Hallo, ich habe zwei kurze Fragen! 1) Warum handelt es sich bei der angehängten Schaltung um eine Emitterschaltung? Ich habe beigebracht bekommen: "Der Anschluss, der AC-mäßig auf Ground liegt, gibt der Grundschaltung ihren Namen." Aber der Emitter liegt hier nicht an Ground, da noch R5 dazwischen steckt. Ich würde den Satz daher folgendermaßen erweitern: "Der Anschluss, der AC-mäßig DEN GERINGSTEN WIDERSTAND NACH GROUND AUFWEIST, gibt der Grundschaltung ihren Namen." Wäre das so richtig? 2) Dazu noch die Frage nach dem Sinn von R5. Der stabilisiert meiner Meinung nach die Verstärkung der Schaltung. Da der interne Emitterwiderstand des Transistors temperaturabhängig ist, verringert man mit dem R5 den Einfluss eben jenes internen Emitterwiderstandes. Man verzichtet quasi auf etwas Verstärkung, um sie temperaturstabiler zu machen. Liege ich richtig? Wäre nett, wenn sich das jemand kurz anschauen und (hoffentlich) bestätigen könnte! Gruß, miko
Hallo, das Eingangssignal liegt zwischen Basis und GND, das Ausgangssignal zwischen Kollektor und GND. Damit muß der Emitter die gemeinsame Elektrode sein, die der Schaltung ihren Namen gibt. Ganz grob ist die Größe der Spannungsverstärkung einer Emitterschaltung das Verhältnis zwischen (unüberbrücktem) Emitterwiderstand und Kollektorwiderstand, hier also 10-fach. Die genauen Rechnereien und Formeln überlasse ich anderen, für meine analogen Basteleien und Reparaturen reicht in 95% der Fälle eine solche Einschätzung erstmal aus. Gruß aus Berlin Michael
Wegen dem Emitterwiderstand R5 ist das eine Emitterschaltung mit Stromgegenkopplung Das war jetzt die offizielle Bezeichnung aus dem Standardwerk Halbleiterschaltungstechnik, Tietze, Schenk Dieser Bezeichnung stimme ich voll zu.
"der Anschluss, der AC-mäßig auf Grund liegt", ist hier eine etwas daneben liegende Formulierung, denn der Emitter hat noch eine Gegenkopplung durch R5, die die Masseverbindung relativiert. Zutreffender wäre die Formulierung: "der Anschluss, der signalmäßig sowohl zum Eingang als auch zum Ausgang gehört". Durch R5 wird der Strom in R4 in eine Spannung umgewandelt, die ebenfalls den Transistor steuert. Es wird sozusagen der Istwert in R4+R5 von R5 abgetastet und zur korrigiernden Steuerung des Transistors verwendet. Wenn der Strom in R5 zu groß geworden ist, verringert der die öffnende Spannung B-E und mindert damit das "Zu groß". Das verringert sowohl die temperaturbedingten Fehler als auch den Fehler durch die nichtlineare e-Steuerkennlinie des Transistors. Natürlich auf Kosten der Verstärkung. Die Leerlaufverstärkung (auch R5 mit C überbrückt) dürfte in die Nähe von 100 kommen, die jetzige Verstärkung beträgt etwa R4/R5, also etwa 10
Peter R. schrieb: > die jetzige > Verstärkung beträgt etwa R4/R5, also etwa 10 Nich ganz. Wechselstrommäßig liegen R4 und R7 parallel. Daher sit die Verstärkung rechnerisch 9,1. Aber auch nur bei Frequenzen über 3kHz.
Danke euch allen! Michael U. schrieb: > das Eingangssignal liegt zwischen Basis und GND, das Ausgangssignal > zwischen Kollektor und GND. Damit muß der Emitter die gemeinsame > Elektrode sein, die der Schaltung ihren Namen gibt. Peter R. schrieb: > Zutreffender wäre die Formulierung: "der Anschluss, der signalmäßig > sowohl zum Eingang als auch zum Ausgang gehört". Ah, ok, verstanden - daher dann auch die englische Bezeichnung "Common Emitter"! Die Bezeichnung hatte mich vorher immer verwirrt, da ich sie anscheinend missverstanden hatte. Peter R. schrieb: > Durch R5 wird der Strom in R4 in eine Spannung umgewandelt, die > ebenfalls den Transistor steuert. Es wird sozusagen der Istwert in R4+R5 > von R5 abgetastet und zur korrigiernden Steuerung des Transistors > verwendet. > Wenn der Strom in R5 zu groß geworden ist, verringert der die öffnende > Spannung B-E und mindert damit das "Zu groß". > > Das verringert sowohl die temperaturbedingten Fehler als auch den Fehler > durch die nichtlineare e-Steuerkennlinie des Transistors. OK, in Ansätzen verstehe ich das auch. Der Spannungsteiler sorgt für eine konstante Spannung an der Basis. Wenn der Strom durch R5 größer wird, wird auch der Spannungsabfall über R5 größer. Damit bleibt, einfach gesagt, weniger Spannung für die Basis-Emitter-Spannung "übrig". Weniger Basistrom fährt dann natürlich wieder den Kollektorstrom bzw. Strom durch R5 zurück. Muss ich mir zwar nochmal genauer anschauen, aber soweit verstehe ich es schonmal. Nochmals Danke! Gruß, miko
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