Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Überspannungsschutz für Ethernet


von Henk (Gast)


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Hallo Leute,
ich möchte meine Netzwerktechnik mit einem bzw. mehreren 
Überspannungsschutzorganen ausstatten.

Gibt es dazu eine Art allwissenden Schaltplan?

mfg - Henk

von smalbop (Gast)


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Wozu soll dieser sinnfreie Aufbau denn gut sein?
Machst Du Netzwerk über Freileitung?

von Julian R. (tuefftler)


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Also bei meinem Freund hat mal ein Blitz eingeschlagen(vermutlich in den 
Telefonkasten auf der Straße) und den Router inkl. LAN-Karte des PC's 
zerstört. Insofern finde ich das keine schlechte Idee!

julian

von smalbop (Gast)


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Julian R. schrieb:
> vermutlich in den Telefonkasten auf der Straße

Wieso vermutlich?

Den Einschlag in so eine Kiste erkennt man daran das absolut
nichts mehr davon übrig geblieben wäre außer Staub und Ruß.
War das so?

Schon erstaunlich das bereits in der 9. Klasse Stammtischparolen
gedroschen werden die sonst erst ab 3,5 Promille losgehen.
Sicher kennt Dein Kumpel auch Autos in denen die Lichtmaschine
mehrere 100 Volt erzeugt und Schaltnetzteile die ohne Last explodieren
oder alles im Umkreis von 3 Metern vernichten. Nicht zu vergessen sind
nat. auch die Geräte die noch Röhren haben. Röhren sind vom Gesetz her
immer defekt.


Vergiss den ganzen Humbug und mach Wlan, da ist Blitzschutz überflüssig,
es sei denn Du machst Wlan per Kabel, dann muß man alles einbauen was
der Markt hergibt.

von Henk (Gast)


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Hallo smalbop, gib bitte einfach RUHE!

von Marcus B. (raketenfred)


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Julian R. schrieb:
> Also bei meinem Freund hat mal ein Blitz eingeschlagen(vermutlich in den
> Telefonkasten auf der Straße) und den Router inkl. LAN-Karte des PC's
> zerstört.

Kann ähnliches aus einem kleinen Ort bei uns in der Gegend bestätigen.

Gespräch mit der Postbotin: Ja ich liefer einie SPlitter hier aus, die 
sind nach dem Gewitter alle defekt.
Kumpel: Router, 2 Switche, 2 Lan-Karten, 1 NAS zerstört/defekt

Denke mal nicht, dass es der Telefonkasten sein muss, aber das Stromnetz 
wird überall abgesichert, aber das Telefonnetz nicht.

Ich habe aber schon ein paar Überspannungssteckdosen gesehen, die auch 
Ethernetanschlüsse hatten(nicht zum Auslesen sondern zum schützen)

von Ich (Gast)


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http://www.conrad.de/ce/de/product/615117/?insert_kz=NA&hk=SEM&WT.srch=1&gclid=CKmL8bONyKoCFcMG3wodgSdM1A

Ist zwar jetzt für ISDN-Telefon, aber ich denke an dem Preis kann man 
recht deutlich erkennen, dass man schon ziemlich fette Hardware haben 
muss, damit sich das bei der Wahrscheinlichkeit, mit der eine 
Überspannung im Hausinternen Netzwerk irgendwas zerstört, auch nur im 
entferntesten lohnt..

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Blitzschutz ist was anderes als Überspannungsschutz. Mit der Dose hält 
man wohl kaum einen Blitzeinschlag ab.

von Marcus B. (raketenfred)


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Ich schrieb:
> aber ich denke an dem Preis kann man
> recht deutlich erkennen, dass man schon ziemlich fette Hardware haben
> muss

Du brauchst einen halben Peak, der einen halben Router zerlegt um das zu 
ammorisieren. Unbeachtet dabei ist der Ärger den man damit hat

von anonym (Gast)


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von anonym (Gast)


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von dall (Gast)


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Glasfasersegment. Der isolationsabstand dürfte schwer zu schlagen 
sein...

von Ich (Gast)


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Marcus B. schrieb:
> Du brauchst einen halben Peak, der einen halben Router zerlegt um das zu
> ammorisieren. Unbeachtet dabei ist der Ärger den man damit hat

Ja, aber ich bleibe dabei, dass die Wahrscheinlichkeit einfach so gering 
ist, dass es sich im privaten Bereich kaum lohnt...

Außerdem, 0815-Router der für daheim ausreicht kost nix...

Ist man jetzt ein Unternehmen oder betrachtet das Netzwerk als seine 
Spielwiese mit entsprechender Investition sehe ich die Sinnhaftigkeit 
natürlich ein!

von Bernd R. (Firma: Promaxx.net) (bigwumpus)


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Ich habe jeden Tag mit solchen Fällen zu tun.

Gegen einen richtigen Einschlag gibt es keinen Schutz - außer optische 
Verbindung und da kann es noch über die Stromversorgung krachen.

Eine richtige Hausratversicherung trägt doch diese Ausfälle, warum also 
sinnlose Konstrukte bauen ?

von Sebastian H. (sh______)


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von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Versicherung ersetzt aber keine ideellen oder Nebenwerte. Soll 
heißen für Privatleute: PC neu beschaffen, Backups einspielen, neu 
konfigurieren weil Backups meist nicht alles umfassen, Arbeitszeit, 
Ausfallzeit für die gesamte Familie, Folgekosten durch Versäumniszeit, 
...

Wir haben das hier über WLAN realisiert. Einfach, weil man diese Dinge 
eh meist zu viel rumliegen hat. WLAN brauch man sowieso und einen 
extra WLAN-Router hat auch fast jeder.
Der Strom kann natürlich über die Stromversorgung des DSL-Modems noch 
indirekt zuschlagen.

Unsere Statistik umfasst ca. 2 Jahre und eine Installation. Bislang 
nix passiert.


Im Prinzip sollte eine moderne Ethernet-Installation auch durch 
Ferritübertrager machbar sein. Heutzutage ist Ethernet ja pro Leitung 
simplex. Probiert habe ich es noch nicht. Ein Ferritübertrager üblicher 
Größe wird aber auch nur einige Kilovolt trennen können. Aber immerhin

von Achim M. (minifloat)


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Abdul K. schrieb:
> Im Prinzip sollte eine moderne Ethernet-Installation auch durch
> Ferritübertrager machbar sein. Heutzutage ist Ethernet ja pro Leitung
> simplex. Probiert habe ich es noch nicht. Ein Ferritübertrager üblicher
> Größe wird aber auch nur einige Kilovolt trennen können. Aber immerhin

Ethernet hat doch vor jeder RJ45-Buchse so einen Übertrager drin. Die 
trennen bis ein paar kV. Also mit deinen Annahmen hast du Recht, nur 
sind sie bereits in jeglicher solcher Hardware vorhanden. Bist du IT-ler 
und hast deswegen noch nie eine Netzwerkkarte genau angesehen?

Ich würde zum Einsatz von Kabeln raten, die den Schrim nicht auf ein 
Metall-Umgehäuse des Steckers auflegen, bzw. wo diese Metallhülse auf 
dem Stecker nicht vorhanden ist. Dann gibts bis zu ein paar kV gar 
keinen galvanischen Strompfad zwischen Geräten. Der Splitter und das 
DSL-Modem sollen ruhig abrauchen -macht ja nix und ist ihre 
Schutzfunktion- der Access-Point und der Rest mitten im Treppenhaus wird 
bei dieser Aktion vielleicht ein flaues Kitzeln am Hintern verspüren.

mfg mf

PS: Man kann natürlich gern noch ein paar Gasableiter, Varistoren und 
Suppressordioden irgendwo an die Mittelanzapfungen der Übertrager zum 
Hauserder hin einbauen. Oder ein PoE-Einspeiseteil zweckentfremden.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Du wirst lachen: Ich hatte es zumindest im Moment schlicht vergessen! 
Meine letzte und auch funktionierende Ethernet-Entwicklung war vor ca. 
12 Jahren.

Ich meinte allerdings auch nicht so einen kümmerlichen 
Kostendruck-Übertrager, wie er bei Ethernet gerne benutzt wird, sondern 
einen richtigen Ferrit! Da wo die beiden Wicklungen einige cm 
voneinander entfernt sind und dicke Folien untergelegt werden können.

Fotodioden und ein Stück Plexiglas gehen vielleicht auch.

von Markus B. (mbp-bayern)


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Hallo;

Hab heute einen Nesletter gelesen;
Da ist mir ein Bauteil aufgefallen.

Hier mal der Text von
http://www.elektronikinformationen.de/neue-produkte/?produkte=700
>
>Diode Array provides lightning surge protection
>for Ethernet Ports with a differential Capacitance of 4.5 pF
>18.08.2011
>
>Littelfuse announced the SP03A Series to its line of TVS Diode Array
>lightning surge and ESD protection devices. The SP03A is specifically
>designed for protection of Ethernet and T3/E3 data lines from
>lightning-induced transients up to 150 A (tP=8/20 µs).
>

Das dürfte zu eurem Thema passen.

MFG:MBP
Markus.

von Bastelmensch (Gast)


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Markus B. p. schrieb:
>>Diode Array provides lightning surge protection
>>for Ethernet Ports with a differential Capacitance of 4.5 pF
>>18.08.2011

Sowas steckt (neben einigen anderen Bauteilen) auch hier drin:

https://eshop.phoenixcontact.de/phoenix/treeViewClick.do?UID=2881007&parentUID=852610192

Sprich: Nur mit einem Dioden-Array ist es nicht getan.

Unter "Zeichnungen" gibts auch nen groben Schaltplan. Werte stehen nicht 
dran, aber die kann man sich notfalls aus den technischen Daten 
ableiten.

von Achim M. (minifloat)


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Abdul K. schrieb:
> Meine letzte und auch funktionierende Ethernet-Entwicklung war vor ca.
> 12 Jahren.

Eine "ernsthafte" Entwicklung. Oha. Vor 12 Jahren, gab es da schon sowas 
nettes wie nmap oder WireShark zum debuggen? Hut ab!

Abdul K. schrieb:
> Ich meinte allerdings auch nicht so einen kümmerlichen
> Kostendruck-Übertrager, wie er bei Ethernet gerne benutzt wird, sondern
> einen richtigen Ferrit!

Damit hast du auch recht, wobei es ja hier eher um Gleichtakt-Störungen 
geht. Die Billigübertrager, wenn man nicht gerade die allerkleinsten 
nimmt, sind ja innen drin vergossen. Ich denke schon, dass man da so 1 - 
2kV Überschlagsfestigkeit hinbekommt, trockene und saubere Umgebung und 
gutes Platinenlayout vorausgesetzt(bei den heutigen Chinaprodukten wohl 
nicht mehr der Fall).

Wie sieht denn so ein "richtiger Ferrit" aus(hast du evtl einen Link zu 
sowas?)? Muss man sich das selberwickeln? Wird der einfach irgendwo in 
die Leitung zwischen RX+- und TX+- wie ein Übertrager reingesetzt?

Die Schirmung wird ja dann bestimmt nicht beidseitig verbunden.

mfg mf

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich hatte damals nur Dämpfungsglieder zum Debuggen. Lief aber trotzdem 
nach viel Softwarespielerei. Damals gabs schon fertige 100MBit 
Komponenten: also MAC, PHY, Trafo, Taktgenerator. Mehr ist da außer 
Hühnerfutter nicht notwendig. So viel Steinzeit sind 12 Jahre nun auch 
wieder nicht.


Gute Frage, was man für den Ferrit nehmen könnte. Ich würde einfach mal 
einen Eisenpulverkern ausprobieren. Richtig große Teile gibts in 
Funkerkreisen. Bisserl SPICE und fertig.

Die heutigen fertigen Ethernet-Übertrager sind unglaublich billich innen 
aufgebaut. Da wird an Zehntel-Cent gespart.

Ohne Schirme, richtig. Aber diese rückwärts abschließen.

von Wolf N. (piefke)


Angehängte Dateien:

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Schon mal diese Möglichkeit überlegt ?
Ist auch als Virenschutz sehr verbreitet.

Grins,
grins...

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