Forum: Offtopic Intel: Hohere Taktrate gegen Gebühr


von P. M. (o-o)


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Intel bietet neurdings an, gewisse Prozessoren mit einem 
kostenpflichtigen Freischaltcode höher zu Takten. Man kauft also einen 
Code, gibt den ein, und dann läuft der Prozessor schneller.

Früher hat man ein Produkt gekauft, und konnte es dann lebenslänglich 
nach eigenem Gutdünken nutzen. Heute hingegen kauft man sich immer mehr 
Nutzungsrechte. Ist diese Entwicklung nicht ziemlich bedenklich? 
(Immerhin treiben viele Elektronikhersteller ja einen ziemlichen 
Aufwand, diese Rechte überall kontrollieren und durchsetzen zu können, 
ohne Rücksicht auf Freiheiten, die üblicherweise zu Eigentum gehören - 
z.B., dass einem der Hersteller Eigentum nicht mehr wegnehmen kann 
(Amazon Kindle...))

Ganzer Artikel: http://www.golem.de/1108/85752.html

von Ich b. (ein_troll)


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Wie lustig, jetzt gibt's wahrscheinlicvh demnächst die ersten Keygens 
für den Prozessor. Oder falls Intel sich was gedacht hat (wie PS3, 
hoffentlich mit ähnlichem Epic Fail), kann sich der Prozessor den 
privaten Schlüssel für sich selbst berechnen

von Uhu U. (uhu)


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Das ist doch die logische Konsequenz der Entwicklung weg von der 
Hardware- zur Softwareimplementierung aller möglicher Funktionen bei 
gleichzeitiger Kostenoptimierung der Produktion.

Da kann man sich drüber aufregen, aber von Weitblick zeugt das nicht 
gerade.

Die Frage ist letztlich, ob Intel das im Konkurrenzkampf auch 
durchsetzen kann.

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Man kann die erhöhte CPU danach ja nicht mal mehr in einen anderen PC 
einsetzen, weil er danach wieder auf seine normalen Werte zurückfällt. 
http://heise.de/-1323834

Wie das bei einem BIOS-Update ist, wäre interessant zu wissen.

von (prx) A. K. (prx)


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IBM verkauft seit vielen Jahren Maschinen, deren sowie schon eingebaute 
Prozessoren bzw. Cores einzeln kostenpflichtig freigeschaltet werden 
können. Das ergibt so auch mehr Sinn als die Taktfrequenz.

AMD andererseits verkauft Prozessoren, deren abgeschaltete Cores gegen 
ein gewisses Risiko kostenlos freigeschaltet werden können. Kein Wunder 
dass die Miese machen. ;-)

von U. B. (Gast)


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Monsanto verkauft via Gentechnik wertschöpfungsgesteigertes Saatgut, 
dessen Tochter- bzw. Sohnkerne absichtlich NICHT mehr keimen können ...

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Angenommen man produziert Autos, die nach Codeeingabe einen reduzierten 
Kraftstoffverbrauch haben. Ob der Gesetzgeber dann durchdrückt, dass 
Autos immer maximal sparsam sein müssen?
Oder Energiespar-/LED-Lampen, bei denen dann der Heizwiederstand 
abgeschaltet wird?
Solarzellen, die erst nach Lizensierung volle Leistung bringen?
Angenommen man baut Elektrogeräte, die nach Codeeingabe weniger 
unerwünschte Abstrahlung haben, und dadurch erst im europäischen Raum in 
Verkehr gebracht werden dürfen?
Buchtinte die definiert ausbleicht?
Zusatzoptionen bei Mietwohnungen: Balkon abgeschlossen, Fenster 
mattiert,... Nach Münzeinwurf wird die Option freigeschaltet.
Straßennetz privatisieren und alle 10 m eine Mautstelle des jeweiligen 
Eigentümers.

von Uhu U. (uhu)


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U. B. schrieb:
> dessen Tochter- bzw. Sohnkerne

Maisinnen und Maise, oder wie? Das wäre allerdings weit übers Ziel 
hinaus geschossen: Gräser sind einhäusig.

von Timm T. (Gast)


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Stefan Helmert schrieb:
> Angenommen man produziert Autos, die nach Codeeingabe einen reduzierten
> Kraftstoffverbrauch haben.

Gibt es schon: BWM steuert die Lima so, dass beim Verbrauchstest die 
Lima aus ist und der Strom nur aus der Batterie kommt. So halten sie die 
geforderten Abgaswerte / Verbrauchswerte beim Test ein. Dass die Werte 
keinen Realitätsbezug haben, ist ja egal...

von P. M. (o-o)


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Das Problem ist ja nicht grundsätzlich, dass die Hersteller immer mehr 
Funktionalität auf Mietbasis verkaufen. Das kennen wir ja schon lange 
von Wohnungen, Autos, Hotelzimmern etc.

Das Problem ist die Verantwortlichlichkeit der Hersteller: Wenn ich 
miete, dann zahle ich immer nur diejenige Tranche, die mir der Vermieter 
zur Verfügung stellt. Monat für Monat das Nutzungsrecht, das mir der 
Vermieter aber auch Monat für Monat bieten muss. Die Kontrolle liegt 
also gleichermassen bei mir und beim Vermieter, jeder kann jederzeit das 
Mietverhältnis abbrechen. Bei diesem neuen Modell hingegen ist es so, 
dass ich kaufe, der Hersteller aber trotzdem die Kontrolle behält. Den 
Kaufpreis habe ich voll abgedrückt, der Hersteller hat mein Geld, 
gewährleistet mir aber umgekehrt nicht die vollen Rechte am Gerät.

von Uhu U. (uhu)


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P. M. schrieb:
> Monat für Monat das Nutzungsrecht, das mir der
> Vermieter aber auch Monat für Monat bieten muss.

Thema verfehlt. Intel vermietet keine Prozessorleistung, sondern 
verkauft Prozessoren mit bestimmten Eigenschaften.

Mit dem Upgrade-Code werden erweiterte Eigenschaften verkauft. Der 
Vorteil für den Hersteller ist, daß er nur ein Teil produzieren und 
vorhalten muß und für den Anwender, daß er noch nichtmal das Gehäuse 
seiner Kiste öffnen muß, um den schnelleren Prozessor zu installieren.

> Den
> Kaufpreis habe ich voll abgedrückt, der Hersteller hat mein Geld,
> gewährleistet mir aber umgekehrt nicht die vollen Rechte am Gerät.

Davon kann nicht die Rede sein. Du bekommst jeweils, was du bezahlt 
hast. Nicht mehr und nicht weniger.

von (prx) A. K. (prx)


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Die bisherige Methode: Du kaufst einen Prozessor mit 2,5GHz, der 
aufgrund gut eingestellter Fertigung 3GHz könnte wenn er dürfte. Um 
diese 3,0GHz auch zu kriegen musst den Prozessor aber trotzdem 
austauschen. Der vorher bezahlte Kaufpreis wird nicht angerechnet.

Die neue Methode: Du kaufst einen Prozessor mit 2,5GHz der 3GHz kann. 
Gegen Zahlung von etwas über der Preisdifferenz aber weit unter dem 
Neupreis kannst du ihn auf 3,0GHz hieven.

von P. M. (o-o)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Thema verfehlt. Intel vermietet keine Prozessorleistung, sondern
> verkauft Prozessoren mit bestimmten Eigenschaften.
>
> Mit dem Upgrade-Code werden erweiterte Eigenschaften verkauft.

Da hast du natürlich recht. Der Haken an der Sache ist aber, dass Intel 
durch den Freischaltcode sich offensichtlich eine Eingriffsmöglichkeit 
in deinen Prozessor aufbaut. Zugegeben, ich weiss nicht, wie das mit dem 
Code konkret funktioniert. Aber falls er z.B. über das Internet 
verifiziert werden muss, so ist man jederzeit von Intels Gnaden 
abhängig. Das Gerät funktioniert also nur dann so wie gekauft, wenn der 
Hersteller gerade will.

Bei diesem Prozessor-Upgrade mag es ja noch ok sein, bei anderen 
Herstellern hingegen geht diese Entwicklung noch viel weiter.

von U. B. (Gast)


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>> dessen Tochter- bzw. Sohnkerne

> Maisinnen und Maise, oder wie?

Ich nahm schon an, dass es nur eine Sorte Kerne gibt ...

Aber wenigstens das Gleichstellungsgesetz gilt doch auch für Monsanto !?

von Uwe R. (aisnmann)


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P. M. schrieb:

> dass ich kaufe, der Hersteller aber trotzdem die Kontrolle behält. Den
> Kaufpreis habe ich voll abgedrückt, der Hersteller hat mein Geld,
> gewährleistet mir aber umgekehrt nicht die vollen Rechte am Gerät.

Wie ist das bei Software?
Beispiele duerften sich eigentlich eruebrigen, Target, Eagle, Windows, 
Acrobat usw...
Oft ist es so, das man nichtmal die Software hat, sondern nur das 
Nutzungsrecht der Softwarekopie. Ich habe in Relevanten Lizenzvertraegen 
jedenfalls noch nichts anderes gelesen, und ich lese die manchmal.

Bei anfassbaren Produkten ist das auch schon immer so.

Insofern hast du eben einen 2,5 Ghz Prozessor eingekauft. Und den hast 
du bekommen. Kann dir doch egal sein was die noch so aufs Die Aetzen... 
'ne Eisenbahn zum Beispiel...

Ich mag das auch nicht, aber es ist vollkommen normal. Am besten immer 
das Leitprodukt einer Produktlinie kaufen, da ist dann weniger 
eingebremst :o))

bye Uwe

von j. c. (jesuschristus)


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Naja, in AGBs und Lizenzverzträge kann man viel reinschreiben. Ob das 
alles so ne gute Idee für Intel ist, wer weiß. Könnte schnell zum 
Imageproblem werden, wie man ja hier sieht.

von Sni T. (sniti)


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Eine Firma die etwas auf sich hält wird keine AGBs haben, wenn dann AGB. 
Aber ansonsten sehe ich das Problem auch nicht. Wenn man mit dem kleinen 
Prozessor für das Geld nicht zufrieden ist - nicht kaufen. Wird doch 
schon seit Jahren so gemacht, dass (auch funktionstüchtige) Kerne 
abgeschaltet werden, wenn die Nachfrage an der kleineren Variante 
entsprechend hoch ist. Nun kann der Nutzer das Mehrpotential eben 
offiziell freischalten und nutzen. Ob man nun 50€ dafür ausgeben will 
ist eine andere Frage. Aber das muss man ja nicht.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Es bleibt halt die Frage, wie weit so etwas ausufern wird.
Wird es auch zeitlich eingeschränkte Nutzung geben?
Was ist wenn man den Code Crackt?
Wird es eine Verifikation über das Internet geben, so dass der Rechner 
abgeschaltet wird, wenn z. B. 48 Stunden lang keine Internetverbindung 
bestand um die Nutzungsrechte zu überprüfen?
Wird die Hardware, Software, Internetvertrag irgendwann gekoppelt?
Kann ich in Zukunft überhaupt noch etwas "kaufen" oder ist das nur noch 
ein Nutzungsvertrag, wo alles verschlossen ist?
Kann ich den Rechner in Zukunft noch selbst administrieren oder muss ich 
erst bei Microsoft/Intel/Novell/AMD anfragen, ob sie so nett wären, für 
mich das eine Programm in den Appstore/Account mit aufzunehmen?

Ich habe einfach bedenken, dass alles was heute selbstverständlich 
kostenlos ist in Zukunft irgendwie Geld kostet und schlechter 
funktioniert. Es gibt dann zwar kostenlose Programme - ja die Programme 
selbst sind kostenlos - aber nicht die Nutzung auf dem Rechner. Dann 
verlangt Intel halt Geld von Microsoft, dass die CPU Windows ausführt, 
zahlt Microsoft nicht, erkennt die CPU, dass dieses Programm nicht 
lizenziert ist und schaltet ab. Das gleiche Schicksal trifft dann auch 
alternative, kostenlose Betriebssysteme. Deren Hersteller müssen erst 
einmal die Lizenzkosten herein holen und greifen zu ähnlichen Methoden. 
Damit diese Anwendung auf dem Betriebssystem läuft, muss der Kunde am 
Betriebssystemhersteller erst einmal Geld abdrücken...

von Uhu U. (uhu)


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Stefan Helmert schrieb:
> Wird es auch zeitlich eingeschränkte Nutzung geben?

Nein.

> Was ist wenn man den Code Crackt?

Dem kann man mit den bekannten kryptographischen Methoden vorbauen. In 
Hardware ist das deutlich sicherer, als in Software.

> Wird die Hardware, Software, Internetvertrag irgendwann gekoppelt?
> ...
> Ich habe einfach bedenken, dass alles was heute selbstverständlich
> kostenlos ist in Zukunft irgendwie Geld kostet und schlechter
> funktioniert.

Irgendwann wird die Welt untergehen. Alle werden sterben. Wehe uns.

von Michael K. (charles_b)


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Stefan Helmert schrieb:
> Es bleibt halt die Frage, wie weit so etwas ausufern wird.
> Wird es auch zeitlich eingeschränkte Nutzung geben?
> Was ist wenn man den Code Crackt?

Drum halte ich mich auch beim Kauf von Lesegeräten für iBooks zurück (z. 
B. von Apple). Dort hat man die totale Kontrolle was du lesen darfst und 
was nicht. Sobald du das nächste mal im Netz bist mit dem Ding können 
sie einzelne Dateien stilllegen.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Diese Methode von Intel halte ich für nicht korrekt.

Ich bekomme normalerweise für mein Geld eine bestimmte Leistung. Wenn 
Intel nun einen Prozessor, der 3GHz kann, an mich mit 2,5GHz verkauft, 
muss dieser Preis ja bereits für Intel gewinnbringend sein, weil sie 
nicht damit rechnen können, dass ich später mal per Code "upgraden" 
will. Das heisst, ich zahle von vornherein einen 3GHz-Prozessor und 
erhalte aber eine verminderte Leistung für mein Geld. Da wehrt sich mein 
gesunder Verstand dagegen.

Ich überspitze das Szenario mal:

Ein Autohändler verkauft mir einen Ferrari, der so eingestellt ist, dass 
man damit lediglich 60km/h fahren kann für beispielsweise 100.000 Euro. 
Er teilt mir mit, dass ich einen Code für weitere 100.000 EUR kaufen 
könne, um den Ferrari auf 300 km/h aufdrehen zu können.

Der Ferrari ist also bereits technisch dazu in der Lage, d.h. der 
Verkaufspreis von 100.000 EUR decken bereits die Herstellungskosten 
usw., denn sonst würde der Verkäufer ihn ja nicht rausrücken.... weil er 
sonst Miese machen würde.

Der Preis von zusätzlichen 100.000 Euro wären also ein komplettes 
Geschenk an den Verkäufer - mehr nicht. Die einzigen Kosten, die der 
Verkäufer dafür tragen muss, sind ein paar Sekunden, um mir den 
Freischaltcode auf einen Zettel zu kritzeln.

Übertragen auf die Intel-Geschichte ist das für mich eine 100%ige 
Geschäftemacherei. Der Prozessor, der mir verkauft wurde, ist vor und 
nach dem Upgrade immer noch ein- und derselbe. Ich bezahle also von 
vornherein die volle Leistung, erhalte aber weniger. Und schenke ihnen 
noch zusätzliches Geld, wenn ich dann doch in den Genuss dieser Leistung 
kommen möchte.

Tut mir leid, ich erwarte für mein Geld eine Gegenleistung. Diese wird 
aber hier nicht erbracht. Die Leistung hat der Hersteller schon vorher 
erbracht - auch wenn ich diese nicht nutzen kann.

von Uhu U. (uhu)


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Frank M. schrieb:
> Diese Methode von Intel halte ich für nicht korrekt.

Sowas ähnliches ist übrigens bei Heizkostenverteilern mittlerweile 
millionenfach im Feld unterwegs:

Die neueren enthalten fast alle einen Funkmodul - der nur gegen Aufpreis 
aktiviert wird...

> Ein Autohändler verkauft mir einen Ferrari, der so eingestellt ist, dass
> man damit lediglich 60km/h fahren kann für beispielsweise 100.000 Euro.

Wenn du den Ferrari wissend, daß er nur max. 60 km/h fährt, kaufst, dann 
ist das doch OK. Wenn du 100.000 EUR dafür berappst, bist du zwar ein 
Esel, aber du wußtest ja, worauf du dich einläßt.

Wo ist also das Problem?

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Frank M. schrieb:
> Ich bekomme normalerweise für mein Geld eine bestimmte Leistung. Wenn
> Intel nun einen Prozessor, der 3GHz kann, an mich mit 2,5GHz verkauft,
> muss dieser Preis ja bereits für Intel gewinnbringend sein, weil sie
> nicht damit rechnen können, dass ich später mal per Code "upgraden"
> will.

Sie können aber damit rechnen dass ein gewisser Anteil der Käufer das 
Upgrade macht. Und nur wegen diesen Käufern hat es sich überhaupt 
gelohnt den Prozessor so zu entwickeln, dass er auch 3 GHz verkraftet. 
Ist das gleiche wie bei Software: es würde Cadsoft auch nichts kosten 
dir gleich statt der Light-Version die Vollversion von Eagle zu geben, 
schließlich ist sie ja schon entwickelt; langfristig würde das als 
Geschäftsmodell aber nicht funktionieren.

Frank M. schrieb:
> Übertragen auf die Intel-Geschichte ist das für mich eine 100%ige
> Geschäftemacherei.

Angesichts der Tatsache dass Intel ein gewinnorientiertes Unternehmen 
ist sollte das nicht überraschen.

von Sni T. (sniti)


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Michael K-punkt schrieb:
> Drum halte ich mich auch beim Kauf von Lesegeräten für iBooks zurück (z.
> B. von Apple).

Dann kauf dir doch einen Reader für eBooks ;-)

Frank M. schrieb:

> Ich bekomme normalerweise für mein Geld eine bestimmte Leistung.

Tust du doch. Eben 2,5GHz

> Wenn
> Intel nun einen Prozessor, der 3GHz kann, an mich mit 2,5GHz verkauft,
> muss dieser Preis ja bereits für Intel gewinnbringend sein

Das nennt man Marktwirschaft. Natürlich wird sich Intel nicht mit einem 
Gewinn von 1% zufrieden geben, wenn sie 10, 20, 30,.. % bekommen können. 
Schau dir man die Gewinnmargen größerer Hersteller an, da sind auch 66% 
keine Seltenheit. Kaufen musst du es ja nicht.

> Das heisst, ich zahle von vornherein einen 3GHz-Prozessor

Wie ich schon oben geschrieben habe; es ist schon seit Jahren üblich, 
Prozessoren downzugraden, wenn die Nachfrage beim kleineren Modell höher 
ist. Und meinst du der Preisunterschied von ein paar hundert Euro 
zwischen dem Netbookprozessor und dem Überultimogamerprozessor ist 
wirklich nur durch Herstellungskosten bedingt? Meinst du die haben extra 
Silizium für die teuren Prozessoren?

> erhalte aber eine verminderte Leistung für mein Geld.

Nein. Du erhältst die Leistung, die der Hersteller bereit ist dir für 
das entsprechende Geld zu geben. Wenn du mit der Firmenpolitik nicht 
einverstanden bist, musst du das Produkt nicht kaufen ;-)

> Da wehrt sich mein gesunder Verstand dagegen.

Das liegt dann aber daran, dass du bisher eine falsche Vorstellung 
hattest. Nochmal; Verkaufspreis =! Herstellungspreis. Und es ist nun mal 
üblich, dass bei hochwertigeren/ teureren Produkten de Gewinnspannen 
höher ausfallen. Ich könnte dir Geräte nennen, die man schon heute nur 
durch ein Softwareupdate oder einen Jumper in ein teureres "umwandeln" 
kann, dass dann teilweise einen vierstelligen Betrag mehr kostet. Und 
bei vielen kleineren Geräten, die einen "großen Bruder" haben werden 
gleiche Platinen verwendet. Eben ein paar Bauteile weniger bestückt. 
Meinst du da ist der Preisunterschied proportional zu der 
Herstellungskostendifferenz?

von Michael K. (charles_b)


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1. Für diverse chinesische Speicheroszilloskope werden auch 
Aufbohr-Upgrades für mehr MHz angeboten, die wohl aber frei im Netz 
kursieren.

2. Wenn du deinen BMW, der bei 250 km/h abregelt, zum Tuner gibts und 
der die Elektronik entsprechend modifiziert muss man auch noch mal extra 
löhnen.

3. Viele Frauen leiern ihren Männern noch den einen oder anderen 
Pelzmantel aus dem Kreuz oder das 341. Paar Schuhe. Diese upgrades sind 
im Grundpreis auch nicht mit ingegriffen, werden aber oft gerne bezahlt.

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> werden aber oft gerne bezahlt.

Korruption oder Prostitution?

von P. S. (Gast)


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Hm, ich kann mich nicht entscheiden, ob Argument 2) oder 3) von Michael 
das duemmste ist.

von Michael K. (charles_b)


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Peter Stegemann schrieb:
> Hm, ich kann mich nicht entscheiden, ob Argument 2) oder 3) von Michael
> das duemmste ist.

Ist 1. denn schon ganz aus dem Rennen? Schade... :-)

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