Hallo, ich arbeite seit einigen Jahren nebenher daran, ein Auto (Renault R4) auf Elektroantrieb umzubauen. Basis ist ein Industriedrehstrommotor und genügend LiFePo4 Akkus um auf die entsprechende Spannung zu kommen. Dazu habe ich mir einen Wechselrichter gebaut der von einem STM32 gesteuert wird. Funktioniert auch alles soweit. Da das ganze mehr ein Lern- als ein Nutzprojekt ist, möchte ich einige Dinge ausprobieren, die ich so noch nie gesehen habe. Eines davon wäre eben, statt einem getrennten Ladegerät den Wechselrichter als Ladegerät zu nutzen. Im ersten Schuss würde ich dazu die B6-Brücke einfach als passiven Gleichrichter nutzen, die mir meinen Zwischenkreis auf 565V DC aufläd. Dazu würde ich den Motor mit einem Schütz vom Wechselrichter abkoppeln und das Netz ankoppeln. Mit einem zusätzlichen IGBT oder FET, das parallel zum DC-Hauptschalter liegt, würde ich dann den Ladestrom regeln (siehe Skizze). Die Batterien (Nennspannung 460V) "sehen" dann also gepulste DC-Spannung, die ich freilich mit einem C noch etwas glätten könnte. Meine Bedenken: - "Normal" haben Ladegeräte einen step down converter mit Spule und Diode und keinen einfachen Chopper. Wieso? - Es gibt keine galvanische Netztrennung. Die Batteriepole sind aber ohnehin berührsicher ausgeführt. Und, auch wenns ein rekursives Argument ist: AC Propulsion machts ja auch: http://sourceforge.net/apps/mediawiki/tumanako/index.php?title=Charger Also was haltet ihr davon?
So etwas wird soweit ich weiß auch schon realisiert. Johannes Hübner schrieb: > - "Normal" haben Ladegeräte einen step down converter mit Spule und > Diode und keinen einfachen Chopper. Wieso? Weil dir so wie du es realisieren willst der IGBT um die Ohren fliegt. Du brauchst schon eine Induktivität. Bzw. eben ein LC-Tiefpass. Im Motor geht es ja auch nicht ohne Induktivität, die deinen Strom glättet.
Fliegt mir um die Ohren weil ich quasi auf einen Kurzschluss schalte? Ok, dann so wie im Bild. Danke und viele Grüße Johannes
Gast schrieb: > wie schauts mit dem balancing der zellen aus? Da gibts ja diverse ICs für. Ich nehme den LTC6803. Der kann 12 Zellen in Serie messen und jeweils einen Lastwiderstand drüberschalten. Kommuniziert wird über SPI, galvanisch getrennt mit nem adum6401. Dann wollte ich jeweils 4 solcher ICs mit einem Controller ansprechen (im Moment ein kleiner STM32), der die Daten dann über RS485 verfügbar macht. Schaltet der erste Balancer zu, so wird der Ladestrom auf ca. 2A gesenkt und weiter geladen, bis eine einstellbare Spannung erreicht wird. Und wenn auch nur eine Zelle ihren oberen Grenzwert überschreitet (4,0V bei LiFeyPo4), wird das Laden direkt abgebrochen. Gleiches freilich auch, wenn die Kommunikation flöten geht und dergleichen. Gruß Johannes
Johannes Hübner schrieb: > Fliegt mir um die Ohren weil ich quasi auf einen Kurzschluss schalte? > > Ok, dann so wie im Bild. Das sieht schon besser aus. Denke aber dran, dass du bei Drehstrom Bauteile mit höherer Spannungsfestigkeit (i.d.R. 1200V) brauchst. Wenn das Teil als Motorwechselrichter arbeitet hast du normalerweise geringere Anforderungen, je nach Batteriespannung. Außerdem musst du auch eine passende Leistung ziehen, ansonsten ist ein einfacher Brückengleichrichter mit wenig Stromtragfähigkeit wirtschaftlicher.
Stefan L. schrieb: > Das sieht schon besser aus. Denke aber dran, dass du bei Drehstrom > Bauteile mit höherer Spannungsfestigkeit (i.d.R. 1200V) brauchst. Wenn > das Teil als Motorwechselrichter arbeitet hast du normalerweise > geringere Anforderungen, je nach Batteriespannung. Außerdem musst du > auch eine passende Leistung ziehen, ansonsten ist ein einfacher > Brückengleichrichter mit wenig Stromtragfähigkeit wirtschaftlicher. 1200V Bauteile habe ich eh, wegen 460V Batteriespannung (bis zu 570V beim Rückspeisen) + Schaltüberschwinger. Nur mit der Wirtschaftlichkeit ist das in der Tat so eine Sache. Mit meinem Ansatz spare ich mir zwar den Gleichrichter, Kondensatoren und Verkabelung, dafür brauche ich aber ein Schütz um den Motor abzukoppeln. Vielleicht doch keine so gute Idee. Interessant wirds denke ich, wenn die Batteriespannung weit über dem Gleichrichtwert der Netzspannung liegt. Dann kann man mit Synchrongleichrichtung die Ladestromregelung machen. Aber das ist bei mir ja nicht der Fall. Viele Grüße Johannes
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