Hallo Leute, ich möchte mal etwas mit einem Chip bauen, den es leider nur im BGA gibt. Da ich die Leiterplatte beim PCB-Pool fertigen lasse, und dieser leider eine Untere Grenze für Bohrungen und Leiterplattenabstände macht, kann ich nicht beliebig kleine Vias machen - sprich, ich werde nicht jeden Anschluss des BGA mit einer Leiterbahn nach aussen führen und dann mit einem Via kontaktieren können, da ich dann die Abstände des PCB-Pools nicht einhalten könnte. Frage deshalb: Wäre es wohl möglich, die Vias direkt unter den Pads zu platzieren? Ausnahmsweise, ich plane nicht, die Leiterplatte in Serie zu fertigen, es wird max. 2 Stück geben davon. MAn sagt ja, dass Vias direkt in einem Pad problematisch sind, weil das Lot abfliessen kann. Bestücken könnte ich es wohl in der Firma; da gibts einen Bestückungsautomaten und so weiter. Wenn man jetzt ein wenig mehr Lotpaste zugeben würde, könnte das dann gehen mit den Vias unter dem BGA? (Oder aber mir kann einer einen günstigen Leiterplattenhersteller nennen, der 2 Stück zu einem brauchbaren Preis fertigt, und der BGA-taugliche Leiterplatten machen kann.)
Tobias Plüss schrieb: > weil das Lot abfliessen kann. weil es abfliessen wird. Die Vias müssen geschlossen, geplugged werden. Das kann/macht nicht jeder und kostet extra. MfG Klaus
Wenn das BGA 1mm Pinabstand hat, dann passen die Bohrlöcher zwischen die Pads. So machen es jedenfalls die meisten Anwender. Via in Pad macht man bei BGA nur, wenn der Boardhersteller einen Prozess anbietet diese Vias mit einem "Deckel" zu überkupfern. Das nennt sich dann z. B. VIPPO (via in pad plated over).
Hallo, bevor du dich auf ein Abenteuer wie gepluggte Pads einlässt, mach lieber einen Multilayer, das ist die Standardlösung und funktioniert auch immer - die notwendige Lagenzahl hängt vom Problem ab, aber auch vom Können des Layouters. Gruss Reinhard
wenn du von hand löten würdest, könntest du die vias unter die pads legen. es gibt bga adapter bei denen wird das extra gemacht damit die bgas von unten gelötet werden können.. du klebst dann dein IC auf der oberseite mit klebeband fest und lötest mit viel lot von unten die vias so dass sie voll mit zinn werden...
Hallo Tobias, um welchen IC genau geht es ? Genau genommen ist nur der Pitch interessant. Dogbones funktionieren bis ca. 0.8mm Pitch, allerdings mit einem 100µm Drill, damit würde PCB-Pool durch das Raster fallen. Ein BGA mit 1mm Pitch lässt noch Vias mit 300µm Drill zu, das würde ja noch ohne Aufpreis gehen. Damit wird es allerdings nix mit einer zuverlässigen Lötung, da hilft auch nicht "mehr Paste", das Loch ist einfach zu groß. Nach meinen Erfahrungen geht sowas (Via in Pad ohne Pluggen) bis etwa 100µm Drill, und selbst hier übernimmt der Bestücker keine Haftung für fehlerhafte Lötstellen. Ich schätze, der Aufpreis für's Pluggen ist höher als für die 200µm Drills (Pluggt PCB-Pool überhaupt ?). Route es im Dogbone-Style. Je nachdem, wieviel Pinreihen du hast, könntest du auch ohne (Signal)Vias auskommen: bei 4 Reihen für Signale geht das auch ohne Microfeinstleiter-Technik in 4 Pcb-Lagen, nur die Power Pins müssten per Via angebunden werden. Ist allerdings auch eine Frage der Verteilung/ Anordnung. Ano Nym schrieb: > du klebst dann dein IC auf der oberseite mit klebeband fest und lötest > mit viel lot von unten die vias so dass sie voll mit zinn werden... Hast du damit Erfahrungen ? Für mich klingt das sehr unzuverlässig, man kann nicht wirklich sagen, ob eine Lötstelle korrekt gelötet wurde, man sieht keine Kurzschlüsse (wenn doch mal zuviel Zinn durch das Via floß) ... Da gefällt mir die "Pizza-Ofen" Variante besser. Gruss Uwe
Reinhard Kern schrieb: > bevor du dich auf ein Abenteuer wie gepluggte Pads einlässt, ... Was ist denn daran ein Abenteuer ? Mir fällt spontan nur monetäres ein ... ;-) Gruss Uwe
Hi Uwe, es handelt sich dabei um einen ARM-Prozessor. Habe das Datenblatt grade nicht hier, aber der Pitch ist glaube ich 0.8mm oder sowas in der Art :-/ Was ist "Dogbone" Technik?
Uwe meint damit, dass du genau zwischen die Pads die Vias setzen sollst, so wie dir schon mehrfach geraten wurde, und auf der Unterseite und in Innenlagen dann wegfährst. Mit etwas Phantasie sieht dann "Pad + Leitung zum Via + Via" aus wie ein Hundeknochen. Wenn alle das so machen, warum machst du es nicht auch so. Bei BGA ist halt mit billigst und Basteln das Ende der Fahnenstange erreicht. Noch ein Tipp: Wenn du die Wahl hast, dann nimm das BGA-Gehäuse mit dem größtmöglichen Pin-Abstand.
Moin Tobias, hab mal ein Bild angehängt zur Verdeutlichung, ist übrigens ebenfalls ein BGA mit 0.8mm Pitch. Die BGA Pads (rot)sind d=0.4mm (am besten nach Angaben im DB richten), die Vias (blau) sind d=0.4 (0.1mm Drill), Lila = Lötstop. Achja, die LBs sind 120µm dick, aber das geht ja AFAIK auch im Pool (Standard ?). Helmuts Tipp mit einem größeren Pitch schliess ich mich an, es sei denn, Geld spielt keine Rolle (aber dann würde ich auf jeden Fall Pluggen, das hat ja auch einige Vorteile). Welcher "ARM" ist es denn genau ? Ist der voll belegt (alle Pins genutzt) ?
> Je nachdem, wieviel Pinreihen du hast, könntest du auch ohne > (Signal)Vias auskommen: bei 4 Reihen für Signale geht das auch ohne > Microfeinstleiter-Technik in 4 Pcb-Lagen, nur die Power Pins müssten per > Via angebunden werden. Das war nicht ganz korrekt: für die hinteren 2 Reihen brauchst du natürlich schon (Signal)Vias ! Gruss Uwe
Hi Uwe, es handelt sich um einen LPC3250. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob es möglich ist, die PCB-Pool Vias immer schön zwischen die Balls des BGA setzen zu können.... denn der PCB-Pool verlangt ja einen Restring von 12 mils, minimale Bohrung ebenfalls 12 mils. Somit komme ich auf einen Via-Durchmesser von 24 mils. Und um jedes Pad für den BGA wird der Lötstopp noch um 6 mils freigestellt. Also sind die Pads in wirklichkeit 12 mils grösser, und die Vias 24 mils... das passt doch nie, oder doch? Jedenfalls müsste man die Vias mit Lötstop abdecken, das ist aber im Pool kein Problem, habe ich auch schon machen lassen.
Hallo Tobias,
> ... es handelt sich um einen LPC3250. ...
ok, das sind also max. 7 Reihen hintereinander. Wenn die innersten 3
Reihen nur Power sind geht's ja noch :-)
Ich sage mal, bei PCB-Pool wird dass vermutlich selbst mit Aufpreis für
kleinere Bohrungen + Aufpreis für schmalere LBs nix werden.
Bei 0.2mm Drill (=0.5mm Via) hast du noch etwa 115µm Luft zwischen
BGA-Pad und Via. PCB Pool macht, wenn ich das richtig sehe, nur bis
125µm LBs/ Abstände ...
Also: entweder anderer LP-Lieferant oder BGA mit einem Pitch >= 1mm.
Leider sagst du immer noch nicht, ob der BGA komplett mit Signalen
belegt ist, das ist aber endscheidend, ob 4 oder 6 Lagen Multilayer.
Mit einer doppelseitigen Platine kommst du hier auf keinen Fall weg.
Gruss Uwe
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