Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drossel für 15A


von Werner (Gast)


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ich habe folgendes Problem:
ein Akku mit BMS versorgt einen COntroller der einen Motor steuert.
Der Strom ist dabei max. 15A

In beides kann ich nicht hineinschauen, also nicht zerlegbar.

Wenn ich die Batterie einschalte fließen kurzzeitig 40A
(nach der Stromkurve geschätzt sind 2200uF im Controller)
Dies nimmt das BMS zum Anlass die Batterie auszuschalten (mag 
Spitzenströme nur bis max. 30A)

Wie also den Strom begrenzen?
Widerstand hat zu hohe Verluste.
Mit einer Drossel von 680uH aus der Krabbelkiste sind es nur noch 15-20A 
Spitzenstrom und der Akku schaltet sich nicht aus.

Mein Problem ist jetzt wo kriege ich so eine Drossel her und wie muss 
sie bemessen sein. Könnte ich auch eine Drossel mit z.B. 8A nehmen.
Dann ist sie halt in der Sättigung, aber macht das was?

von ArnoR (Gast)


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Werner schrieb:
> Dann ist sie halt in der Sättigung, aber macht das was?

Na gar nichts, könntest dann auch ein kurzes Stück Draht nehmen. Darf 
doch nicht wahr sein.
Wenn die Drossel einen Sinn haben soll, darf die nicht gesättigt werden! 
Für eine Drossel mit 680µH und 30A brauchst du einen Tieflader.

von Floh (Gast)


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Würde eher einen speziellen NTC als "Starthilfe" nehmen, um den 
Eingangsstrom zu begrenzen.
:-)

von Andreas K. (derandi)


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Widerstand nach dem Einschalten mit Relais überbrücken?

von Werner (Gast)


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Andreas K. schrieb:
> Widerstand nach dem Einschalten mit Relais überbrücken?

sehr aufwendig ...

ArnoR schrieb:
> Für eine Drossel mit 680µH und 30A brauchst du einen Tieflader.

die Drossel die ich hier habe hat 680uH und ist mit einem 2,5 mm² Draht 
gewickelt, weitere Angaben habe ich nicht, aber sie passt auf einen 
Matchbox-Tieflader

vom Draht her müsste sie die 15A ja locker aushalten, ich weiß 
allerdings nicht wo ich sie kriegen könnte.

Kann ja gut sein dass sie trotz Sättigung noch genügend Induktivität hat 
..

von ArnoR (Gast)


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Werner schrieb:
> die Drossel die ich hier habe hat 680uH und ist mit einem 2,5 mm² Draht
> gewickelt

Na toll, hat allerdings nichts mit dem Drahtdurchmesser zu tun, sondern 
mit dem Magnetfeld. Und wenn der Kern nicht mehr kann hilft dicker Draht 
auch nicht.

von Klaus D. (kolisson)


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Foto ?
mit Massstab ?

Klaus

von ArnoR (Gast)


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Habs mal auf die Schnelle durchgerechnet: ein PM114/93 müsste auf AL=250 
geschlitzt (runtergeschliffen) werden und dann 52 Wdg. (~11m Draht) mit 
entsprechendem Draht bekommen.

von Werner (Gast)


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ArnoR schrieb:
>> die Drossel die ich hier habe hat 680uH und ist mit einem 2,5 mm² Draht
>> gewickelt
>
> Na toll, hat allerdings nichts mit dem Drahtdurchmesser zu tun, sondern
> mit dem Magnetfeld. Und wenn der Kern nicht mehr kann hilft dicker Draht
> auch nicht.

wie schon gesagt, kann ja sein dass der Kern nicht mehr kann, aber mit 
dieser Spule ist der Einschaltspitzenstrom nur noch 15-20A und das BMS 
schaltet nicht mehr ab

Klaus De lisson schrieb:
> Foto ?
> mit Massstab ?

der Ringkern hat ca. 5cm Aussendurchmesser, 2cm breit mit 14 Wicklungen

von ArnoR (Gast)


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Werner schrieb:
> mit 14 Wicklungen

14 Windungen in einer Wicklung.
Ist ja schrecklich, was heutzutage für ein Müll geredet wird.

von Fralla (Gast)


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Wozu ein PM in Ferrit, welcher max 400mT kann. So eine Drossel baut man 
aus Pulverkernen oder Amoprhem Eisen in feiner Bandform geht sinnvoll 
bis 1T. Da ist kein Tieflader notwendig. Wäre eine Typische PFC-Drossel 
für höhere Leistungen.
Für Stromansteigsbergenzungszwecke ist ein Ferrit auch aufgrund der 
scharfen Sättigung eher ungeeignet (oder der Spalt sehr groß). Pulver 
kann man so dimmensioneren dass es bei Nennstrom 30% der Induktivität 
verliert. Stört nicht da nicht für die Dauer im Bereich des hohen B.
Mit einen 750g Highflux Kern bekommt man das hin, also nur 1/3 eines 
teuren PM114.

Unabhängig davon ist eine Drossel für den Zweck hier unsinn.

von ArnoR (Gast)


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Fralla schrieb:
> So eine Drossel baut man aus Pulverkernen oder Amoprhem Eisen

Nur, dass Pulverkerne etwa die 10-fache spezifische Verlustleitung 
gegenüber Ferriten haben (bei amorphen Kernen habe ich keine 
Vergleichswerte zur Hand) und daher so einfach nicht vergleichbar sind.

von Werner (Gast)


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Fralla schrieb:
> Unabhängig davon ist eine Drossel für den Zweck hier unsinn.

von mir aus muss es keine Drossel sein ..,
aber was stattdessen?

von Fralla (Gast)


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>Nur, dass Pulverkerne etwa die 10-fache spezifische Verlustleitung
>gegenüber Ferriten haben
Dann vergleich mal mit einem MPP-Pulverkern. Bei einfachem Eisenpulver 
stimmt das, bei den besseren Pulvermaterialien (MPP, Koolµ, Highflux) 
nicht.

von Fralla (Gast)


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EIne Drossel hat die Eigenschaft Strom "nachzuschieben". Wenn die 
Spannung am Kondensator den gleichen Wert hat wie die Quelle (unter 
Annahne, dass die Quelle sehr fest ist), dann ist der Strom in der 
Drossel am MAximum. Das was in der Drossel ist kommt noch nach und lädt 
den Eingang auf die doppelte (!) Spannung, was zu schäden am Gerät 
führen kann.

Mach es wie schon gesagt mit einem NTC, welcher mittels Relais gebrückt 
wird, die standard lösung zum Inrush begrenzen.

von Bernd K. (bmk)


Angehängte Dateien:

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Hab mal eben mit einem MPP Kern kalkuliert, scheint zu passen.
Rdc ist hierbei 11,6 mOhm, ergibt also bei 15A statisch
nur 2,6 Watt Verlustleistung. Recht teuer aber kommt hin.

Bin aber wie Fralla der Ansicht, dass ein NTC die bessere Lösung ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, aber 50 teuer erstandene Euronen-Taler. Dabei ist der Ring nichtmal 
vergoldet.

von Klaus D. (kolisson)


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offtopic ... aber das Wassertier ist aus dem Urlaub zurück

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nö. Lebe auf Balkonien. Wozu sollte ich wegfahren? Hier gibts immer was 
zu Fällen ;-)

von Klaus D. (kolisson)


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.. in vielen Fällen

von Werner (Gast)


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nachdem die Drossel keine so gute Idee war habe ich mich jetzt 
entschlossen auf die Garantie zu verzichten und habe den Akku aufgemacht 
und einen Kondensator der den Einschaltstrom liefert,
alles funktioniert jetzt, BMS schaltet sich nicht mehr ab,
Danke für Eure Unterstützung,

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