Weiß jemand was da in London zur zeit wirklich abgeht? Wieso kommt es zu
diesen Exzessen? Scheinbar sind die ja unter den Jugendlichen gut
geplant. Aber wo liegen die Hintergründe? Perspektivlosigkeit?
Arbeitslosigkeit? Langeweile?
Irgendwie hört man absolut nichts in den Medien über die Krawallmacher.
Keiner der da mal mit einem der Jungen spricht etc. Wer weiß etwas?
Ja, das schreiben einige Blogs, aber ich denke das ist zu kurz gedacht.
Auch englisch englische Jugendliche sind unter den Randalierern...
Scheint mir eher so, dass durch fehlende (Industrie)jobs viele Leute
nicht mehr gebraucht werden, und dann irgendwann "das System" nicht mehr
brauchen.
Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:> Integrationspolitik ....
j. c. (jesuschristus) schrieb:
> Auch englisch englische Jugendliche sind unter den Randalierern...> Scheint mir eher so, dass durch fehlende (Industrie)jobs viele Leute> nicht mehr gebraucht werden
Es ist wohl beides gepaart mit der Unfähigkeit oder dem Unwillen seitens
der Regierung einer jungen Generation eine ehrliche Perspektive zu
verschaffen und sei es auch nur mit staatlichen
Beschäftigungsprogrammen. Wenn diese Leute irgendwo "unter wären" würden
sie nicht auf diesen Scheiss kommen und ihre eigenen Stadtviertel
abfackeln. Sie denken natürlich auch nicht soweit, um zu begreifen, dass
sie damit wahrscheinlich unfreiwillig das Abrissgeschäft der
Häuserspekulanten übernommen haben. Angeblich soll die Feuerwehr erst
gar nicht gekommen sein aus lauter Angst vor dem Straßenmob.
Totalversagen aller Beteiligten. Vielleicht hat die Regierung sogar die
Polizeistellen kaputtgespart, so dass sie nicht genügen Leute hatten, um
das Spektakel einzudämmen oder zu unterbinden. Auf jeden Fall kann man
diese aggressiven Dummköpfe nur vor sich selber schützen, indem man sie
sinnvoll beschäftigt und ihnen ein Gefühl des "gebraucht seins"
vermittelt. Das geht halt nicht mit dem "Modell Finanzplatz London und
dem global finance market". Das ist zu wenig, zu einseitig angedacht,
für eine Gesellschaft mit starker Zuwanderung und einer wachsenden
Unterschicht.
Platinenschwenker .. schrieb:> Es ist wohl beides gepaart mit der Unfähigkeit oder dem Unwillen seitens> der Regierung einer jungen Generation eine ehrliche Perspektive zu> verschaffen und sei es auch nur mit staatlichen> Beschäftigungsprogrammen.
Ist ja nicht nur in England so.
In Spanien gärt es genauso.
Ich hab ein paar englische Blogs gelesen, mittlerweile wird ein Ruf
laut:
Send in the Army!
Die Polizei ist völlig überfordert. Die Jugendlichen organisieren sich
über Twitter und Facebook und Handy und sind so immer schon weg wenn die
Polizei eintrifft. Das ist fast sowas was ich mal in der Ausbildung
hatte: Jagdkampf
- dummerweise sind die britischen Polizisten dafür nicht ausgebildet.
Die plündern die Läden, zerstören sie dann und dann wird gezündelt - das
ist ein Angriff auf die Grundwerte einer Gesellschaft mit hoch
entwickelter Kultur.
Wenn die das diese Nacht mit 1000 Polizisten (mehr) in London nicht in
den Griff kriegen (und das bezweifle ich), beleibt nur der Notstand mit
Einsatz der Army bevor halb London brennt. Dummerweise ist Cameron
entscheidungsschwach und so wird es noch mehr eskalieren müssen. Es
bilden sich bereits Bürgerwehren.
Die Randale hat bereits auf Birmingham, Liverpool, Bristol und
Notthingham und Leeds übergegriffen.
Leute in den Pups in kleinen Städten diskutieren nach London zu fahren
und den Jugendlichen englische Werte wie Respekt einzuprügeln.
Die Ursachen wurden erwähnt - ich schließe mich an.
Noch drei Tage so weiter und die militärische Lösung ist die ultima
ratio.
Man sollte ja eigentlich glauben, daß man in GB aus den 1970-er und
1980-er Jahren mal was gelernt hat. Es gab dort die schlimmste
Arbeitslosigkeit in Europa, aber irgendwann gingen sie da auch wieder
gestärkt heraus. Ist das wirklich so ein armes Land, ehemals größte
Kolonialmacht?
Nur meine bescheidene Beobachtung. Stecke da nicht so tief drin in der
Thematik.
Wilhelm Ferkes schrieb:> Man sollte ja eigentlich glauben, daß man in GB aus den 1970-er und> 1980-er Jahren mal was gelernt hat.
Seit wann haben heutige Politker was gelernt?
Die agieren doch nur noch von einer Wahl zur nächsten.
Langzeitdenken - Fehlanzeige. Nicht zuletzt, weil die Opposition schon
aus Prinzip schon gegen alles sein muss um wieder ins Gespräch zu
kommen.
Stimmt schon:
Nach dem Krieg hatten wir Staatsmänner. Heute haben wir nur noch
Politiker.
In Österreich fragen sich viele schon nicht mehr, wer bei der nächsten
Wahl wohl der Beste sein würde sondern welcher das kleinere Übel
darstellt.
<Zitat>
Ich kann Euch zu Weihnachten nichts geben.
Ich kann Euch für den Christbaum, wenn Ihr
überhaupt einen habt, keine Kerzen geben.
Kein Stück Brot, keine Kohle zum Heizen,
kein Glas zum Einschneiden. Wir haben nichts.
Ich kann Euch nur bitten: Glaubt an dieses Österreich!
Leopld Figl, Radioansprache am Weihnachtsabend 1945.
</ZItat>
Wo findest du denn heute noch einen so ehrlichen Politiker. Heutige
Politiker würden dir in derselben Situation das Blaue vom Himmel
versprechen.
Man kann es auch als Krieg einer Generation gegen den Staat ansehen,
welcher seinerseits deren Zukunft bereits verkauft hat noch bevor sie
volljährig werden konnte. Diesen Zustand gibt es mittlerweile weltweit.
Es gibt für diese Generation keinen Grund an "diese Werte dieser
Gesellschaft" zu glauben. Mithin ist es unausweichlich, dass dieser
Zustand eine Veränderung erfährt.
Marx nannte so etwas eine revolutionäre Situation.
http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution%C3%A4re_Situation
Namaste
j. c. schrieb:> Interessant, nur sehe ich keine neue Idee - außer vielleicht "Ipod> klauen is geil"
Das liegt wohl daran, das die Betroffenen gar nicht gehört werden und
die Medien nur die Ignoranz der Britischen herrschenden kolportieren.
Außerdem sind diese auflodernden Unruhen nur Vorboten einer viel
umfassenderen Verschärfungen der Widersprüche, wie sie in Folge des
Zusammenbrechens des "kommunistischen Wirtschaftsraumes" möglich wurden.
Die Auswirkungen der verschärften Ausbeutung, bei gleichzeitiger
Ausgrenzung großer Teile der Menschheit, und zunehmender
Kommunikationsfähigkeit der Menschen macht es den Herrschenden zunehmend
schwerer ihre Herrschaft aufrecht zu erhalten. Da kommt es halt schon
mal zu Betriebsunfällen. Nicht umsonst versuchen sie diese
Kommunikationsmöglichkeiten immer wieder aufs Neue zu kontrollieren.
Der Arme Mielke wäre erblasst. Aber da ist ein Geist schon aus der
Flasche und der Korken.... naja.
Namaste
Winfried J. schrieb:> Die Auswirkungen der verschärften Ausbeutung, bei gleichzeitiger> Ausgrenzung großer Teile der Menschheit, und zunehmender> Kommunikationsfähigkeit der Menschen macht es den Herrschenden zunehmend> schwerer ihre Herrschaft aufrecht zu erhalten.
Das werden wir sehen wenn der Ruf: Send in the Army! - real wird.
Dann werden sich die Randalierer wundern das sie bei "einem" Treffer
5.56 mm plötzlich tot sind.
Bei uns das gleiche: Einsatz der Bundeswehr im Innern. Gegen was? Genau
dafür!
Um es mal ganz zynisch zu sagen:
Bisher regelten die in gleichmäßigen Abständen wiederkehrenden Kriege
die Bevölkerungszahl und die Wirtschaft.
Die heutige Überbevölkerung und die am oberen Ende angekommene
Kapitalismusspirale bringt zwangsläufig diese Reaktionen der Bevölkerung
mit sich, auch in der Vergangenheit gab es deshalb Revolutionen.
Dazu kommen Ignoranz und Schönreden bzgl. der Probleme in den
betreffenden Vororten.
kurz gesagt: wir sind zu Viele, es gibt weder genug Arbeit, noch genug
Luxus für Alle, was Neid und Hass schürt.
Wie gesagt: sehr zynisch!
In case I am responsiblbe for GB, I would order:
Send an division with 10.000 solders to London to take the control.
General you have 24 hours - copy that! After this time - we have
restored our culture. That is not an order, this is the ultima ratio.
Leute, es gibt ein Politikverbot hier, das ist allgemein bekannt.
Hier kommt nichts weiter dabei raus als gegenseitiges Auftischen
völlig entgegengesetzter Meinungen. Bitte sucht euch dafür eine
andere Plattform als mikrocontroller.net.