Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Warum braucht man einen Spannungsregler


von Thomas (Gast)


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Hallo zusammen,
mal eine dumme Frage: ich habe immer gemerkt dass ein microcontroller 
nie z.B. direkt von einer USB-spg oder power supply (ggf mit einem 
Spannungsteiler) versorgt wird, sondern immer ueber einen 
Spannungsregler (LDO, oder DC-DC, oder op amp). Warum denn das?

Danke!

von (prx) A. K. (prx)


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Thomas schrieb:

> mal eine dumme Frage: ich habe immer gemerkt dass ein microcontroller
> nie z.B. direkt von einer USB-spg oder power supply (ggf mit einem
> Spannungsteiler) versorgt wird, sondern immer ueber einen
> Spannungsregler (LDO, oder DC-DC, oder op amp). Warum denn das?

Weil du vermutlich immer nur auf Controller geschaut hast, die mit 3,3V 
betrieben werden. Und USB weit mehr als 3,3V liefert.

von Martin (Gast)


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egal  ob die USB Spannung 5V  oder 4V betraegt, am Ausgang vom Regler 
erscheinen die 3V   die er Mikrocontroller braucht. Und mit 5V USB 
Spannung koennen die meisten uC  eh  nichts anfangen

von MaWin (Gast)


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Eine USB-Spannung ist schon geregelt, da könntest du viele uC (solche, 
die mit 5V auskommen) direkt anschliessen.

Ein Spannungsregler ist nur notwendig, wenn der zulässige 
Betriebspannungsbereich eines Bauteiles kleiner ist als das was an 
wirklicher Spannung ankommt, dann muß man sie eben genauer regeln 
(bevorzugt herunterregeln weil das einfacher ist).

Insbesondere wenn die Spannunga su so schwankenden Quellen wie Akkus 
oder der Netzspannung kommt.

"Der zulässige Betriebsspannungsbereich" kann auch unter besonderen 
Bedingungen leiden, wie wenig Brumm (z.B. in Audioschaltungen) oder "so 
klein wie möglich" (damit wneig Strom verbracuht wird) die härteer sind 
als das was im Datenblatt der Bauteile als Maximalbereich zulässig ist.

von Martin S. (sirnails)


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Weil Spannungswandler eine stabile Ausgangsspannung liefern. Bei 
Spannungsteilern hingegen wissen wir, dass die Spannung vom 
Lastwiderstand abhängt. Damit diese Schwankung nicht allzu groß 
ausfällt, bestimmt man den Strom durch den unteren Widerstand als ein 
10-faches des Nennstromes der Last. Dies funktioniert allerdings nur bei 
konstanter Last. Außerdem wäre ein Spannungsteiler die reinste 
Verschwendung.

von Thomas (Gast)


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Vieeeeeeeeeeeeeeeeelen Dank euch fuer die zuegige Antworten!!
Jetzt verstehe ich warum ein Spg-teiler nicht helfen wuerde!

Angenommen, der uC mit der USB-Spannung arbeiten kann, wenn der uC z.B. 
zwischen verschiedenen Frequenzen oder poer modies umschaltet, sinkt die 
Spg an seinem Eingang entprechen auch nicht? Wenn wir den uC als 
Widerstand bettrachten, wenn er weniger Strom zieht, wuerde auch seine 
Spg sinken, also er braucht einen Regler, oder?

von MaWin (Gast)


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Nicht alles in der realen Welt ist so was einfaches wie ein Widerstand.

Löse dich von falschen Vereinfachungen oder MOdellbildungen.

von Udo S. (urschmitt)


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Thomas schrieb:
> Wenn wir den uC als
> Widerstand bettrachten, wenn er weniger Strom zieht, wuerde auch seine
> Spg sinken, also er braucht einen Regler, oder?

Umgekehrt: Wenn er weniger Strom zieht, dann ist sein (imaginärer) 
Widerstand höher. Hättest du jetzt einen festen Vorwiderstand würde an 
dem nicht mehr genügend Spannung abfallen und der µC würde eine zu hohe 
Spannung bekommen.
Also braucht man einen Regler der die Spannung unabhängig vom gerade 
benötigten Strom konstant hält.

von Komplexer Widerstand (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Wenn er weniger Strom zieht, dann ist sein (imaginärer) Widerstand höher.

Warum sollte der Widerstand imaginär sein, der µC wird sich in seiner 
Stromaufnahme doch kaum wie eine Spule oder Kondensator verhalten.

von Boris (Gast)


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Komplexer Widerstand schrieb:
> Warum sollte der Widerstand imaginär sein, der µC wird sich in seiner
> Stromaufnahme doch kaum wie eine Spule oder Kondensator verhalten.

Das "Imaginär" ist in diesen Fall als ein Sammelbegriff für alles 
„Bildhafte“ zu verstehen.

von David .. (volatile)


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Das ist alles nur die Haelfte der Wahrheit.
Ein uC wuerde auch direkt am Bus laufen, wenn er mit 5V klarkommt. Die 
Datenleitungen bei USB haben aber nur Pegel zwischen 0 und 3V3. Wenn der 
uC direkt auf 3V3 laeuft, braucht man keine Pegelwandlung! Soweit ich 
weiss ist USB direkt so konzipiert worden: Ne hoehere 
Versorgungsspannung, von der man gut und stabil auf die Pegel der 
Datenleitungen regeln kann.

von Klaus (Gast)


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David ... schrieb:
> Datenleitungen bei USB haben aber nur Pegel zwischen 0 und 3V3.

Die sind differenziel angesteuert, hat nichts mit der Versorgung zu tun.

MfG Klaus

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Komplexer Widerstand schrieb:
> Udo Schmitt schrieb:
>> Wenn er weniger Strom zieht, dann ist sein (imaginärer) Widerstand höher.
>
> Warum sollte der Widerstand imaginär sein, der µC wird sich in seiner
> Stromaufnahme doch kaum wie eine Spule oder Kondensator verhalten.

Ein Mikrocontroller (oder jeder andere CMOS-IC) zieht wärend den 
Schaltvorgängen seiner internen Transistoren viel Strom. Wenn er mit 
Schalten fertig ist, zieht er so gut wie gar keinen Strom mehr. Je nach 
dem mit welcher Frequenz den µC läuft zieht er so ca. 1.000.000 - 
100.000.000 Stromspitzen pro Sekunde. Und die können je nach µC mehrere 
hundert mA betragen! Im DURCHSCHNITT verhält er sich wie ein Widerstand 
- aber auch nur, wenn er die ganze Zeit das Selbe tut und nicht in den 
Energiesparmodus geht...


Gruß
Jonathan

von Helmut L. (helmi1)


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Boris schrieb:
> Komplexer Widerstand schrieb:
>> Warum sollte der Widerstand imaginär sein, der µC wird sich in seiner
>> Stromaufnahme doch kaum wie eine Spule oder Kondensator verhalten.
>
> Das "Imaginär" ist in diesen Fall als ein Sammelbegriff für alles
> „Bildhafte“ zu verstehen.

Nur ist imaginär in der Elektrotechnik schon anders besetzt und daran 
sollte man sich halten.

von Boris (skyperhh)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Boris schrieb:
>> Komplexer Widerstand schrieb:
>>> Warum sollte der Widerstand imaginär sein, der µC wird sich in seiner
>>> Stromaufnahme doch kaum wie eine Spule oder Kondensator verhalten.
>>
>> Das "Imaginär" ist in diesen Fall als ein Sammelbegriff für alles
>> „Bildhafte“ zu verstehen.
>
> Nur ist imaginär in der Elektrotechnik schon anders besetzt und daran
> sollte man sich halten.

Ich geb Dir recht ... aber das Wissen um komplexe Zahlen und ihre 
Andwendung in der Elektrotechnik dürfte sich bei dieser oben genannten 
Frage noch nicht stellen. Ein hoch auf das "j" :-)

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