Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 48-60V DC Netz, welche Steckverbinder?


von Schrauber (Gast)


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Hi.

Ich habe für meine TK und IT ein 48-60V Netz im Aufbau.
Dieses Netz wird Akkugepuffert sein, um Stromausfälle zu überbrücken und 
etwas Solarstrom aufzunehmen.
Versorgt wird das Netz über ein kleines Solarmodul sowie ein Drehstrom 
Netzteil.
Es versorgt meinen ITX Homeserver, Router, SAT Anlage, Telefonanlage und 
anderes TK Zeugs.

Das alles soll so ausgelegt werden, dass die Standby / Leerlauf 
Stromaufnahme der gesamten IT und TK Technik im Mittel via Solar bereit 
gestellt wird, und nicht aus dem Stromnetz kommt. Nur der Strom für die 
aktive Nutzung soll Netzstrom sein.

Nun stellt sich die Frage nach geeigneten Steckverbindern.
Welche Steckverbinder würdet ihr nehmen?
Der Steckverbinder sollte sowohl Stecker als auch Buchsenseitig sowohl 
für Gehäuseplattenmontage als auch für Kabelmontage verfügbar sein, es 
sollte auch für AP Wanddosen Montage verfügbar sein und bis zu 10 A 
aushalten.

von Johann (Gast)


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XLR?

von Schrauber (Gast)


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XLR könnte man eventuell nehmen, auch wenn es ja eigentlich für Audio 
entwickelt wirde.

Technisch wollte ich das Netz übrigens wie folgt realisieren: 48V DC 
Schaltnetzteil mit Drehstromasnchluss und ungefähr 500 W Leistung als 
Grundversorgung, während die Solaranlage auf 55-60V ausgelegt ist.
Der Pufferakku soll ebenfalls auf 48 V ausgelegt werden, so dass etwa 56 
V Ladespannung benötigt werden, die via Solar bereit gestellt werden.
D.H. erst wenn die Systemspannung auf unter 48 V fällt, kommt Strom vom 
Drehstromnetzteil
Der Teil zwischen 48V und Endladeschlusspannung 42 V ist die 
Pufferleistung für Stromausfälle.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Speakon, ITT Cannon CGL, Sub-D mit Hochstromkontakten.


Gruß

Jobst

von Schrauber (Gast)


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Cannon Stecker wäre mein persönlicher Favorit.
Mal sehen, wo ich die bekomme, Reichelt scheint sie nicht zu haben.
SUB-D mit Hochstromkontakten wäre mein zweiter Favorit.


Noch eine Frage zu den Akkus: Sind Blei-Gel Akkus für meine Anwendung ok 
oder würdet ihr AGM Akkus nehmen?

Sie werden im Regelbetrieb ja nur bis auf 48 V entladen und nicht bis 
zur Entladeschluss-Spannung. Bei knapp unter 48 V kommt ja der Strom aus 
dem Grundversorgungsnetzteil, welches einfach über eine Diode entkoppelt 
ist.

Nur bei Stromausfall würde es weiter aus dem Akku laufen, wobei der 
Server bei Stromausfällen nach wenigen Minuten Wartezeit herunter 
gefahren wird.
Die typischen "Sekundenstomausfälle" die wir hier oft haben, sollen so 
überbrückt werden, längere Stromausfälle hingegen nicht. Bei längeren 
Stromausfällen bleibt nur noch die Telefonanlage und der Rundfunkempfang 
"am Netz" solange der Akku reicht.

von Schrauber (Gast)


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Übrigens:
Den teresstrischen Rundfunkempfang (Kopfverstärker) möglichst lange 
weiter laufen zu lassen, ist meiner Meinung nach schon Sinnvoll. So kann 
man mit DVB-Taschenfernseher wenigstens noch Nachrichten gucken oder 
Radio hören. Indoorversorgung ist hier auf dem Land nicht gegeben, 
Dachantenne und Kopfverstärker ist notwendig. Und Festnetz ist seitens 
der Telekom auch bei Stromausfällen noch in Betrieb, so dass die 
Telefonanlage auch nicht nutzlos ist.

von Harald Wilhelms (Gast)


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Schrauber schrieb:

> Ich habe für meine TK und IT ein 48-60V Netz im Aufbau.
> Nun stellt sich die Frage nach geeigneten Steckverbindern.

In Solaranlagen werden gern "englische" Stecker benutzt:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/86/G_plug.png
Diese Stecker sind recht robust und beinhalten auch jeweils
eine Sicherung. Eine Verwecslungsgefahr ist m.E. hier in
Deutschland nicht zu befürchten.
Gruss
Harald

von Schrauber (Gast)


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Wo kann man diese englischen Stecker gut und günstig kaufen? Wanddosen, 
Kuplungen, Stecker?

von Harald Wilhelms (Gast)


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Schrauber schrieb:
> Wo kann man diese englischen Stecker gut und günstig kaufen? Wanddosen,
> Kuplungen, Stecker?

Z.B. bei englischen Internethändlern? Aber Conrad hat da m.W auch
was im Angebot.
Gruss
Harald

von Schrauber (Gast)


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Conrad ist eine Apotheke. Mal sehen wo ich sowas billiger bekomme.

von Jobst M. (jobstens-de)


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Bei den Cannons solltest Du mit 20€ pro Stück rechnen. Mindestens.

Wenn Dich das nicht abschreckt, kann ich Dir sagen, wo Du die bekommst.


Gruß

Jobst

von Schrauber (Gast)


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20 Euro für Stecker+Buchse?
Oder pro Teil?

Ich denke mal, für die 48V 4mm² Hauptleitung nehme ich die englischen. 
Die haben in England ja wegen der besonderen Stromnetzstruktur auch 
solche Querschnitte in den Wänden liegen, so dass die Dosen dafür 
ausgelegt sind.
Und Rackintern dann z.B die Cannon oder SUB-D.

von Schrauber (Gast)


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PS. Habe grade knapp 200 Meter Koax und Netzwerkkabel + 
Telefon-DSL/Kabel-Internet Hauptleitung für die eine Wohnung verlegt.
Hätte nicht gedacht, dass TK Sternverkabelung so extrem viel Leitung 
frisst.
Insgeamt komme ich auf über 1 km Leitung.
Dazu kommt in jeder Wohnung ein 10 Zoll TK Rack und ein 19 Zoll Rack als 
Hauptstelle im Keller. Jeweils mit 48V USV Netz und 230V aus der 
nächstgelegenen Steckdose. Die 230 sind, weil sie dann über den 
Wohnungsstromkreis laufen potentiell Ausfallgefährdet.
Kabelschacht wird 300x50 mit GKB.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Habe letztens ein HP Netzteil-Rack für 48V Server geschossen. Ein paar 
Bilder siehst du im Anhang. Den Namen dieser Steckverbinder (mit Roter 
und Schwarzer Leitung) weiß ich aber nicht.
Die Kombinationssteckverbinder sind PWRBLADE von FCI:
http://portal.fciconnect.com/portal/page/portal/FcicntPublic/PwrBladeCableConnectors

von Simon K. (simon) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Hier noch ein Bild von dem 230V PowerBlade Stecker.

von Schrauber (Gast)


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Die 230V lege ich nur ins Rack, damit man, wenns schnell gehen muss, 
auch mal das Originalnetzteil benutzen kann. Für die 48V Versorgung 
brauchts ja immer spezielle Schaltregler. Dafür ist es einfacher den 
Standby Verbrauch der gesamten Anlage über ein Solarpanel abzudecken und 
eine USV Funktion zu bekommen, ohne hin und Herwandlerei über 
Wechselrichter,

von Jobst M. (jobstens-de)


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Schrauber schrieb:
> Oder pro Teil?

!

von Schrauber (Gast)


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@Simon Den namen dieser Stecker weiß ich leider auch nicht.
Die sind wohl darauf ausgelegt, dass sie beim Einschieben auch gleich 
die Verbindung herstellen.

Das brauche ich nicht, da ich eh am Ende 18 V bzw 12V auf DC-Hohlstecker 
brauche, da ich Consumer-Elektronik einsetze, die auf Einlegeböden im 
RACK untergebracht wird.
Zum Einsatz kommen Spaun Multischalter mit DC Speisung sowie Netgear 
8Port Gigabit Switche, als Telefonanlage kommen 2 Fritzboxen zum 
Einsatz.
Für DVB-T kommt ein fernspeisefähiger Kopfverstärker zum Einsatz.

Am Hauptrack will ich einen Mini ITX Server mit 48V Netzteil 
installieren.

Um ihn bei Stromausfällen die Akkus für die wichtigsten Sachen zu 
schonen, wollte ich eine Abschaltvorrichtng realisieren, die bei 
Untetrschreitung der Spannung auf ein bestimmtes Niveau (z.B. 46 Volt) 
erst den Server via Relais am ATX-PWR Pin herunterfährt und dann alles 
abschaltet bis auf Fritzboxen und DVB-T.

von Andreas L. (andi84)


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Moin,

CEE gibt es auch für 42V, wirklich billig sind die aber leider auch 
nicht.

Gruß
andreas lang

von Timm T. (Gast)


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Neutrik Powercon

von Schrauber (Gast)


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CEE ist außerdem etwas klobig droß.
Powercon wäre noch eine Alternative, ist zwar 230V System, aber im 
Haushalt sonst nicht verwendet.

Für Sub-D Hochstromvariante spricht vor allem der günstige Preis, die 
Einzigartigkeit (Keine "missbrauchten" 230V Stecksysteme bzw 
Lautsprecherstecker) und die geringe Größe.
Die geringe Größe würde am wenigsten Gehäuseplatz einnehmen. Die 
vorhandenen kommerziellen OpenFrame 48V DCDC Wandler Module wollte ich 
schon in Kunststoffheäuse einbauen und mit Stecksysteme nach außen 
ausstatten.

Eventuell gehe ich auch hin und mache neben dem 48V System auch noch 
eine 12V Steuerleitung, die dazu dient, die nicht benötigten Komponenten 
bei Netzausfall nach wenigen Sekunden weg zu schalten während der Rest 
erst bei Erreeichen der LAdeschluss-Spannung abgeschaltet wird.

Wir haben sehr häufig Sekundenstromausfälle (1-2 Sekunden, bis zu einmal 
die Woche), für die kurze Zeit braucht der Server natürlich nicht 
geregelt herunter gefahren zu werden, auch die Switche, SAT usw können 
dann durchlaufen. Ich würde vielleicht 10-30 Sekunden warten und dann 
erst die Steuerleitung auf Null setzen.
Wenn ich die Steuerleitung verwirkliche, würde sich die Sub-D variante 
mit 2 Hochstrom und 5 Niederstromkontakten anbieten.

Die wichtigeren Systeme wie Telefonanlage und DVB-T Verstärker würde ich 
erst bei erreichen der Entladeschluss-Spannung abschalten.

von Schrauber (Gast)


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Telefonanlage und DVB-T/Radio könnte die das Solarpanel vermutlich sogar 
dauerhaft (auch im Winter) voll versorgen (wenn z.B. mal ein Blackout 
wie im Münsterland passiert). Der Server zieht natürlich zu viel Strom, 
dessen Leerlaufleistung kann nur im Jahresmittel mit 
Netzteilunterstützung aufgebracht werden.

von Timm T. (Gast)


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DVB-T kannste Dir auch schenken, ohne Strom läuft wohl kaum ein 
Fernseher. Das Radio geht zur Not auch mit Batterie, aber das kommt auch 
mit ner Wurfantenne aus. Bleibt also noch die TK. Und wenn das ne 
analoge ist, kann man da ein Ersatztelefon dranhängen, was über die 
Telefonleitung mit versorgt wird (für ISDN gibts auch nen Notbetrieb aus 
der Telefonleitung). Damit kannst Du Dir die Solarladerei ganz schenken 
und muss nur die kurzen Ausfälle abfangen. Damit dürfte eine stino USV 
nicht überfordert sein.

von Schrauber (Gast)


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Ich habe einen DVB-T Taschenfernseher, extra als Notempfänger.

Ich habe mehrere geladene Autobatterien im Haus (Die dauerhaft am 
Erhaltungsladegerät hängen) um im Falle eines Blackouts Autoleuchten, 
Taschenfernseher und Notebook betreiben zu können.

Laut Aussage eines Werkstudenten, der bei den hiesigen Energieversorgern 
arbeitete und mal etwas plauderte:
- hat unser Ort KEINE wirklich Rendunate Stromversorgung. Es gibt eine 
20 KV Leitung mit 2 Systemen, was also nicht wirklich redundant ist. 
Länge der 20 KV Anbindung ca 15 km.

-Im Umspannwerk kann unser Ortsnetz nicht "Heiß" auf einen anderern 
Trafo umgeschaltet werden. Eine Umschaltung hat einen kurzen 
Stromausfall zur Folge. (Etwa im Bereich von 1-2 Sekunden)

-Bei fast jedem Gewitter gibt es einen kurzen Stromausfall.




Ein weiterer Grund für das 48V Netz ist die Tatsache, dass ich die 
"Standbystromaufnahme" meiner TK mittels Solarpanel rechnerrich im 
Jahresmittel gegen Null drücken will, ohne eine Mehrfachumwandlung über 
den Umweg 230V AC machen will.
Da ich für meine Mini Solaranlage keine Netzeinspeisung will, und in 
gewissem Maße mit Pufferakkus arbeiten will (Damit eine Spitzenleistung 
nicht gleich ungenutzt verpufft), müsste ich eh einen Niedervolt-DC 
Zwischenkreis haben. Statt einen Wechselrichter anzuschließen, versorge 
ich die TK Geräte gleich über 48V DC.
Eventuell wird die Anlage irgendwann auch noch auf Notbeleuchtung 
erweitert. Das dann aber per Wechselrichter und automatisch abfallendem 
Relais, wo ich dann 230V AC in den Lichtstromkreis einspeise.

von Schrauber (Gast)


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Beide 20KV Leitungssysteme sind auf dem gleichen Mast. Zu einer 
Redundanz gehört eine räumlich getrennte Verlegung der Leitungen.

von Timm T. (Gast)


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Schrauber schrieb:
> "Standbystromaufnahme" meiner TK mittels Solarpanel rechnerrich im
> Jahresmittel gegen Null drücken will

Du bist Dir aber bewusst, dass sich das nur rechnet, wenn Du die Panels 
geschenkt bekommst? Sonst wird Dich das auf die nächsten 15 Jahre mehr 
kosten, also die Anlage normal aus dem Netz ziehen würde.

Ich bin ja auch sehr für Solar, aber ausser für Inselanlagen, wo man den 
Strom nur teuer hinbekommt lohnt sich das bei so kleinen Projekten 
momentan leider noch nicht.

Ansonsten: Neutrik Powercon. Gibts fast überall, ist relativ preiswert, 
robust und einigermaßen ansehnlich.

von Schrauber (Gast)


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Das Panel bekomme ich zwar nicht geschenkt, aber relativ günstig. Ist 
halt schon relativ alt und bisschen vermackt aber für mich wirds 
reichen.

So viel Leistung brauche ich übrigens auch nicht. Standby Aufnahme ist 
etwa 30-40 Watt. Die Arbeits-Last Aufnahme von ca 200 Watt kann und will 
ich ja gar nicht abdecken.

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