Hallo, leider habe ich bis jetzt, trotz ausgiebiger Quälung der Fornesuche, nichts einigermaßen einfaches Gefunden um Widerstände vom Milliohm-Bereich bis sagen wir mal 20 Ohm zu messen. Konkret : Auflösung & Genauigkeit von 1 mOhm ist für mich ausreichend. Gibts da eine Erprobte Schaltung mit einem AVR, oder vielleicht sogar nen Projekt? Das ich da vermutlich einen Zerodrift Opamp brauch ist mir klar, gibts dafür eventuell einen prädestinierten Typ? Rolle
Eine konkrete Schaltung hängt auch davon ab, was du ausmessen willst. Oder anders ausgedrückt wie hoch darf der maximale Messstrom sein? Falls du nur ein paar Leitungen ausmessen willst und dir z.B. 1A erlauben kannst würde das die Sache deutlich vereinfachen. Falls du nur kleine Messströme nutzen kannst wäre Klaus seine Schaltung eine Möglichkeit. Eine andere Schaltung basierend auf einem Lock-In findet man auch in der AN-306 von Analog Devices. Man muss bei dieser aber darauf achten, das die Amplitude des Sinus ausreichend stabil ist, denn von dieser hängt die Ausgangsspannung direkt ab. Außerdem muss man die Verstärkung der Schaltung noch reduzieren, da sie in der gezeigten Form nur bis etwas über 100mOhm messen kann ohne zu übersteuern. Den AD630 kann man ggf. noch durch einen diskreten Synchrongleichrichter ersetzen. Auch den Sinus könnte man durch eine Rechteckspannung ersetzen. Dann landet man aber schnell wieder bei Klaus seiner Schaltung. LG Christian
Willst du nur mal solche Widerstände messen? Dann würde sich eine Widerstandsmeßbrücke nach "Thomson" eignen. Ich habe mir eine für <10 EUR geschossen und bin zufrieden damit. Als Beispiel: http://cgi.ebay.de/WIDERSTANDSMESSBRUCKE-Thomson-DDR-/250870870610?pt=Mess_Pr%C3%BCftechnik&hash=item3a6911b252
Rolle schrieb: > Widerstände vom > Milliohm-Bereich bis sagen wir mal 20 Ohm zu messen. Das einfachste wäre es, wenn Du Dir da eine Stromquelle für 10mA baust. Da müsste m.E. die Standardschaltung mit einem OPV und einem Referenzelement TL431 ausreichen. Am Ausgang machst Du dann zwei Krokodilkemmen, die Du an den zu messenden Widerstand anschliesst. Parallel schliesst Du dann Dein Multimeter im 200mV Bereich an, und schon kannst Du Widerstände bis 20 Ohm mit einer Auflösung von 1mOhm messen. Wenn Du eine höhere Auflösung brauchst, kannst Du noch eine weitere Stromquelle mit 100mA bauen. Da müsstest Du am Ausgang des OPV aber noch einen Transistor zur Stromverstärkung anbauen. Damit hättest Du dann einen Bereich von 2000mOhm und eine Auflösung von 100 µOhm. Gruss Harald
Bei einem Messbereich von 20 Ohm eine Genauigkeit von 1 mOhm zu erhalten ist schon sehr sportlich. Besser wären hier wohl wie angesprochen mehrere Messbereiche. Ob jetzt Stomquellen benutzt werden oder ratiometrisch über bekannte Referenzwiderstände gemessen wird ist wieder ein schönes Streitthema. Was hier aber noch wichtig ist und bisher nicht angesprochen wurde. Du musst auf jeden Fall 4-Draht Messung machen. Sprich dein Messtrom geht über 2 Leiter an den Widerstand, deine beiden Messleitungen zum Messen des Spannungsabfalls am Messwiderstand gehen über getrennte Leitungen zum Messwiderstand und sitzen 'näher' am zum messenden Widerstand als die Anschlüsse für den Messtrom, sonst misst du den Übergangswiderstand der Klemmen mit und das Ganze wird völlig ungenau.
Hallo, oh, da legt man sich nur mal kurz aufs Ohr und schon so viele Interessante Antworten... :-) Ich hätte vielleicht dazuschreiben sollen das eine Messbereichsumschaltung oder auch zwei getrennte Messgeräte für mich vollkommen ok sind, es muss auch nicht alles in einem Gerät verbaut sein. Ich lege mehr Wert auf die Auflösung und Genauigkeit. OK, zugegeben der Aufwand sollte sich auch in Grenzen halten, das man diese Messproblematik aber nicht mit 5 Bauteilen erschlagen kann ist mir auch klar. :-) Wie die Schaltung von Cappels.org funktioniert ist mir noch nicht so ganz klar, ich war eigentlich immer der Meinung das man für die Messung so kleiner Widerstände sehr hochwertige Opamps braucht. In dem Schaltbild ist aber ein LM324 drin zu sehen, ich dachte immer das der für genaue Messaufgaben nicht brauchbar ist... Kann mir jemand Wissenstechnisch auf die Sprünge helfen damit ich das Messprinzip kapiere? Rolle :-)
Rolle schrieb: > Hallo, ... > Konkret : > Auflösung & Genauigkeit von 1 mOhm ist für mich ausreichend. > Gibts da eine Erprobte Schaltung mit einem AVR, oder vielleicht sogar > nen Projekt? ... In der Zeitschrift Elektronik ( Ausgabe 23 von 1999 ) ist auf der Seite 113 genau das was Du suchst. Allerdings ohne µC, sondern mit OpAmps und Digitalvoltmeter. Bernd_Stein
Rolle schrieb: > Kann mir jemand Wissenstechnisch auf die Sprünge helfen damit ich das > Messprinzip kapiere? http://de.wikipedia.org/wiki/Lock-in-Verst%C3%A4rker Das wird interessant wenn das Rauschen in den Bereich des Messsignals kommt, oder sogar größer ist. Für eine einfache Milliohmmessung nicht unbedingt notwendig, aber interessanter Artikel. Alles was du brauchst ist eine möglichst genaue Spannungsmessung und ausreichend genaue Referenzwiderstände in der gleichen Größenordnung wie die zu messenden. Dann entweder ratiometrisch messen oder aber wenn es unbedingt sein soll Stromquellen damit aufbauen. und wichtig die Spannungsmessung immer als 4 Draht ausführen. Je höher du den Messtrom wählen kannst desto einfacher und genauer wird die Spannungsmessung.
Gutes HP Multimeter kaufen, das 4-Klemmenmessung kann, besser geht's nicht.
Oder einfach eine präzise Stromquelle bauen die sich zwischen 10mA/100mA/1A/evtl 10A umschalten lässt und einen ganz ordinären Spannungsmesser nehmen, dann alles in Vierleitertechnik anschliessen. Evtl macht es Sinn die Stromquelle zu pulsen und einen S/H in den Spannungsmesser zu bauen um das Messobjekt nicht über Gebühr zu erwärmen.
@bernd_stein, klingt interessant, werde mich da mal registrieren damit ich an die pdfs rankomme. @urschmitt, danke das ziehe ich mir mal rein. :-) @unbekannter, guter Vorschlag, den habe ich auch schon in erwägung gezogen, allerdings sind die hochwertigen HP Messgeräte so teuer dass ich mir diese leider nicht leisten kann. :-( @rackandboneman, Das mit der Stromquelle habe ich mir auch schon gedacht, allerdings kann ich über nen kleinen SMD-Widerstand oder eine Leiterbahn nicht mal eben 10A drüberjagen. :-) Ich dachte halt es gibt was erprobtes zum Nachbauen. Aber ich werde da dranbleiben, wer weitere Vorschläge hat, immer her damit. :-) Jetzt werde ich mir erst mal das ganze mit dem Lock-In Verstärker reinziehen. Gibts da eventuell ein Prädestiniertes IC dafür? Rolle
Hallo Rolle, in der ELRAD 1988 Heft 6 findest Du eine Bauanleitung für ein Milliohmmeter, funktioniert bei mir einwandfrei das Teil. (zu finden auf der DVD Archiv 1977 - 1997, vom Heise Verlag zu beziehen). Gruß Jochen
Wenn dein SMD-Widerstand so (elektrisch) klein ist dass Du eine Auflösung von 100uOhm (mit einem 1mV auflösenden Spannungsmesser) brauchst sollte sich dieser Widerstand nicht an 10A stören. Deswegen ja umschaltbar und/oder gepulst, für etwas normalere Werte. Und Labormultimeter sind auch nicht immer zimperlich mit den Messströmen...
Nachtrag: Elrad 10/1990 IIRC hat ebenfalls ein solches Gerät.
Wenn Du Deine Email hinterläßt oder per PN schickst, kann ich Dir den ganzen Artikel schicken.
Rolle schrieb: > Gibts da eventuell ein Prädestiniertes IC dafür? Beliebt dafür ist der AD630, der auch in der AN-306 genutzt wird. Aber nicht über den Preis erschrecken, mit ca. 20€ musst du schon rechnen für den. Da du ja aber nur Leiterbahnen und ein paar Widerstände ausmessen willst kannst du auch die Version mit der umschaltbaren Konstantstromquelle nehmen. Der Lock-In Ansatz wäre dafür übertrieben. Der macht nur Sinn, wenn du nur mit kleinen Strömen messen darfst. LG Christian
Sag uns doch erst mal, in welchen Bereich deine "Sehr kleinen Widerstände" sind.
@timm-thaler, email-Addy kommt naher per PM, bin grade noch in der Firma tätig. @cyan, öhm, ja der preis ist ganz schön heftig, aber für die funktionalität meiner Meinung nach nicht zu viel für eine solche Präzision wie der AD bietet. Aber der overkill ist das schon ein wenig in meinem Anwendungsfall. :-) @Michael_, Auflösung & Genauigkeit 1mOhm, Kleinster Widerstand 1mOhm (z.B. nen Stromshunt usw...) Ab einem Widerstand von ca. 10 Ohm kann die Genauigkeit auch etwas schlechter sein das ist dann kein Problem. Es geht mir primär um das Genaue Messen von den "kleinen" Widerständen. Die Möglichkeit ein selbstgebautes Messgerät abzugleichen habe ich, habe einen Kollegen der im Labor einer naheliegenden Uni arbeitet, die haben dort auch "Messnormale". Den Abgleich müßte ich allerdings dann mit ihm zusammen machen da die Messgeräte dort sehr sehr teuer sind und er etwas "Angst" hat. :-)
Bei der Schaltung oben brauchst Du eigentlich keinen Abgleich, da Du die auf die Referenz-Widerstände kalibrierst. Also Du schließt Dein DMM an, schaltest auf Kalibrieren und gleichst die Anzeige auf den Referenzwert ab. Dann ist Dein zu messender Widerstand unabhängig von Messstrom und Abgleich Deines DMM. Du brauchst halt nur ausreichend genaue Referenzwiderstände, und wenn Du die nicht bezahlen willst, musst Du die ausmessen und eventuell durch mehrere parallele Widerstände optimieren.
>@Michael_, >Auflösung & Genauigkeit 1mOhm, Kleinster Widerstand 1mOhm (z.B. nen >Stromshunt usw...) >Ab einem Widerstand von ca. 10 Ohm kann die Genauigkeit auch etwas >schlechter sein das ist dann kein Problem. Es geht mir primär um das >Genaue Messen von den "kleinen" Widerständen. Also geht es dir gar nicht um die Messung sehr kleiner Widerstände. Das von mir angeführte Meßgerät hat z. Bsp. einen Bereich unterhalb deiner Anforderung. Oberhalb von 1 Ohm, das sind sowieso keine kleinen Widerstände. Wenn du genug Geld hast, was ich annehme, kauf dir ein Multimeter mit Vierleiter-Widerstandsmessung und sei glücklich. Am Ende wird eine Bastelei doch nichts. Und braucht deine Schaltung das mit der Genauigkeit wirklich? Kannst du nicht auf Standardwerte zurückgreifen? Messen muß man doch nur an Ersatz- oder Altgeräten.
Aufgrund der Fragestellung von Autor: Rolle (Gast) Datum: 15.08.2011 01:37 und seiner Präzisionsanforderungen habe ich ja im 2ten Beitrag den Link zu meinem Freund Dick Cappels eingelegt. Nun stellt sich aber wohl heraus, dass es überhaupt nicht um Präzision geht sondern um "etwa genaue" Anschätzung von Shunts. Daher hat sich die Lage geändert und man nehme wie folgt: 1. Labornetzteil mit Strombegrenzung 2. 2 stck Multimeter. ein Multimeter im Voltbereich wird direkt am Probanden angeklemmt. Das 2te Multimeter wird in Serie zum Labsupply geklemmt. Mit dem begrenzten Strom des Labsupply wird nun ein Strom durch den Probanden gejagt. (Der Labormeister bestiimt in etwa die Stromstärke) Durch gleichzeitiges Ablesen der beiden Messwerte ist lt. URI ganz leicht auf den Widerstand zu schliessen. Gruss k.
Jim Williams (RIP) von linear.com hat mindestens eine Schaltung veröffentlicht, die 0-1 Ohm in 0-1V wandelt, ohne da 1A durchzujagen ;). Speziell um Kurzschlüsse in Multilayern zu finden... auch wenn da schon Halbleiter drauf sind ... Da alle Appnotes von ihm gut lesbar sind ;) werde ich die jetzt nicht raussuchen.
Klaus De lisson schrieb: > Aufgrund der Fragestellung von > Autor: Rolle (Gast) Datum: 15.08.2011 01:37 und seiner > Präzisionsanforderungen habe ich ja im 2ten Beitrag den > Link zu meinem Freund Dick Cappels eingelegt. Warum, Rolle hat doch ziemlich genau gesagt was er will. Zitat 1. Posting: Rolle schrieb: > um Widerstände vom > Milliohm-Bereich bis sagen wir mal 20 Ohm zu messen. > > Konkret : > Auflösung & Genauigkeit von 1 mOhm ist für mich ausreichend. Trotzdem danke für deinen Artikel, hab wieder was gelernt :-)
Henrik V. schrieb: > Da alle Appnotes von ihm gut lesbar sind ;) werde ich die jetzt nicht > raussuchen Das ist in App-Note 98 auf Seite 11. Ein einfacher Lock-In, der mit 10mA und gain 100 misst. Der Lock-In läuft allerdings mit 46 Hz, was bißchen nahe an unseren 50 Hz ist...
Moin Leute, hab heute noch einen Link gefunden und dachte gleich an diesen Thread: http://www.kerrywong.com/2011/08/14/accurate-milliohm-measurement/ gruß Andi
hallo timm-thaler, ich habe dir grad meine mail mit der bitte um den ganzen Artikel gesendet. Bedanke mich schon mal
Rolle schrieb: > leider habe ich bis jetzt, trotz ausgiebiger Quälung der Fornesuche, > nichts einigermaßen einfaches Gefunden um Widerstände vom > Milliohm-Bereich bis sagen wir mal 20 Ohm zu messen. Lies mal die Applikationsschriften von MicroChip zu deren Sigma-Delta-ADC's und deren Verwendung zum Temperaturmessen per PT100. Damit kann man problemlos Widerstände bis einiges mehr als 100 Ohm mit Auflösung (und Genauigkeit) im 0.1 mOhm Bereich messen. Man braucht wirklich nur einen 8 beinigen Chip und einen Vorwiderstand von so etwa 6.8 kOhm für das Ganze. W.S.
W.S. schrieb: > Damit kann man problemlos Widerstände bis einiges mehr als 100 Ohm mit > Auflösung (und Genauigkeit) im 0.1 mOhm Bereich messen. 0,1 mOhm sind 1ppm von 100 Ohm!
W.S. schrieb: > Lies mal die Applikationsschriften von MicroChip zu deren > Sigma-Delta-ADC's und deren Verwendung zum Temperaturmessen per PT100. Welche AppNote? Ich finde gerade keine.... schnief
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