Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Welche Plattform für Stellenausschreibungen ist zu empfehlen?


von Ehrlicher_Unternehmer (Gast)


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Hallo Leute,

Ich möchte eine Stellenanzeige (als Arbeitgeber) schalten und weiß nicht 
wie (wo) am bessten.
Kontakte reichten bisher aus, nun nicht mehr.

Also kein Quatsch und ich will auch nicht in einer Platform posten wo 
nur Dienstleister unterwegs sind und mit solchen auch nicht kooperieren.

Kleine Firma und ich hab kein Bock 1000 Bewerbungen zu lesen.
Also ich würde ganz genau formulieren was gebraucht wird (grundsätzlich 
Entwickler) und der Rest geht über Email.

Frage:

1.Tageszeitung (also Papier)
2.Arbeitsagentur (entsprechend träge)
3.Monster und Co. (überlaufen von Dienstleistern)
4.Xing – man schickt mir selbst nur Müll

Könnt ihr etwas empfehlen?

Danke schon mal.

Ehrlicher Unternehmer.

von Entwickler (Gast)


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Also ich finde http://www.it-jobs.stepstone.de gut.

von Der böse Wolf (Gast)


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Hier eventuell !?!

Beschreib doch mal die Stelle, wenn man hier regelmäßig ließt, bekommt 
man den Eindruck, dass hier genügend Entwickler rum posten.

Gruß

von Der böse Wolf (Gast)


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Vielleicht sogar arbeitslose Entwickler !

von Marx W. (Gast)


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Ehrlicher_Unternehmer schrieb:
> Frage:
>
>
>
> 1.Tageszeitung (also Papier)
Nein, die haben auch eine online Stellenbörse, wichtig ist dass die auch 
Nichtabonnenten der Tagespresse zugängliche ist und von den 
Meta-Job-Suchmaschinen Job-turbo oder Job-robter auch gelistet  wird!
Kommt aber auch darauf an, was man sucht!
Helfer würde ich über die kostenlosen Anzeigenblätter suchen.
Büro- und einfach Fachkräfte über die regionale Tagespresse.
Fach- und Führungskräfte nur mit überregionler Presse (kostet aber 
auch).

> 2.Arbeitsagentur (entsprechend träge)

Möglichkeit, aber hier sollte man den Kontakt zum Vermittler auch 
pflegen!
>
> 3.Monster und Co. (überlaufen von Dienstleistern)
>
Ja, so ist es!

> 4.Xing – man schickt mir selbst nur Müll
>

Xing ist ein Tummelplatz für alle möglichen Blender und Egomanen!

Tipp: Bei Absolventen sollte man einfach am "schwarzen Brett" der 
"Bildungsanstalt" die Stellenanzeige Anbringen!

>
>
> Könnt ihr etwas empfehlen?
>
>
>
> Danke schon mal.
>
>
>
> Ehrlicher Unternehmer.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Ehrlicher_Unternehmer schrieb:
> und weiß nicht
> wie (wo) am bessten

z.B. auch auf mc.net:

http://www.mikrocontroller.net/jobs/info

von Ulf (Gast)


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Monster ist meiner Meinung nach führend. Da würde ich inserieren.

Arbeitsagentur ist kostenlos und deshalb super, was das 
Preis-Leistungsverhältnis angeht. Dort würde ich auch inserieren.

Xing ist glaube ich auch kostenlos, deshalb ist es auch einen Versuch 
wert. Vielleicht gibt es auch zum Job passende Gruppen innerhalb von 
Xing, dort könntest Du auch posten.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, "Ehrlicher_Unternehmer",

der heutige Stellenmarkt ist optimiert als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme 
für "Kunden" der ARGE und für Personaldienstleister, aber nicht für den 
zukünftigen Erfolg von Arbeitgeber und -nehmer.

Meine besten Erfahrungen habe ich als Projektmanager gemacht, wann immer 
ich ein offenes Ohr vorfand, wenn ich Bedarf hatte und ein neues 
Mitglied für mein Team vorschlug.

Daraus die Empfehlung zur Strategie "Vitamin B", zur Rekrutierung über 
eigene Mitarbeiter. Diese über den Bedarf informieren und bitten, sie 
mögen unter ihren Bekannten Ausschau halten, wer interessiert sein 
könnte und wen sie empfehlen. Dann diese um Bewerbung bitten.


Begründung:

1. Personaler bewerten wohl nach Bewerbungsschreiben und persönlichem 
Eindruck. Unternehmer und Entwicklungsleiter haben aber eher den 
zukünftigen gemeinsamen Erfolg im Auge.

2. Der gemeinsame Erfolg in der Entwicklung beruht weniger auf den 
Kenntnissen des Einzelnen, als vielmehr auf dem gegenseitigen Vertrauen. 
Deshalb ist der zweitbeste aller lernfähigen Fachleute dem besten 
Fachmann überlegen, wenn die Vertrauensbasis von Anfang an stimmt und 
ausgebaut werden kann.

3. Gute Mitarbeiter kriegt man sowieso weit seltener vom Arbeitsmarkt 
als geschickte Blender. Für den guten Mitarbeiter muss man sich als 
Projektmanager oder Führungskraft eine annehmbare Person auswählen und 
dann liegt die Hauptarbeit in deren "Erziehung".

4. Die Empfehlung eines Kollegen hilft dabei wesentlich, denn sie 
verurteilt diesen zum Erfolg des Empfohlenen. Andernfalls droht ihm die 
Peinlichkeit eines "wen haben sie uns denn da empfohlen?". Gleichzeitig 
verurteilt sie den Empfohlenen zum gemeinsamen Erfolg mit dem Empfehler.

5. Blender erkennt man weniger am Bewerbungsschreiben oder dem 
geschulten persönlichen Auftritt. Sondern die Aufrichtigen erkennt man 
besser an ihren Freunden, die sie empfehlen.

Ciao
Wolfgang Horn

von yellowstone (Gast)


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Ich würde "3.Monster und Co." empfehlen, oder vom VDI: 
www.ingenieurkarriere.de/ingenieurstellen (dort kann man bei der Suche 
die Dienstleister ausblenden)

Offtopic: Gab es irgendwo in Deutschland ein Zugunglück bei dem tausende 
Ingenieure umgekommen sind? In letzter Zeit häufen sich die Anfragen 
bzgl. "ob ich nicht noch jemanden aus dem Studium kennen würde, wir 
würden sofort einstellen usw.". Vor einem Jahr klang das alles noch 
völlig anders.
Und manchen ordentlichen, mittelständischne Unternehmen laufen die 
Ingenieure weg da "lowtech zu uninteressant". Ist das nur so eine 
zeitweise Ausnahme in meinem Umfeld oder gibt es noch andere mit dieser 
Erfahrung?

von Ulf (Gast)


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@ yellowstone :

Mach doch für dein offtopic einen neuen thread auf. Was soll das hier? 
Willst Du, dass hier das totale offtopic-Chaos ausbricht?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ehrlicher_Unternehmer schrieb:

> Kleine Firma und ich hab kein Bock 1000 Bewerbungen zu lesen.

Kein Bock, das klingt aber ganz schlecht (Wertschätzung des zukünftigen 
Mitarbeiters). Vom Bewerber wird doch auch erwartet, daß er sich Mühe 
gibt.

Kleine Firma, da ist die Frage, ob es Sinn macht, bundesweit zu suchen. 
Sicher gibt es an jedem Ort irgend eine größere regionale Tageszeitung, 
die ein Einzugsgebiet mit einem Radius um die 50-80km anspricht.

Als ich noch in der letzten kleineren Firma war, kamen dort auch immer 
wieder Bewerbungen bundesweit an. Der Entwicklungsleiter schüttelte 
stets nur mit dem Kopf, und sagte: Der Junge scheint zwar gut zu sein, 
aber einem aus 600km Entfernung können wir hier nicht viel bieten, und 
die Gegend ist auch noch etwas trostlos. Wenn Bedarf war, dann 
schalteten sie auch Anzeigen in der Regionalzeitung, oder klapperten mal 
Hochschulen ab. Denn besser ist es, wenn man Personal hat, welches in 
der Gegend heimisch ist. Zu dem einen oder anderen Professor bestanden 
auch gute Beziehungen.

Beim Arbeitsamt kann man auch Jobs in die Jobbörse stellen, ohne 
persönlich dort vorzusprechen. Oder man kann auch (allerdings 
anonymisierte) Bewerber suchen, und sie anmailen, sich anhand einer 
Referenznummer zu bewerben. Mal persönlich zum Arbeitgeberservice zu 
gehen, und dort vorzusprechen, halte ich für eine bessere Idee. Die 
kümmern sich dann selbst mit, und angeln sich Leute aus der Region. Die 
kennen ihr Geschäft. Daß ein Arbeitsloser automatisch zweitklassig ist, 
nur weil ihn mal ein Schicksal traf, halte ich ein wenig für ein Gerücht 
und dummes Geschwätz. Obwohl man dieses Argument hier im Forum von 
einigen besonders klugen oft liest. Eine Arbeitsagentur hat oft auch ein 
Hochschulteam, wo nur Akademiker betreut werden.

In Monster und Xing kann man natürlich auch selbst nach Bewerbern 
suchen, denn irgend wo her kommt ja da auch meine Post mit Angeboten zu 
meinem Suchprofil.

Eine Anzeige im Forum halte ich auch nicht für schlecht. Dort befindet 
man sich direkt im richtigen Interessentenkreis.

Die Ideen von Wolfgang Horn hören sich ja gut an. Aber, wenn die 
Jobsuche nur so funktioniert, dann bekomme z.B. ich nie mehr im Leben 
einen Fuß auf die Erde. Denn es gibt zwischen den für mich passenden 
Jobs und mir keine Zwischenpersonen (mehr). In der Arbeitslosigkeit hat 
man diese guten Kontakte meist auch noch vollständig verloren: Die 
werden dann gelegentlich mal zum üblen klugscheißenden Gegner, wo man 
nichts mehr erwarten kann.

von Mine Fields (Gast)


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yellowstone schrieb:
> Offtopic: Gab es irgendwo in Deutschland ein Zugunglück bei dem tausende
> Ingenieure umgekommen sind? In letzter Zeit häufen sich die Anfragen
> bzgl. "ob ich nicht noch jemanden aus dem Studium kennen würde, wir
> würden sofort einstellen usw.". Vor einem Jahr klang das alles noch
> völlig anders.
> Und manchen ordentlichen, mittelständischne Unternehmen laufen die
> Ingenieure weg da "lowtech zu uninteressant". Ist das nur so eine
> zeitweise Ausnahme in meinem Umfeld oder gibt es noch andere mit dieser
> Erfahrung?

Habe die gleichen Erfahrungen gemacht.

Wenn die Firma in der Provinz ist und man nicht gerade mit dem neuesten 
Spielzeug arbeitet oder dicke Autos testfahren kann. Dann wird es ganz 
schwierig, vernünftige Ingenieure zu finden.

Selbst wenn die Firmen selbst ausbilden ist es schon nicht ganz so 
einfach, brauchbare und interessierte Abiturienten an Land zu ziehen. 
Ich kenne Firmen, die da noch einen Schritt tiefer ansetzen: Ihre guten 
Azubis zum studieren zu motivieren (und dabei finanziell zu 
unterstützen). Nur: Es fehlen dann die guten Facharbeiter.

von Michael S. (technicans)


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Ehrlicher_Unternehmer schrieb:
> Hallo Leute,
>
> Ich möchte eine Stellenanzeige (als Arbeitgeber) schalten und weiß nicht
> wie (wo) am bessten.
-Das "wie" kann man sich abgucken, in dem man schaut was die anderen
gut machen und was einem auch anspricht.
Die Firma, also Sie, stellen sich selbst vor, was die Firma macht,
in welcher Branche, Produkte, wie viele Beschäftigte es gibt und
evtl. noch warum jemand eingestellt werden soll. Natürlich sollte der 
Firmensitz und die Erreichbarkeit mit Öffis nicht unerwähnt bleiben.
Die Angebote auf regionale Bewerber zu begrenzen, mag ja auf den ersten 
Blick Sinn machen, aber wenn die Gegend schon ausgebrannt ist, was dann?

-Dann schreiben was man für Wünsche hat, z.B. Ingenieur mit welcher 
Vertiefungsrichtung in welcher Funktion(Entwickler z.B. Hard & 
Software), Alternativberufe nicht vergessen und ob auch Quereinsteiger 
Chancen haben.

> Also kein Quatsch und ich will auch nicht in einer Platform posten wo
> nur Dienstleister unterwegs sind und mit solchen auch nicht kooperieren.
-Dann würde ich das erwähnen - Bitte keine Dienstleister - das wirkt.
-Die beste Plattform ist immer noch die EIGENE, nämlich die
eigene Firmenhomepage wo man dann wissenswertes selber nach lesen kann.
> Kleine Firma und ich hab kein Bock 1000 Bewerbungen zu lesen.
> Also ich würde ganz genau formulieren was gebraucht wird (grundsätzlich
> Entwickler) und der Rest geht über Email.
-Löblich, aber ob das auch den Wünschen der Bewerber entspricht würde
sich dann ja zeigen und das kann dauern, d.h. vergeudete Zeit.
-Je ausführlicher die Selbstdarstellung ist um so eher wird sich
von Anfang an die Spreu vom Weizen trennen. Ansonsten muss man
eben mit mehreren hundert Bewerbungen leben.
-Je klarer die Abwicklung beschrieben ist, um so eher wird das
ganze dann auch zum Erfolg führen.

> Frage:
>
> 1.Tageszeitung (also Papier)
> 2.Arbeitsagentur (entsprechend träge)
> 3.Monster und Co. (überlaufen von Dienstleistern)
> 4.Xing – man schickt mir selbst nur Müll
>
> Könnt ihr etwas empfehlen?
-Die Jobbörse, ist jedem bekannt und man wird bei der Gestaltung
auch vom Amt unterstützt. Man kann sich auch da das Beste raus
picken und nutzt es dann für die eigene Offerte.
-Ein Link zur eigenen Homepage ist dann ohnehin usus.
-Ganz wichtig: Vermeiden, jemand zu diskriminieren. Man kann z.B.
schreiben das das Alter vom Team von-bis ist und man dafür jemanden
sucht, also da etwas vorsichtig sein. Erfahrung kann man fordern,
sollte dann aber auch ruhig etwas ins Detail gehen. Wenn bestimmte
Werkzeugkenntnisse erforderlich/gewünscht werden, die unbedingt
angeben, evtl. auch zur Weiterbildung Bereitschaft zeigen.
"Juniorentwickler" deutet auf Chancengleichheit bei Einsteigern und
"Seniorentwicklern" auch auf alte erfahrene Hasen Ü50.
(Das Amt fördert Ü50 mit bis zu 50% Lohnkostenzuschuss bis zu
drei Jahre)
Die Art der gewünschten Bewerbungsform sollte eindeutig sein.
-Telefonisch
-per Email
-oder per Briefpost
Evtl. auch in Kombination.
Beispielsweise, wenn man telefonische Bewerbung für den Erstkontakt
wünscht, sollte das auch ausdrücklich beschrieben sein. Zeitrahmen/
Zeitfenster der Erreichbarkeit dabei nicht vergessen.
Nach dieser Auswahl wäre die Übermittlung des Lebenslauf per Email
dann sinnvoll.
Wenn dann noch Bewerber übrig bleiben kann man um die restlichen
Unterlagen bitten, die nach Ende der Aktion wieder zurückgeschickt
werden sollten.
Auf die Art und Weise vermeidet man von Zentnern an Bewerbungsmappen
erschlagen zu werden.
Last but not least: Antwortschreiben sollten informativ sein, doch
Vorsicht, das auch hier nicht diskriminiert wird. Günstig wäre
die Qualitäten in wenigen Stichpunkten hervorzuheben die der
erwählte neue Mitarbeiter mit bringt. Namensnennung ist natürlich tabu,
aber den Rest interessieren auch andere Bewerber, schon um sich
verbessern zu können, ansonsten droht die Stagnation.
-Schreiben, das man auch in Zukunft bei Bedarf sich über Interesse
für das Unternehmen freuen würde, sofern das zutrifft.

Im Moment fällt mir dazu auch nicht mehr ein, aber es geht sicher
noch besser. Kleinigkeiten können manchmal wie ein Magnet wirken.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Kleine Firma und ich hab kein Bock 1000 Bewerbungen zu lesen.
>
> Kein Bock, das klingt aber ganz schlecht (Wertschätzung des zukünftigen
> Mitarbeiters). Vom Bewerber wird doch auch erwartet, daß er sich Mühe
> gibt.

Du hast zwar Recht Wilhelm, aber ich vermute du musstest noch nie 
>>nur<< 100 Bewerbungen lesen.

Ich hab die 100 mit nach Hause genommen und meiner Frau gegeben und 
gesagt: 90 aussortieren, die 10 lese ich dann und entscheide. Ich 
vermute, das machen alle so - irgendwer muss vorsortieren, da man 
unmöglich 100 Bewerbungen lesen kann.

Vorher hab ich das so gemacht:

Form geht gar nicht, raus.

Gestaltung geht gar nicht, raus.

Syntax geht gar nicht, raus.

Gliederung wie mit Schreibmaschine geschrieben, also von Satz oder 
Textverarbeitung keine Ahnung, raus.

Sarifenlose Schrift auf Papier, raus.

Das Problem dabei: man sortiert gute Fachleute aus - aber heutzutage 
erwarte ich von einem Ingenieur auch das er mal eine Präsentation/einen 
Bericht "ordentlich" verfassen kann.

Bei 1000 Bewerbungen ist das echt schwierig - man muss irgendein System 
verwenden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael Lieter schrieb:

> Du hast zwar Recht Wilhelm, aber ich vermute du musstest noch nie
>>>nur<< 100 Bewerbungen lesen.

Nee, aber schreiben.

Aber 20-30, das sollte doch gut machbar sein. Das ist etwa der 
Durchschnitt, was an Bewerbungen auf eine Stelle in ländlichen Gebieten 
bei einer Anzeige in der regionalen Tageszeitung kommt. Ein Arbeitsamt 
einer Kleinstadt in meiner Gegend hatte es mal analysiert.

Die 1000 Bewerbungen, das trifft wohl eher Großunternehmen wie Bosch, 
Siemens, Bayer, BASF, und was weiß ich. Da sollte man auch dafür 
gerüstet sein, und man hat in solchen Häusern auch eine 
Personalabteilung mit mehr als einer Person.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber 20-30, das sollte doch gut machbar sein.

30 würde ich auch noch lesen. Aber bedenke das eine Bewerbung 20-30 
Seiten umfasst, was auch bei nur 20 locker 400 Seiten macht. Da geht ein 
Sa drauf, das mehrfach zu lesen. Erst überfliegt man alle und sortiert 
nach allgemeinen Kriterien aus. Die andere Hälfte liest man dann 
wirklich.

Deswegen schreibe ich: Bitte Kurzbewerbung senden. Drei Seiten sind da 
optimal. Wobei ich zugeben muss das eine vollständige Bewerbung mehr 
Aussagekraft hat.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael Lieter schrieb:

> 30 würde ich auch noch lesen. Aber bedenke das eine Bewerbung 20-30
> Seiten umfasst, was auch bei nur 20 locker 400 Seiten macht.

Ach nee. Signifikant sind meist nur 5-6 Seiten, und zwar den 
tabellarischen Lebenslauf, und vielleicht 1-2 letzte Arbeitszeugnisse, 
sofern man mehrere hat. Dann noch das Anschreiben, und nicht als 
letztes, sondern als erstes wichtigstes. Je älter einer ist, um so mehr 
Papier ist es aber zwangsläufig.

Auf einem Bewerbungskurs vom Amt kam mal ein 53-jähriger Ing. mit seiner 
Bewerbungsmappe an. Sie war so dick wie ein Otto-Katalog. Er klapperte 
vorher zig Geschäfte ab, ob jemand überhaupt eine Mappe hat, wo seine 
Unterlagen hinein passen. Selbstverständlich wurde er aber fündig. 
Hunderte Empfehlungsschreiben aus 40 Jahren. Erstens, wer hat das, und 
zweitens, wer liest das? Sicher war der Mann wohl gut und vielseitig. 
Beim Amt war er aber trotzdem.

Aber: Wenn man gerne für Jahre einen guten Mitarbeiter hätte, ist da ein 
ganzer Samstag an Auswertung zu viel verlangt?

von Thomas T. (knibbel)


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Michael Lieter schrieb:
> Erst überfliegt man alle und sortiert
> nach allgemeinen Kriterien aus. Die andere Hälfte liest man dann
> wirklich.

Michael Lieter schrieb:
> Vorher hab ich das so gemacht:
>
> Form geht gar nicht, raus.
>
> Gestaltung geht gar nicht, raus.
>
> Syntax geht gar nicht, raus.
>
> Gliederung wie mit Schreibmaschine geschrieben, also von Satz oder
> Textverarbeitung keine Ahnung, raus.
>
> Sarifenlose Schrift auf Papier, raus.
>
> Das Problem dabei: man sortiert gute Fachleute aus - aber heutzutage
> erwarte ich von einem Ingenieur auch das er mal eine Präsentation/einen
> Bericht "ordentlich" verfassen kann.


Ich würde erstmal alle Bewerbungen den fachlichen Fähigkeiten nach 
überfliegen, vielleicht in Kombination mit dazu passenden privaten 
Hobbies. Ich will ja fachlich gute Ingenieure einstellen. Im zweiten 
Schritt würden dann die rausfliegen, die Deutsch nur als "Nebenfach" 
betrachtet haben. Was sich da einige zusammenschreiben, ist teilweise 
wirklich grenzwertig.

Dann sollte man eine Auswahl haben, wo es sich lohnt, Zeit ins Lesen zu 
investieren.


Zu den Präsentationen:

Irgendwann fingen wir mal an, Icons und andere (kleinere) Grafiken von 
einem Designbüro entwickeln zu lassen. Wir konnten uns auf den Inhalt 
und das "Corporate Design" konzentrieren und konnten gleichzeitig 
professionelle Grafiken in die Präsentation einbauen. So hatten die 
Präsentationen Inhalt und sahen auch noch gut aus. Von den anderen 
Powerpoint-Präsentationen könnte man sich auch mit "Prezi" abheben (wenn 
die Inhalte fehlen sollten ... :-) ). Einfach mal danach googlen.

Gruß,
Thomas

von Michael S. (technicans)


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Wenn das lesen von umfangreichen Reputationen so eine Zumutung ist,
warum beschränkt man es nicht auf den Lebenslauf oder macht es so wie
ich es oben vorgeschlagen hatte? Dauert zwar etwas, aber erspart auch
den Aufwand viel lesen zu müssen.
Spätestens im VG wird doch geklärt ob man überhaupt zusammen passt
und dann reicht es auch wenn man dann seine Zeugnisse vorlegt.
Aber ich vermute, das es gewollt ist jeden der sich auf die Offerte
angesprochen fühlen soll aus seinem Loch zu locken, trotz akuter
Chancenlosigkeit. Da kann man jede Bemühung knicken.

In diesem Zusammenhang möchte ich mal das Thema auf die Londoner
Kravalle lenken weil Ursache und Wirkung zusammen passen.
Der Grund für die katastrophalen Zustände dort sind, das die
Kravallmacher nämlich anscheinend chancenlose Jugendliche sind.
Einem Bekannten, mit dem ich mich darüber heute unterhielt:
Lösung des Problems wäre die Leute mit Jobs zu bombadieren,
anstatt mit Polizeipräsens und Knüppelgewalt zu antworten,
denn das ist das Problem - Arbeitslosigkeit chancenlos auf Dauer
und der daraus entstandene Frust.
Das ist übrigens nichts neues und kommt hin und wieder überall mal vor.
Ursächlich ist zwar das es nicht genug Arbeitsplätze gibt, aber die
Bedingungsfeindlichkeit auf dem Arbeitsmarkt trägt auch dazu bei, das
sich der Ärger und die Hoffnungslosigkeit so entlädt.
Wenn dann auf eine erfolglose Bewerbung nicht mal eine plausible
Antwort kommt, staut sich der Ärger so weit auf, bis er sich mal
entlädt. Und dann?

von Marx W. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die 1000 Bewerbungen, das trifft wohl eher Großunternehmen wie Bosch,
>
> Siemens, Bayer, BASF, und was weiß ich. Da sollte man auch dafür
>
> gerüstet sein, und man hat in solchen Häusern auch eine
>
> Personalabteilung mit mehr als einer Person.

Irrtum, da machen dass externe Dienstleister!
Bewerbungen werden von Pers-Abteiungen bei den  Unternehmen ab 5000 MA 
nicht mehr selbst erledigt.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Aber ich vermute, das es gewollt ist jeden der sich auf die Offerte
> angesprochen fühlen soll aus seinem Loch zu locken, trotz akuter
> Chancenlosigkeit. Da kann man jede Bemühung knicken.

Was soll das den Unternehmen bringen, außer mehr Arbeit?

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:
> Was soll das den Unternehmen bringen, außer mehr Arbeit?

Eben weniger Arbeit, andererseits wen interessierts ob die
Unternehmen mehr Arbeit haben? Die Bedürfnisse von Bewerbern
halte ich für schwerwiegender als die Bedürfnisse von Firmen.

von Martin (Gast)


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>Sarifenlose Schrift auf Papier, raus.

Auszug  aus Wikipedia  (ach  ja,  es heisst 'serife'. nicht 'sarife')

Es wird allgemein angenommen, dass Serifen die Leserlichkeit eines 
(gedruckten) Textes verbessern, daher werden längere Texte üblicherweise 
in einer Serifenschrift gedruckt.


Und  ganz  Wikipedia  erscheint  übrigens  in einer serifenlosen 
Schrift.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Eben weniger Arbeit, andererseits wen interessierts ob die
> Unternehmen mehr Arbeit haben?

Na die Unternehmen selbst. Deswegen werden die einen Teufel tun um noch 
unnötig sowieso chancenlose Kandidaten zum bewerben zu motivieren.

von Marx W. (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Na die Unternehmen selbst. Deswegen werden die einen Teufel tun um noch
>
> unnötig sowieso chancenlose Kandidaten zum bewerben zu motivieren.

Genau!!!!

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:
> unnötig sowieso chancenlose Kandidaten zum bewerben zu motivieren.

Würden die ja nicht, wenn sich die Methoden nicht ändern.
Nach der alten Methode bewirbt sich doch jeder, der glaubt,
eine Chance zu haben, aber immer feste auf die Kosten der
Bewerber und ohne jede Verantwortung.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Würden die ja nicht, wenn sich die Methoden nicht ändern.
> Nach der alten Methode bewirbt sich doch jeder, der glaubt,
> eine Chance zu haben, aber immer feste auf die Kosten der
> Bewerber und ohne jede Verantwortung.

Was sollen sie denn deiner Meinung nach tun, um die chancenlosen noch 
besser früher auszusortieren? Ganz verhindern kann das die Firma nicht. 
In der Regel gibt es schon recht eindeutige (und teilweise sogar 
absichtlich abschreckende) Stellenbeschreibungen.

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:

> Was sollen sie denn deiner Meinung nach tun, um die chancenlosen noch
> besser früher auszusortieren? Ganz verhindern kann das die Firma nicht.
> In der Regel gibt es schon recht eindeutige (und teilweise sogar
> absichtlich abschreckende) Stellenbeschreibungen.

Mehr Verantwortung gegenüber dem Bewerber übernehmen, entweder
durch Offenlegung der Ablehnungsgründe oder durch Offenlegung
der Auswahlkriterien unter Beachtung des Datenschutzes.

Andernfalls kann es durchaus passieren das die Kravallwelle in
England zu uns mal rüber schwappt. Dann möchte ich aber nicht
in der Nähe sein. Mit dem Sozialstaat kann man die Menschen zwar
temporär unter Kontrolle halten, aber ich würde dem nicht allzuweit
trauen. Das ganze kann nämlich wie in den anderen Länder kollabieren
und dann?

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Mehr Verantwortung gegenüber dem Bewerber übernehmen, entweder
> durch Offenlegung der Ablehnungsgründe oder durch Offenlegung
> der Auswahlkriterien unter Beachtung des Datenschutzes.

Das kann man vergessen, dafür hat der Gesetzgeber gesorgt.

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:
> Das kann man vergessen, dafür hat der Gesetzgeber gesorgt.

Ja, aber nur weil die Lobbyisten mehr Füße in der Tür der Regierung
haben, als die Arbeitnehmer. Allerdings muss man dabei bedenken
das auch die EU unserer Regierung Gesetz gelegentlich aufzwingt.
Das AGG z.B. ist nämlich, so viel ich weiß, nicht auf den Mist
in Berlin gewachsen, sondern kam von der EU. Wäre also zu hoffen
das von der EU mal was kommt das die gegenwärtige Situation bessert.
Mit Demokratie und freie Wahlen hätte ich da keine Hoffnung.

von Mine Fields (Gast)


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Eben. Also liegt es sicherlich nicht an den Firmen, dass sie keine 
Verantwortung übernehmen können.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Aber: Wenn man gerne für Jahre einen guten Mitarbeiter hätte, ist da ein
> ganzer Samstag an Auswertung zu viel verlangt?

Ja und Nein. Das läuft dann auf den Punkt hinaus das man auch eine 
Bewerbung professionell schreiben können sollte - weil es auf der 
anderen Seite Jemand lesen können soll.

Ich habe viele positive Beispiele und aber auch Negative.
Da schreiben Leute Bewerbungen als würden sie wie vor 25 Jahren mit 
Schreibmaschine schreiben (Also keine Ahnung von Satz, Lesbarkeit und 
komprimiertem Inhalt). Grobe Missachtung von Regeln der Lesbarkeit.
Ok - die wissen es nicht besser - sind dann aber auch keine Profis, denn 
von einem Profi erwarte ich einfach, eine Bewerbung professionell 
schreiben zu können. Denke dann immer: So ein Dokument zum Kunden 
schicken - nee, geht nicht. Manchmal auch Kleinigkeiten: PDF-Bewerbung 
50 MB.

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:
> Eben. Also liegt es sicherlich nicht an den Firmen, dass sie keine
> Verantwortung übernehmen können.

Na, wohl nicht wollen. Können, könnten die schon.

Michael Lieter schrieb:
> Manchmal auch Kleinigkeiten: PDF-Bewerbung
> 50 MB.

Meine Bewerbung kommt auf etwas über 8MB als PDF, aber ich
versuche das mal kleiner zu bekommen. Wenn aber schon das
Anschreiben Grund für Erbsenzählerei und unendliches
Anspruchsdenken ist, dann hätte ich nicht übel Lust die
Bewerbung mit absolut sinnlosem so voll zu müllen das da
schnell 1GB zusammen kommt und der Emailbox der Firmen
die weiße Flagge hießt, zumindest wenigstens für Stunden
blockiert ist.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>In diesem Zusammenhang möchte ich mal das Thema auf die Londoner
>Kravalle lenken weil Ursache und Wirkung zusammen passen.
wie wahr..
Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht. Es scheint auch in GBs 
Politikzirkus Sozialakrobaten zu geben, die besser nicht da wären. Wenn 
sich hier Zulande der soziale Umgang, speziell auf dem Arbeitsmarkt 
nicht ändert, könnte sowas auch bei uns passieren!
Rosa

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Meine Bewerbung kommt auf etwas über 8MB als PDF, aber ich
> versuche das mal kleiner zu bekommen. Wenn aber schon das
> Anschreiben Grund für Erbsenzählerei und unendliches
> Anspruchsdenken ist

EDV-Grundkenntnisse sind nuneinmal von einem Ingenieur oder einer 
anderen technischen Fachkraft dringend vorauszusetzen. Wenn jemand 
8-MByte-PDF schickt, zeugt das entweder von Inkompetenz oder Ignoranz in 
diesem Gebiet.

Und dabei wird man oft schon an der einfachen technischen Hürde 
scheitern. So große Anhänge werden in vielen Firmen schlicht und einfach 
verworfen.

2 MByte ist die absolute Obergrenze, die man bei so einer E-Mail 
versenden darf.

Michael S. schrieb:
> dann hätte ich nicht übel Lust die
> Bewerbung mit absolut sinnlosem so voll zu müllen das da
> schnell 1GB zusammen kommt und der Emailbox der Firmen
> die weiße Flagge hießt, zumindest wenigstens für Stunden
> blockiert ist.

Das juckt keinen E-Mail-Server, das wird einfach verworfen und fertig. 
Wobei man bei einer solchen mutwilligen Attacke womöglich noch mit 
rechtlichen Konsequenzen rechnen kann.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan L. schrieb:
> 2 MByte ist die absolute Obergrenze, die man bei so einer E-Mail
> versenden darf.

Wobei im Alter von z.B. 40 Jahren der Lebenslauf halt nicht mehr so 
wirklich auf eine Seite passt, und die zunehmende Zahl an 
Arbeitszeugnissen die Datei nun mal immer größer macht. Intelligent wäre 
es da, wenn der Arbeitgeber sagen würde welche Zeugnisse genau man denn 
mitschicken soll und welche man im Zweifelsfall weglassen soll, um die 
Begrenzung in der Dateigröße einzuhalten. Aber solche Informationen 
findet man auf keiner mir bekannten Firmenhomepage. Liegt vielleicht 
daran, dass die Arbeitgeber eigentlich nur ca. 30-35jährige Bewerber 
haben wollen. ;-)

von Mine Fields (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Intelligent wäre
> es da, wenn der Arbeitgeber sagen würde welche Zeugnisse genau man denn
> mitschicken soll und welche man im Zweifelsfall weglassen soll, um die
> Begrenzung in der Dateigröße einzuhalten.

Eigentlich sollte man von einem Ingenieur schon erwarten können, dass er 
selbst eine sinnvolle Auswahl treffen kann. Die vollständigen Infos 
findet man im Lebenslauf.

Davon abgesehen kann man bei 2 MByte Dateigröße immer noch etliche 
Seiten gescannte Zeugnisse anhängen.

von Ulf (Gast)


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Ich sehe die Grenze nicht bei 2 MB sondern bei 5 MB.

So unterscheiden sich die Meinungen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Wenn jemand 8-MByte-PDF schickt, zeugt das entweder von Inkompetenz
> oder Ignoranz in diesem Gebiet.

Meine Bewerbung hat inzwischen nur noch 1MB, aber nur noch 6 Seiten. Die 
eingescannten Bilder werden nicht ganz perfekt, aber wir sind ja keine 
perfekten Grafiker. Damit sollte man schon leben können. Die 
Originaldokumente haben auch Grauschleier und Falze. Man will das ja 
auch gar nicht verfälschen.

Einer beschwerte sich vor ein paar Monaten über ein PDF, welches ich in 
OpenOffice machte, und wirklich gut war. Der Mann hatte ein ganz anderes 
Problem, mailte mich binnen 10 Minuten 3 mal in sehr aggressivem Ton und 
mit 24-er Fettschrift Großbuchstaben und in Rot mit mehreren 
Ausrufezeichen hintendran an, daß er mein PDF nicht lesen könne. In 
Foren nennt man sowas gelegentlich Brüllen oder Schreien. Ein Telefonat 
am nächsten Tag gab dann weiteren Aufschluß: Nach 3 Minuten nur 
Standpauke von der anderen Seite mußte ich auflegen. Krank, sowas.

Der hatte wohl ein ganz anderes Problem, vielleicht liefen seine 
Geschäfte nicht wie erwünscht, oder er war Schwerstalkoholiker und 
Choleriker. Ersteres kommt bei Unternehmern wohl gelegentlich auch vor, 
zweiteres wohl öfter.



Mark Brandis schrieb:

> Wobei im Alter von z.B. 40 Jahren der Lebenslauf halt nicht mehr so
> wirklich auf eine Seite passt, und die zunehmende Zahl an
> Arbeitszeugnissen die Datei nun mal immer größer macht.

Auch als meine Bewerbung noch 20 Seiten hatte, wobei 12-13 Seiten 
eingescannte A4-Formate waren, war meine Bewerbung nicht größer als 
2,2MB. Ich habe ja hier meinen PC, wo ich mir vor dem Absenden anschaue, 
ob die Qualität wirklich gut ist. Denn Schrott mag ich auch nicht 
versenden.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Meine Bewerbung hat inzwischen nur noch 1MB, aber nur noch 6 Seiten. Die
> eingescannten Bilder werden nicht ganz perfekt, aber wir sind ja keine
> perfekten Grafiker. Damit sollte man schon leben können. Die
> Originaldokumente haben auch Grauschleier und Falze. Man will das ja
> auch gar nicht verfälschen.

Mehr ist meiner Meinung nach auch nicht notwendig.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Einer beschwerte sich vor ein paar Monaten über ein PDF, welches ich in
> OpenOffice machte, und wirklich gut war. Der Mann hatte ein ganz anderes
> Problem, mailte mich binnen 10 Minuten 3 mal in sehr aggressivem Ton und
> mit 24-er Fettschrift Großbuchstaben und in Rot mit mehreren
> Ausrufezeichen hintendran an, daß er mein PDF nicht lesen könne. In
> Foren nennt man sowas gelegentlich Brüllen oder Schreien. Ein Telefonat
> am nächsten Tag gab dann weiteren Aufschluß: Nach 3 Minuten nur
> Standpauke von der anderen Seite mußte ich auflegen. Krank, sowas.

Ja die Ingoranz und Inkompetenz findet man natürlich auch auf der 
anderen Seite, da kann man dann nichts machen. Trotzdem sollte man das 
nicht zum Anlass nehmen, selbst schlampig zu sein.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Auch als meine Bewerbung noch 20 Seiten hatte, wobei 12-13 Seiten
> eingescannte A4-Formate waren, war meine Bewerbung nicht größer als
> 2,2MB. Ich habe ja hier meinen PC, wo ich mir vor dem Absenden anschaue,
> ob die Qualität wirklich gut ist. Denn Schrott mag ich auch nicht
> versenden.

Eben. Ein bisschen Arbeit steckt zwar dann drin, aber das ist es auch 
wert.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan L. schrieb:

> Eben. Ein bisschen Arbeit steckt zwar dann drin, aber das ist es auch
> wert.

Ja, ich bin erstens in einer Zeit aufgewachsen, wo man noch nicht so mit 
MB und GB um sich warf. Zweitens mag mein Freemail-Fach nur maximal 
12MB. Das wäre mit einer einzigen 8MB-Datei dann voll. Drittens mag es 
auch mein UMTS-Stick nicht so, wenn ich eine 8MB-Datei hochlade. Das ist 
bei weitem kein DSL. Da denkt man dann schon mal etwas mit. Ich habe 
hier oft nur EDGE-Speed (5kB/s) und UMTS-Speed (40kB/s), und 10-20% der 
Zeit auch mal gar keine Verbindung.

Und wie gesagt: 20 Seiten, davon 12-13 Seiten eingescannte Zeugnisse A4, 
das passt schon auf 2,2MB Dateigröße. Manche Unternehmen hatten mein 
ausgedrucktes PDF sogar beim Gespräch mit dabei, und der letzte sagte 
noch: Ausgezeichnet, hat mir gut gefallen. Sowohl Druckqualität als auch 
Inhalt.

Man muß da mal etwas mit dem Scanner und Auflösungen und Formaten und 
dem Bildverarbeitungsprogramm herum spielen, bis man es endgültig 
vernünftig hat. Unter Umständen einen halben Tag lang. Vollautomatisch 
machen die Programme nicht immer ein sinnvolles Ergebnis. Das blieb mir 
keineswegs erspart.

Laß die Leute meckern, denen eine Laus quer über die Leber gelaufen 
ist!!! Dafür ist man persönlich nicht immer verantwortlich.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan L. schrieb:
> Davon abgesehen kann man bei 2 MByte Dateigröße immer noch etliche
> Seiten gescannte Zeugnisse anhängen.

Etliche Seiten in vernünftiger Qualität? Nein. Kannste knicken. Du musst 
schon mit den dpi runtergehen und in schwarzweiß bzw. Graustufen 
scannen, was dann wieder ausgedruckt schon nicht mehr so wirklich toll 
aussieht (man sieht die Artefakte von der Kompression). Vielleicht 
verstehst Du unter vernünftiger Qualität aber auch etwas anderes als 
ich. Ich will's noch lesen können nach dem Wieder-Ausdrucken, da nach 
meiner Erfahrung auch der Personaler im Vorstellungsgespräch in der 
Regel einen Papierausdruck dabei hat.

Mein letztes Bewerbungs-PDF hatte knapp 3 MB und ich wurde eingestellt. 
Soviel zum Thema Dateigröße. Ich hätte es vielleicht mit Müh und Not auf 
2 MB zusammenquetschen können, aber der Sinn dahinter hätte sich mir 
ehrlich gesagt nicht erschlossen.

Wenn man "wie groß darf eine bewerbung per email sein" googelt, erhält 
man Angaben zwischen 1 und 5 MB. Eine allgemeingültige Antwort scheint 
es also nicht zu geben.

von Michael S. (technicans)


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Ich hab mal bei meiner Mappe die Seiten gezählt. 36.
Ist also kein Wunder mit den 8MB, aber alles in 300dpi.
Um auf die 2MB zu kommen müsste ich entweder einiges
weg lassen oder auf 75dpi runter. Ich glaube kaum das
man dann noch Ausdrucke lesen kann. Andererseits hab
ich ohnehin vor, die Druckmöglichkeit bei der PDF-Erstellung
abzuschalten. Stinkt mir nämlich wenn die Firmen willkürlich
mit meinen Unterlagen umgehen, vor allem die Dienstleister,
wenn die nichts zurück schicken. Ohne Ausdruck brauchen die das
dann auch nicht mehr.

von Mine Fields (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Etliche Seiten in vernünftiger Qualität? Nein. Kannste knicken. Du musst
> schon mit den dpi runtergehen und in schwarzweiß bzw. Graustufen
> scannen, was dann wieder ausgedruckt schon nicht mehr so wirklich toll
> aussieht (man sieht die Artefakte von der Kompression).

Wofür braucht ein Arbeitszeugnis Farbe? Artefakte stören auch nicht. 
Lesbar muss es natürlich sein, aber das ist wesentlich von der Qualität 
des Scans abhängig. Wenn man grau auf grau scannt, kann man durch 
Nachbearbeitung natürlich auch nichts mehr erreichen.

Mark Brandis schrieb:
> Wenn man "wie groß darf eine bewerbung per email sein" googelt, erhält
> man Angaben zwischen 1 und 5 MB. Eine allgemeingültige Antwort scheint
> es also nicht zu geben.

Gibt es natürlich nicht. Das hängt schon allein vom System der Firma ab. 
Mit 2 MByte ist man aber auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

Michael S. schrieb:
> Ich hab mal bei meiner Mappe die Seiten gezählt. 36.
> Ist also kein Wunder mit den 8MB, aber alles in 300dpi.

36 Seiten und 300 dpi ist natürlich beides zu viel. Vermutlich dann noch 
in Farbe...

Michael S. schrieb:
> Um auf die 2MB zu kommen müsste ich entweder einiges
> weg lassen oder auf 75dpi runter.

Beides ist möglich. Lesbar sind 75 dpi natürlich schon noch, aber unter 
100 dpi würde ich auch nicht gehen.

Michael S. schrieb:
> Andererseits hab
> ich ohnehin vor, die Druckmöglichkeit bei der PDF-Erstellung
> abzuschalten.

Gut, wieder ein einfacher Ausschlussgrund. Die Personaler drucken sich 
die Bewerbungen aus, wenn sie zum Vorstellungsgespräch einladen. Wenn 
das nicht geht - Papierkorb. Dann kann man sich das bewerben gleich 
sparen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Ich hab mal bei meiner Mappe die Seiten gezählt. 36.

Viel Quantität ist nicht immer auch viel gut.

Werf mal die Grundschule und den Hauptschulabschluß raus. Auch Kurse 
älter als 8-10 Jahre. Alles ist nicht nötig. Nur, was aktuell zur Zeit 
paßt.

Meine Ausdrucke werden auf einem älteren Drucker mit 300dpi nicht mehr 
manierlich gedruckt, auf neueren Druckern mit 600 und 1200dpi hingegen 
schon. Und sowas wird eine Firma haben, wo man sich bewirbt. Wenn 
überhaupt da was gedruckt wird. In der Regel nur, wenn du zum Gespräch 
eingeladen bist.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Werf mal die Grundschule und den Hauptschulabschluß raus. Auch Kurse
> älter als 8-10 Jahre. Alles ist nicht nötig. Nur, was aktuell zur Zeit
> paßt.

Richtig. Mehr als die zwei letzten Arbeitszeugnisse braucht man auch 
nicht. Das reicht für den Personaler, um sich ein Bild von der 
persönlichen Eignung zu machen. Die Qualifikation erkennt man aus den 
Tätigkeitsbeschreibungen, die im Lebenslauf stehen.

Gleiches gilt für Zertifikate, die nicht zur Stellenausschreibung 
passen.

von Michael S. (technicans)


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Stefan L. schrieb:
> Gleiches gilt für Zertifikate, die nicht zur Stellenausschreibung
> passen.

Na, toll, dann dauernd die ganze Mappe der Stelle anpassen.
Am Computer ist das noch Zeitaufwändiger als mal eben 36 Blatt
zu sortieren.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nur, was aktuell zur Zeit paßt.

Wenn es danach ginge, passt gar NICHTS.

von Mine Fields (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Na, toll, dann dauernd die ganze Mappe der Stelle anpassen.
> Am Computer ist das noch Zeitaufwändiger als mal eben 36 Blatt
> zu sortieren.

Richtig, das gehört sich so. Ist aber wenn man richtig organisiert ist 
eine Sache von allerhöchstens 10 Minuten.

von Ulf (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Na, toll, dann dauernd die ganze Mappe der Stelle anpassen.
> Am Computer ist das noch Zeitaufwändiger als mal eben 36 Blatt
> zu sortieren.

Nach dieser Aussage wundert es mich nicht, dass Du nichts findest.

Immer über die Firmen meckern und selber nicht die einfachsten Sachen 
beachten.

von Edi M. (Gast)


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Ehrlicher_Unternehmer schrieb:
> 1.Tageszeitung (also Papier)
Das lesen viel zu wenige

> 2.Arbeitsagentur (entsprechend träge)
Wenn man einen arbeitslosen einstellen will und kann, weil das, was 
verlangt wird, gerade im Markt nicht gefragt ist, sodass es vermutlich 
welche gibt

> 3.Monster und Co. (überlaufen von Dienstleistern)
Zu teuer und ineffektiv. Laut einer Umfrage haben nicht einmal die 
Hälfte aller Suchenden ein solches Profil,

> 4.Xing – man schickt mir selbst nur Müll
Das ist leider wahr

Ich würde mich selber auf die Suche machen und die Personen ansprechen. 
In Xing sieht man mehr von den Personen und erreicht sie auch direkt.

von Rudi Radlos (Gast)


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Grundfrage ist, was wirklich gebraucht wird und ob Wohnort und 
Arbeitsort vernünftig erreichbar sind. Wer z.B. in Münchesn sucht, muß 
auch die dazu passenden Gehälter zahlen können.

-Zettel an Uni aushängen?
-Auch Praktikanten kennen Leute.
-AA schickt evtl. Gärtner um Quote zu erfüllen? Dann besser selbst ins 
Wartezimmer setzen und geeignete Leute ansprechen. Das wäre aber Zufall.

von Michael S. (technicans)


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Dieser Thread dürfte mal wieder ergebnislos im Sande verlaufen sein.
Muss einem das wundern?

Mine Fields schrieb:
> Richtig, das gehört sich so. Ist aber wenn man richtig organisiert ist
> eine Sache von allerhöchstens 10 Minuten.

Kannst du gar nicht wissen, weil die Bedingungen kaum gleich sein 
werden.

Ulf schrieb:
> Nach dieser Aussage wundert es mich nicht, dass Du nichts findest.
Aufwand und Nutzen müssen schon zusammen passen, aber wenn Firmen
weder eine Eingangsbestätigung noch eine Antwort schicken, dann bist
du einfach nur verwöhnt und siehst die Sache unrealistisch.
> Immer über die Firmen meckern und selber nicht die einfachsten Sachen
> beachten.
In aller Regel ist die Kritik auch begründet und somit berechtigt.

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