Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Niveau ausländischer Universitäten?


von Martin W. (Gast)


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Hallo!

Ich interessiere mich für einen Master Studiengang im Ausland. 
Allerdings berichten viele meiner Freunde, die ein Semester im Ausland 
studiert haben, über ein (erschreckend) niedriges Niveau!

In aller Regel wird die geringere Motivation der ausländischen Studenten 
bemängelt, die geringere inhaltliche Tiefe oder auch ein deutlich 
niedrigeres Arbeitspensum.
Die meisten Leute mit denen ich gesprochen hatte, waren allerdings 
WiWis.

Ich will eigentlich gar nicht auf den anderen Studenten rumhacken aber 
habt ihr Erfahrung mit Universitäten außerhalb D/A/CH im Ing. Bereich?

Kurz zu mir:
Ich mache ein duales Studium Mechatronik an der FH. Wenn ich meinen 
Master in Deutschland machen würde, würde es wohl weiterhin FH sein. Ich 
würde gerne im englisch-sprachigen Ausland studieren, weil ich die 
Sprache mag und gerne nochmal hier raus möchte ;)
Ja ich weiß, es ist vielleicht etwas merkwürdig als deutscher Ing. im 
Ausland studieren zu wollen, deshalb interessieren mich eure 
Erfahrungen.


Freue mich auf eure Erfahrungen!

von yannik23 (Gast)


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Allg. ist das Nievau im Ausland höher zB die ETH Zürich hat im dt. 
sprachigenraum einen sehr guten Ruf.

http://www.timeshighereducation.co.uk/world-university-rankings/2010-2011/top-200.html

du wirst feststellen das nahe zu keine dt. Hochschule wirklich spitze 
ist im internationalen Vergleich und FHs tauchen da gar nicht auf. Wenn 
deine bekannten Erasmus-Kooperationen genutzt haben ist das kein wunder! 
Die guten internationalen Hochschulen wollen keine kooperation mit dt. 
Fhs! Und wenn deine bekannten dann an ebenbürtigen das dritklassigen 
Hochschulen waren (eine dritt klassige FH könnte immer noch besser sein 
als eine drittklassige Hochschule in anderen Ländern die am 
Erasmus-Programm teilnehmen zB Rumänien,Bulgarien, etc. )


Tipp: Du kannst Promotion in NZ für die selben kosten machen wie ein 
Einheimischer. Wenn du Bafög bekommst wäre die KTH in Schweden ganz 
interessant viele englisch sprachige Master und für Unionsbürger keine 
Studiengebühren. (hatte selbst drüber nachgedacht hab mich dann aber 
doch für Deutschland entschieden)

von Logiker (Gast)


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>Allg. ist das Nievau im Ausland höher
Na, was Rechtschreibung angeht, schonmal sicher nicht :-)

Und dass deutsche Unis angeblich keine Kooperation bekommen, halte ich 
für ein Gerücht. Viele deutsche Unis machen da aus Absicht nicht mit, 
z.B. die meine, die sich nach wie vor massiv gegen den downgrade zu 
master/bachelor ausspricht.

> die ETH Zürich hat im dt. sprachigenraum einen sehr guten Ruf.
Sie hat densleben Ruf, wie Aachen und Darmstadt: Bildungsfabriken!

Die Leistungen, die die ETH so gerne nach aussen kejrt, werden dort von 
Doktoranden und Wissenschaftlern gemacht, die überwiegend aus dem 
Ausland, meistens Deutschland kommen.

von yannik23 (Gast)


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Und dass deutsche Unis angeblich keine Kooperation bekommen, halte ich
für ein Gerücht. Viele deutsche Unis machen da aus Absicht nicht mit,
z.B. die meine, die sich nach wie vor massiv gegen den downgrade zu
master/bachelor ausspricht.

???

Ich habe nicht gesagt das sie keine haben! Nur das die international 
renommierten Hochschulen in der Regel nicht interessiert sind und das 
insb. an FHen! Es gibt Hochschulen die im Bereich der Forschung (und 
Promotion) ihre Netzwerke zu ausländischen Hochschulen und Instituten 
pflegen und auch Partnerschaften im Bereich der Lehre (dh 
Studentenaustausch) aber fakt ist die meisten FHen haben im Erasmus 
viele HSen in Osteuropa die keine int. Rep. haben wie diesen Fhen selbst 
auch!

von Klaus H. (Firma: HELMGENS Engineering LLC) (klaus_ethiopia)


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Ich habe 5 Master of Science am M.I.T. gemacht und kann aus eigener 
Erfahrung nur empfehlen ins Ausland zu gehen. Da ich ein unberentztes 
Scholarship hatte war das M.I.T. kein Problem fuer mich. Die 
Studiengebuehren sind ansonsten jedoch recht hoch dort. Eine Alternative 
waere ggf. UCLA oder Colorado....Europa bietet allerdings auch recht 
nette Uni's aber dort hast Du teilweise Recht mit dem geringen Pensum 
und der Lernbereitschaft der Studies....
Wahrscheinlich werde ich jetzt hier gleich gesteinigt, aber ich habe als 
Gast mittlerweile diverse Uni's in Europa gesehen und mit den Studies 
gesprochen....Irgendwie nehmen die Meisten das Studium hier nicht 
ernst....

In USA, bedingt auch durch die hohen Gebuehren, und besonders an den 
Elite Uni's, wird sehr intensiv gelernt.

Am M.I.T. gefiel mir besonders, dass man direkt von Anfang an nicht nur 
Theorie sondern auch Praxis vermittelt bekam....

Ich bereite gerade meine Doktorarbeit (Dr.sc.) vor und werde mich in ca. 
18 Monaten wieder ans M.I.T. begeben und diese dann dort zu "vollenden" 
und fuer einige Zeit zu arbeiten....


LG aus Addis Ababa


Klaus

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Nun ja, ob die einheimischen oder ausländischen Unis nun gut oder 
schlecht sind, ist so einfach nicht zu sagen. Ich denke, die 
Bildungslandschaft des jeweiligen Landes spielt da eine große Rolle. 
Breit aufgestellte Unis mit beschränktem Budget kann man nicht mit 
Elite-Unis mit unendlichen Budget (auch unendlichen Studiengebühren) 
vergleichen (Äpfel = Birnen???). Wer nun unbedingt ein Elite-Kämpfer 
werden möchte, soll es tun. Aus meiner Sicht mit mittlerweile 18 Jahren 
Berufserfahrung in D und eingeschränkt in F hätte sich für mich und 
viele meiner Kollegen KEIN Elite-Studium gelohnt. Je älter man wird, 
desto mehr Kompetenzen (Sozial-, Methoden-, Selbst-) erwirbt man und die 
kann einem keine Uni dieser Welt lehren. Die erreicht man mit 
fortgeschrittenem Alter oder eben nicht..
Rosa

von Klaus H. (Firma: HELMGENS Engineering LLC) (klaus_ethiopia)


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@Rosa:

Da muss ich Dir allerdings Recht geben, Lebenserfahrung und praktische 
Berufserfahrung sind in der Tat durch keine Uni zu ersetzen!

Aber auf der anderen Seite, wer es sich leisten kann/will sollte den Weg 
der "Elite-Uni" gehen. Du glaubst nicht, wie viele Tueren mir meine 
M.I.T. Abschluesse geoeffnet haben, mal abgesehen von dem Netzwerk, 
welches man sich dort aufbaut und auch spaeter ausbaut....

Ich habe in den letzten Jahren ueberwiegend fuer Regierungen oder Firmen 
mir Regierungsbeteilung als freiberuflicher R&D-Michel gearbeitet.

Jetzt kann ich mich beruhigt zurueck lehnen und warte auf die Projekte, 
die mir gefallen/spass machen.

Eigentlich bin ich nach Ethiopia gegangen um kuerzer zu treten, aber die 
Arbeit laeuft mir nach und ich bin einfach nicht schell genug ;-)

Das Beste am M.I.T. ist/war, das Netzwerk!
Ich habe eine Gruppe aufgebaut, die nunmehr 56 Mitglieder hat.
Ingenieuere, Wissenschaftler, Techniker.......

Mittlerweile bewerben wir uns nicht mehr fuer Projekte oder nehmen an 
Ausschreibungen teil, sondern wir werden gebeten uns das mal anzuschauen 
und zu helfen....Ich glaube nicht, dass ich das ohne Netzwerk 
hinbekommen haette.....und alle in der Gruppe sind Freiberufler und in 
der ganzen Welt verstreut....

Als vergeudete Zeit wuerde ich also mein Studium an einer "Elite-Uni" 
nicht bezeichnen, vielmehr als eine gelungene Investition.

Kommt halt immer darauf an, was man am Ende erreichen will....


LG

Klaus

von Paul (Gast)


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Wäre denn ein Joschka Fischer, der weder Abi noch Hochschulabschluß in 
der Tasche hat, auch an einer deutschen Uni oder FH Professor geworden? 
Mit Sicherheit nicht. Die im Ausland kochen auch nur mit Wasser. Und 
manchmal ist das Wasser dort trüber als hier.

von Klaus H. (Firma: HELMGENS Engineering LLC) (klaus_ethiopia)


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Dafuer hat Heidelberg Gadafi eine Ehrenprofessur gegeben...auch nicht 
besser!!!

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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@Klaus

das angesprochene Netzwerk ist natürlich sehr wichtig, aber wie der Name 
schon sagt: Netzwerk. Das spielt sich auf einer ganz anderen Ebene ab. 
Ich muss keine Elite-Uni besuchen, um mir ein Netzwerk aufzubauen. Das 
ist nämlich häufig ein sozialer Akt und da kommt es einfach auf die 
Persönlichkeiten der Netzwerkmitglieder an.

Um noch einmal auf den Eingangstext Bezug zunehmen:
>In aller Regel wird die geringere Motivation der ausländischen Studenten
>bemängelt, die geringere inhaltliche Tiefe oder auch ein deutlich
>niedrigeres Arbeitspensum.

Vielleicht stellt sich hier die Frage, ob es sich hier um fehlende 
Motivation oder gelungendes Studium-Management handelt?

Ich habe selbst noch einmal vor Kurzem Informatik (Aufbau) an einer Uni 
studiert und ich war erschüttert, wie viele da ackerten. Selbst bei 
jungen Menschen wurde der Begriff "time to market" häufig 
personifiziert. Ich habe den Jungens und Mädels geraten, Ihre Zeit zu 
genießen mit allem, was dazu gehört. Statt dessen habe sich viele den 
Kopf zerbrochen, wie sie nun die 1,5 schaffen sollen. Es war traurig und 
viele taten mir richtig leid. Die Erkenntnis über Sinn und Unsinn kommt 
meisst später...
Rosa

von Paul (Gast)


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>Dafuer hat Heidelberg Gadafi eine Ehrenprofessur gegeben...auch nicht
>besser!!!

Mal von der Person Gadafi abgesehen. Es war keine Professur (Amtstitel), 
sondern eine Ehrenprofessur. Ein echter deutscher Professor 7verbeamtet 
als Amtstitel) wird man mit Lebensläufen wie Fischer und Co. in Dtl. 
nicht. Auch nicht an einer FH.

von oszi40 (Gast)


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Master Klaus Helmgens schrieb:
> hat Heidelberg Gadafi eine Ehrenprofessur gegeben
Die Wiki weiß noch mehr zum Thema. (Sogar wie er geschrieben wird.)

Die Anzahl der besuchten Unis erweitert sicher das Blickfeld. Das 
garantiert aber noch nicht in jedem Fall den gut bezahlten Arbeitsplatz 
Deiner Träume. Man sollte daher Aufwand und Nutzen prüfen bevor man zu 
viele Umwege macht.

von Paul (Gast)


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>Die Wiki weiß noch mehr zum Thema. (Sogar wie er geschrieben wird.)

Na, dann sollte man sich aber auch des Kommas im Satz

> Man sollte daher Aufwand und Nutzen prüfen bevor man zu
>viele Umwege macht.

nicht zu schade sein.

PS.: Ich halte eigenlich nicht viel davon, wenn man in einer Diskussion 
auf kleinen Rechstschreibfehlern, gerade wenn sie auch durch 
Schusseligkeit enstanden sind, rumzureiten.

von yannik23 (Gast)


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Fischer ist in Princton Visiting Professor für international 
relationsships auch in Deutschland kannst du Gast Professoren haben die 
nicht die Kriterien des eignen Landes erfüllen! Also ist es quatsch 
zusagen das das nicht auch in Deutschland möglich ist! Ich weis das 
andere Fachbereiche auch Gastprofessur aus China haben und die sind ab 
und an hier und geben auch Vorlesungen und ich behaupte das deren 
Werdegang vorher nicht durchgecheckt wird (wer weis ob er den platz an 
der uni nicht wegen Bekanntschaften bekommen hat oder wie er sich 
während der großen proletarischen Kulturrevolution verhalten hat)!

Gastprofessuren kommen oft über Hochschulpartnerschaften im Bereich der 
Forschung zustande und da wäre es doch mehr als kleinlich jmd 
aufzufordern für eine Vorlesungsreihe nachweisen zu müssen das man die 
jeweiligen Anforderungen des Gastlandes auch erfüllt!

Aber auch hier schneiden grade die dt. Fhen extrem schlecht ab! In der 
USA ist es an einigen (renommierten) Hochschulen gang und gebe zB 
Visiting Professuren an Nobelpreisträger etc zu vergeben, wie viele dt. 
FHen haben bereits eine Vorlesungsserie mit einen 
Wirtschaftsnobelpreisträger Organisieren können!
Also wie gesagt im Grunde überbewerten die dt. Stunden ihre Hochschule!
Es ist nicht umsonst so das in den internationalen Rankings nach der ETH 
Z auf kontinental Europa eine ganze weile nichts kommt!

von Paul (Gast)


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>Fischer ist in Princton Visiting Professor für international
>relationsships auch in Deutschland kannst du Gast Professoren haben die
>nicht die Kriterien des eignen Landes erfüllen!

Professor ist in Dtl. ein geschützter Amtstitel mit Option auf 
Verbeamtung. Dazu muß man eine wissenschaftlicher Karriere vorweisen, in 
der Regel durch eine Promotion. Bis vor 11 Jahren brauchte man darüber 
hinaus an der Uni auch noch eine Habilitation mit facultas docenti. Die 
wird durch den Juniorprof. meist überflüssig. An der Fh hat der Bewerber 
zusätzlich zur Promotion noch eine mindestens 5jährige 
Forschungstätigkeit, davon 3 Jahre außerhalb der Hochschule, 
nachzuweisen. Nur dann kommt man ins Auswahlverfahren (Vorsingen) und 
ist nach positivem Bescheid Professor auf Probe (ohne Verbeamtung) Nach 
spätestens 3 Jahren wird man verbeamtet. Ein Fischer hätte bei uns nie 
Prof. werden können.

PS.: Warum gibt es so viele Privatdozenten in Dtl? "Professoren", die 
lt. deutschem Recht sich nicht so nennen dürfen.

von Marx W. (Gast)


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Paul schrieb:
> Wäre denn ein Joschka Fischer, der weder Abi noch Hochschulabschluß in
Falsch Joschi hat Abi!
Richtig, Joschi ist ein Studienabrecher!
> der Tasche hat, auch an einer deutschen Uni oder FH Professor geworden?
Er ist Gastprofessor, kann dein Metzger an der Ecke aber auch werden!
> Mit Sicherheit nicht. Die im Ausland kochen auch nur mit Wasser. Und
>
> manchmal ist das Wasser dort trüber als hier.

Logo, hier sind ja alle Nobelpreisträger auf diesen Planeten groß 
geworden!

von yannik23 (Gast)


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Wir haben ab und an Vorlesungsreihen von Gastprofs und die werden sicher 
nicht einen Prof von einen Partnerinstitute im nicht EU-Ausland 
aberverlangen nachzuweisen alle akdemischen Hürden hier nachzuweisen! 
Das machen unsere Profs da auch nicht;D (dafür dürften die meisten Profs 
gar keine Zeit haben!)

Ai Weiwei nimmt Gastprofessur in Berlin an
http://www.zeit.de/kultur/kunst/2011-07/ai-weiwei-gastprofessur


Musste Ai Weiwei in einen Aufwendigen verfahren Nachweisen das seine 
Leistungen und das Leistungsniveau mit denen in EU-Landes(hier 
Deutschland) vergleichbar sind?

Normalerweise müssen hier Chinesen um in den Master zu kommen TOEFL, 
Goethe ,GMAT und ein speziell beglaubigtes Zeugnis vorlegen, 
Motivationsschreiben (+ eventuelles Auswahlgespräch) ablegen und damit 
wird nicht ihr Undergrade-Dregree in dtl. Rechtskräftig!

von yannik23 (Gast)


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Also die Privatdozenten dich ich bisher hatte hatten alle auf ihren 
Skripten PD stehen und das ist laut wiki erlaubt! Da gab es keinen der 
sich selbst als Prof bezeichnet hätte.

von Thomas1 (Gast)


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Paul schrieb:
> PS.: Warum gibt es so viele Privatdozenten in Dtl? "Professoren", die
> lt. deutschem Recht sich nicht so nennen dürfen.


Die sind eben billig. Geiz ist auch an Hochschulen geil.

http://www.zeit.de/2010/13/C-Unisklaven

von Thomas1 (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Falsch Joschi hat Abi!
> Richtig, Joschi ist ein Studienabrecher!


Der war nur Gasthörer. Dafür braucht niemand Abi und erwirbt auch keine 
Scheine.

von Paul (Gast)


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>Also die Privatdozenten dich ich bisher hatte hatten alle auf ihren
>Skripten PD stehen und das ist laut wiki erlaubt! Da gab es keinen der
>sich selbst als Prof bezeichnet hätte.

Eben, weil er keiner ist. Nicht jeder, der leichtfertig Prof. genannt 
wird, ist auch einer. Das ist der Unterschied von Dtl. zum Ausland. Bei 
uns gibt es strenge Vorgaben für Amtstitel. Yannik, glaube doch nicht, 
daß auch immer Elite drin ist, wo Amis Elite draufschreiben.

> Falsch Joschi hat Abi!
> Richtig, Joschi ist ein Studienabrecher!

Falsch, Joschka war zwar am Gym, hat es aber vorzeitig verlassen. An der 
Uni war er als Gasthörer ohne Abschluß.

von yannik23 (Gast)


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Paul: Ai Weiwei wurde von der FU Berlin eine Gastprofessur angeboten!
Deiner Ansicht (also wirklich nur deiner Ansicht nach die gelten 
Verwaltungsrichtlinien und den Landeshochschulgesetz des Landes Berlins 
widerspricht) sollte das nicht möglich sein!

Du solltest beim Verwaltungsgericht Widerspruch einlegen;D Wenn du 
erfolg hast ändern die Hochschulen sicherlich ihre Praxis im Bezug auf 
Gastprofessuren aber im Moment werden diese nun einmal so durchgeführt!

von Martin W. (Gast)


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Um nochmal den Bogen etwas zurück zu ausländischen Universitäten zu 
schlagen:

Was mich irritiert, ist dass der Master an Universitäten im UK meist nur 
1 Jahr dauert. Den Bachelor kann man allerdings auch schon nach 3 Jahren 
abschließen. Insgesamt also 4 Jahre.

In Deutschland hingegen sind es meist 5.

Dazu kommt noch, dass ich aus Interesse mal bei der Universität von 
Edinburgh angerufen habe und (gefühlte) 10x danach gefragt wurde, ob und 
wie ich das finanzieren kann. Meine Noten/ CPs waren wohl nicht so 
interessant.

In Deutschland hingegen wird vor allem anhand der Noten bestimmt, wer 
einen Master Platz an den begehrten Unis bekommt.

Ich will zwar niemandem etwas unterstellen aber es scheint mir so, als 
würde die Auswahl durch den Geldbeutel getroffen.
Dies ist ein Grund warum ich gerade etwas skeptisch gegen Universitäten 
im UK bin. In Schweden oder anderswo mag das nicht gelten, damit habe 
ich mich noch nicht beschäftigt.

Viele Grüße

von yannik23 (Gast)


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An staatlichen Hochschulen in UK gilt im Prinzip das selbe wie bei den 
dt. Hochschulen. Und wenn sie deine Noten kennt und die ECTS erfüllt 
sind warum soll die das mehrmals nachfragen?
Ob du dir die Finanzierung überlegt hast ist da schon wichtiger!
Die staatlichen Hochschulen je nach Schottland oder England können nur 
einen bestimmten max. Betrag fordern! Wenn es den ums Geld gehen würde 
wären für die nicht EU-Bürger viel interessanter!
Also keine Angst an dir verdienen sie nichts da du das selbe zahlst wie 
die einheimischen Leute!(und bei den guten Unis sind die Plätze auch 
belegt! Andere Fälle sind halt die Hochschulen die im Guardian-Ranking 
weit abgeschlagen sind die müssen halt um die Studenten Kämpfen und 
lassen dann auch mal dt. Techniker zu (Bologna erlaubt Anrechnungen und 
die Unterligen der Hochschule) )


Übrigens viel interessanter als deine Note müste eigentlich deine 
Bewertung in Klassen sein also ob du zu den 10% oder 20% gehörst das 
steht auf den Supplement (in UK denkt man idR in 2:1 sind glaub ich die 
besten 10 oder 20% usw)

von yannik23 (Gast)


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In UK brauchst du auch 300ECTS einige Hochschulen haben sich etwas zeit 
gelassen bzw nur das mindeste getan dh sie geben ihre Kurse in eignen 
CPs wie bisher an und die man sich dann selber umrechnen muss;) (dh 
60ECTS pro Jahr)

Was wirklich interessant in UK ist sind die combis aus MA/BA dh wenn man 
sich für die kombi entscheidet kann eine Thesis entfallen etc. dann 
spart man ein bis 2 sem


http://www.ecs.soton.ac.uk/admissions/ug/H601.php

und bei diesen Programm sparst du dann durch kombi (nur eine Thesis etc) 
etw an Zeit http://www.ecs.soton.ac.uk/admissions/ug/H620.php

Ja, das lässt Bologna zu (es sind die dt. Hochschulen die den Bologna 
Rahmen nicht ausnutzen! Die jammern das man in 6Sem nicht genugt 
schafft! (und das obwohl auch 8Sem möglich wären))

von Paul (Gast)


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>Ai Weiwei wurde von der FU Berlin eine Gastprofessur angeboten!
>Deiner Ansicht (also wirklich nur deiner Ansicht nach die gelten
>Verwaltungsrichtlinien und den Landeshochschulgesetz des Landes Berlins
>widerspricht) sollte das nicht möglich sein!

Er hat eine Professur inne. Aber ist er auch Professor nach deutschem 
Recht? Würde mich wundern, wenn sie Ausländer verbamten. Hier geht es 
nicht um Lehrstellen, die hat auch ein PD. Hier geht es um den Amtstitel 
Professor.

Yannik, UK und viele andere Länder auch, haben ein wesentlich 
heterogenes Hochschulsystem als wie in Dtl. Bei uns ist der Anspruch an 
Hochschulen ziemlich einheitlich geregelt im Vergleich. Deshalb hat man 
in UK auch hinter den akad. Grad meist die Hochschule geschrieben, um 
die Flachbrettbohrer von den Starkbrettbohrern zu unterscheiden. Bisher 
konnte man in Dtl. von einem ähnlichen Niveau für einen bestimmten Titel 
ausgehen.

>Ja, das lässt Bologna zu (es sind die dt. Hochschulen die den Bologna
>Rahmen nicht ausnutzen! Die jammern das man in 6Sem nicht genugt
>schafft! (und das obwohl auch 8Sem möglich wären))
Na, wäre es Dir lieber, sie würden das tun? Nach einem Bachelor (hons) 
kann man gleich ins PhD-Studium, Techniker bekommen nach einem Jahr den 
Bachelor usw.?

Und die Frage, warum Dtl. keinen 4jährigen Bachelor gemacht hat: Wie 
soll dann der Master aussehen. Einschreiben, 2 Lehrveranstaltungen, 
Abschlußarbeit? 1/2 Jahr Stoffzuwachs- toll. Hinzu kommt, daß man einen 
Bachelor mit 3 Jahren besser im Gehalt drücken kann.

So schlecht steht Dtl. mit dem Hochschulsystem nicht da. Im Ausland wird 
schnell das Schild Elite rausgehangen, obwohl nicht mehr drin ist, als 
bei uns der Durchschnitt.

von yannik23 (Gast)


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Der Phd. ist nach Bologna nach den Ba möglich und das ist er auch in 
Dtl.? (einzelne Promotionsordnungen können Hürden in den Weg legen)

"Und die Frage, warum Dtl. keinen 4jährigen Bachelor gemacht hat?"
Es gibt auch in Dtl. 4 Sem Bachelor im Bereich Architektur oder zB Wiing 
an der HS Karlsruhe etc. pp.

Und der Techniker bekommt den Bachelor an einer HS die unter dem 
Durchschnitt im Guardian Ranking liegt! Da geht man mit einen guten 
A-Level (zB AAB) schon gar nicht mehr hin!
Die Hochschulen die im Mittelfeld gelandet sind denken schon darüber 
nach ob sie die erhöhten Studiengebühren an die guten Leute nicht in 
voller höhe weiter geben damit sie diese nicht an die sehr guten 
Hochschulen verlieren!

http://www.guardian.co.uk/education/2011/jul/31/universities-buy-top-students

"Er hat eine Professur inne. Aber ist er auch Professor nach deutschem
Recht?"
Eine schöne Konstruktion die du dir da über legt hast;D

In etwa " Er hat eine Fahrerlaubnis für PKW ,aber darf er auch ein PKW 
fahren?"


"Bisher
konnte man in Dtl. von einem ähnlichen Niveau für einen bestimmten Titel
ausgehen."
auch wenn es leidig ist aber eine FH oder UNI verleiht keine "Titel" 
(nur weil das jetzt bereits den halben Thread so genannt wird).


In UK und anderen Ländern gibt es die Akkredetierungsgesselschaften die 
das Niveau der Hochschule überwachen und auch diese sind an Regel 
gebunden die im ganzen Bolognaraum gelten und wenn ich mich recht 
erinnere gibt es eine ganze Reihe an FHen (teils privat) die den 
Technikern (bzw Fachschulabsolventen) einiges anrechnen und ebenso gibt 
es einen akkredetierten Studiengang an der HS Darmstadt die Meister zum 
Master zulässt (zumindest im Rahmen eines Versuchs Projektes) daher 
dürfte die deutsche Hochschullandschaft zumindest im Bereich der 
Durchlässigkeit dh beim zulassen von nur wenig bis gar nicht 
qualifizierten Spitzenreiter sein;D

von yannik23 (Gast)


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ach paul:

Gesetz über die Hochschulen im Land Berlin
(Berliner Hochschulgesetz - BerlHG)

§ 113 BerlHG(Gesetz) - Landesrecht Berlin

(1) Für Aufgaben, die von Professoren und Professorinnen wahrzunehmen 
sind, können die Hochschulen für einen begrenzten Zeitraum mit 
Professoren und Professorinnen oder mit Personen, die die 
Einstellungsvoraussetzungen für Professoren und Professorinnen erfüllen, 
freie Dienstverhältnisse als Gastprofessoren und Gastprofessorinnen 
vereinbaren. Gastprofessoren und Gastprofessorinnen sind während der 
Dauer ihrer Tätigkeit zur Führung der akademischen Bezeichnung 
"Professor" oder "Professorin" berechtigt.

-> und dieser check ob die Voraussetzungen erfüllt werden erfolgt durch 
die Hochschule, in Berlin muss man als Prof auch nicht zwangläufig 
Beamter sein!

von Thomas1 (Gast)


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Paul schrieb:
> Deshalb hat man
> in UK auch hinter den akad. Grad meist die Hochschule geschrieben, um
> die Flachbrettbohrer von den Starkbrettbohrern zu unterscheiden.


Wenn du im Ausland (nicht EU) studierst, mußt du auch den 
Herhunftszusatz führen.

von Paul (Gast)


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@ Yannik:

wichtig ist doch:
" die die
Einstellungsvoraussetzungen für Professoren und Professorinnen 
erfüllen,"

Und erfüllt das ein Joschka Fischer ohne Abi und Hochschulabschluß? 
Nein. Man beachte, er ist aber Professor an einer rennomierten US-Uni, 
die oft den Begriff Elite verwenden!

von yannik23 (Gast)


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Ich hab nicht vor das BerlinerH jetzt auch noch zu durch suchen lies 
das!
Du wirst über §77 (1) erfreut sein, um dann in §77 (4) festzustellen das 
man die Voraussetzungen auch in Deutschland umgehen kann!
Und eine Gastprofessur in internationalen Beziehungen wäre auch hier für 
Herrn Fischer demnach möglich!


Thüringer Hochschulgesetz
- ThürHG -

§ 77
Einstellungsvoraussetzungen für Professoren

(1) Einstellungsvoraussetzungen für Professoren sind neben den
allgemeinen dienstrechtlichen Voraussetzungen mindestens

ein abgeschlossenes Hochschulstudium,
pädagogische Eignung,
besondere Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel
durch eine qualifizierte Promotion nachgewiesen wird, oder besondere
Befähigung zu künstlerischer Arbeit und
darüber hinaus je nach den Anforderungen der Stelle
zusätzliche wissenschaftliche oder zusätzliche künstlerische Leistungen
oder
besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung
wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in einer mindestens
fünfjährigen beruflichen Praxis, von der mindestens drei Jahre außerhalb
des Hochschulbereichs ausgeübt worden sein müssen.


(2) Die zusätzlichen wissenschaftlichen oder künstlerischen Leistungen
nach Absatz 1 Nr. 4 Buchst. a werden in der Regel durch eine
Habilitation oder im Rahmen einer Juniorprofessur oder im Rahmen einer
Tätigkeit als wissenschaftlicher oder künstlerischer Mitarbeiter an
einer Hochschule oder einer außeruniversitären Forschungseinrichtung
oder im Rahmen einer wissenschaftlichen oder künstlerischen Tätigkeit in
der Wirtschaft oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im In-
oder Ausland erbracht. Satz 1 gilt nur bei der Berufung in ein erstes
Professorenamt. Die für die Besetzung einer Professur erforderlichen
zusätzlichen wissenschaftlichen oder künstlerischen Leistungen werden
umfassend im Berufungsverfahren bewertet.

(3) Auf eine Stelle, deren Funktionsbeschreibung die Wahrnehmung
erziehungswissenschaftlicher oder fachdidaktischer Aufgaben in der
Lehrerbildung vorsieht, soll nur berufen werden, wer eine dreijährige
Schulpraxis nachweist. Professoren für Fachhochschulstudiengänge müssen
die Einstellungsvoraussetzungen nach Absatz 1 Nr. 4 Buchst. b erfüllen;
in besonders begründeten Ausnahmefällen können solche Professoren
berufen werden, wenn sie die Einstellungsvoraussetzungen nach Absatz 1
Nr. 4 Buchst. a erfüllen.

(4) Soweit es der Eigenart des Faches und den Anforderungen der Stelle
entspricht, kann abweichend von den Absätzen 1 bis 3 als Professor auch
eingestellt werden, wer hervorragende fachbezogene Leistungen in der
Praxis und pädagogische Eignung nachweist.

(5) Professoren mit ärztlichen, zahnärztlichen oder tierärztlichen
Aufgaben müssen zusätzlich die Anerkennung als Gebietsarzt,
Gebietszahnarzt oder Gebietstierarzt nachweisen, soweit für das
betreffende Fachgebiet nach Landesrecht eine entsprechende Weiterbildung
vorgesehen ist.

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