Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik HP Display - > Anteuern möglich?


von Displayrecycler (Gast)


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Hi!
Ich brauche eure Hilfe. Es geht um folgendes.
Neulich habe ich einen alten HP officejet 6110 ausgeschlachtet.
Dabei bin ich auf dieses Display gestoßen. Lässt sich damit nochwas 
anfangen?

Es ist ein 2x16 Zeichen LCD Display. Nach genauerem hinschauen sah ich 
das dieses ungewöhnlich viele Anschlüsse besitzt (siehe Fotos). Auf der 
linken sowie rechten Frontseite befinden sich 12 Pins.

Controller lässt sich schlecht ermitteln. Könnte ein HD47780 sein oder 
ein spezieller von HP? Auf der Rückseite befinden sich zwei weitere ICs 
mit der Aufschrift:
37A22D8
HC138

Neben dem Controller befindet sich noch eine Buchse mit 9 Pins (rechts 
neben dem Controller).
Nun zu meiner Vermutung. Die äußeren 24 Pins führen größtenteils zu den 
Tastern im Frontpanel. Daher denke ich das diese Pins für die Taster 
zuständig sind und die Buchsenleiste zur Ansteuerung? Außer dem Display 
hab ich nur noch ein paar Schrittmotoren und Flachbandkabel. Den Rest 
hab ich leider nicht mehr.

Kommt man irgentwie an ein Datenblatt, Anschlussbelegung oder Sonstiges?
Hab schon nach vielen HP Teile im Netz gesucht und Daten gefunden, 
allerdings noch nichts zu dem Display.
Bin für jede Hilfe dankbar!

von Bonkerz (Gast)


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finden konnte ich auch nix, aber das Problem wird auch sein das dieses 
Teil wahrscheinlich nicht von HP selber hergestellt wurde

so wie die meisten Teile eines Druckers

meiner Erfahrung nach kommen in den meisten Druckern, z.b. die Notoren 
von Mitsumi (findet man auch oft in cd/dvd Laufwerken)

ich hatte auch schon das ich nen Lexmark aufgemacht habe und eine ganze 
Reihe von Cannon-teile mir entgegen kam ....

ich würde an deiner stelle vielleicht mal in einem Forum für Drucker 
suchen, die haben evtl. ne ahnung wo das Teil ursprünglich herkommt, 
weil es jemand mal ersetzen wollte

viel Erfolg noch

gez. Bonkerz

von Achim M. (minifloat)


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Displayrecycler schrieb:
> Auf der Rückseite befinden sich zwei weitere ICs
> mit der Aufschrift:
> 37A22D8
> HC138

Vermutungen:
Sind das vllt. 74HC138 (3-to-8 line decoder/demultiplexer; inverting)? 
Dann ergibt das zusammen mit den Anschlüssen seitlich einen Sinn: 
gemultiplexte Tastenanschlüsse seitlich am Display, die Abfrage hat eine 
eigene Enable-Leitung am 9pinner und Teilt sich die Datenleitungen mit 
dem Display.

Das 44780 Display wird vermutlich auch über den 9pinnigen Anschluss 
steuerbar sein und hat auch einen eigenen Enable(Datenleitungen 
Displayseitig Hi-Z).

Auf dem 9pinner liegt logischerweise auch die Stromversorgung.

mfg mf

von Displayrecycler (Gast)


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Hi Bonkerz,
Danke für die Antwort.

Bonkerz schrieb:
> finden konnte ich auch nix, aber das Problem wird auch sein das dieses
> Teil wahrscheinlich nicht von HP selber hergestellt wurde

Man kann es schlecht nachweisen, allerdings weiß ich dass HP viele 
andere Teile auch selber herstellt (bei Samsung das gleiche).

Bonkerz schrieb:
> meiner Erfahrung nach kommen in den meisten Druckern, z.b. die Notoren
> von Mitsumi (findet man auch oft in cd/dvd Laufwerken)

Stimmt! Hatte ich auch diesmal die Erfahrung machen können.

Bonkerz schrieb:
> ich würde an deiner stelle vielleicht mal in einem Forum für Drucker
> suchen, die haben evtl. ne ahnung wo das Teil ursprünglich herkommt,
> weil es jemand mal ersetzen wollte

War auch schon mein Gedanke, aber es geht ja hauptsächlich um die 
Ansteuerung bzw Elektronik oder Mikrocontroller, deshalb denke ich dass 
ich hier vielleicht eher zu etwas kommen könnte. Aber trotzdem Danke 
schonmal ;-)

von Displayrecycler (Gast)


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Mini Float schrieb:
> Vermutungen:
> Sind das vllt. 74HC138 (3-to-8 line decoder/demultiplexer; inverting)?
> Dann ergibt das zusammen mit den Anschlüssen seitlich einen Sinn:
> gemultiplexte Tastenanschlüsse seitlich am Display, die Abfrage hat eine
> eigene Enable-Leitung am 9pinner und Teilt sich die Datenleitungen mit
> dem Display.
>
> Das 44780 Display wird vermutlich auch über den 9pinnigen Anschluss
> steuerbar sein und hat auch einen eigenen Enable(Datenleitungen
> Displayseitig Hi-Z).
>
> Auf dem 9pinner liegt logischerweise auch die Stromversorgung.
>
> mfg mf

Danke! Damit lässt sich was anfangen!. Aber zu der 9 Poligen Buchse:
Beim HD44780 gibts ja normalerweise 14 Pins. Liege ich da richtig wenn 
ich davon ausgehe, dass dieses Display nur im 4 Bitmodus angesteuert 
wird?
Die Anzahl der Pins könnte dann hinkommen. Allerdings nur wenn der 
Kontrast Softwaremäßig eingestellt wird (nur eine Vermutung)
Das würde Bedeuten:
VCC,GND,RS,R/W,E,(DB4,DB5,DB6 und DB7)
müssten dann auf der Pinbelegung zu finden sein..
Gruß Displayrecycler

von Displayrecycler (Gast)


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Es gibt Neuigkeiten:
Ich habe vorhin das Display an 5V gehängt. Sobald ich die 
Versorgungsspannung einschalte, werden alle Zeilen und Spalten des 
Displays sichtbar. Allerdings ist der Kontrast ungewöhnlich niedrig. Die 
Balken sind dabei nur in einem schrägen Betrachtungswinkel sichtbar.
Ich würde mich hammermäßig freuen wenn ihr noch etwas mehr über die 
Anschlussbelegung der Buchse herausfinden könnt.
Ich bin für jede weitere Hilfe zur Belegung oder Infos dankbar!

von Achim M. (minifloat)


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Die Kontrastspannung wird normalerweise auch über ein externes Poti 
eingestellt(jedenfalls bei Standard-HD44780 neuerer Bauart, die alten 
brauchen u.U. sogar negative Kontrastspannung).

Gibt es einen Spannungsteiler aus zwei SMD-Widerständen, der VCC/GND 
teilt und den Mittelpunkt dem vergossenen Klecks-IC bereitstellt? Dann 
mal probehalber einen Widerstand ähnlicher Größenordnung wie der nach 
GND parallel zu dem nach GND schalten. Wenn es nun besser ist, dann ist 
das der Kontrastanschluss.

Hitze und Lebensdauer machen diese Displays häufig sehr fad anzusehen, 
außerdem ist der Kontrast auch noch direkt Temperaturabhängig.

R/W wird meist nicht aktiv beschaltet, sondern so, dass man nur aufs 
Display schreiben kann.

mfg mf

PS:
Displayrecycler schrieb:
> Liege ich da richtig wenn
> ich davon ausgehe, dass dieses Display nur im 4 Bitmodus angesteuert
> wird?

Ja, würde ich auch so sehen.

von Displayrecycler (Gast)


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Hi Minifloat,

Mini Float schrieb:
> Gibt es einen Spannungsteiler aus zwei SMD-Widerständen, der VCC/GND
> teilt und den Mittelpunkt dem vergossenen Klecks-IC bereitstellt?

Ich habe bisher keinen Spannungsteiler finden können. Es sind nur 2 
Widerstände auf der Platine (0 Ohm und 18 Ohm). Ich hab gestern nochmal 
2 Stunden an der Platine rumgemessen. Aber konnte nirgentwo etwas 
finden, was den Kontrast verändert.

Mini Float schrieb:
> R/W wird meist nicht aktiv beschaltet, sondern so, dass man nur aufs
> Display schreiben kann.

Geb ich dir recht. Sehe ich auch so. Ich denke mal das R/W mit auf GND 
liegt.

Ich hab oben nochmal zwei Fotos angehängt.
Wenn man 5V ans Display hängt zieht das bei mir 2mA und alle Balken 
leuchten auf (erstes Foto). Auf dem zweiten Foto sieht man die 
abgelötete Buchse. Die hab ich abgelötet, damit die Anschlüsse besser 
zugänglich sind.

Danach hab ich mal mit dem Multimeter die Spannung zwischen den Pins 
gemessen. Ein Kabel nach GND und das andere an einen Pin der Buchse.
Die Spannungsmessung ergab bei mir folgendes: (Buchse von oben -> 
2.Foto)

      (1) = 4.46V
(2) = 4,79V
      (3) = N.C (Not Connected)
(4) = 0V
      (5) = VCC (+5V)
(6) = 0V
      (7) = GND
(8) = 0V
      (9) = 4.88V

Sagen einem diese Spannungswerte etwas? Ich hoffe es hilft weiter. ;-)
Ich melde mich in Kürze wieder, wenn ich was neues weiss. ;-)

von Ich (Gast)


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Hallo,

könnte aber auch ein serielles Interface sein.

von Displayrecycler (Gast)


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Kann ich das Display wie ein 2x16 an den mega8 hängen, oder schade ich 
dem Display oder dem Atmega8 dadurch?
Was sagen euch die Spannungswerte? Sind diese normal für ein (wenn es 
ein HD47780 Controller ist) 2x16 LCD?

Ich schrieb:
> könnte aber auch ein serielles Interface sein.

Interessant! Nun aber wenns so sein sollte, wie steuer ich dann das 
Display  an? Woran erkennt man ob es sich um ein serielles Display 
handelt?

Es muss doch möglich sein das LCD irgentwie anzusteuern..

Ich würde mich über jeden weitere Lösung oder Tipp freuen!

von g457 (Gast)


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> Nun aber wenns so sein sollte, wie steuer ich dann das
> Display  an?

Vorzugsweise so (oder so ähnlich(tm)) wies auch im Drucker angesteuert 
wird/worden ist.

> Woran erkennt man ob es sich um ein serielles Display handelt?

Am Drucker wieder anschließen und einen LA (behelfsweise ein DSO 
(notfalls ein CRO)) dranhängen und beobachten. Dann kannst Du auch 
gleich Rückschlüsse aufs Protokoll ziehen versuchen

HTH

von Ich (Gast)


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Hallo,

die wenigen Signalleitungen deuten halt auf ein serielles Interface hin.
Auch die Balken im Display deuten auf ein bereits initialisiertes LCD 
hin.

Versuche mal 1 2 oder 9 mit 1-10k gegen Vcc bzw. Gnd zu ziehen.
Ändert sich der Kontrast?

Sonst mal mit dem Oszi die drei Pins im Einschaltmoment beobachten.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Ich schrieb:
> Auch die Balken im Display deuten auf ein bereits initialisiertes LCD
> hin.

Die Balken sieht man genau dann, wenn ein Display nicht initialisiert 
wird. Aus diesem Grund schließe ich auch eine serielle Schnittstelle 
aus, denn ein Controller zwischen dieser seriellen Schnittstelle und dem 
Display würde bei PowerOn das Display initialisieren und damit die 
Balken verschwinden lassen.

Wenn es ein HD44780-kompatibles Display ist, läuft es halt im 
4-Bit-Modus.

von Joerg L. (Firma: 100nF 0603 X7R) (joergl)


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Auf dem Bild ist deutlich ein Quarz zu erkennen.
Außerdem sind die 2x 74HC138 Decoder zum Ansteuern weiterer Peripherie 
vorhanden.
Daher kann es nicht nur ein 44780 im 8bit Mode sein,
sondern es muß irgendein ein uController unter dem Epoxiklecks sein.

Daher ist es bestimmt ein serielles Interface.
Darauf deutet die Pinzahl am Stecker hin.
Könnte I2C, Uart, SPI oder was hp-spezielles sein.

Daher ist der Vorschlag von g457 (Gast)
genau die richtige Vorgehensweise.

Und es würde mich nicht wundern, wenn der uController auch
gleich den Kontrast selbst einstellt.

Gruß,
Jörg

von Displayrecycler (Gast)


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Hallo zusammen,
nun es ist ja schon eine Weile her, dass ich den Thread hier gestartet 
hatte.
Ich habe mich nochmal mit dem Display befasst.
Die Pinbelegung (meine Vermutung):

      (1) = Data
(2) = N.C (Not Connected)
      (3) = N.C (Not Connected)
(4) = Data
      (5) = VCC (+5V)
(6) = Data
      (7) = GND
(8) = Data
      (9) = Data

Insgesamt scheint das Display 5 Datenleitungen zu besitzen und die 
beiden Versorgungsleitungen GND und +5V.

Ich schrieb:
> Versuche mal 1 2 oder 9 mit 1-10k gegen Vcc bzw. Gnd zu ziehen.
> Ändert sich der Kontrast?

Hab ich gemacht. Leider keine Änderung des Kontrasts, das einzige was 
sich durch das Drehen des Potis ändert, ist die Stromaufnahme.

Nun zu meiner Frage:
Wie viele Datenleitung hat üblicherweise ein serielles Display?
Sind fünf Leitungen normal?
Wie kann ich das Display nun ansteuern?
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand helfen kann (ich habe seriell 
noch kein Display bisher angesteuert)
Danke schonmal im vorraus :D

von Suchender (Gast)


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Wirklich helfen wird Dir nur ein Oszilloskop bzw. ein Logikanalyzer, mit 
dem Du anschaust, was auf den Anschlüssen passiert, wenn sie mit dem 
Drucker verbunden sind. Ansonsten wirf es weg und kauf Dir ein 
HD44780(-kompatibles) bei Pollin, Reichelt o. ä.

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