Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Facharbeiterstelle


von Kasler L. (kasler_k)


Lesenswert?

Hallo,
ich habe ja vor 3 Jahren meinen Bachelorabschluß gemacht.Dann kam die 
Wirtschaftskrise und ich habe keine Stelle als Ingenieur gefunden. 
Einige Absagen habe ich ja auch hier reingestellt.
So momentan arbeite ich als festangestellter Facharbeiter bei einer 
Firma die in der Bilanz bei einem großen  Konzern  mir den grünen 
Buchstaben (vorne S hinten s))als Tochterfirma gelistet ist. Das 
bedeutet irgendwann kann das AUS kommen.

Ich hab mir jetzt überlegt den Technischen Betriebswirt(IHK) zu machen 
und dann in den Vetrieb zu gehen. Wie seht ihr meine Möglichkeiten.
MFG

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Kasler L. schrieb:
> Ich hab mir jetzt überlegt den Technischen Betriebswirt(IHK) zu machen
>
> und dann in den Vetrieb zu gehen. Wie seht ihr meine Möglichkeiten.
>
> MFG

Auf dem Niveau wo du bist, schau lieber  dass du von der 
Facharbeiterstelle wegkommst.
Techn. Betriebswirt IHK, naja.
Da würd ich sagen, das ist was für die Meister!
Wenn du auf deinen Niveau bleiben willst, muß die Weiterbildung auf 
Hochschulniveau sein.
Am besten du schaust das du jetz in den techn. Vertrieb wechselst.
Oder zumindestens muß du als erstes  von der Facharbeiterstelle weg, 
denn je länger du darauf sitzt, desto weniger ist dein Bac. Wert!

von ChrisJ (Gast)


Lesenswert?

Wie wäre es mit dem Master, anstatt ein sinnlose Weiterbildung zu 
machen?

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

ChrisJ schrieb:
> Wie wäre es mit dem Master, anstatt ein sinnlose Weiterbildung zu
>
> machen?

Echt cool, was macht der TO in 2 Jahren wenn die Wirtschaft wieder am 
Boden liegt? Noch nicht mal Anspruch auf ALG 1 hätte er, wenn er den 
Ratschlag folgt.

von Paul (Gast)


Lesenswert?

Mach lieber einen MBA, anstatt einen technischen Betriebswirt. Ansonsten 
wird das als Rückschritt gewertet. Vor allem versuch von der 
Facharbeiterschiene runterzukommen.

von Kasler L. (kasler_k)


Lesenswert?

Das ist alles nicht so einfach. Ich bin ja schon seit 3 Jahren mit den 
Bachelor fertig. Gefunden hab ich bis jetzt kein Anstellung als Ing 
außer vielleicht bei Leiharbeitsfirmen.  Aber das ist von der Bezahlung 
schlechter wie jetzt.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Kasler L. schrieb:
> Das ist alles nicht so einfach. Ich bin ja schon seit 3 Jahren mit den
> Bachelor fertig. Gefunden hab ich bis jetzt kein Anstellung als Ing
> außer vielleicht bei Leiharbeitsfirmen.  Aber das ist von der Bezahlung
> schlechter wie jetzt.

Das ist eine sehr kurfristige und unkluge Einstellung. Was du jetzt 
verdienst spielt keine besonders große Rolle. Selbst wenn du bei 
Leiharbeitsfirmen weniger verdienst, arbeitest du wenigstens als 
Ingenieur. Der Einstieg in eine Festanstellung ist so wesentlich 
leichter als wenn man nur Erfahrung als Facharbeiter hat. Im letzteren 
Fall tendiert diese Chance natürlich gegen Null.

Bei ordentlicher Leistung kannst du beim Kunden der Leiharbeiterfirma 
übernommen werden. Der Verdienst ist dann in zwei Jahren wesentlich 
höher als jetzt. Und wenn keine Übernahme möglich ist, kannst du dich 
auch bei anderen Firmen bewerben. Immerhin kannst du dann Referenzen 
vorweisen.

Zugegeben bist du damit jetzt reichlich spät dran. Der beste 
Einstiegspunkt wäre Mitte 2010 gewesen. Jetzt kann es natürlich sein, 
dass dich die nächste Krise noch erwischt, bevor du eine Festanstellung 
hast.

Ansonsten gibt es die Möglichkeit den Master machen und über die Thesis 
versuchen in eine Firma zu kommen.

von R. F. (rfr)


Lesenswert?

Versuche den Master berufsbegleitend zu machen.
Robert

von Nachgedacht (Gast)


Lesenswert?

Ist die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, von einer einigermaßen 
bezahlten Facharbeiterstelle auf eine Ingenieurstelle zu wechseln. Der 
Stress und die Anforderungen sind ungleich höher, das Gehalt zieht bei 
Weitem nicht im gleichen Umfang mit, zudem wird die Konkurrenz immer 
größer, weil fast jeder mit Hochschulreife jetzt glaubt, Ingenieur 
werden zu müssen.
Und bei einer Krise, sind die teuersten Arbeitskräfte beim Stellenabbau 
mit vorne dabei.
Und so wie sich Entwicklungen abzeichnen, werden wir bis zu der längst 
überfälligen Entwertung von Vermögen und Schulden durch die schwelende 
Schuldenkrise und Verarmung von Massen von einer Rezession zum nächsten 
kurzen Aufschwung stolpern, dann wieder in die Rezession fallen usw. 
Denkbar ungünstige Konstellationen für langfristige Ingenieurätigkeiten.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Nachgedacht schrieb:

> Ist die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, von einer einigermaßen
> bezahlten Facharbeiterstelle auf eine Ingenieurstelle zu wechseln. Der
> Stress und die Anforderungen sind ungleich höher, das Gehalt zieht bei
> Weitem nicht im gleichen Umfang mit, zudem wird die Konkurrenz immer
> größer, weil fast jeder mit Hochschulreife jetzt glaubt, Ingenieur
> werden zu müssen.

Genau so ist es. Der Ing. erlebt kaum gesteigerte Wertschätzung 
gegenüber dem Facharbeiter, hat aber ungleich höheren Streß im Vergleich 
zum Gehalt. Und wenn man es einmal ist, kommt man dank 
Überqualifizierung auch nicht mehr in Facharbeiterbereiche zurück, wenn 
es mal nötig wäre (Arbeitslosigkeit).

von ChrisJ (Gast)


Lesenswert?

Nachgedacht schrieb:
> Ist die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, von einer einigermaßen
> bezahlten Facharbeiterstelle auf eine Ingenieurstelle zu wechseln. Der
> Stress und die Anforderungen sind ungleich höher, das Gehalt zieht bei
> Weitem nicht im gleichen Umfang mit,

Ein angestellter Ingenieur verdient selbst in kleinen Firmen, dass was 
ein Facharbeiter am Band bei den großen Firmen verdient. Dafür hat der 
Ingenieur aber keine Nachtschicht und idR die bessere Tätigkeit.
Und ein Ingenieur in einer großen Firma hat sehr viel mehr als ein 
Facharbeiter in der gleichen Firma.


>zudem wird die Konkurrenz immer
> größer, weil fast jeder mit Hochschulreife jetzt glaubt, Ingenieur
> werden zu müssen.

Die Absolventenzahlen sind immer noch auf sehr niedrigem Niveau. Anfang 
der 90er Jahre gab es etwa doppelt so viele Etechnikabsolventen, als 
heute (etwa 18000 zu 9000). Das Aufgabenspektrum der Etechniker hat sich 
aber massiv erweitert, siehe zum Beispiel Elektrik/Elektronik im 
Automotive Bereich.
> Und bei einer Krise, sind die teuersten Arbeitskräfte beim Stellenabbau
> mit vorne dabei.

Klar, bei einer Krise, wird dann vornehmlich die Entwicklung (die 
Ingenieure) abgeschossen, was für eine Logik.
Es ist eher so, dass zu erst die Facharbeiter dran glauben müssen und 
dann erst die Ingenieure kommen.
> Und so wie sich Entwicklungen abzeichnen, werden wir bis zu der längst
> überfälligen Entwertung von Vermögen und Schulden durch die schwelende
> Schuldenkrise und Verarmung von Massen von einer Rezession zum nächsten
> kurzen Aufschwung stolpern, dann wieder in die Rezession fallen usw.
> Denkbar ungünstige Konstellationen für langfristige Ingenieurätigkeiten.

Na klar, du kannst in die Zukunft schauen, alles ist düster und allles 
ist schlecht.

von ChrisJ (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> ChrisJ schrieb:
>> Wie wäre es mit dem Master, anstatt ein sinnlose Weiterbildung zu
>>
>> machen?
>
> Echt cool, was macht der TO in 2 Jahren wenn die Wirtschaft wieder am
> Boden liegt? Noch nicht mal Anspruch auf ALG 1 hätte er, wenn er den
> Ratschlag folgt.

Also wäre die logische Konsequenz für dich, dass kein Facharbeiter mehr 
studieren gehen darf, weil das Risiko bestünde in einer Wirtschaftskrise 
fertig zu werden?

Im Leben muss man auch mal ein Risiko eingehen und nicht alles so 
pessimistisch sehen.
Zumal überhaupt niemand weiß wann die nächste Wirtschaftse kommen wird. 
Das kann in drei Monaten sein oder auch erst in 8 Jahren.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

ChrisJ schrieb:

> Klar, bei einer Krise, wird dann vornehmlich die Entwicklung (die
> Ingenieure) abgeschossen, was für eine Logik.
> Es ist eher so, dass zu erst die Facharbeiter dran glauben müssen und
> dann erst die Ingenieure kommen.

Nein. Facharbeiter haben oft höheren Schutz als die Entwickler. 
Berufsgenossenschaft, Gewerkschaft, Betriebsrat.

von Ich (Gast)


Lesenswert?

ChrisJ schrieb:
> Im Leben muss man auch mal ein Risiko eingehen und nicht alles so
> pessimistisch sehen.

Stimmt!
ABER, man sollte nur im Ingenieurwesen studieren, weil es einem Spass 
macht, sich stundenlang am Schreibtisch den Kopf zu zerbrechen, Mathe 
liebt, ... .
Das spätere Gehalt sollte dabei völlig unwichtig sein!

von Nachgedacht (Gast)


Lesenswert?

ChrisJ schrieb:
> Ein angestellter Ingenieur verdient selbst in kleinen Firmen, dass was
> ein Facharbeiter am Band bei den großen Firmen verdient.

Nicht zwangsläufig. Die Automobilhersteller beispielsweise legen die 
Messlatte beim Lohn für Facharbeiter schon verdammt hoch und bei kleinen 
Firmen liegen manchmal die kompletten Gehaltsstrukturen so niedrig, dass 
man sich in einem schlechten Traum wähnt.
Dann kommen beim Bandarbeiter noch die Zuschläge hinzu. Man hat 
allerdings Nachtarbeit und muss laufen wie am Schnürchen.
Zudem muss man ja erstmal eine Festanstellung als Ingenieur bekommen. 
Garantieren kann das keiner, dass man übernomnmen wird, hängt auch zudem 
von vielen Faktoren ab, die man nicht selber beeinflussen kann. Und die 
Tariflöhne seitens BZA, IGZ oder AMP sind ein Witz. Tarifliche 
Stundenlöhne für Ingenieure ab knapp 15 Euro bis 18 Euro. Alles was 
drüber geht, muss selber verhandelt werden.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Stefan L. schrieb:
> Bei ordentlicher Leistung kannst du beim Kunden der Leiharbeiterfirma
>
> übernommen werden. Der Verdienst ist dann in zwei Jahren wesentlich
>
> höher als jetzt. Und wenn keine Übernahme möglich ist, kannst du dich
>
> auch bei anderen Firmen bewerben. Immerhin kannst du dann Referenzen
>
> vorweisen.

Na, das Märchen von der "Übernahme aus der Leiharbeit" haben wir hier 
schon oft als Lüge entlarvt!

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Na, das Märchen von der "Übernahme aus der Leiharbeit" haben wir hier
> schon oft als Lüge entlarvt!

Das ist keine Lüge, sondern Realität. Wie wollt ihr das denn entlarven? 
Nur weil es hier ein paar einzelne gibt, die es nicht geschafft haben?

von Ich (Gast)


Lesenswert?

Die Übernahme aus einem Leiharbeitsverhältnis durch den Kunden ist 
leider die Ausnahme.
Die Anzahl der Ingenieure die aus der Leiharbeit übernommen werden ist 
gering. Ich kenne nur 2 (zwei) die übernommen worden sind (in 10 
Jahren).

von Kasler L. (kasler_k)


Lesenswert?

Danke für die Antworten. Die Illusion als Ing noch ne Anstellung zu 
finden habe ich nach der Wirtschaftskrise mehr oder wenige 
aufgegeben.Leiharbeit über nen Dienstleister ist einfach nicht meine 
Welt. Deshalb auch die Frage ob es nicht sinnvoller wäre in den Vertrieb 
zu gehen. Die Basics braucht man halt. Aber wie eignet man sich die am 
besten an?

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Kasler L. schrieb:
> Danke für die Antworten. Die Illusion als Ing noch ne Anstellung zu
>
> finden habe ich nach der Wirtschaftskrise mehr oder wenige
>
> aufgegeben.

Wieso, bist du etwa schon 35 Jahre alt?
Mein Rat:
Zieh dorthin wo die Arbeit ist!

> Leiharbeit über nen Dienstleister ist einfach nicht meine
>
> Welt.
Leiharbeit ist nur eine Lösung um ALGII zu verhindern!
> Deshalb auch die Frage ob es nicht sinnvoller wäre in den Vertrieb
>
> zu gehen.

Vertrieb muß dir gefallen!

>Die Basics braucht man halt.
Wer sagt das?
Kenne Techniker die sind im Vertrieb  und haben von BWL Null Ahnung!

> Aber wie eignet man sich die am
>
> besten an?

Das ist in deiner Lage nicht die allererste Frage!
Du mußt jetzt auf jeden Fall weg von der FA-Stelle!
Träum nicht von einer Weiterbildung um aus deiner jetzigen mißligen Lage 
herauszukommen.
Such dir eine Vertriebsstelle, auch wenn sie 500 Km  von deinem Wohnort 
weg ist!
Dort kannste dich dann über eine geeigneter Weiterbildung mit deinen 
Arbeitgeber einigen!

z.B technischer Vertrieb vom VDI,
oder
Berlin (Freie Universität): „Technischer Vertrieb“ - weiterbildendes 
Studium - Abschluss: Master of Business Marketing (MBM)- Dauer: 2 
Semester
oder
Furtwangen (FH): „Sales and Service Engineering (Aufbaustudiengang)“ - 
Abschluss: Master of Business Administration - Dauer: 3 Semester
oder
Landshut (FH): „Industriemarketing & technischer Vertrieb“ - Abschluss: 
Master of Business Administration - Dauer: 3 Semester

Als Fernstudium gibts:
FH Kaiserslautern MBA  Vertrieb: Dauer 4 Sem (Vollzeit!)

Link über die "arbeitgemeinschaft fernstudium an hochschulen"
http://www.ag-fernstudium.de/

Aber du mußt jetz aufstehen und dich verändern!

von Paul (Gast)


Lesenswert?

>Ist die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, von einer einigermaßen
>bezahlten Facharbeiterstelle auf eine Ingenieurstelle zu wechseln. Der
>Stress und die Anforderungen sind ungleich höher, das Gehalt zieht bei
>Weitem nicht im gleichen Umfang mit, zudem wird die Konkurrenz immer
>größer, weil fast jeder mit Hochschulreife jetzt glaubt, Ingenieur
>erden zu müssen.

Die Frage hätte er sich vor Aufnahme des Bachelorstudiums stellen 
sollen. Jetzt geht es darum, daß er endlich als das arbeiitet, für das 
er qualifiziert ist. Ich nehme nämlich stark an, daß er in der Firma 
nicht nur Facharbeitertätigkeiten macht, sondern einfach unten gehalten 
wird. Also MBA, wenn Du in den Vertrieb willst, ansonsten bewerben ohne 
Ende, um aus dieser Bude wegzukommen, die Dich ausnutzt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.