Hallo, ich bin bei der Konstruktion einse prozessorgesteuerten Balancers für Lipozellen auf folgendes allgemeines Problem beim balancen der Zellen gestoßen: Einfaches Beispiel: ich habe einen Akkupack mit 4 Zellen, die in Reihe geschaltet sind, will nur balancieren, es ist kein Lader angeschlossen. Nun mache ich es zum testen erst mal ganz einfach und halte einen Lastwiderstand 1,8 Ohm/15 Watt über die 2. Zelle, da diese etwas zu hoch in der Spannung ist. Messe ich die Spannung über dieser Zelle, geht sie logischerweise wegen der Belastung durch den Widerstand etwas runter. Messe ich aber jetzt die Spannung über den Nachbarzellen 1+3 ist diese jetzt um ca. 100mV höher. Kann mir Jemand erklären wie das sein kann ? Habe es mit verschiedenen Messgeräten an verschiedenen Zellen ausprobiert, immer wenn ich den Lastwiderstand über eine Zelle lege, steigt die Spannung an der/den Nachbarzellen oder ist das ein Messfehler und wenn ja wie kann man dann an den anderen Zellen korrekt messen ? Wenn die Zellen fast voll sind (4,2 Volt) und ich mit Lastwiderständen balancieren will, wie es ja üblich ist, steigen die Nachbarzellen teilweise auf über 4,4 Volt. Kann das sein ? wäre ja tötlich für die Zellen
messfehler. du brauchst einzelleitungen exakt zu den zellenanschlüssen und musst die strompfade berücksichtigen. 100mV sind da schnell zusammen. Klaus.
Ich glaube, deine Balancierversuche sind reichlich brutal. Ich habe mir mal intensiv Notebook-Akkus mit dem bq29311 als Frontend-IC angeguckt (um danach aus den Zellen und einer eigenen Schutz- + Balancer-Schaltung meinen eigenen Pack zu bauen), da werden Ausgleichs- widerstände von 1 kΩ oder einigen 100 Ω benutzt. Der Ausgleich erfolgt also eher langfristig, was aber auch völlig ausreichend ist, denn die Kapazitätsunterschiede entstehen ja auch nur sehr allmählich.
Hab grad den gelichen IC verwendet auch mit 1kOhm als Last.... Klappt vorzüglich, dauert halt nur. Aber um ein auseinanderlaufen der Spannungen zu erreichen völlig OK.
Hallo erst mal danke für die Antworten. Einzelkabel zu den Zellen habe ich benutzt, sind ja an den Modellbauakkus schon dran. Ich denke mal es liegt an den Strompfaden. Je größer die Balancerwiderstände werden, desto geringer ist der Effekt. Wie Jörg und Bernd schon sagten, mit 100 Ohm oder mehr gibt es praktisch keine Messfehler. Ich wollte halt sehr schnell balancieren, wahrscheinlich werde ich es jetzt so lösen, dass ich die Lastwiderstände beim Messen kurz abschalte.
Wenn du beim Laden eine Zelle balancierst und dabei der Ladestrom nicht absolut konstant gehalten wird dann hast du durch den höheren Ladestrom auch eine höhere Spannung über den anderen Zellen. Messe also mal den Ladestrom während du eine Zelle balancierst.
klaus5030 schrieb: > Ich wollte halt sehr schnell balancieren Das wird schon aufgrund der elektrochemischen Prozesse kaum funktionieren, denn die haben eine gewisse Trägheit. Warum willst du denn schnell balancieren? Die Un-Balancen entstehen doch ohnehin langsam, es gibt doch gar keinen Grund, dort rasant schnell arbeiten zu wollen.
der Effekt mit der höheren Spannung tritt auch auf, wenn garnicht geladen wird sondern nur balanciert. Das ist es was mich so gewundert hat. Wie kommt die Spannung von einer Zelle zur nächsten, wenn nicht geladen wird, also die Enden der Reihenschaltung offen sind. hatte ich ja am 11.08. geschrieben "will nur balancieren, es ist kein Lader angeschlossen"
Du willst also allen Ernstes behaupten, das die Spannung am Akku nebenan, dessen einer Pol überhaupt nicht angeschlossen ist, steigt? Damit hast Du nicht nur dunkle Materie nachgewiesen, sondern auch bewiesen, das dunkle Materie Strom leitet. Meine Hochachtung!
Ja Eddi, probier es doch einfach mal aus, halt einen Widerstand von 2 oder 3 Ohm über eine Zelle und miss die Spannung der Nachbarzellen, Du wirst Dich wundern, ich konnte es auch nicht glauben, habe es mit diversen Messgeräten und auch mit den Messkarten, die man auf den Balancersanschluss stecken kann, ausprobiert, es ist so wie ich sage die Spannung steigt an der folgenden Nachbarzelle!!! Bei der Messung kann man ja nun wirklich kaum einen Fehler machen. Vielleicht ist es so wie der andere Kollege hier sagt, Spannungsabfall am Balancerkabel-Kabel, leuchtet mir aber nicht so richtig ein. Meine Bedenken sind halt, dass die Spannung an der Nachbarzelle weit über 4,2 Volt steigt.
1 | /----------------------\ |
2 | | _ | |
3 | --- / \ Ud /+\ |
4 | E1 - /--(+ -)----\ ( ) U1 |
5 | | | \_/ | \-/ |
6 | | | ___ | | |
7 | o-o---|___|- -o--------o |
8 | | | | |
9 | | R1 .-. | |
10 | --- | | /+\ |
11 | E2 - R2 | | ( ) U2 |
12 | | '-' \-/ |
13 | | | | |
14 | \-------------o--------/ |
15 | (created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05 www.tech-chat.de) |
Nehmen wir mal E1 = E2 = 4,0 V, R1 = 0,1 Ω, R2 = 3 Ω. Damit fließen durch R1 und R2 dann 1,29 A, die an R1 einen Spannungsabfall von 129 mV (Ud) verursachen. An R2 werden also 3,871 V gemessen (U1). Ud liegt aber mit der positiven Seite am Minuspol von E1, sodass man bei U2 dann 4,129 V messen wird. Scheinbar also erhöht sich die Spannung von E1 beim Balancieren, obwohl sie das natürlich tatsächlich nicht macht (also auch keine Gefahr ist, dass E1 größer als 4,2 V werden könnte). Aber wie schon geschrieben, deine Ströme sind für ein Balancieren unsinnig hoch.
Hallo Jörg - vielen Dank ! für die Erklärung, jetzt weiss ich endlich wiso man die erhöhte Spannung misst, das hilft mir weiter. Wenn ich es richtig verstehe, meinst Du mit R1 den Leitungswiderstand des relativ dünnen Balancerkabels ?
klaus5030 schrieb: > Wenn ich es > richtig verstehe, meinst Du mit R1 den Leitungswiderstand des relativ > dünnen Balancerkabels ? Yep.
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