Hallo zusammen! Irgendwie komme ich (Baujahr 77) immer mehr ins grübeln, was ich machen soll. Ich bin in meinem Job absolut unglücklich. Jetzt werden viele denken: "normal", aber ich kann und will es einfach nicht hinnehmen. Wenn es mal eine Gehaltserhöhung gibt ist man 1 Woche glücklich, aber langfristig glücklich macht mich das nicht (Gehalt kompensiert nicht einen schlechten Job). Oberflächlich betrachtet geht es mir gut: Ich habe ein Frau, Kind und Haus, und ein Einkommen von dem ich nicht am Existenzminimum leben muss. Meine Sorgen sind wahrscheinlich für viele hier Luxussorgen, darüber bin ich mir bewußt. Nachdem ich einen anspruchsvollen Job im Ausland mit sehr viel Perspektive hatte und ihn aus familiären Gründen mit 1-2 tränenden Augen aufgeben musste, arbeite ich wieder in Deutschland als Entwicklungsingenieur in einem Industrieunternehmen. Dort hat man einen sehr sicheren Job, aber keinerlei "technische" Aufstiegschancen. Das Arbeitsumfeld ist grau und konservativ und viele machen absolut nur Dienst nach Vorschrift. Als "Sicherheitsliebender Deutscher" ist es auf der einen Seite ideal, aber ich kann mir nicht vorstellen in einem Innovationsfeindlichen Umfeld alt zu werden, da ich selber nicht so werden will. Ich frage mich aber, ob es den Job, den ich suche überhaupt gibt. Zu meiner Person: "Meine Arbeit ist mein Hobby". Neben meiner mir aufgetragener Arbeit liebe ich es Dinge zu verbessern und innovativ zu arbeiten. Das hat mir in meinem Firmenumfeld schon einige Patent eingebracht (echt neuartige, keinen Schrott) und ich konnte einige Produkte (trotz Gegenwind) schon oft deutlich verbessern. Teils habe ich mit neuen technischen Ansätzen Jahrelang bestehende grundlegende Probleme mit relativ einfachen (aber kreativen) technischen Ansätzen beseitigt. Ich bekomme auch oft von meinem direkten Vorgesetzten und Kollegen Anerkennung zu spüren. Oft arbeite ich übrigens auch noch abends zuhause an meinen Ideen und technischen Problemen, bringe mir autodidaktisch neue Sachen bei, die mich wieder weiterbringen, simuliere noch mal eben etwas, programmiere was, baue ne Testschaltung auf, ... (und das unglaublicherweise auf eine Art und Weise, das ich meine Tochter aufwachsen sehe und an ihrem Leben aktiv teilhabe). Aber prinzipiell habe ich den Eindruck, dass ich in dem momentanen Unternehmen mein Leben lang als Entwicklungsingenieur arbeiten würde, weil ich einfach ein "zu guter Entwickler" bin... So etwas hat mein Chef mir auch schonmal angedeutet (aber nicht explizit ausgesprochen). Ja, das mag jetzt überheblich klingen und normalerweise stelle ich mein Licht SEHR TIEF unter den Scheffel, das machen aber sowieso zu viele technisch begabte Leute... Ich werde auch oft zugemüllt mit Arbeit, weil ich sie gerne und gut erledige, kein Nein-Sager bin und oft, weil ich der einzige bin, der in gewissen technischen Bereichen etwas gemacht hat, oder tools entwickelt hat die kein anderer hat, oder testaufbauten, oder ... Irgendwie schön auf der einen Seite (Anerkennung), aber auf der anderen kein Zustand den man dauerhaft haben will (fühl mich oft kurz vor dem burnout syndrom und sitz auch sehr selten mal zitternd morgens am Schreibtisch wenn mir bewußt wird was ich noch alles zu tun hab). Ich werde auch oft wütend, wenn ich mitbekomme wie Kollegen, die einfach nur gut quatschen können, aber sonst nichts drauf haben sich ungerechtigt in den Vordergrund drängen -oft mit Erfolg-. Warum schreib ich hier überhaupt so einen komischen Mist.... ...weil ich mich gerade beschissen fühle!! Oft ist es schon schwer darüber klar zu werden, was man will, aber ich denke ich habe es nach einigen Monaten nachdenken für mich schon definieren können: - Freiraum: Ich möchte eigene Ideen verwirklichen können. Das geht in meinem momentanen Job nur parallel zur Projektarbeit. Für eine solche bin ich aber echt nicht wirklich geschaffen. Wie gesagt: Ich arbeite innovativ, aber dennoch zielstrebig und ergebnisorientiert! Schön wäre es auch Unterstützung zu erfahren in Form von Mitarbeitern die man selbst lenken kann, o.ä.. Achja, ganz wichtig: Ich bin übrigens kein "Entwicklungsautist", ich spreche mit anderen Leuten :-) - Eine PERSPEKTIVE. Als guter Ingenieur müssen mir Aufstiegschancen geboten werden. Das muss keine perfekte und von Anfang an geplante Laufbahn sein. Ich möchte kein Abteilungsleiter werden. Ich möchte kein CTO einer großen Firma werden (der einer kleinen aber hingegen schon). Ich möchte nur nicht das Gefühl haben als kleines Blatt in der Firmenhierachie zu verkümmern bis ich alt bin. Ich liebe es technisch zu arbeiten und deswegen habe ich überhaupt studiert. Ich liebe es FORDERNDE und neuartige Aufgaben zu bekommen oder mir diese selbst zu suchen und zu definieren. - Ich möchte "etwas reißen können". Evtl. muss ich einfach in einer Jungen Firma anfangen? Ich stelle es mir z.B. traumhaft vor in einem Startupunternehmen zu arbeiten. Ich bin noch relativ jung, bringe sehr viel Enthusiasmus mit, habe aber auch schon jahrelange Erfahrung auf die ich zurückgereifen kann. Zudem ein SEHR breites Erfahrungsgebiet in fast allem was E-Technik und Informatik so mit sich bringt (sogar noch "old school Analogelektronik"). - UMFELD: Ich brauche ein stimulierendes Umfeld. Kein grauer Altag. Motivierte Arbeitskollegen. Eine Firma die den Mitarbeitern das Gefühl gibt wichtig zu sein. Keine Stempeluhren die einem das Gefühl von drückender Kontrolle geben (Ich mache eh immer Überstunden). - Eine angemessene Bezahlung. Wie ich anfangs erwähnte. Geld kompensiert keinen scheiss job. Aber ein guter Job muss natürlich nicht unbedingt auch gleichzeitig verdammt gut bezahlt sein. Ein Bonusmodell mit personenbezogenen Zielen und mit festem Basisgehalt o.ä. wäre ok und -zumindest für mich- anspornend. - Am liebsten das ganze noch im Semiconductorbereich. Gibt es überhaupt soetwas? Bin ich zu Anspruchsvoll? (jaja, ich weiß: sagt schon ja) Wie auch immer: Was kann ich nur machen? Mir die Illusionen rauben und gleich den Lemming machen (Keine Sorge, bin nicht wirklich suizidgefährdet)? Muss ich evtl. einfach nur lernen mich besser zu verkaufen? Sorry fürs Abladen von meinem Seelenmüll. Bitte trollt nicht rum, das sind für mich wirklich ernsthafte Probleme. Ein gefrusteter Mensch.
hbl schrieb: > Bist Du der Zuckerle? Ähm. Nö. Musste erstmal suchen um zu gucken was das für einer ist. Wenn ich wie so ein Troll klinge löscht mich einfach und ich versuche alleine mit meinen Gedanken weiter zu kommen. Es war ein durchaus ernst gemeinter Beitrag.
Christian W. schrieb: > Wie viele Leute seid ihr momentan in der Firma? ca. 500. Davon ca. 60 Entwickler.
Schon mal an Selbständigkeit gedacht? Denn, das ist nunmal so, ein guter Entwicklingsingenieur wird nicht aufsteigen. Warum sollte ein produktiver Mitarbeiter von seinem besten Posten abgezogen werden? Nun ist es aber mit der Selbständigkeit so eine Sache, insbesondere wenn noch andere sachen wie Familie miteinbezogen werden. Aber in dir sehe ich eigentlichen die besten Voraussetzungen für eine Selbständigkeit. Du erarbeitest vieles selbst, bist fleissig und das auch neben der Arbeit und scheinst über ein solides Wissen zu verfügen. Natürlich bringt es einige Risiken mit sich, aber überleg es dir zumindest einmal. Und selbst wenn du zum schluss kommst dass das nichts für dich währe, so hast du schon einmal etwas auschliessen können und kannst dich mehr darauf konzentrieren in welcher Art von Arbeitnehmer du arbeiten möchtest. Viel Glück, ich weiss dass es nicht einfach ist!
Selbständigkeit ist bei sovielen selbstzweifeln das Falsche. Ich bin zur Zeit selbständig und will das aus ähnlichen Gründen aufgeben. Man reist nur rum, kriecht den anderen in den Arsch und hat nichts zu sagen. Kreativ sein ist nicht angesagt, sondern Standard machen und Müll von anderen gerade biegen.
> Schon mal an Selbständigkeit gedacht? Ja, natürlich. Aber der Einstieg in die Selbständigkeit wäre vermutlich langwierig und schwer in meiner Situation. Ich denke aber fast täglich drüber nach... > Denn, das ist nunmal so, ein guter Entwicklingsingenieur wird nicht > aufsteigen. Warum sollte ein produktiver Mitarbeiter von seinem besten > Posten abgezogen werden? Genau! > Viel Glück, ich weiss dass es nicht einfach ist! Danke!!!!!
Es gibt Firmen, die genau dein Problem erkannt haben und inzwischen auch Fachkarrieren anbieten. Aber leider ist die Idee noch nicht sehr weit verbreitet.
Hi, Holger, ich konzentriere mich auf das, was mir wichtig zu sein scheint. > aber ich kann mir nicht vorstellen in einem Innovationsfeindlichen > Umfeld alt zu werden.. Das ist auch unvorstellbar, weil solche Unternehmen selber nicht alt werden können. Weil sie den Wettbewerb schon aufgegeben haben. Deine Worte machen aber den Eindruck, als ob Deine Firma das noch gar nicht realisiert hat. > Irgendwie komme ich (Baujahr 77) immer mehr ins grübeln, was ich machen > soll. Gesund. Ich empfehle, darüber jede Woche nachzudenken. > Ich bin in meinem Job absolut unglücklich. > Jetzt werden viele denken: "normal", Viele ja. Die Hölle sollte aber für die Zeit nach dem Tode reserviert bleiben. Und dann auch nicht für alle braven Wertschaffenden. > nicht hinnehmen. Wenn es mal eine Gehaltserhöhung gibt ist man 1 Woche > glücklich... Das Streben nach Glück steht nicht in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung an vorderster Stelle ("Pursuit for happiness"). Es taugt als Ziel aber nicht so recht. Es ist dafür nicht konkret genug. Als Coach würde ich mit Dir jetzt die Kriterien für gute, mitreißende Ziele durchgehen, aber nur mit Augenkontakt, und Dich dann bitten, ein besseres Ziel zu wählen, eines, das handhabbarer ist. > Dort hat man einen sehr sicheren Job Aus den anfangs genannten Gründern kann dieser Job nicht besonders sicher sein. Oder ich habe Deine Worte falsch gedeutet. > ...aber keinerlei "technische" Aufstiegschancen. Und wie wäre es mit der Führungslaufbahn? > ...viele machen absolut nur Dienst nach Vorschrift. Das ist ein Symptom für schwerste Führungsfehler. Klingt auch noch so, als wären die zur Gewohnheit geworden. > Ich frage mich aber, ob es den Job, den ich suche überhaupt gibt. (Beschreibung nicht kopiert) Ich hatte so einen. Andere behaupten, sie wären recht zufrieden. > Aber prinzipiell habe ich den Eindruck, dass ich in dem momentanen > Unternehmen mein Leben lang als Entwicklungsingenieur arbeiten würde... In meinen jungen und naiven Jahren habe ich die Trennung von Fach- und Führungslaufbahn mal für gut gehalten. Damals habe ich auch meinen Trainern geglaubt, die mir erzählt haben, eine Führungskraft brauche keine Fachkenntnisse, Kenntnisse von Menschen und Administration reichten völlig aus. Heute ist mir klar, dass diese Meinung unzweckmäßig war und ist. "Erfolgreich ist der Mensch, wenn er bei 100 Entscheidungen 51mal das Richtige trifft." (John Pierpont Morgan, der Banker) Denn wo das auch für Unternehmen gilt, da fördert Fachdilettantismus in der Managerausbildung auch fachdilettantische Entscheidungen. Deshalb bevorzuge ich: Führungskräfte sollten bevorzugt aus erfahrenen FAchkräften rekrutiert werden. Ich will Dir durchaus Mut machen dazu. > weil...ich .... Nein-Sager bin Die kann auch keiner brauchen. Aber sehr wohl Mitarbeiter, die ihre Interessen sehr klar vertreten. Die auch ihre Arbeitsfähigkeit erhalten, indem sie sich vor Überlastung schützen. Deine Worte erinnern mich an einen armen Projektmanager, der bei seinen Mitarbeitern gern beliebt sein wollte. Der hat sogar deren Protokolle geschrieben, damit er diese rechtzeitig abliefern konnte. Natürlich wurde das voll ausgenutzt, und ich wüsste nicht, dass ihm irgendwer das gedankt hat. Holger, eine Kunst ist, den Pfad zu treffen, der zwar nicht alle glücklich macht, aber die Mehrheit, den Boss, und sich selbst positiv über sich denken läßt. Die Fähigkeit, diesen Pfad zu finden, würde ich Dir gern vermitteln - aber der ist zu kompliziert für jedes Internetforum, weil er nur im Dialog gefunden werden kann. > fühl mich oft kurz vor dem burnout syndrom Mancher Therapeut erkennt es schon bei Dir und setzt seine Gewinnprognose nach oben. > Ich werde auch oft wütend, wenn ich mitbekomme wie Kollegen...sich > ungerechtigt in den Vordergrund drängen. Ärgerlich. Klingt nach a) Führungsfehler - eine Führungskraft sollte nicht nur antreiben, sondern auf Fairness in ihrem Verantwortungsbereich achten, denn solche unfairen Praktiken demotivieren und schaden den Ergebnissen. b) Nachholbedarf. Eine Mitschülerin vor dem Abi war mir Vorbild, wie sie mit trockenen, kurzen, aber krachend treffenden Bemerkungen Sprechblasen zum Platzen brachte. Ich mag sie immer noch. Später habe ich diese Kunst explizit gelernt. Genau genommen, die Kunst, zwischen den Worten und Buchstaben zu hören, Denkfehler des Redners sofort zu erkennen und taktisch auszunutzen. Aber wieder - nicht in der Öffentlichkeit. > ...weil ich mich gerade beschissen fühle!! Ja, und? Die Natur hat uns den Frust geschenkt als eine Art mentalen Fußtritt ins eigene Gesäß. Höchst nützlich. > - Freiraum:...- Eine PERSPEKTIVE... Klingt logisch und plausibel. Deine Sammlung von Kriterien ist aber noch nicht harmonisch - und noch nicht umsetzbar. Das macht auch Frust - einerseits sich hohe Ziele setzen, diese wegen Lücken aber nicht erreichen können. Auch eine Baustelle. > Gibt es überhaupt soetwas? In der Fülle dieser Kriterien? Keine Ahnung. Aber Deine Lage klingt so, als könnte sie verbessert werden. > Wie auch immer: Was kann ich nur machen? In einer ähnlichen Situation - da ging es nicht um den Beruf, sondern um die geradene verflossene Liebe - habe ich reagiert mit der besten nebenberuflichen Weiterbildung meines Lebens: Neurolinguistische Programmierung (Bandler, Grinder, Dilts). Ich betrachte die NLP als die Naturwissenschaft von der Funktionsweise unseres Gehirns. Ich wende die NLP an als eine Art "Prozessmanagement mentaler Prozesse". Wohl alle Mitseminaristen sind aufgeblüht, wurden stärker, geschickter, souveräner, selbstbewusster - und mächtiger. Das empfehle ich Dir auch. Es gibt aber auch andere Richtungen, in denen man wohl ähnliche Erfolge erreichen kann. Ciao Wolfgang Horn P.S. Ach ja - sollte Stuttgart-Vaihingen in Deinem Einzugsbereich liegen, lade ich Dich zum zweiten Mittwoch im September in die Arbeitsgruppe Teambau ein. VDI-Haus, Hamletstr. 11., 17:00. Wir untersuchen die Anwendbarkeit von Ingenieurdenkweisen außerhalb der Technik. "Konstruktive Frustbewältigung durch Anwendung von Ingenieurdenkweisen auf sich selbst" könnte ein Thema werden. Das ist gewiß besser als irgendeine 08/15 Lebenshilfe-Beratung mit Bachblüten oder so. W.H.
Holger M. schrieb im Beitrag #2305467: > Es gibt eben Leute die denken nicht nur mit dem was sie zwischen den > Beinen haben. Dann würde ich an deiner Stelle mal über das Thema Kommasetzung nachdenken. Damit dürftest du eine Weile beschäftigt sein.
Hallo Horst - NLP - jawoll, supa! Wenn Du jetzt noch ein 'Kommunikationstraining' bei Scientology empfielst habe ich 'ne Reihe voll uns schreie laut 'BULLSHIT'!
Holger, falls du dich nicht selbstständig machen möchtest, dann mach mir ein gefallen... Schlage eine Führungslaufbahn (Projektmanager, etc.) ein. Ich stelle leider immer wieder fest, dass gerade in solchen Positionen nur "Idioten" sitzen. Viele machen auf dicke Hose und haben dabei keine Ahnung von der Materie. Ich kann mir nicht vorstellen einen Vorgesetzten zu haben, der keine Ahnung von der Technik hat. Falls das mal so eintreffen sollte, werde ich stark über einen Firmenwechsel nachdenken. Sei gegrüßt.
Hi, Holger, Stellungnahme zum überaus kompetenten Beitrag von "Arno Nyhm" (wie einfallsreich): > NLP - jawoll, supa! Wenn Du jetzt noch ein 'Kommunikationstraining' bei > Scientology empfielst habe ich 'ne Reihe > voll uns schreie laut > 'BULLSHIT'! Arno Nyhm hat Recht, Scientology bietet "Kommunikationstrainings" oder Trainings unter anderem Namen an. Zielgruppe sind frustrierte Personen, aber weniger, um denen wirklich zu helfen. Sondern auf wikipedia "Scientology": "Die deutsche Bundesregierung schloss sich 1998 der Ansicht des Bundesarbeitsgerichtes von 1995[135] an, dass Scientology weder Religions- noch Weltanschauungsgemeinschaft sei. Ziel der Organisation sei vielmehr Gewinnerzielung, was mit dem Status einer Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft unvereinbar sei." Mich stört an Scientology vor allem die Herrenmenschenideologie nach dem Muster der Nationalsozialisten, wobei die Spitzenfunktionäre der Scientology sich "Titanen" nennen, == Herrenmensch. Der Inhalt des wikipedia-Artikels über "Neurolinguistische Programmierung" enthält aus meiner Sicht viele Fehler, bietet aber einen guten Kontrast zum vorigen Artikel. Beides sind zwei Angebote aus einer großen Palette von Angeboten, wie eine frustrierte Person die Probleme in ihrem Leben einzeln nacheinander lösen und an den Lösungen wachsen kann. Einer meiner Kommilitonen ist zum Vorstand aufgestiegen, empfand sich von Aufsichtsräten gemobbt, zog eine Heilpraktikerausbildung durch und hat nun seine Praxis. Geht auch, ist aber ein teures Wagnis. Ein früherer Chef lernte das Segelfliegen und hat seinen Spaß in der Ausbildung junger Segelflieger. Aber das halte ich eher für eine Flucht. Falls Dir das Konzept "Lernen aus der Krise" zusagt, dann kann die Wahl der Richtung nur Deiner sein - in Absprache Deiner Herzallerliebsten. Denn die wird unter Deinem Frust auch nicht froh sein können. Ciao Wolfgang Horn
>Sind hier nur eigentlich noch Vollpfosten unterwegs? Warum sucht ihr >euch eigentlich keine Alte zum Vögeln? Da kommt man echt auf andere >Gedanken. Was meinst Du, wer könnte diesen Text verfasst haben? @Holger M. wie Wolfgang Horn schon vorgeschlagen hat, würde ich mal neben den Tellerrand schauen, ob sich das eine oder andere sehr interessante Thema für eine Weiterbildung eignet. Ich mache im Moment eine Pädagogische Ausbildung, um dann u.U. in den Schuldienst zu wechseln. Ja, jetzt kommen wieder alle an und sagen: "Will'ste dich mit den Assis rumschlagen?", Ja, will ich. Warum? Ein anderes Thema. Ich habe in der Ausbildung einen grundlegenden Einblick in Psychologie und Soziologie bekommen. Und ich muss sagen, super interessant und vor allen Dingen sehr hilfreich. Man sieht seine Mitmenschen aus einer anderen Sicht und schon funktionierts mit dem "Nein"-Sagen. Ich war auch so ein Fall. Schau nach alternativen, die nicht unbedingt etwas mit Technik zutun haben und komm aus den Trott heraus.. Rosa
Wolfgang Horn schrieb: > wobei die Spitzenfunktionäre der > Scientology sich "Titanen" nennen, == Herrenmensch. Nein, die nennen sich Thetanen was von Theo, also göttlich herrührt und nichts mit Titan (dem einen Gott) zu tun hat. Ich hab das Buch von Hubbard gelesen, da wird das ausführlich erklärt. Aber NLP - jetzt ist mir auch klar was du in den anderen Treads schreibst...von den Artisten hast du auch schon was gehört? - die haben das noch mehr perfektioniert und gleich dazu noch eine Geheimsprache erfunden.
Hi, Michael, > Nein, die nennen sich Thetanen was von Theo, also göttlich herrührt und > nichts mit Titan (dem einen Gott) zu tun hat. > Ich hab das Buch von Hubbard gelesen, da wird das ausführlich erklärt. Ach ja, genau. Ändert aber nix an der Abscheu gegenüber Herrenmenschen-Ideologien. Ich habe sein Buch auch gelesen, wie auch den Koran und sogar H..lers M..n K..pf, gemäß dem Motto: "„Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten..." (Sun Tsu). > Aber NLP - jetzt ist mir auch klar was du in den anderen Treads > schreibst...von den Artisten hast du auch schon was gehört? Ich habe sogar den Trainerlehrgang durchgezogen. Aber zu einer Zeit, als Wildwuchs in der NLP und ihre Psychologisierung noch im Anfangsstadium waren. Meine Meinung über "die NLP" ist "durchwachsen", den Grundideen von Bandler, Grinder und Dilts stimme ich zu, aber weniger dem, was entstand, als der Kommerz wichtiger wurde als die Stimmigkeit der Lehre. Jetzt mache ich mein "eigenes Ding" auf naturwissenschaftlicher Grundlage unter Anerkennung dieser Regel: „Von zwei Thesen, die dasselbe Phänomen hinreichend erklären, möge diejenige als eher wahr gelten, die mit weniger Unbekannten auskommt oder bei gleicher Anzahl Unbekannter schlichter ist.“ (Wilhelm von Ockham) Der Vorteil: Einfachheit, Klarheit, Transparenz, Plausibilität, Nachprüfbarkeit durch Facharbeiter. Das ist notwendig, wo Führungskräfte qualifizierter Mitarbeiter deren engagiertes Mitdenken brauchen. Geheime Führungslehren von irgendeiner Eliteakademie sind dafür untauglich. Wo die Mitarbeiter qualifiziert sind, da braucht es Managementlehren, die auch ein Facharbeiter nachvollziehen kann. > ...und gleich dazu noch eine Geheimsprache erfunden. Oh? Da höre ich zum ersten Mal von. Gerade mal im Internet gesucht, aber kein Indiz gefunden für eine geheime Sprache. Es sei denn, Du meintest damit: a) Die Sprache der Augenbewegungen, die wird tatsächlich im Basiskurs gelernt, ist aber nicht geheim. b) Die Sprache der Intuition. Die lehre sogar ich, ist völlig andere als die unseres Intellekts, deswegen "reden" die beiden so häufig aneinander vorbei. Aber geheim ist sie auch nicht. Dazu gehört auch Grinders "Psycholinguistik", die Sprache der Gedanken. Übrigens auch die Pferdesprache, die der richtige Pferdeflüsterer publik gemacht hat. c) Die hypnotischen Sprachmuster des Milton H. Erickson, des genialen Hypnosetherapeuten. Die sind im Klett-Verlag veröffentlicht. Alle diese Sprachen sind mehrfach veröffentlicht. Wer sie spricht, der kommt nicht nur mit Pferden besser klar, sondern auch mit Menschen. "Einfühlungsvermögen" nennen das manche. Michael, solltest Du über Indizien von einer "Geheimsprache" in der NLP wissen, die ich hier nicht aufgezählt habe, dann informiere micht bitte, damit ich dem nachgehen kann. Meine Trainerin war aufrichtig und authentisch, aber ich kann das nicht für jeden garantieren, der "NLP" auf seiner Visitenkarte stehen hat. Ciao Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Michael, solltest Du über Indizien von einer "Geheimsprache" in der NLP > wissen, die ich hier nicht aufgezählt habe, dann informiere micht bitte, > damit ich dem nachgehen kann. Meine Trainerin war aufrichtig und > authentisch, aber ich kann das nicht für jeden garantieren, der "NLP" > auf seiner Visitenkarte stehen hat. Ich meinte die Geheimsprache der Artisten wie "inner game" oder "shit test" - um nur zwei zu nennen. NLP ist ja keine Geheimsprache, sondern das Gegenteil davon. Sagt mir ja nur das du mit den Artisten noch nichts zu tun hattest - somit können wir das Thema auch ausblenden, wir wollen die Mitleser ja nicht noch mehr verwirren. NLP dürfte für die meissten doch reichen.
Wolfgang Horn schrieb: > Es sei denn, Du meintest damit: > a) Die Sprache der Augenbewegungen, die wird tatsächlich im Basiskurs > gelernt, ist aber nicht geheim. Unwissenschaftlich. Dazu reichen die Links auf der deutschen und englischen Wikipedia-Seite zu dem Thema. > b) Die Sprache der Intuition. Die lehre sogar ich, ist völlig andere als > die unseres Intellekts, deswegen "reden" die beiden so häufig aneinander > vorbei. Aber geheim ist sie auch nicht. Dazu gehört auch Grinders > "Psycholinguistik", die Sprache der Gedanken. B&G haben mit wissenschaftlicher Psycholinguistik so gut wie nichts zu tun (außer dass sie Transformationsgrammatiken kennen und hin und wieder in einem Literaturverzeichnis auftauchen). > Übrigens auch die > Pferdesprache, die der richtige Pferdeflüsterer publik gemacht hat. > c) Die hypnotischen Sprachmuster des Milton H. Erickson, des genialen > Hypnosetherapeuten. Die sind im Klett-Verlag veröffentlicht. http://en.wikipedia.org/wiki/Milton_H._Erickson#Controversy Nicht umsonst heißt das "Hauptwerk" von B&G "The Structure of Magic". Wie schreibt Witkowski dazu so schön "My analysis leads undeniably to the statement that NLP represents pseudoscientific rubbish, which should be mothballed forever" "Thirty-Five Years of Research on Neuro-Linguistic Programming", Witkowski, 2010 http://www.tomaszwitkowski.pl/attachments/File/NLP.pdf An den TO: So was hilft in dieser Situation nicht.
Hi, Arc Net, Vorwort: Ich Ingeninieur schätze die Klarheit, Konstanz und Verlässlichkeit der Maxwell'schen Formeln über die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen. Seit ihm gab es wohl ein paar Leute, die meinten, mit Transversalwellen oder so eine bessere Erklkärung liefern zu können, aber die physikalischen Experimente haben bisher bestätigt, Maxwells Erklärungen sind immer noch die besten. Ich schätze auch die physikalischen Experimente, mit denen jeder Kundige die Erklärungen eines anderen widerlegen oder bestätigen kann. „Eine jede Lehre, wenn sie ein System, d.i. ein nach Prinzipien geordnetes Ganzes der Erkenntnis sein soll, heißt Wissenschaft.“ (Immanuel Kant) „Von zwei Thesen, die dasselbe Phänomen hinreichend erklären, möge diejenige als eher wahr gelten, die mit weniger Unbekannten auskommt oder bei gleicher Anzahl Unbekannter schlichter ist.“ (Wilhelm von Ockham, um 1300-1349) Ich schätze auch diese beiden Regeln, weil sie den den Verkauf halbgarer Phantasien als "Theorie" recht wirksam verhindern. Ferner: Ich werfe der NLP massive Verstöße gegen diese beiden Regeln vor. Ich habe auch nichts gehört von irgendeiner Person oder Gremium, das auf die Einhaltung dieser beiden fundamentalen Regeln achten würde. Grundsätzliche Folgerung daraus für Deine Kritik: Mein Vergleichsmaßstab für eine "gute Lehre" kann keine einzige Lehre mit ähnlichen Mängeln sein. Sie fallen alle durch. Sondern: Wer mit einem Gegenspieler im Sumpf steht und meint, sich über diesen erheben zu können, der sinkt selber umso tiefer. >> Es sei denn, Du meintest damit: >> a) Die Sprache der Augenbewegungen, die wird tatsächlich im Basiskurs >> gelernt, ist aber nicht geheim. > > Unwissenschaftlich. Und wieder ein differenzierendes Jain: Ja: Im Bereich des Zwischenmenschlichen wird die "Wissenschaftlichkeit" eines Galilei bei seinen Experimenten zum Fallgesetz niemals erreichbar sein. Weil wir Menschen als Untersuchungsobjekte lernen, selber denken, unsere eigenen Vorstellungen haben und oft Spiele spielen. Was wäre wohl aus den Anfängen des Fallgesetzes geworden, hätten Galileis Kugeln ihre Phantasie ausgelebt? Folgerung: Der Vorwurf der fehlenden "Wissenschaftlichkeit" trifft deshalb wie eine Breitseite alle Wissenschaften von den "Soft Facts", die phantasievolle Menschen behandeln wie dumme Kugeln. Einschließlich des Vorwerfenden. Ja zum Zweiten: Die Sprache, die im "schau mir in die Augen, Kleines" zu lesen ist, die ist nicht allgemeingültig über alle Menschen. Sondern wenn ich meinen Lötkolben beiseite lege und zum NLP-Berater werde, dann habe ich mich auf jeden einzelnen Klienten erst zu "kalibrieren", ich muss mit Fragen, deren logische Antworten ich schon kenne, seine Sprache der Augen "entschlüsseln". Nein: Erfolgreiche Schauspieler, Schauspiellehrer und die Existenz von Schauspielschulen sind meine Kronzeugen dafür, dass ein Schüler diese Sprache lernen muss, wie auch die anderer Aspekte der Körpersignale, damit er seine Rollen auf der Bühne glaubhaft spielen kann. >> b) Die Sprache der Intuition. Die lehre sogar ich, ist völlig andere als >> die unseres Intellekts, deswegen "reden" die beiden so häufig aneinander >> vorbei. Aber geheim ist sie auch nicht. Dazu gehört auch Grinders >> "Psycholinguistik", die Sprache der Gedanken. > > B&G haben mit wissenschaftlicher Psycholinguistik so gut wie nichts zu > tun Ich meide das Chaos der unzähligen psychologischen Sekten. Denn Wissenschaften nach Kants Kriterien sind sie alle nicht. Deren Kampfgeschrei meide ich deshalb nach dem Motto: "Streite dich nie mit einem Dummkopf; es könnte sein, dass die Zuschauer den Unterschied nicht bemerken." (Mark Twain) Ich will damit nicht sagen, dass alle Psychologen dumm sein, aber die Vorstellung, man könne phantasievolle Menschen als Untersuchungsobjekte wie dumme Kugeln behandeln, ist ein kollektiver Irrtum. >> c) Die hypnotischen Sprachmuster des Milton H. Erickson, des genialen >> Hypnosetherapeuten. Die sind im Klett-Verlag veröffentlicht. > > http://en.wikipedia.org/wiki/Milton_H._Erickson#Controversy In dieser "Kontroverse" erkenne ich diesen kollektiven Irrtum wieder. Jeder, der seine WIllkür ausleben will, kann jede Lehre über den Menschen als unzureichend ablehnen, indem sie nur an den Idealen seines Irrtums misst. > Wie schreibt Witkowski dazu so schön "My analysis leads undeniably Ist wenigstens der frei vom kollektiven Irrtum, dass er als Referenz gelten könnte? Ciao Wolfgang Horn
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