Forum: Haus & Smart Home Howto: Fensterkontakte


von Jan S. (skyscrapers)


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Hallo, liebe Forengemeinde,

ich lese schon geraume Zeit vieles über Bus-Systeme. Demnächst wollen 
meine Frau und ich ein Haus umbauen, daher wende ich mich an Euch.

Professionelle System wie z. B. von Gira schrecken mich etwas ab, mir 
erscheinen die Kosten ganz ordentlich. Ich würde außerdem gern auf einen 
ständig laufenden Server verzichten (noch einen Rechner im Haus, oh 
Gott).

Andererseits bin ich kein Bastelfreund, der viel Zeit für das Bussystem 
übrig hat.

Ich brauche für meine Glückseligkeit den einen oder anderen Tipp von 
Euch, welches System "out of the Box" empfehlenswert ist. Ich würde gern 
Steckdosen schalten, Panikschalter am Bett und Hauptschalter an der 
Haustür wären auch nicht übel. Außerdem möchte ich gern Fensterkontakte 
einsetzen. Für Letzteres kenne ich nur Magnetschalter von den 
Fensterherstellern, gibt es dafür auch Sensoren für landläufige 
Bussysteme?

Danke für Eure Hinweise, bitte keine kryptischen Mails, besonders gut 
kenne ich mich noch nicht aus.

viele Grüße

Jan

von Jörg S. (joerg-s)


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Jan Schmidt schrieb:
> Professionelle System wie z. B. von Gira schrecken mich etwas ab, mir
> erscheinen die Kosten ganz ordentlich. Ich würde außerdem gern auf einen
> ständig laufenden Server verzichten (noch einen Rechner im Haus, oh
> Gott).
Der Gira Homeserver, wenn du den meinst, ist ja optional. Der erweitert 
eine bestehende KNX Anlage ja nur.
Und die Server verbrauchen jetzt nicht sooo viel, sind ja schon auf 
Stromsparen ausgerichtet.

>Ich würde gern Steckdosen schalten
Mit Fernbedienung oder Schalter an der Wand?

Wenn du nicht all zu große Ansprüche an die komplexität hast, lässt sich 
dein Vorhaben evt. auch über Stromstoßschalter u.ä. realisieren.

von MaWin (Gast)


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> Sensoren für landläufige Bussysteme?
> mir erscheinen die Kosten ganz ordentlich

Tja, wer nicht die spotteinfachen simplen Reed-Schalter mit einfachem 
langem Drahtanschluss hin zu einer Zentrale haben will,
sondern sich viel Elektronik und Strombedarf durch ein BUS-System 
einfängt, der hat dann zwangsweise auch ordentliche Kosten.

Merke: Es ist immer am preiswertesten, die natürliche Anschlussart zu 
verwenden, die ein Bauteil so bietet, und das sind beim Redschalter hat 
2 Drähte (und eventuell ein parallelgelöteter Widerstand für 
Kabelbruch-Erkennung).

Das einzige Bussystem, welches im Haus liegen sollte, heisst 25mm 
Leerrohr. Es ist als einziges System kompatibel mit allem was in den 
nächsten 100 Jahren noch erfunden werden wird.

von Jan S. (skyscrapers)


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Jörg S. schrieb:
> Jan Schmidt schrieb:
>> Professionelle System wie z. B. von Gira schrecken mich etwas ab, mir
>> erscheinen die Kosten ganz ordentlich. Ich würde außerdem gern auf einen
>> ständig laufenden Server verzichten (noch einen Rechner im Haus, oh
>> Gott).
> Der Gira Homeserver, wenn du den meinst, ist ja optional. Der erweitert
> eine bestehende KNX Anlage ja nur.
> Und die Server verbrauchen jetzt nicht sooo viel, sind ja schon auf
> Stromsparen ausgerichtet.

Ah, interessant, ich dachte immer, dass so eine Zentrale nötig ist, was 
bedeuten würde: Betriebssystem, Pflege, Verstauben, Warten, Updaten und 
so weiter.

>
>>Ich würde gern Steckdosen schalten
> Mit Fernbedienung oder Schalter an der Wand?

Ein paar Schalter an der Tür wären genau das Richtige.

>
> Wenn du nicht all zu große Ansprüche an die komplexität hast, lässt sich
> dein Vorhaben evt. auch über Stromstoßschalter u.ä. realisieren.

Was sind Stromstoßschalter? Das kenne ich noch nicht. Und: Kennst Du ein 
Komplettsystem sozusagen "out of the box", so etwas wie ein Startset?

Danke und Gruß
Jan

von citb (Gast)


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Jan Schmidt schrieb:
> Was sind Stromstoßschalter? Das kenne ich noch nicht. Und: Kennst Du

Das sind die Dinger, wo mal einmal drueckt  und das Licht geht an; beim 
zweiten Mal druecken geht es dann wieder aus.

citb

von Jan S. (skyscrapers)


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Ah, Danke!

Kennt denn sonst keiner ein fertiges System? Bedeutet selbst-machen auch 
ewiges Friemeln und Löten? Das kann ich mir nicht vorstellen, das wäre 
ja eine echte Marktlücke.

von E. Andre (Gast)


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Suche mal nach
Smart-Bus
PLC-Bus
Loxone

Gruss
Eduard

von Jan S. (skyscrapers)


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Hallo, Danke!

Loxone ist überwältigend gut -- zumindest nach dem Webauftritt. Alle 
anderen Anbieter sind noch auf dem Stand der 90er Jahre, wohltuend, dass 
man sich bei Loxone Mühe gegeben hat.

Danke nochmal für den Tipp!

Jan

von Nitram L. (nitram)


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E. Andre schrieb:
> Suche mal nach
> Smart-Bus
> PLC-Bus
> Loxone
>
> Gruss
> Eduard

Ich füge mal LCN hinzu...

nitraM

von E. Andre (Gast)


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Hallo noch mal.
Lass Dich nicht durch die Homepage blenden, die sieht bei Loxone 
tatsächlich am Besten von Allen aus.
Ich weiss aber aus eigener Erfahrung, dass die anderen Produkte (vor 
allem Smart-Bus) der Loxone gleichwertig ist. Beide Systeme haben Ihre 
Vor- und Nachteile und würden sich optimal ergänzen wenn sie den 
zusammen funktionieren könnten.
PLC-Bus ist dan interessant, wenn Du keine extra Leitungen (ausser dem 
Stromnetz) verlegen möchtest.

Suche Dir aufgrund von technischen Fakten, das für Dich am besten 
geeignete System aus. Triff die Auswahl nicht nach dem Aussehen der 
Homepage, könnte sonst ins Auge gehen.

Gruss
Eduard

von Jan S. (skyscrapers)


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Hallo,

Danke für Deine Mail und die Tipps. Trotzdem denke ich, dass man vom 
äußeren Auftritt auf die Firma schließen kann im Sinne von schlampige 
Website = schlampige Produkte.

Aber wie gesagt, Danke für die Tipps!

Gruß

Jan

von Christoph Drescher (Gast)


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Hallo,

habe selbst Loxone eingesetzt und gerade mein Haus entsprechend neu 
verkabelt. Da es eine Generalsanierung war, hatte ich auch keine 
Probleme alles von Grund auf neu zu planen. Das 
Preis/Leistungsverhältnis bei Loxone ist sehr gut und das System wird 
ständig weiterentwickelt. Habs jetzt seit einer Woche im 80% Betrieb und 
würde es nicht mehr hergeben wollen. Die Anwendungsmöglichkeiten sind 
vielfältig und das beste ist, wenn man ein wenig technisches 
Grundverständnis hat, kann man so gut wie alles selbst machen.
LG
Christoph

von Patrick (Gast)


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Ohne mir die genannten Bussysteme im Einzelnen angeschaut zu haben, kann 
ich auch an dieser Stelle wieder nur davor warnen, ein proprietäres 
Bussystem einzusetzen. Der Grund ist ganz einfach: Herstellerbindung. 
Was ist z. B. in zehn Jahren, wenn der Hersteller pleite ist und man das 
System erweitern will? Fängt man dann wieder an, in allen Räumen die 
Wände aufzuhacken?

Auch wenn EIB/KNX sicher nicht optimal bezüglich "Offenheit" usw. ist, 
ist es doch zwischenzeitlich im europäischen und asiatischen Raum sehr 
weit verbreitet und von nahezu allen Schalterherstellern unterstützt; 
dadurch ist die langfristige Verfügbarkeit wohl als am besten unter den 
hierzulande erhältlichen Bussystemen einzustufen.

Für Detailinformationen dazu gibt's z. B. das KNX-User-Forum.

Hier nur ein paar Anmerkungen bzw. Tipps von mir:

- Bitte nicht auf die Idee kommen, im Rahmen der Renovierung "mal eben 
schnell" selbst ein komplettes Hausbussystem selbst zu entwickeln und 
die Komponenten zu bauen. Das wird sicher nichts. Aus eigener Erfahrung 
kostet das Parametrieren käuflicher Module schon viel zuviel Zeit und 
Arbeit (wenn man nebenbei noch z. B. arbeiten und sich um die Familie 
kümmern muss, gehen leicht schon mal ein paar Jahre (!!!) ins Land, 
bevor das System das macht, was es soll) und reicht zuweilen auch, um 
den ehelichen Frieden gründlich zu erschüttern (z. B. weil irgendeine 
Lampe mal wieder nicht geht, neuerdings mit einem anderen Schalter 
verknüpft ist etc.).
- Meine Meinung zu proprietären Systemen hatte ich oben schon erläutert.
- Wie MaWin schon sagte: Es geht nichts über Leerrohr. Flexibel bleiben.
- Eigentlich paradox, aber: Viele Häuser mit EIB-"Bus" werden 
sternförmig verdrahtet, d. h. jeder Fensterkontakt, jeder 
Rollladenmotor, jedes Heizungs-Stellglied, jede Steckdose und jede Lampe 
hat eine eigene Leitung in die Verteilung (bzw., wenn's zuviel wird, 
wird das Ganze auf zwei räumlich getrennte Verteiler - verteilt). Das 
ist zwar ein enormer Verkabelungsaufwand, bietet aber maximale 
Flexibilität, Servicefreundlichkeit, Zukunftssicherheit etc.
- Euch muss bewusst sein, dass ein Bussystem teurer als eine 
herkömmliche Installation ist, sofern Ihr "nur" eine herkömmliche 
Installation mehr oder weniger "nachbilden" wollt. Ihre Stärken spielen 
solche Systeme im Komfort-Bereich aus, d. h.: elektronische 
Heizungs-/Rollladensteuerung, Licht-"szenen", möglichst schalterloses 
Bedienkonzept (Präsenzmelder, entsprechende Logik-Elemente).

Ich hoffe, ich konnte Euch wenigstens etwas helfen.

von Robert L. (lrlr)


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wenn man die letzten 2 zusammenfasst:

man nehme eine KNX installation (die inzwischen recht "günstig" ist, 
siehe z.b. MDT 17€ pro ausgang)

und dazu loxone zur visualisierung/logik...

hat man das beste aus beiden welten..

(im detail funktionieren da einigen "kleinigkeiten" zwar noch? nicht, 
aber.... das ist ja überall so ;-))

oder eine "reine" loxone installation: wäre ja so verdrahtet 
(sternförmig) dass man sie im extremfall gegen "alles"  (von kxn  bis 
selberbastellösung) ersetzen könnte..

von Robert L. (lrlr)


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>dass man vom
>äußeren Auftritt auf die Firma schließen kann im Sinne von schlampige
>Website = schlampige Produkte.

haha


siehe z.b.

http://futurezone.at/produkte/4056-betrueger-verbreiten-spyware-via-vlc-klon.php

von Jan S. (skyscrapers)


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Hallo,

kannst Du mir eine Anleitung empfehlen? Wie bist Du vorgegangen? Wie war 
die Zusammenarbeit mit dem Elektriker? Was steuerst Du?

Gruß
sendet Jan

von Matthias K. (mkeller)


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@Patrick

Du hast vollkommen recht, aber das Loxone Konzept ist das erste was mich 
anspricht:

- EIB/KNX Anbindung
- eine Art SPS
- Frei programmierbar
- Viele nette Feature


Der eigentliche Hausbus kann immernoch KNX/EIB sein. Anderseits werden 
die meisten Häuser nicht konsequent nach KNX/EIB gebaut, also Baumartig 
vernetzt, sondern viele wollen flexibel bleiben und machen eine 
Sternverkabelung.
Da kann man dann das meist auch per zentraler SPS steuern.

von Patrick (Gast)


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Hallo,

habe mir jetzt doch mal dieses Loxone-Teil angeschaut; das sieht 
tatsächlich sehr interessant aus (Dachte zuvor, dass es sich um ein 
Bussystem handele, nicht um eine Steuerung). Könnte eine sehr gute 
Alternative zum Gira HomeServer sein.

@Matthias Keller: Auf die sternförmige Verdrahtung hatte ich ja schon 
hingewiesen. Kann ich auch nur wärmstens empfehlen. Zumindest für die 
geschalteten Steckdosen usw. ist es ja ohnehin ein Muss; ich persönlich 
würde jedoch konsequent - bis auf Tastsensoren und Bewegungsmelder - 
alles sternförmig verdrahten.
Inzwischen gibt es zwar auch z. B. die X-Line von Rademacher (KNX-fähige 
Rolladenmotoren); ich würde dennoch für jeden Rolladen eine separate 
Netzleitung zur Verteilung legen. Die Busleitung kann man ja 
linienförmig installieren und durch alle Rolladenkästen schleifen; so 
ist man nicht bereits auf herkömmliche oder "smarte" Rolladenmotoren 
festgelegt.

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