann...

Das ist in der Tat ein Problem, aber nicht meines, weil ich mich etwa 
2001 vom letzten Notebook getrennt habe, das diese Art Steckverbinder 
nutzt. Seitdem sind das immer irgenwelche anderen absolut inkompatiblen 
Stecker gewesen, und seit ein paar Jahren ist's der MagSafe-Anschluss 
(der so genial ist, daß man Apple dazu zwingen müsste, das Patent 
freizugeben und andere Hersteller dazu zwingen müsste, es anzuwenden).

von Kurt B. (kurt)


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Um das Thema abzuschließen habe ich nun doch die Elkos besorgt und 
gewechselt. Jetzt laufen wieder beide Platten an beiden Gehäusen.

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