Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Überspannungschutz Telefon


von Timm T. (Gast)


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Für einen Überspannungsschutz als Mittel/Feinschutz für Telefon habe ich 
auf

http://www.elektrikforum.de/ftopic10597.html

die folgende Schaltung

http://www.fluivision.de/surge/mittelschutzplus-anaisdndsl-stable.jpg

gesehen. Die Supressordioden D1, D2, D3 sind mit 58V unidirektional 
angegeben. Das erscheint mir für Telefon mit 60V Ruhespannung und 
darübergelegten 60V Rufwechselspannung etwas wenig.

Oder hab ich da etwas übersehen?

von Klaus R. (klara)


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Hallo Timm,
die Supressordioden sollten auf jeden Fall bidirektional sein. Der 
Entwickler geht wohl nur von der Gleichspannung aus. Du hast es ja 
richtig erkannt das es je noch die Rufwechselspannung gibt. Nur, 58V 
sind etwas zu wenig. Ich hatte mir vor kurzem selbst für diesen Zweck 
Supressordioden gekauft. Conrad hat leider nur max 68V Dioden. Ich 
werden 2 Dioden in Reihe schalten. Das vermindert zudem die kapazitive 
Belastung der Leitung.

Gruss Klaus.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

in obiger Schaltung sind ja auch jeweils 2 in Reihe...

Gruß aus Berlin
Michael

von Timm T. (Gast)


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Bei Farnell gibts mehr Auswahl, auch 85V oder 130V.

http://de.farnell.com/stmicroelectronics/smbj85ca-tr/transil-600w-85v-bidir-smb/dp/1749367

Würde die 85er bidirektional reichen, oder wäre das schon zuviel?

Wenn da ein Gasentladungsableiter davor kommt, wird 90V auch schon 
knapp, oder? Es gibt 90, 230 oder mehr, dazwischen kommt nichts.

http://de.farnell.com/littelfuse/sl1003a230sm/gasentladungsableiter-smd-230v/dp/1815494

Wenn 90V für Telefon zu wenig ist, wo werden die dann eingesetzt?

Ich nehme an, die Spule in der Schaltung begrenzt Transienten für die 
VDRs? In vielen einfachen Schaltungen ist die nicht drin.

Mitunter wird empfohlen, die Widerstande durch PTCs / 
Halbleitersicherungen zu ersetzen. Bringt das was? Die Leitung selbst 
liefert eh nur 20mA, und für Transienten sind die doch viel zu träge, 
oder?

von Timm T. (Gast)


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Michael U. schrieb:
> in obiger Schaltung sind ja auch jeweils 2 in Reihe...

Aber nur, wenn sie bidirektional sind. Wenn wie angegeben 
unidirektional, sind das 58V + 0,7V pro Strecke. Deswegen wundert mich 
das ja.

von Ina (Gast)


Angehängte Dateien:

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Bei der Schaltung fällt mir auf, daß die beiden Adern unsymmetrisch 
behandelt werden. Oder sehe ich das mit L1 falsch?

Außerdem werde heutezutage Varistoren nur noch mit angeflanschter 
Temperatursicherung verbaut.

Da gefällt mir die Schaltung im Anhang schon besser. Gut, für 100Mbit 
müßte man wohl die Drosseln etwas verkleinern. Und eventuell läßt sich 
auch eine Transzorb mit geringerer Durchbruchspannung verwenden.

von Timm T. (Gast)


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Ina schrieb:
> Bei der Schaltung fällt mir auf, daß die beiden Adern unsymmetrisch
> behandelt werden. Oder sehe ich das mit L1 falsch?

Das ist unsymmetrisch. Ist auch die einzige Schaltung, die ich so 
gefunden habe. Bei den meisten sind auch die Längswiderstände 
eingespart, was mir schon wieder suspekt ist.

> Außerdem werde heutezutage Varistoren nur noch mit angeflanschter
> Temperatursicherung verbaut.

Bei Netzspannung ja. Aber wo soll denn im Telefonnetz die Leistung 
dauerhaft herkommen?

Allerdings haben manche Schaltungen noch Feinsicherungen T160mA in jeder 
Zuleitung. Sinnvoll?

Die 33u dürften für DSL bißchen groß sein. Das soll ja noch vor den 
Splitter, weil es Telefon und Modem schützen soll.

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